Krieg in der Ukraine:Ukraine bekommt 30 Kampfjets aus Belgien

Allein in diesem Jahr will das kleine EU-Land Militärhilfe im Wert von mindestens 977 Millionen Euro leisten. Tschechien unterstützt die Forderung des Nato-Generalsekretärs, der Ukraine den Einsatz westlicher Waffen auf russischem Territorium zu erlauben.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine .

Wichtige Updates

Selenskij weist Trump-Äußerungen als Desinformation zurück 

EU einigt sich auf weitere Sanktionen gegen Russland

EU-Ratspräsident erwägt Sondergipfel zur Ukraine

Zehntausende in Odessa ohne Strom und Wasser

Trump: Treffen mit Putin wahrscheinlich noch in diesem Monat

Nadja Tausche
Nadja Tausche

„Ihr hättet es nie anfangen sollen“: Trump gibt Ukraine Schuld an Dauer des Krieges

Es gebe in der Ukraine „eine Führung, die einen Krieg zugelassen hat, den es nie hätte geben dürfen“, sagte US-Präsident Donald Trump bei einem Auftritt in Mar-a-Lago in Florida. Auf die Kritik der Ukraine, nicht zu einem Treffen zwischen den USA und Russland eingeladen worden zu sein, reagierte Trump spöttisch: „Ich habe heute gehört: Oh, wir waren nicht eingeladen.“ Weiter sagte er: „Nun, ihr seid seit drei Jahren dabei.“ Der Krieg hätte längst enden sollen. „Ihr hättet es nie anfangen sollen. Ihr hättet einen Deal machen können.“ Er selbst, so behauptete Trump außerdem erneut, hätte einen Deal für die Ukraine aushandeln können. Danach hätten sie „fast das ganze Land“ bekommen, „und es wären keine Menschen getötet worden, und keine Stadt wäre zerstört worden“. Wie er das gemacht hätte, blieb offen. 

Trump hatte kurz nach seinem Amtsantritt Kontakt zum russischen Präsidenten Wladimir Putin aufgenommen, der mit seinem Überfall auf die Ukraine den Krieg begonnen hatte. Die beiden vereinbarten, Gespräche für ein mögliches Friedensabkommen aufzunehmen. Trump geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass es noch im Februar zu einem Treffen kommen wird. Die Ukraine und die europäischen Verbündeten blieben bei Trumps Alleingang bislang außen vor.

Trump mahnte bei dem Auftritt auch, dass in der Ukraine Neuwahlen nötig seien. Eine ähnliche Rhetorik ist von Russland zu hören: Die dortige Regierung zieht die Legitimität Wolodimir Selenskijs in Zweifel und sagt, dessen Amtszeit sei im vergangenen Mai ausgelaufen. Kiew dagegen betont, dass Selenskijs Vollmachten durch das geltende Kriegsrecht weiter in Kraft seien. 
Julia Bergmann
Julia Bergmann

Selenskij weist Trump-Äußerungen als Desinformation zurück 

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hat die Vorwürfe des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump zu seinen angeblich niedrigen Beliebtheitswerten zurückgewiesen. „Wenn mich jemand gerade jetzt austauschen will, dann klappt das eben jetzt nicht“, unterstrich Selenskij bei einer Pressekonferenz in Kiew und verwies auf Zustimmungswerte von über 50 Prozent in mehreren Umfragen. Werte von vier Prozent seien russische Desinformation. Kiew habe Beweise dafür, dass diese Ziffern zwischen Washington und Moskau besprochen wurden. Für Trump und andere Partner würden diese Umfragewerte öffentlich gemacht.

Auch den Vorwurf zu angeblich versickerten US-Hilfen wies er zurück. „Der Krieg hat uns 320 Milliarden US-Dollar gekostet, 120 kamen von uns. 200 sind von den USA und der EU“, sagte der Staatschef zu ausländischen Waffenlieferungen. Hinzu kämen noch etwas mehr als 100 Milliarden US-Dollar an Budgetunterstützung und humanitärer Hilfe. Er bezeichnete die Trump-Forderung in Höhe von 500 Milliarden US-Dollar als „unseriös“. „Wir sind bereit für ein ernsthaftes Dokument, aber wir brauchen Sicherheitsgarantien“, betonte Selenskij. An dem Vertrag, der unter anderem einen US-amerikanischen Zugriff auf ukrainische Rohstoffe vorsieht, werde weiter gearbeitet. Trump hatte in einem Interview gesagt, er wolle als Gegenleistung von der Ukraine seltene Erden im Wert von 500 Milliarden Dollar.

Für den Fall des Nichtbeitritts zur Nato brauche die Ukraine zudem Waffen und Finanzierung für ihre Armee. Selenskij hob erneut hervor, dass eine verlässliche Flugabwehr allein von den USA bereitgestellt werden könne. Zudem drängte er auf eine Stationierung ausländischer Truppen. „Wir sind bereit zu einem Dialog über die Zahl“, sagte der Präsident.
Kassian Stroh
Kassian Stroh

EU einigt sich auf weitere Sanktionen gegen Russland

Ungeachtet der amerikanisch-russischen Gespräche über die Ukraine hat die EU neue Sanktionen gegen Russland auf den Weg gebracht. Vertreter der 27 EU-Regierungen einigten sich auf ein 16. Paket von Strafmaßnahmen, zu denen nach Angaben von EU-Diplomaten ein Verbot der Einfuhr von russischem Aluminium, ein Verbot des Verkaufs von Spielekonsolen an Russland und ein Vorgehen gegen 73 weitere Schiffe der russischen Schattenflotte gehören. Die EU-Außenminister sollen das Paket am Montag anlässlich des dritten Jahrestages des russischen Überfalls auf die Ukraine verabschieden. 

"Die EU geht noch härter gegen Umgehungen vor, indem sie weitere Schiffe von Putins Schattenflotte ins Visier nimmt und neue Einfuhr- und Ausfuhrverbote verhängt", teilte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf X mit. Außerdem werden weitere 48 Personen und 35 Organisationen auf die Sanktionsliste gesetzt, die auch das Einfrieren von Vermögenswerten und ein Reiseverbot umfasst, so die Diplomaten. 

Die Maßnahmen gegen die Schattenflotte ergänzen die bereits gelisteten 79 Schiffe, hauptsächlich Tanker. Russland nutzt diese Flotte meist älterer Schiffe, um westliche Sanktionen zu unterlaufen und weiter Öl verkaufen zu können. Nun werden auch Eigentümer und Betreiber der Schattenflotte, einschließlich der Kapitäne, ins Visier genommen. Das Verbot des Verkaufs von Videospielkonsolen, Joysticks und Flugsimulatoren erklärt sich dadurch, dass das russische Militär Komponenten zur Steuerung von Drohnen verwenden könnte. 
Dimitri Taube

EU-Ratspräsident erwägt Sondergipfel zur Ukraine

Angesichts des Kurswechsels in der Ukraine-Politik der USA erwägt EU-Ratspräsident António Costa die Einberufung eines EU-Sondergipfels. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa hat Costa den Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten konkrete Fragen zur weiteren Unterstützung der Ukraine und zu möglichen Sicherheitsgarantien für das Land zukommen lassen. So will er herausfinden, was die EU-Staaten bereit sind zu tun. Wenn es eine gemeinsame Basis gibt, soll dann ein EU-Sondergipfel organisiert werden, um Entscheidungen zu treffen.

In den europäischen Hauptstädten ging jüngst die Aufforderung der USA ein, mögliche Beiträge zu Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu melden. Nach Informationen der dpa sollen die Länder unter anderem angeben, ob sie Soldaten für eine Friedenstruppe oder Ausbildungsprogramme nach einem Ende des Krieges in die Ukraine schicken könnten. Zudem soll es auch um Waffensysteme gehen und die Frage, was von den USA erwartet wird. Die Europäer müssen zudem entscheiden, wie sie damit umgehen wollen, dass die Amerikaner für sie keine zentrale Rolle im Verhandlungsprozess sehen - und von der Ukraine unabgesprochen Zugeständnisse fordern.
Nadja Lissok
Nadja Lissok

Zehntausende in Odessa ohne Strom und Wasser

Nach einem russischen Angriff sind laut ukrainischen Angaben Zehntausende Menschen in der Hafenstadt Odessa ohne Strom, Wasser und Heizung. Der Bürgermeister, Hennadij Truchanow, schrieb bei Telegram von einem „massiven feindlichen Angriff“ auf ein dicht besiedeltes Gebiet der Stadt. Mehr als 250 000 Menschen seien ohne Strom. Mindestens vier Menschen sind demnach verletzt. Der örtliche Gouverneur sprach am Mittag von 80 000 Mneschen ohne Strom, der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij am Morgen von mindestens 160 000. Russland habe erneut eine zivile Energieanlage angegriffen.

Dabei verwies Selenskij auf das Außenministertreffen der USA und Russland vom Dienstag in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad, bei dem Außenminister Sergej Lawrow solche Angriffe geleugnet hatte. Russland werde von Lügnern regiert und man könne ihnen nicht trauen. Um des Friedens willen müsse Druck ausgeübt werden. 

Die ukrainische Flugabwehr teilte am Morgen mit, dass Russland in der Nacht mit 167 Drohnen angegriffen habe. Mit zwei Raketen sei außerdem die Stadt Sumy attackiert worden. Über 14 ukrainischen Regionen wurden demnach 106 Drohnen abgeschossen. Von 56 sei die Ortung verloren gegangen. Das ist zumeist auf elektronische Abwehrmittel zurückzuführen.
Julia Daniel
Julia Daniel

US-Sondergesandter Kellogg in Kiew eingetroffen

Der US-Sondergesandte für die Ukraine, Keith Kellogg, ist zu Sondierungsgesprächen über einen möglichen Ausweg aus Russlands Angriffskrieg in Kiew eingetroffen. Er sei zum Zuhören gekommen, sagte er in einer ersten öffentlichen Äußerung bei der Ankunft. Sein Bericht an Präsident Donald Trump solle den USA helfen, die Lage richtig einzuschätzen. „Wir verstehen die Notwendigkeit von Sicherheitsgarantien“, sagte er vor Fernsehkameras. Geplant sei neben einem Gespräch mit Präsident Wolodimir Selenskij auch ein Treffen mit Verteidigungsminister Rustem Umjerow.

Kelloggs Besuch am Mittwoch kam überraschend; er war nach früheren Angaben für Donnerstag erwartet worden. Nach den jüngsten Äußerungen Trumps, der der Ukraine die Schuld am Andauern des Krieges zuschrieb, bemühte sich der Ex-General Kellogg, den Eindruck zurechtzurücken. Trump wolle den seit drei Jahren dauernden Krieg beenden, sagte Kellogg. „Er versteht das menschliche Leid, er versteht den Schaden.“ 

Am Dienstag hatte Kellogg in Polen Station gemacht und sich mit Polens Präsident Andrzej Duda getroffen.
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Trump: Treffen mit Putin wahrscheinlich noch in diesem Monat

US-Präsident Donald Trump geht davon aus, dass es noch im Februar zu einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin kommen wird. Das sagte er am Dienstagabend (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz in Mar-a-Lago, Florida. Einen konkreten Termin gibt es bisher nicht, hatte US-Außenminister Marco Rubio zuvor mitgeteilt, als er Reporter über die amerikanisch-russischen Gespräche in Riad informierte. Ein ähnliches Signal kommt am Morgen auch aus Moskau. Kremlsprecher Dmitrij Peskow sagt, dass ein Treffen der beiden Präsidenten noch im Februar möglich sei. Allerdings brauche es noch Vorbereitungszeit.
Dimitri Taube

Ukraine greift offenbar Ölraffinerie in russischer Region Samara an

Die ukrainischen Streitkräfte haben in den vergangenen Monaten immer wieder Ölraffinerien in Russland angegriffen, die nach ihrer Darstellung der Versorgung der russischen Streitkräfte dienen. Betroffen waren teilweise Anlagen weit im Hinterland. An diesem Mittwochmorgen meldete Russland einen weiteren Angriff - etwa 700 Kilometer von der ukrainisch-russischen Grenze entfernt.

Ziel war eine Raffinerie in der Stadt Sysran in der Region Samara, wie der dortige Gouverneur Wjatscheslaw Fedorischtschew mitteilte. Es gebe keine großen Schäden an der Anlage, erklärte er auf Telegram. Die russischen Telegram-Kanäle Basa und Masch hatten zuvor mitgeteilt, dass der Angriff einen Brand verursacht habe.

Das russische Verteidigungsministerium teilte zudem mit, dass die Flugabwehr in der Nacht neun ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört habe - und zwar über den Regionen Brjansk, Tatarstan und Tula sowie über dem Schwarzen Meer.
Julia Bergmann
Julia Bergmann

Pistorius: Europa muss aufhören, mit dieser Kakophonie durch die Welt zu laufen

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius ruft die Europäer zu Einigkeit auf. Mit Blick auf US-Präsident Donald Trump sagt er im Deutschlandfunk: „Man muss vor allen Dingen aufhören, dem Pacemaker im Weißen Haus zu überlassen, wie wir zu reagieren haben.“ Europa sei nicht irgendjemand. „Wir müssen unsere Rolle aber auch ernst nehmen als Europäer und aufhören, mit dieser Kakophonie durch die Welt zu laufen und jeden Tag andere Stimmen zu hören, darüber was Europa tun sollte.“ Es brauche Geschlossenheit.

Die USA hätten den Fehler gemacht, von vornherein etwa die Nato-Mitgliedschaft vom Tisch zu nehmen und so die Verhandlungen geschwächt. „Jetzt sollen wir das Gleiche tun. Das ist ja nicht wirklich vernünftig und klug.“ Europa spiele sicherheitspolitisch eine Rolle. Was es in die Waagschale werfen könne, hänge aber von den Verhandlungen eines Friedens ab. Zusagen, von denen man nicht wisse, ob sie zu der Art des dann beschlossenen Friedens passen, könne man nicht machen. Er selbst werde seine Vorschläge nicht öffentlich diskutieren, solange nicht klar sei, dass Europa am Friedensprozess beteiligt sei.

Eine deutsche Beteiligung an einer möglichen europäischen Friedenstruppe für die Ukraine hält er aber nicht für ausgeschlossen. Eine öffentliche Diskussion darüber sei jedoch verfrüht. Als größter Nato-Partner in Europa werde sich Deutschland „an jeder sinnvollen friedenssichernden Maßnahme beteiligen. Aber die Betonung liegt auf sinnvoll und abgesichert“, erklärte er. Eine Friedensgarantie für die Ukraine sei ohne die Abschreckungsfähigkeiten der USA gegenüber Russland nicht zu gewährleisten. 
Julia Daniel
Julia Daniel

Macron plant zweites Ukraine-Treffen 

Der französische Präsident will Medienberichten zufolge an diesem Mittwoch zu weiteren Beratungen über die Ukraine einladen. Macron werde in Paris an einer informellen Videoschalte mit weiteren Staats- und Regierungschefs teilnehmen, teilte der Élysée-Palast mit. Ziel sei es, alle Partner zusammenzubringen, die sich für Frieden und Sicherheit in der Ukraine und Europa interessieren. Eine genaue Teilnehmerliste gab der Élysée zunächst nicht bekannt. Laut der Nachrichtenagentur Reuters sollen an dem Treffen Norwegen, Kanada, Litauen, Estland, Lettland, Tschechien, Griechenland, Finnland, Rumänien, Schweden und Belgien teilnehmen. 

Den französischen Zeitungen Sud Ouest und Le Parisien sagte Macron, es solle Verhandlungen über die Schaffung einer Mission zur Friedenssicherung entlang der Front unter dem Mandat der Vereinten Nationen geben. Mit Großbritannien verhandele er über die Entsendung von Experten und Truppen in Gebiete außerhalb der Konfliktzonen. Macron machte deutlich, Frankreich sei nicht bereit, Truppen direkt an die Front zu schicken. Die Unterstützung der USA sei essenziell für die Europäer. Deutschland und Italien hatten sich im Hinblick auf die Entsendung von Truppen skeptisch gezeigt.

Bereits am Montag hatten sich unter anderem EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, der britische Premierminister Keir Starmer und Bundeskanzler Olaf Scholz in Paris getroffen, um darüber zu sprechen, wie die Europäer sich nach dem Kurswechsel des US-Präsidenten Donald Trump in der Ukraine-Politik verhalten sollten.
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Russland: 21 ukrainische Drohnen abgeschossen

Das russische Verteidigungsministerium teilt mit, dass die Luftabwehr am Dienstagabend innerhalb einer Stunde 21 ukrainische Drohnen abgeschossen habe. 20 Drohnen seien über der westlichen Region Brjansk getroffen worden, eine weitere über der Halbinsel Krim, schrieb das Ministerium auf der Plattform Telegram.
Philipp Saul
Philipp Saul

Frankreich: Rubio sprach nach Russland-Treffen mit EU-Kollegen

US-Außenminister Marco Rubio hat französischen Angaben zufolge nach seinem Treffen mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow in Riad mit den Vertretern mehrerer europäischer Länder gesprochen. Rubio habe mit seinen Kollegen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien über das Treffen diskutiert, teilte das Außenministerium in Paris mit. Zudem habe er mit der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas gesprochen. Eine Stellungnahme der USA liegt noch nicht vor. 
Philipp Saul
Philipp Saul

Selenskij verschiebt für Mittwoch geplante Reise nach Riad

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij verschiebt nach eigenen Angaben seine ursprünglich für Mittwoch geplante Reise nach Riad auf den 10. März. Er werde in Kiew auf eine US-Delegation warten, sagte Selenskij nach einem Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Zu dieser Delegation gehört wohl auch der Ukraine-Gesandte der USA, Keith Kellogg.

Die Außenminister der USA und Russlands hatten sich zuvor in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad getroffen. Ukrainische und europäische Vertreter waren nicht eingeladen. „Sie können besprechen, was sie wollen, aber es können keine Entscheidungen ohne die Ukraine getroffen werden, wie der Krieg in der Ukraine zu beenden ist“, sagte Selenskij.
Leopold Zaak
Leopold Zaak

Gespräche in Riad beendet – ohne konkretes Ergebnis

Das Treffen der US-amerikanischen und der russischen Delegation in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad ist zu Ende gegangen. Mehr als vier Stunden sollen beide Seiten zusammengesessen haben. Konkrete Ergebnisse sind bisher nicht öffentlich bekannt. Die russische Seite sprach von einem erfolgreichen Gespräch, in dem es auch um ein mögliches Treffen der Präsidenten Donald Trump und Wladimir Putin gegangen sei.

Einen Termin nannte die russische Seite nicht. Juri Uschakow, der außenpolitische Berater Putins, bremste aber die Erwartungen an einen baldigen Gipfel. Dieser müsse erst vorbereitet werden, es sei unwahrscheinlich, dass dieser in der nächsten Woche stattfinden werde. Uschakow zufolge wollen die USA und Russland in Kontakt bleiben, um auf ein Ende des Krieges in der Ukraine hinzuarbeiten. Der russische Außenminister Sergej Lawrow zeigte sich nach dem Gespräch zufrieden. Es sei auch um Wirtschafts- und Handelsfragen gegangen. Als dringlich sei vereinbart worden, dass beide Seiten Botschafter benennen für Moskau und Washington, sagte Lawrow. Der russische Posten in den USA ist derzeit vakant. 

Etwas verhaltener sind die Äußerungen der US-Delegation. Ein Telefonat und ein Treffen reichten nicht aus, um den Krieg zu beenden, hieß es in einer Mitteilung des Außenministeriums. Die USA würden ihre „Stärke nutzen“, um Russland und die Ukraine zusammenzubringen.
Christoph Heinlein
Christoph Heinlein

Russland lehnt europäische Friedenstruppen in der Ukraine ab

Eine Stationierung von Truppen aus europäischen Nato-Ländern in der Ostukraine wäre für Russland inakzeptabel. Das sagte Außenminister Lawrow nach dem Treffen mit seinem US-Kollegen Rubio in Riad. Das gelte auch, wenn der Einsatz unter einem anderen Mandat als dem der Nato laufe. 

Auch der russische Vizeaußenminister Alexander Gruschko lehnte den Einsatz westlicher Soldaten in der Ukraine ab. „Unter welchem Deckmantel auch immer sie erscheinen würden, es wäre ein Schritt der Eskalation, nicht der Deeskalation“, sagte er der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Auch bei den möglichen Verhandlungen zur Lösung des Ukraine-Konflikts will er demnach keine Europäer sehen.

In der derzeitigen Debatte um die Sicherung eines möglichen Waffenstillstands in der Ukraine geht es auch um einen möglichen Einsatz europäischer Truppen. Die Staats- und Regierungschefs der europäischen Natostaaten sind hierzu allerdings uneins.
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