Krieg in der Ukraine:Ukrainischer Vize-Verteidigungsminister entlassen

In der Ukraine war Kritik an der mangelhaften Ausrüstung der Armee aufgekommen. Nun gibt es Konsequenzen.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine.

Wichtige Updates

Russland attackiert Kiew mit ballistischen Raketen 

US-Regierung verstärkt diplomatische Bemühungen

Neue Nato-Ziele könnten Verteidigungsausgaben von mehr als 3,6 Prozent des BIP erfordern

Ukraine greift russische Ölraffinerie an

Selenskij: Trump-Unterhändler reisen diese Woche in die Ukraine 

Julia Daniel
Julia Daniel

Medwedew: Selenskijs Gebietstausch-Vorschlag ist Unsinn

Der stellvertretende Chef des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, weist einen vom ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij ins Gespräch gebrachten Gebietstausch entschieden zurück. Der Vorschlag sei Unsinn, erklärt der enge Vertraute von Präsident Wladimir Putin. Er fügt hinzu, Russland habe gezeigt, dass es Frieden durch Stärke erreichen könne. Selenskij hatte in einem Interview der britischen Zeitung Guardian gesagt, er sei im Falle von Verhandlungen bereit, von den ukrainischen Truppen kontrollierte Landesteile in der russischen Region Kursk gegen ukrainische Gebiete zu tauschen, die derzeit von Russland gehalten würden. 
Christoph Heinlein
Christoph Heinlein

Selenskij bereit zu Gebietstausch mit Russland

Falls es zu Verhandlungen mit Russland komme, könnte von ukrainischen Truppen kontrolliertes Land in der Region Kursk gegen ukrainische Gebiete, die Russland derzeit besetzt hält, getauscht werden. Das sagt der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij in einem Gespräch mit der britischen Zeitung Guardian. „Wir werden ein Gebiet gegen ein anderes tauschen“, so Selenskij. Er fügte aber hinzu, dass noch unklar sei, welchen Teil des von Russland besetzten Landes die Ukraine verlangen werde. „Ich weiß es nicht, wir werden sehen. Aber alle unsere Territorien sind wichtig, es gibt keine Priorität.“

Russland hält derzeit etwa 20 Prozent des ukrainischen Territoriums im Osten und Süden des Landes besetzt. Der ukrainischen Armee wiederum war vor sechs Monaten eine Überraschungsoffensive in der russischen Region Kursk gelungen.
Julia Daniel
Julia Daniel

Russland attackiert Kiew mit ballistischen Raketen 

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in den frühen Morgenstunden von heftigem Raketenbeschuss erschüttert worden. Die örtliche Militärverwaltung und die Rettungsdienste berichteten auf Telegram über Brände in mehreren Stadtteilen, unter anderem auf den Dächern von Wohnhäusern sowie in einem Industriegebiet. Ob es sich dabei um Raketeneinschläge oder Schäden durch herabgefallene Trümmer abgefangener Geschosse handelt, war zunächst unklar. Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko wurde im Stadtteil Obolon ein Mensch getötet, mindestens drei weitere wurden verletzt.

Die ukrainische Luftabwehr hatte zuvor vor dem Anflug ballistischer Raketen aus nordöstlicher Richtung gewarnt. In sozialen Medien berichteten etliche Menschen über laute Explosionen in Kiew. 
Julia Daniel
Julia Daniel

US-Regierung verstärkt diplomatische Bemühungen

Kurz vor dem dritten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine schickt US-Präsident Donald Trump unterdessen hochrangige Mitglieder seiner Regierung nach Russland und in die Ukraine. So konnte der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, in Russland die Freilassung des dort inhaftierten US-Staatsbürgers Marc Fogel erwirken. Trump begrüßte Fogel nach dessen Ankunft in Washington, wie auf einem Video des Weißen Hauses zu sehen war. 
Marc Fogel war seit 2021 in Russland inhaftiert.
Marc Fogel war seit 2021 in Russland inhaftiert. REUTERS
Der Lehrer war 2021 an einem Moskauer Flughafen festgenommen und später wegen Drogenschmuggels zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Trump, Witkoff und weitere Berater hätten mit Moskau einen „Austausch“ vereinbart, der ein „Zeichen des guten Willens“ seitens der Russen sei, so das Weiße Haus. Was die russische Seite im Gegenzug bekam, wurde offengelassen. Trumps Sonderbeauftragter für Geiselangelegenheiten, Adam Boehler, sagte dem Sender CNN, man erwarte am heutigen Mittwoch die Freilassung eines weiteren US-Bürgers.

Zudem schickte Trump seinen Finanzminister Scott Bessent für Gespräche über ein Ende des russischen Angriffskriegs in die Ukraine. Bessent werde sich dort mit Präsident Wolodimir Selenskij unterhalten, kündigte Trump über sein Online-Sprachrohr Truth Social an. Der Krieg müsse enden und bald werde es so weit sein. Es gebe zu viel Tod und Zerstörung. „Wenn Amerika stark ist, herrscht Frieden in der Welt“, fügte der Republikaner in Großbuchstaben hinzu. Trump nannte keinen genauen Zeitpunkt für Bessents Reise. Zuletzt hatte der US-Präsident besonderes Interesse an seltenen Mineralien in der Ukraine gezeigt und US-Hilfen für das von Russland angegriffene Land an Zugang zu dort lagernden Rohstoffen geknüpft. Selenskij hatte deutlich gemacht, dass er sich für westliche Hilfe erkenntlich zeigen wolle, und in diesem Zusammenhang Seltene Erden und andere Bodenschätze genannt.

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth soll heute bei einem Treffen der Ukraine-Partner in Brüssel dabei sein, wo über die weitere Unterstützung des Landes beraten wird. Im Nato-Hauptquartier kommen am Nachmittag Verteidigungsminister im Format der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe zur Koordinierung von Waffenhilfen zusammen. Am Donnerstag wird Hegseth an einem Treffen der Nato-Verteidigungsminister teilnehmen.
Julia Daniel
Julia Daniel

Polen: Russischer Jet kurzzeitig in unseren Luftraum eingedrungen 

Ein russischer Militärjet sei am Dienstag in den polnischen Luftraum in der Danziger Bucht der Ostsee eingedrungen. Dies sei nach russischen Angaben auf einen Ausfall des Navigationssystems zurückzuführen, teilt das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte auf X mit. Der Jet sei 6,5 Kilometer in den polnischen Luftraum eingedrungen und dort für etwas mehr als eine Minute geblieben, bevor er seinen Kurs geändert habe. Die polnischen Dienste zur Luftraumüberwachung hätten im Kontakt mit der russischen Seite gestanden. Diese habe die Verletzung des Luftraums bestätigt. "Die Flugroute wurde nach Eingreifen des Navigators der Streitkräfte der Russischen Föderation sofort geändert", hieß es.

"Es ist wichtig, dass unsere Systeme dieses Flugzeug sofort entdeckt haben und es unseren Luftraum verlassen hat, nachdem es die Nachricht bekommen hatte, dass der Luftraum verletzt wurde", sagt Polens Innenminister Tomasz Siemoniak dem Sender TVN24. Das Außenministerium werde die Situation bewerten und darauf reagieren.
Julia Daniel
Julia Daniel

Kiew lockt junge Ukrainer mit Prämie zum Kriegsdienst 

Angesichts eines akuten Soldatenmangels will die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Invasion auch junge Männer im Alter von 18 bis 24 Jahren als Freiwillige rekrutieren - mit hohen Prämienzahlungen. Wer einen Einjahresvertrag mit den Streitkräften abschließe, erhalte eine Zahlung von einer Million Hrywnja (gut 23 200 Euro) und einen monatlichen Sold von 120 000 Hrywnja (knapp 2 900 Euro), teilte das Verteidigungsministerium mit.  Die eine Million Hrywnja bekommen die Freiwilligen dabei gestaffelt. Nach Kriegsbeginn hatte Kiew ein Mobilisierungsgesetz erlassen, wonach Männer zwischen 25 und 60 Jahren wehrpflichtig sind.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hat sich in der Vergangenheit geweigert, das Wehrpflichtalter auf 18-Jährige zu senken. Die jüngeren Jahrgänge gelten als geburtenschwach. Dementsprechend würde ihr Einsatz an der Front radikale Auswirkungen auf die Zukunft des Landes haben, gab er zu bedenken.
Allerdings leidet die Ukraine schon seit längerer Zeit daran, nicht genug Soldaten an der Front zu haben. Nach massivem Druck, der vor allem von den USA ausgeübt worden sein soll, hat Kiew daher wohl nun das Wehrpflichtverbot mit der Freiwilligenregelung aufgeweicht.

Russland zahlt ebenfalls hohe Prämien, um den Nachschub an Soldaten für seinen Angriffskrieg zu sichern. Diese variieren von Region zu Region. In Moskau werden Freiwilligen so Soldzahlungen von umgerechnet über 50 000 Euro für das erste Kriegsjahr versprochen. 
Philipp Saul
Philipp Saul

Neue Nato-Ziele könnten Verteidigungsausgaben von mehr als 3,6 Prozent des BIP erfordern

Die künftige Bundesregierung wird nach dem jüngsten Stand der Aufrüstungspläne der Nato drastisch höhere Verteidigungsausgaben einplanen müssen. Derzeit werden neue Zielvorgaben für die Verteidigungsfähigkeiten der Mitglieder vorbereitet. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Bündniskreisen erfuhr, ergaben Berechnungen, dass die Zielvorgaben im Schnitt jährliche Verteidigungsausgaben in Höhe von um die 3,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Bündnispartner erfordern würden. Und Deutschland müsste vermutlich sogar noch mehr ausgeben, um die für sie vorgesehenen Ziele zu erfüllen.

Bei den geplanten neuen Nato-Zielvorgaben geht es um Anforderungen, die den Mitgliedstaaten der Militärallianz im Rahmen der gemeinsamen Verteidigungsplanung gestellt werden. Sie werden regelmäßig festgelegt und angepasst, um Bedrohungen und sicherheitspolitischen Entwicklungen gerecht zu werden.

Vor allem die Politik Russlands mit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine und Vorwürfen hybrider Kriegsführung veranlasste die Verteidigungsplaner der Nato zuletzt, die Vorgaben deutlich zu erhöhen. Die derzeit geplanten Ziele sollen auf einem Nato-Verteidigungsministertreffen im Juni dieses Jahres gebilligt werden. Sie umfassen nach Angaben von Diplomaten einen Planungszeitraum bis 2044, wobei viele Ziele bereits deutlich früher erreicht werden sollen. Dabei geht es etwa darum, bestimmte Waffensysteme und Truppen vorzuhalten.

Da Deutschland zuletzt gerade einmal auf Verteidigungsausgaben in Höhe von etwas mehr als zwei Prozent des BIP kam, wären jährlich zusätzliche Mittel in hoher zweistelliger Milliardenhöhe aufzubringen. Wie der Mehraufwand finanziert werden könnte, ist bislang völlig offen. Der neue US-Präsident Donald Trump hat zuletzt den Druck auf die anderen Nato-Mitglieder erhöht und sie zu Militärausgaben in Höhe von fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts aufgefordert. 
Philipp Saul
Philipp Saul

Ukraine greift russische Ölraffinerie an

Die Ukraine hat in der Nacht eine Ölraffinerie in Russland angegriffen. In russischen Telegram-Kanälen hieß es, dass eine Erdölraffinerie in Saratow an der Wolga nach einem Drohnenangriff brenne. Der Gouverneur der Region, Roman Bussargin, schrieb auf Telegram, dass bei einem Drohnenangriff möglicherweise Trümmerteile auf ein Industrieunternehmen gestürzt seien. Der entstandene Brand sei mittlerweile gelöscht. Saratow ist etwa 700 Kilometer von der ostukrainischen Großstadt Charkiw entfernt.

In Kiew bestätigte Andrij Kowalenko, Leiter des staatlichen Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation, den Angriff auf die Anlage. Er gab an, dass es nicht die erste Attacke auf diese Raffinerie gewesen sei. Außer der Ölanlage sei auch die Stadt Engels in dem Gebiet angegriffen worden. Am Stadtrand von Engels liegt der Luftwaffenstützpunkt Engels-2, auf dem Russland einen Teil seiner strategischen Langstreckenbomber stationiert hat.

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass 40 ukrainische Drohnen über den Gebieten Saratow, Rostow, Brjansk, Wolgograd und Belgorod zerstört worden seien. Von der russischen Luftfahrtbehörde Rosawiazija hieß es, dass aus Sicherheitsgründen vorübergehend keine Starts und Landungen an den Flughäfen Kasan, Kirow, Saratow und Uljanowsk zugelassen gewesen seien.
Juri Auel
Juri Auel

Selenskij: Trump-Unterhändler reisen diese Woche in die Ukraine 

Diese Woche werden Unterhändler von US-Präsident Donald Trump in die Ukraine reisen, kündigt Präsident Wolodimir Selenskij an. "Noch vor der Münchner Konferenz werden in dieser Woche einige Leute aus Trumps Team, ernsthafte, in der Ukraine sein", sagt er in einem Video der Nachrichtenagentur Unian. Wer zu dieser Delegation gehören wird, sagt er nicht. Unbestätigten Medienberichten zufolge will der von Trump eingesetzte Ukraine-Unterhändler, Keith Kellogg, erst kommende Woche Donnerstag in die Ukraine reisen. 

Selenskij bestätigt außerdem, dass er US-Vizepräsident J. D. Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz vom 14. bis 16. Februar treffen möchte. Sein Team arbeite zudem an einem Treffen mit Trump. Selenskij dringt darauf, mit Trump zu sprechen, bevor der den russischen Präsidenten Wladimir Putin trifft. Trump hat bislang offen gelassen, wie er sein Versprechen umsetzen will, den Krieg zu beenden. 

Neben den Kontakten in Kiew und der Münchner Sicherheitskonferenz soll am Mittwoch in Brüssel unter britischem Vorsitz im Rahmen der sogenannten Ramstein-Kontaktgruppe über weitere Waffenlieferungen an die Ukraine gesprochen werden. Diese Gruppe von Unterstützer-Ländern der Ukraine unter Führung der USA trifft sich seit 2022 regelmäßig auf dem US-Militärstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz.
Dimitri Taube

Tote und Verletzte nach Luftangriffen in der Ukraine

Russland hat die Ukraine in der Nacht erneut massiv aus der Luft angegriffen. Durch den Einschlag einer Gleitbombe in der Stadt Kramatorsk im ostukrainischen Gebiet Donezk ist nach Behördenangaben ein Mensch ums Leben gekommen, neun weitere Menschen wurden verletzt. Die schwere Bombe des Typs Fab-500 habe ein voll belegtes Wohnhaus getroffen, teilte der Militärgouverneur der Stadt mit.

In der unweit von Kramatorsk gelegenen Stadt Kostjantyniwka sind nach Angaben des Gebietsgouverneurs fünf Menschen verletzt und zahlreiche Gebäude, Strom- und Gasleitungen beschädigt worden. Einen Toten gab es nach ukrainischen Angaben auch in der Region Cherson im Süden des Landes. Ein 42-Jähriger sei in der frontnah gelegenen Stadt Beryslaw am Ufer des Dnjepr durch einen Drohnenangriff tödlich verletzt worden, teilte der Militärgouverneur der Region mit. In einem Wohnviertel der nordukrainischen Großstadt Sumy wurde eine Frau durch den Einschlag einer Drohne verletzt. Sie sei ins Krankenhaus gebracht worden, teilte der Bürgermeister mit.

Die ukrainische Flugabwehr meldete zudem, dass in der Nacht 83 russische Drohnen abgefangen worden seien. 
Christoph Heinlein
Christoph Heinlein

Heusgen: Selenskij wird an Sicherheitskonferenz teilnehmen

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij wird nach Angaben des Chefs der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, an dem Treffen teilnehmen. Dieses findet vom 14. bis zum 16. Februar im Bayerischen Hof statt. Da auch US-Vizepräsident J.D. Vance und der US-Sonderbeauftragte Keith Kellogg an der Konferenz teilnähmen, gehe er davon aus, dass am Rande Gespräche zur Zukunft der Ukraine stattfinden würden. „Wir hoffen, dass München genutzt wird - und wir haben auch die entsprechenden Anzeichen dafür, um im Hinblick auf einen Frieden in der Ukraine Fortschritte zu machen, Abstimmungen zu machen“, sagte Heusgen. Er sei sicher, dass bei der Konferenz Konturen eines Friedensplans sichtbar würden.
Dimitri Taube

Selenskij hält Kriegsende 2025 für möglich

Ein Ende des Krieges noch in diesem Jahr wäre nach Meinung des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij „unter gewissen Voraussetzungen“ durchaus möglich. Dazu gehörten unter anderem Sicherheitsgarantien für die Ukraine und stärkere Sanktionen gegen Russland, erklärte er in einem Interview des britischen Senders ITV News, das in Auszügen von ukrainischen Medien verbreitet wurde.

Vor allem mit Hilfe von US-Präsident Donald Trump sei ein Ende des Krieges möglich. „Meiner Meinung nach will Trump ein schnelles Ende des Krieges“, sagte Selenskij.
Wir haben uns eigentlich jedes Jahr gewünscht, dass unsere westlichen Partner die Kraft finden, (Kremlchef Wladimir) Putin zu zwingen, den Krieg zu beenden
Wolodimir Selenskij, Präsident der Ukraine
Selenskij vertrat die Ansicht, dass die Sanktionen des Westens gegen Russland der Wirtschaft des Landes einen spürbaren Schlag versetzt haben. Dennoch habe Moskau einen Weg gefunden, sich an die Sanktionen anzupassen, „weil es immer Lücken gibt“. Als Beispiel führte er Moskaus Schattenflotte an, mit der das Exportverbot für Erdöl umgangen wird. Er forderte noch härtere Sanktionen gegen Moskau, dann könnte Russland zusammenbrechen. „Jeder sieht es, jeder versteht es, aber nicht jeder tut es.“

Ein gerechter Frieden sei wichtig für die Ukraine, sagte Selenskij, aber jetzt gehe es darum, die heiße Phase des Krieges zu beenden. Zudem brauche die ukrainische Armee von den westlichen Partnern mehr Unterstützung, um sicherzustellen, „dass die Ukraine morgen nicht allein gelassen wird“. 
Vor allem mit Hilfe von US-Präsident Donald Trump sei ein Ende des Krieges möglich, findet Selenskij.
Vor allem mit Hilfe von US-Präsident Donald Trump sei ein Ende des Krieges möglich, findet Selenskij. AP Photo/Efrem Lukatsky
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Klitschko: Russland startet erneut Drohnenangriff auf Kiew

Nach Angaben von Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew, greift Russland in der Nacht die ukrainische Hauptstadt erneut mit Drohnen an. Der Angriff habe ein Feuer in einem Stadtteil ausgelöst, teilte Klitschko auf Telegram mit. Rettungskräfte seien vor Ort, um den Brand zu löschen.
Dimitri Taube

Erneut Meldungen über gegenseitige Drohnenangriffe

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben 70 russische Drohnen abgefangen und zerstört. Insgesamt hätten die russischen Streitkräfte bei ihrem nächtlichen Angriff 151 Drohnen auf Ziele in der Ukraine gestartet. 74 Geschosse hätten ihre Ziele nicht erreicht. Der Verbleib der übrigen Drohnen ist bisher unklar.

Das russische Militär fing dem Moskauer Verteidigungsministerium zufolge 35 ukrainische Drohnen ab und zerstörte sie. Etwa die Hälfte der Drohnen sei über der Region Kursk abgeschossen worden, teilt das Ministerium auf Telegram mit. Die übrigen Drohnen seien über anderen Gebieten im Westen und Süden Russlands abgefangen worden.
Dimitri Taube

Trump will mit Putin telefoniert haben - Zeitpunkt unklar

US-Präsident Donald Trump hat in einem Interview von einem angeblichen Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin über den Ukraine-Krieg berichtet. Allerdings ließ er nach Angaben der New York Post offen, wann das Telefonat stattgefunden haben soll. Das Interview wurde laut der Boulevardzeitung in der Nacht zu Samstag an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One geführt, Auszüge daraus veröffentlichte die New York Post aber erst jetzt und ohne den genauen Wortlaut. Auf die Frage, wie oft er mit dem russischen Präsidenten gesprochen habe, antwortete Trump demnach: „Das sage ich besser nicht.“

Der Kreml bestätigte das Gespräch nicht. Putins Sprecher Dmitrij Peskow sagte, er wisse nichts von einem Telefonat. Allerdings werde auf einer Reihe unterschiedlicher Kanäle kommuniziert, über die er vielleicht nicht immer informiert werde, schränkte er ein. „Darum kann ich im vorliegenden Fall weder bestätigen noch dementieren.“

Am Freitag hatte Peskow zu einem möglichen Gespräch zwischen Putin und Trump gesagt, man werde darüber informieren, sobald es substanzielle Informationen über einen Austausch gebe.

Wenige Tage nach Trumps Wahlsieg im November hatte die Washington Post unter Berufung auf informierte Personen über ein Telefonat des 78-Jährigen mit Putin berichtet. Der Kreml dementierte damals jedoch. Trump hatte zuletzt ausweichend auf Nachfragen reagiert, ob er seit dem Amtsantritt am 20. Januar bereits mit Putin telefoniert habe.
© SZ/dpa/rtr/epd/KNA/Bloomberg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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