Angriff auf die Ukraine:"Ich bin vor Russland davongelaufen"

Angriff auf die Ukraine: Nach der Oktoberrevolution 1917 galt Berlin schon als "Ostbahnhof Europas". Heute leben in der Stadt Russischstämmige mit ganz unterschiedlichen Hintergründen. Hier der Supermarkt "Russia" in Charlottenburg.

Nach der Oktoberrevolution 1917 galt Berlin schon als "Ostbahnhof Europas". Heute leben in der Stadt Russischstämmige mit ganz unterschiedlichen Hintergründen. Hier der Supermarkt "Russia" in Charlottenburg.

(Foto: Carsten Koall/Getty Images)

Mehr als 100 000 russischstämmige Menschen leben in Berlin und in den Köpfen hat der Krieg in der Ukraine die Stadt längst erreicht. Wie denkt die russische Gemeinschaft über Putins Angriff?

Von Jan Heidtmann, Berlin

Am schlimmsten findet Vera Kochubey diese Hilflosigkeit. Die 35-jährige Russin ist Künstlerin, in ihrem Atelier im Einkaufszentrum Bikini Berlin in Charlottenburg stehen Leinwände mit Gesichtern in knalligen Farben am Boden. Darunter hat sie "Freedom" oder auch "Berlin" geschrieben. "Ich bin weit davon entfernt, eine russische Künstlerin zu sein", sagt sie. Kochubey lebt jetzt seit zwölf Jahren in der deutschen Hauptstadt, die LGBTQ-Szene und das Nachtleben hier seien ihr Thema. "Ich bin vor Russland davongelaufen und habe das coole Europa gesucht." Doch mit dem Krieg in der Ukraine hat sie ihre Heimat wieder eingeholt. "Meine Familie und ich sind komplett am Boden zerstört. Putin muss gestoppt werden."

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