USA wollen Ausrüstung für 5000 Soldaten im Baltikum stationieren
Die USA erwägen offenbar die Stationierung schwerer Waffen in Osteuropa und im Baltikum. Wie die New York Times berichtete, soll nach Plänen des Pentagon militärische Ausrüstung für bis zu 5000 US-Soldaten in der Region stationiert werden. Das polnische Verteidigungsministerium bestätigte am Sonntag entsprechende Überlegungen.
Hintergrund der Planungen sind dem Bericht zufolge die Ukraine-Krise und die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland. Die Waffen sollen für insgesamt 3000 bis 5000 US-Soldaten in Estland, Lettland und Litauen sowie in Polen, Rumänien, Bulgarien und möglicherweise auch in Ungarn gelagert werden.
Laut New York Times handelt es sich bisher jedoch lediglich um einen Vorschlag, dem das Weiße Haus und Verteidigungsminister Ashton Carter noch zustimmen müssten. Ein Pentagon-Sprecher sagte dem Blatt, bisher sei noch keine Entscheidung getroffen worden. Dem Bericht zufolge hofft das Pentagon bis zu einem Treffen der Nato-Verteidigungsminister Ende Juni in Brüssel auf grünes Licht.
Polen begrüßt stärkere militärische Präsenz
Polens Verteidigungsminister Tomasz Siemoniak bestätigte, dass sein Land derzeit mit Washington über die Stationierung schwerer Waffen verhandele. Er habe die Pläne bereits bei seinem USA-Besuch vor vier Wochen mit seinem Kollegen Carter erörtert, sagte Siemoniak der polnischen Nachrichtenagentur PAP. Sein Land setze sich schon seit langem für eine stärkere Präsenz des US-Militärs in Osteuropa ein. Die Verlegung von US-Kriegsgerät in die Region wäre in diesem Zusammenhang ein "sehr wichtiger" Schritt, sagte Siemoniak.
Osteuropäer und Balten sind seit der Annexion der Krim durch Russland im Frühjahr vergangenen Jahres zusehends beunruhigt über die Politik ihres großen Nachbarn. Dazu trägt auch die Ausweitung der russischen Militärpräsenz in der Ostsee sowie im Luftraum an ihren Grenzen bei. Im April beantragten die Balten bei der Nato die dauerhafte Stationierung tausender Soldaten zu ihrem Schutz.