Am Abend des 6. Oktober erlebten die Einwohner der westsibirischen Ölregion Tjumen erstmals eine unangenehme Überraschung. Wie Videos von Einwohnern zeigten, eilten Feuerwehrwagen und Ambulanzen zur Ölraffinerie Antipinskij, mit neun Millionen Tonnen Jahreskapazität eine der größten der Region, rund 2000 Kilometer von der Ukraine entfernt. Und doch hatten es ukrainische Drohnen zum ersten Mal geschafft, ein so weit von den eigenen Grenzen entferntes Ziel mit Bomben anzugreifen – auch wenn die Leitung der Region behauptete, es seien drei angreifende Drohnen abgeschossen worden, es habe „keine Opfer, Explosionen oder Feuer gegeben, und alle Unternehmen der Regionen arbeiten normal“. Tatsächlich wurde die Raffinerie aber offenbar getroffen – zumindest gab es zwei Explosionen, über die lokale Telegram-Kanäle berichteten.
UkrainekriegUnd plötzlich fliegen Öltanks in die Luft
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Die Ukraine ist inzwischen in der Lage, mit ihren Drohnen Ziele selbst tief in Sibirien zu treffen. Ein Fünftel der russischen Raffinerie-Kapazitäten dürfte sie bereits ausgeschaltet haben.
Von Florian Hassel, Belgrad
