Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine.
Wichtige Updates
Ukraine erhält Tausende Leichen von Russland
Ukraine zielt mit Drohnen auf russische Chemiefabriken
EU importiert Flüssigerdgas aus Russland in Milliardenhöhe
Ukraine: Angriff auf Fabrik für Waffenelektronik bei Moskau
Verletzte nach neuen russischen Drohnenschlägen in Charkiw
Juri Auel
Selenskij fordert vor G-7-Gipfel mehr Druck auf Russland
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hat vor dem G-7-Gipfel in Kanada die führenden Industrienationen zu mehr Druck auf Russland aufgerufen. Trotz aller Versprechungen von Kremlchef Wladimir Putin den USA und anderen Friedenswilligen gegenüber greife Russland weiter zivile Energieanlagen in der Ukraine an, sagte Selenskij nach einem Treffen mit Militärs. „Dieser Terror wird immer heimtückischer“, sagte er.
Der Präsident warf Russland vor, die derzeitige Aufmerksamkeit für den Krieg zwischen Iran und Israel für Angriffe auf die Ukraine zu nutzen. „Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich in Moskau jemand darauf vorbereitet, den Krieg zu beenden oder die Diplomatie ernst zu nehmen“, sagte er. Selenskij teilte mit, dass Kiew auch Informationen über eine russische Bedrohung der Infrastruktur für die Produktion von Kernenergie in der Ukraine an die Internationale Atomenergie-Behörde IAEA und an die USA weiter gegeben habe. Details nannte er nicht. Es sei zynisch, dass ausgerechnet Putin versuche, sich als Vermittler im Nahen Osten ins Spiel zu bringen.
Es brauche Methoden, um die Umgehung der Sanktionen zu bekämpfen, teilte Selenskij bei Telegram mit. Die G-7-Länder, zu denen auch Deutschland gehört, könnten das bewerkstelligen. Es benötige Strafmaßnahmen gegen Banken und den Finanzsektor, die Russland wirklich schmerzten. Zudem forderte Selenskij erneut einen „richtigen Öl-Preisdeckel“, der Russlands Einnahmen aus dem Verkauf von Energie schmälert. Der ukrainische Staatschef wird bei dem bis Dienstag in Kanada angesetzten Treffen als Gast erwartet. Für Selenskij gilt das Treffen als wichtige Plattform, um bei den Verbündeten der Ukraine um weitere militärische und finanzielle Unterstützung zu werben.
Unterstützt wird Selenskij bei seiner Forderung unter anderem durch die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. „Wir müssen mehr Druck auf Russland ausüben, um einen wirklichen Waffenstillstand zu erreichen, Russland an den Verhandlungstisch zu bringen und diesen Krieg zu beenden. Sanktionen sind für dieses Ziel von entscheidender Bedeutung“, sagte sie auf einer Pressekonferenz im kanadischen Kananaskis. Die EU habe vergangene Woche einen Vorschlag für ein Paket mit 18 Sanktionen vorgelegt, sagte Von der Leyen und fügte hinzu: „Ich werde alle G-7-Partner einladen, sich uns in diesem Bemühen anzuschließen.“
Der Präsident warf Russland vor, die derzeitige Aufmerksamkeit für den Krieg zwischen Iran und Israel für Angriffe auf die Ukraine zu nutzen. „Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich in Moskau jemand darauf vorbereitet, den Krieg zu beenden oder die Diplomatie ernst zu nehmen“, sagte er. Selenskij teilte mit, dass Kiew auch Informationen über eine russische Bedrohung der Infrastruktur für die Produktion von Kernenergie in der Ukraine an die Internationale Atomenergie-Behörde IAEA und an die USA weiter gegeben habe. Details nannte er nicht. Es sei zynisch, dass ausgerechnet Putin versuche, sich als Vermittler im Nahen Osten ins Spiel zu bringen.
Es brauche Methoden, um die Umgehung der Sanktionen zu bekämpfen, teilte Selenskij bei Telegram mit. Die G-7-Länder, zu denen auch Deutschland gehört, könnten das bewerkstelligen. Es benötige Strafmaßnahmen gegen Banken und den Finanzsektor, die Russland wirklich schmerzten. Zudem forderte Selenskij erneut einen „richtigen Öl-Preisdeckel“, der Russlands Einnahmen aus dem Verkauf von Energie schmälert. Der ukrainische Staatschef wird bei dem bis Dienstag in Kanada angesetzten Treffen als Gast erwartet. Für Selenskij gilt das Treffen als wichtige Plattform, um bei den Verbündeten der Ukraine um weitere militärische und finanzielle Unterstützung zu werben.
Unterstützt wird Selenskij bei seiner Forderung unter anderem durch die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. „Wir müssen mehr Druck auf Russland ausüben, um einen wirklichen Waffenstillstand zu erreichen, Russland an den Verhandlungstisch zu bringen und diesen Krieg zu beenden. Sanktionen sind für dieses Ziel von entscheidender Bedeutung“, sagte sie auf einer Pressekonferenz im kanadischen Kananaskis. Die EU habe vergangene Woche einen Vorschlag für ein Paket mit 18 Sanktionen vorgelegt, sagte Von der Leyen und fügte hinzu: „Ich werde alle G-7-Partner einladen, sich uns in diesem Bemühen anzuschließen.“
Christoph Heinlein

Russland zur Übergabe weiterer ukrainischer Leichen bereit
Nach der Übergabe von mehr als 6000 Leichen ukrainischer Soldaten an Kiew hat Moskau seine Bereitschaft zu weiteren Rückgaben erklärt. 2239 weitere Tote könnten übergeben werden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.
In fünf Übergaben hat die Ukraine eigenen Angaben nach die Leichname von insgesamt 6057 Soldaten zurückerhalten. Die russische Seite habe im Gegenzug 78 Leichen bekommen, sagte Moskaus Verhandlungsführer Wladimir Medinski. Auch der Austausch von Gefangenen werde fortgesetzt, teilte er bei Telegram mit. Dabei gehe es um Schwerverletzte entlang der Frontlinie.
Die russische Armee ist seit Monaten stetig auf dem Vormarsch; und die ukrainische Seite kann daher ihre eigenen Gefallenen nicht bergen. Der ukrainischen Parlamentsabgeordneten Sofija Fedina zufolge stammt der Großteil der Gefallenen aus der westrussischen Grenzregion Kursk, aus der die ukrainischen Truppen nach mehreren Monaten schwerer Kämpfe wieder herausgedrängt wurden.
In fünf Übergaben hat die Ukraine eigenen Angaben nach die Leichname von insgesamt 6057 Soldaten zurückerhalten. Die russische Seite habe im Gegenzug 78 Leichen bekommen, sagte Moskaus Verhandlungsführer Wladimir Medinski. Auch der Austausch von Gefangenen werde fortgesetzt, teilte er bei Telegram mit. Dabei gehe es um Schwerverletzte entlang der Frontlinie.
Die russische Armee ist seit Monaten stetig auf dem Vormarsch; und die ukrainische Seite kann daher ihre eigenen Gefallenen nicht bergen. Der ukrainischen Parlamentsabgeordneten Sofija Fedina zufolge stammt der Großteil der Gefallenen aus der westrussischen Grenzregion Kursk, aus der die ukrainischen Truppen nach mehreren Monaten schwerer Kämpfe wieder herausgedrängt wurden.
Juri Auel
Großbritannien: 6000 nordkoreanische Soldaten im Kampf für Russland getötet oder verwundet
Nach Schätzungen eines britischen Geheimdienstes wurden mehr als 6000 nordkoreanische Soldaten verletzt oder getötet, als sie in der russischen Region Kursk kämpften, um Moskaus Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen. Die Zahl beläuft sich auf mehr als die Hälfte der 11 000 nordkoreanischen Soldaten, die ursprünglich in der Region Kursk stationiert waren, so das britische Verteidigungsministerium in einem Beitrag auf X. Die Nachrichtenagentur Bloomberg war nicht in der Lage, die Zahlen unabhängig zu überprüfen. Nordkorea hatte im April erstmals zugegeben, Truppen zur Unterstützung Russlands entsandt zu haben, bestätigte aber weder die Anzahl der entsandten Soldaten noch die Zahl der Opfer.
Philipp Saul
Ukraine erhält Tausende Leichen von Russland
Russland hat der Ukraine in den vergangenen Tagen insgesamt mehr als 4800 Leichen übergeben. Es sollen russischen Angaben zufolge tote ukrainische Soldaten sein. Am Sonntag habe man 1200 Tote erhalten, teilte der zuständige Koordinierungsstab für die Angelegenheiten von Kriegsgefangenen in Kiew mit. Auch russische Nachrichtenagenturen meldeten die Rückgabe, die am 2. Juni in Istanbul zwischen den Kriegsparteien vereinbart worden war. Russland hatte angekündigt, insgesamt 6000 tote Ukrainer zu übergeben. Die ukrainische Seite dankte dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes für die Unterstützung bei der Übergabe der Leichen.
Der ukrainische Stab sprach von „Leichen, bei denen es sich nach russischen Angaben um ukrainische Bürger handelt, vor allem um Armeeangehörige“. Sie müssten nun genau gerichtsmedizinisch identifiziert werden. Präsident Wolodimir Selenskij hatte in Zweifel gezogen, dass alle aus Russland übergebenen Leichen tatsächlich Ukrainer seien. Er legte aber keine Belege dafür vor, dass der Ukraine womöglich Tote untergeschoben wurden. Die Ukraine hatten in den vergangenen Tagen wiederholt Leichen zurückerhalten, die russische Seite erhielt nur beim ersten Mal gut zwei Dutzend Tote.
Außerdem gab es nach Angaben beider Seiten vom Samstag den vierten Austausch von Kriegsgefangenen. „Wir holen weiter unsere Leute aus der Gefangenschaft zurück“, schrieb Selenskij auf der Plattform X. Von den Gefangenen sollen Berichten zufolge vor allem sehr junge sowie schwer verletzte oder kranke Soldaten heimkehren.
Der ukrainische Stab sprach von „Leichen, bei denen es sich nach russischen Angaben um ukrainische Bürger handelt, vor allem um Armeeangehörige“. Sie müssten nun genau gerichtsmedizinisch identifiziert werden. Präsident Wolodimir Selenskij hatte in Zweifel gezogen, dass alle aus Russland übergebenen Leichen tatsächlich Ukrainer seien. Er legte aber keine Belege dafür vor, dass der Ukraine womöglich Tote untergeschoben wurden. Die Ukraine hatten in den vergangenen Tagen wiederholt Leichen zurückerhalten, die russische Seite erhielt nur beim ersten Mal gut zwei Dutzend Tote.
Außerdem gab es nach Angaben beider Seiten vom Samstag den vierten Austausch von Kriegsgefangenen. „Wir holen weiter unsere Leute aus der Gefangenschaft zurück“, schrieb Selenskij auf der Plattform X. Von den Gefangenen sollen Berichten zufolge vor allem sehr junge sowie schwer verletzte oder kranke Soldaten heimkehren.
Philipp Saul
Ukraine zielt mit Drohnen auf russische Chemiefabriken
Die Ukraine hat nach russischen Medienberichten kriegswichtige Industrieanlagen in Russland mit Kampfdrohnen angegriffen. Ein Ziel war demnach die Chemiefabrik Asot (Stickstoff) in der südrussischen Stadt Newinnomyssk. Ihre Produkte gelten als wichtig zur Sprengstoffherstellung.
Offiziell bestätigte der Gouverneur der Region Stawropol, Wladimir Wladimirow, dass Drohnenteile im Industriegebiet von Newinnomyssk abgestürzt seien. Verletzte gebe es nicht. Augenzeugen berichteten, dass über der Stadt mindestens zehn Explosionen zu hören waren. Angaben zu Schäden an der Fabrik gab es nicht. Von russischer Seite bestätigt wurde auch ein Angriff auf die Stadt Nowokujbyschewsk bei Samara an der Wolga. Dort gibt es ebenfalls eine große Chemiefabrik. Das russische Militär schoss nach eigenen Angaben 66 ukrainische Drohnen über verschiedenen Teilen des Landes ab.
Der ukrainische Generalstab bestätigte Angriffe auf diese zwei Fabriken. Es sei darum gegangen, die „gegnerischen Fähigkeiten zur Herstellung von Sprengstoff und Munition“ zu reduzieren.
Die russische Armee griff in der Nacht unter anderem die südukrainische Großstadt Saporischschja mit Kampfdrohnen an. Dabei seien zwei Polizisten verletzt worden, teilte Gebietsgouverneur Iwan Fedorow mit.
Offiziell bestätigte der Gouverneur der Region Stawropol, Wladimir Wladimirow, dass Drohnenteile im Industriegebiet von Newinnomyssk abgestürzt seien. Verletzte gebe es nicht. Augenzeugen berichteten, dass über der Stadt mindestens zehn Explosionen zu hören waren. Angaben zu Schäden an der Fabrik gab es nicht. Von russischer Seite bestätigt wurde auch ein Angriff auf die Stadt Nowokujbyschewsk bei Samara an der Wolga. Dort gibt es ebenfalls eine große Chemiefabrik. Das russische Militär schoss nach eigenen Angaben 66 ukrainische Drohnen über verschiedenen Teilen des Landes ab.
Der ukrainische Generalstab bestätigte Angriffe auf diese zwei Fabriken. Es sei darum gegangen, die „gegnerischen Fähigkeiten zur Herstellung von Sprengstoff und Munition“ zu reduzieren.
Die russische Armee griff in der Nacht unter anderem die südukrainische Großstadt Saporischschja mit Kampfdrohnen an. Dabei seien zwei Polizisten verletzt worden, teilte Gebietsgouverneur Iwan Fedorow mit.
Anna-Maria Salmen

Ukraine erhält erneut mehr als 1200 Leichen gefallener Soldaten
Die Ukraine hat von Russland die sterblichen Überreste von weiteren 1200 ihrer getöteten Soldaten von Russland bekommen. Das teilte der für Kriegsgefangenenbelange zuständige Stab in Kiew mit. Die Übergabe sei unter Vermittlung des Internationalen Roten Kreuzes zustande gekommen. Es ist die zweite Übergabe dieser Art in dieser Woche. Am Mittwoch hatte Kiew die sterblichen Überreste von 1212 Soldaten erhalten und Moskau im Gegenzug 27 Tote übergeben.
Bei Verhandlungen in Istanbul am 2. Juni war von insgesamt 6000 Leichen ukrainischer Soldaten die Rede, die Russland an die Ukraine übergeben sollte. Ursprünglich sollte der Tausch bereits am vergangenen Wochenende beginnen. Er scheiterte aber zunächst an einer fehlenden Abstimmung zwischen den Kriegsparteien.
Bei Verhandlungen in Istanbul am 2. Juni war von insgesamt 6000 Leichen ukrainischer Soldaten die Rede, die Russland an die Ukraine übergeben sollte. Ursprünglich sollte der Tausch bereits am vergangenen Wochenende beginnen. Er scheiterte aber zunächst an einer fehlenden Abstimmung zwischen den Kriegsparteien.
Anna-Maria Salmen

Ukraine erhält weitere Finanzhilfen aus der EU
Die EU hat der Ukraine weitere Finanzhilfen in Höhe von einer Milliarde Euro als Teil eines großen Hilfspakets überwiesen. Das Geld ist ein Darlehen, das mit Zinserträgen aus der Verwahrung von eingefrorenem Staatsvermögen Russlands in der EU zurückgezahlt wird. „Wir stehen der Ukraine auf lange Sicht zur Seite“, schreibt Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf der Plattform X.
Das Unterstützungspaket ist Teil einer Initiative der G-7-Gruppe der großen demokratischen Industrienationen, die bis 2027 insgesamt neue Hilfszahlungen von etwa 45 Milliarden Euro vorsieht. Die EU stellt davon 18,1 Milliarden Euro zur Verfügung. Mit der neuen Auszahlung flossen seit Jahresbeginn bereits sieben Milliarden Euro.
Das Unterstützungspaket ist Teil einer Initiative der G-7-Gruppe der großen demokratischen Industrienationen, die bis 2027 insgesamt neue Hilfszahlungen von etwa 45 Milliarden Euro vorsieht. Die EU stellt davon 18,1 Milliarden Euro zur Verfügung. Mit der neuen Auszahlung flossen seit Jahresbeginn bereits sieben Milliarden Euro.
Juri Auel
Pistorius: Europäer müssen sich auf schrittweisen US-Rückzug einstellen
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius rechnet nach eigenen Worten mit einem allmählichen Ende der militärischen Unterstützung der USA für Europa und die Ukraine. "Ja, das ist so. Das wäre dann so und damit müssen wir umgehen", sagte er auf eine entsprechende Frage am Donnerstagabend im ZDF. Immerhin habe zuletzt US-Verteidigungsminister Pete Hegseth lediglich von einer Reduzierung der Ukraine-Hilfe gesprochen, obwohl auch ein komplettes Aus befürchtet wurde. "Davon ist nicht mehr die Rede." Trotzdem müsse man nun schauen, wie stark die Unterstützung falle und ob die Europäer sie kompensieren könnten.
Juri Auel
EU importiert Flüssigerdgas aus Russland in Milliardenhöhe
Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs hat die Europäische Union einem Bericht zufolge für 32,7 Milliarden Euro russisches Flüssigerdgas importiert. Das berichtet das Magazin Stern, dem Eurostat-Zahlen dazu vorliegen, die das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) beim Statistischen Bundesamt abgefragt hatte. Demnach beläuft sich der Wert von Flüssigerdgas-Einfuhren aus Russland in die EU zwischen Februar 2022 und März 2025 auf knapp 33 Milliarden Euro. Aus den USA importierte die Union im gleichen Zeitraum Flüssiggas für 95,1 Milliarden Euro.
BSW-Chefin Sahra Wagenknecht rügte im Stern die „teure Doppelmoral der Sanktionspolitik“. „33 Milliarden Euro seit Kriegsbeginn für russisches LNG, aber in Deutschland wird russisches Pipeline-Gas zum Tabu erklärt“, sagte sie. Die Partei BSW spricht sich schon länger dafür aus, die Nordstream-Gaspipelines wieder in Betrieb zu nehmen.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Vorsitzende des Ausschusses für Sicherheit und Verteidigung im Europäischen Parlament, forderte hingegen einen Stopp der Importe. Sie sagte: „Es ist absolut inakzeptabel, dass die Europäische Union drei Jahre nach Beginn von Putins brutalem Angriffskrieg weiterhin in Milliardenhöhe Flüssiggas aus Russland bezieht.“ Jeder einzelne Euro, den die EU für russisches Flüssigerdgas zahle, finanziere Putins Kriegsmaschinerie mit. „Das ist nicht nur eine energiepolitische Bankrotterklärung, sondern vor allem ein sicherheitspolitisches Versagen“, so die Politikerin.
Zum Vergleich: Im selben Zeitraum unterstützte die EU und ihre Mitgliedsstaaten die Ukraine mit Militärhilfen im Umfang von etwa 50 Milliarden Euro.
BSW-Chefin Sahra Wagenknecht rügte im Stern die „teure Doppelmoral der Sanktionspolitik“. „33 Milliarden Euro seit Kriegsbeginn für russisches LNG, aber in Deutschland wird russisches Pipeline-Gas zum Tabu erklärt“, sagte sie. Die Partei BSW spricht sich schon länger dafür aus, die Nordstream-Gaspipelines wieder in Betrieb zu nehmen.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Vorsitzende des Ausschusses für Sicherheit und Verteidigung im Europäischen Parlament, forderte hingegen einen Stopp der Importe. Sie sagte: „Es ist absolut inakzeptabel, dass die Europäische Union drei Jahre nach Beginn von Putins brutalem Angriffskrieg weiterhin in Milliardenhöhe Flüssiggas aus Russland bezieht.“ Jeder einzelne Euro, den die EU für russisches Flüssigerdgas zahle, finanziere Putins Kriegsmaschinerie mit. „Das ist nicht nur eine energiepolitische Bankrotterklärung, sondern vor allem ein sicherheitspolitisches Versagen“, so die Politikerin.
Zum Vergleich: Im selben Zeitraum unterstützte die EU und ihre Mitgliedsstaaten die Ukraine mit Militärhilfen im Umfang von etwa 50 Milliarden Euro.
Carina Seeburg
Ukraine und Russland tauschen erneut Gefangene aus
Die Ukraine und Russland haben eine weitere Gruppe Kriegsgefangener ausgetauscht. „Das ist bereits die zweite Etappe der Rückkehr von schwer kranken und schwer verletzten Kämpfern“, schrieb der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij bei Telegram. Auch das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass Gefangene ausgetauscht worden seien. Konkrete Zahlen nannten beide Seiten auch dieses Mal - beim mittlerweile dritten Austausch in dieser Woche - nicht.
Unter den Rückkehrern seien auch Verteidiger der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol, teilte der Stab für Kriegsgefangenenbelange in Kiew mit. Sie verbrachten demnach mehr als drei Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft. Ausgetauscht worden seien zudem Soldaten im Alter von unter 25 Jahren. Ein Teil der Freigelassenen galt den Angaben zufolge ursprünglich als vermisst.
Das russische Verteidigungsministerium bestätigte den Austausch. Demnach fand die Übergabe der Kriegsgefangenen wieder an der belarussisch-ukrainischen Grenze statt. Die freigekommenen russischen Soldaten werden weiter nach Russland gebracht, hieß es.
Bei den direkten Verhandlungen zwischen Vertretern Kiews und Moskaus in Istanbul am 2. Juni war die Rede von insgesamt 1200 Gefangenen, die jede Seite freilassen will.
Unter den Rückkehrern seien auch Verteidiger der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol, teilte der Stab für Kriegsgefangenenbelange in Kiew mit. Sie verbrachten demnach mehr als drei Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft. Ausgetauscht worden seien zudem Soldaten im Alter von unter 25 Jahren. Ein Teil der Freigelassenen galt den Angaben zufolge ursprünglich als vermisst.
Das russische Verteidigungsministerium bestätigte den Austausch. Demnach fand die Übergabe der Kriegsgefangenen wieder an der belarussisch-ukrainischen Grenze statt. Die freigekommenen russischen Soldaten werden weiter nach Russland gebracht, hieß es.
Bei den direkten Verhandlungen zwischen Vertretern Kiews und Moskaus in Istanbul am 2. Juni war die Rede von insgesamt 1200 Gefangenen, die jede Seite freilassen will.
Dimitri Taube
Ukraine: Angriff auf Fabrik für Waffenelektronik bei Moskau
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht eine Fabrik in der Region Moskau angegriffen, die Elektronik für Hightech-Waffen und Militärausrüstung herstellt. Es habe in der Produktionsanlage Explosionen gegeben, erklärte das Militär auf Telegram. Eine Stellungnahme Russlands lag bislang nicht vor.
Anna-Maria Salmen

Verletzte nach neuen russischen Drohnenschlägen in Charkiw
Bei neuen russischen Drohnenangriffen auf die Ukraine sind in Charkiw mehr als ein Dutzend Menschen verletzt worden. Militärgouverneur Oleh Synjehubow sprach am Morgen von 15 Verletzten, darunter vier Kinder. Die gesamte Region Charkiw sei mit Dutzenden Drohnen und auch mit Gleitbomben angegriffen worden. „Zivile Infrastruktur wurde beschädigt und zerstört“, sagte er. Allein in Charkiw seien unter anderem elf Wohnblocks, zahlreiche Autos und zwei Schulen beschädigt worden. Bürgermeister Ihor Terechow berichtete, eine Drohne sei in einem Schulhof gelandet, Fensterscheiben seien zu Bruch gegangen.
Insgesamt seien neun Orte des Gebiets Charkiw von den Angriffen betroffen gewesen, teilte Gouverneur Synjehubow auf Telegram mit. Russland greift die nahe an seiner Grenze gelegene Region seit Tagen massiv an. Es gab bereits zahlreiche Tote und Dutzende Verletzte sowie schwere Zerstörungen.
Nach ukrainischen Angaben gab es auch in anderen Regionen des Landes Angriffe. Im Süden der Region Odessa kam es nach Angaben des Zivilschutzes zu einem Großbrand, zerstört worden seien Lagerhäuser mit Schilf und Anlagen zu dessen Verarbeitung. Verletzte habe es nicht gegeben.
Insgesamt seien neun Orte des Gebiets Charkiw von den Angriffen betroffen gewesen, teilte Gouverneur Synjehubow auf Telegram mit. Russland greift die nahe an seiner Grenze gelegene Region seit Tagen massiv an. Es gab bereits zahlreiche Tote und Dutzende Verletzte sowie schwere Zerstörungen.
Nach ukrainischen Angaben gab es auch in anderen Regionen des Landes Angriffe. Im Süden der Region Odessa kam es nach Angaben des Zivilschutzes zu einem Großbrand, zerstört worden seien Lagerhäuser mit Schilf und Anlagen zu dessen Verarbeitung. Verletzte habe es nicht gegeben.
Dimitri Taube
Pistorius in Kiew – Gespräche über weitere Militärhilfe
Verteidigungsminister Boris Pistorius ist am Morgen zu politischen Gesprächen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Der SPD-Politiker will die Militärhilfe für die Ukraine weiter ausbauen. Bei seiner Ankunft verurteilte er die verstärkten russischen Luftangriffe auf das Land, die „außerordentlich heftig und bedrohlich mit der großen Zahl von Marschflugkörpern und Drohnenangriffen“ seien.
„Das setzt ein klares Zeichen aus Moskau: Es gibt kein Interesse an einer friedlichen Lösung derzeit, sondern es werden mit unverminderter Härte und vor allen Dingen auch wieder zunehmend zivile Bereiche in der Ukraine angegriffen“, sagte Pistorius auf dem Bahnhof in Kiew.
Seine Reise zeige, dass auch die neue Bundesregierung weiter an der Seite der Ukraine stehe. Pistorius sagte: „Natürlich wird es darum gehen, wie die Unterstützung Deutschlands und auch der anderen Europäer in Zukunft aussehen wird. Was wir tun können, beispielsweise im Bereich der Industriekooperation, aber auch der sonstigen Unterstützung.“
Da die USA unter Präsident Donald Trump auf Distanz zur Ukraine gegangen sind und weitere Unterstützung nicht sicher ist, haben Pistorius und sein britischer Amtskollege John Healey eine Führungsrolle bei der Militärhilfe übernommen. Pistorius hat dazu bei einem Treffen in Brüssel einen neuen Anlauf für die internationale Verstärkung und Aufrechterhaltung der ukrainischen Flugabwehr genommen. Ein weiterer Schwerpunkt ist der sogenannte elektromagnetische Kampf. Dabei geht es um die Sicherstellung der ukrainischen Kommunikation, die Aufklärung und Störung der russischen Kommunikation sowie die Drohnenabwehr.
„Das setzt ein klares Zeichen aus Moskau: Es gibt kein Interesse an einer friedlichen Lösung derzeit, sondern es werden mit unverminderter Härte und vor allen Dingen auch wieder zunehmend zivile Bereiche in der Ukraine angegriffen“, sagte Pistorius auf dem Bahnhof in Kiew.
Seine Reise zeige, dass auch die neue Bundesregierung weiter an der Seite der Ukraine stehe. Pistorius sagte: „Natürlich wird es darum gehen, wie die Unterstützung Deutschlands und auch der anderen Europäer in Zukunft aussehen wird. Was wir tun können, beispielsweise im Bereich der Industriekooperation, aber auch der sonstigen Unterstützung.“
Da die USA unter Präsident Donald Trump auf Distanz zur Ukraine gegangen sind und weitere Unterstützung nicht sicher ist, haben Pistorius und sein britischer Amtskollege John Healey eine Führungsrolle bei der Militärhilfe übernommen. Pistorius hat dazu bei einem Treffen in Brüssel einen neuen Anlauf für die internationale Verstärkung und Aufrechterhaltung der ukrainischen Flugabwehr genommen. Ein weiterer Schwerpunkt ist der sogenannte elektromagnetische Kampf. Dabei geht es um die Sicherstellung der ukrainischen Kommunikation, die Aufklärung und Störung der russischen Kommunikation sowie die Drohnenabwehr.
Anna-Maria Salmen

Selenskij: Kreml will Korridor bis nach Rumänien erobern
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hat Russland vorgeworfen, weitreichendere Eroberungspläne zu verfolgen, als offiziell bekannt. „Die russischen Militärpläne zielen auf diese Region – Odessa – und dann auf die Grenzen zu Moldawien und Rumänien“, sagte Selenskij bei einem Gipfel mit den Staats- und Regierungschefs aus Südosteuropa in Odessa. Russland strebe danach, in der Region Chaos zu säen, um Europa insgesamt zu schwächen.
Kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs hatte Rustam Minnekajew, ein ranghoher General in Moskau, die Kontrolle über den Süden der Ukraine und den Landweg zu der von Moldau abtrünnigen Region Transnistrien zu den Kriegszielen erklärt. Offiziell hatte sich der Kreml dazu allerdings nicht bekannt.
Laut Selenskij sind die Interessen des Kreml nicht auf die Ukraine begrenzt. So schüre Russland ethnische Konflikte auf dem Balkan, habe sich in die Wahlen eingemischt und plane, die Kontrolle über die Ex-Sowjetrepublik Moldau wiederherzustellen. Wenn bei der Parlamentswahl in Moldau im September Europa Russland unterliege, werde dies Moskau ermutigen, sich noch stärker in die Angelegenheiten anderer europäischer Staaten einzumischen, warnte Selenskij.
Bei dem Ukraine-Südosteuropa-Gipfel wollen die Staats- und Regierungschefs die Probleme der Region besprechen, aber auch Hilfe für die Ukraine koordinieren. Selenskij bat erneut um die Stärkung der Flugabwehr, aber auch um politische Unterstützung etwa beim Beitritt zur EU. Der Ukrainer veröffentlichte auf Telegram ein Video, wie er mit mehreren Staatsgästen Blumen für die gefallenen ukrainischen Soldaten niederlegt.
Kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs hatte Rustam Minnekajew, ein ranghoher General in Moskau, die Kontrolle über den Süden der Ukraine und den Landweg zu der von Moldau abtrünnigen Region Transnistrien zu den Kriegszielen erklärt. Offiziell hatte sich der Kreml dazu allerdings nicht bekannt.
Laut Selenskij sind die Interessen des Kreml nicht auf die Ukraine begrenzt. So schüre Russland ethnische Konflikte auf dem Balkan, habe sich in die Wahlen eingemischt und plane, die Kontrolle über die Ex-Sowjetrepublik Moldau wiederherzustellen. Wenn bei der Parlamentswahl in Moldau im September Europa Russland unterliege, werde dies Moskau ermutigen, sich noch stärker in die Angelegenheiten anderer europäischer Staaten einzumischen, warnte Selenskij.
Bei dem Ukraine-Südosteuropa-Gipfel wollen die Staats- und Regierungschefs die Probleme der Region besprechen, aber auch Hilfe für die Ukraine koordinieren. Selenskij bat erneut um die Stärkung der Flugabwehr, aber auch um politische Unterstützung etwa beim Beitritt zur EU. Der Ukrainer veröffentlichte auf Telegram ein Video, wie er mit mehreren Staatsgästen Blumen für die gefallenen ukrainischen Soldaten niederlegt.
Juri Auel
Ex-SPD-Chef Walter-Borjans verteidigt von ihm unterzeichnetes Friedensmanifest
Der frühere SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hat laut einem Medienbericht vor einem „Rüstungsrausch“ gewarnt und das von ihm unterschriebene Friedensmanifest verteidigt. „So wünschenswert es wäre, einem Narzissten ohne jedes Entgegenkommen eine stabile Weltordnung abzuringen – es ist leider nicht nur in diesem Fall illusorisch", sagte Walter-Borjans dem Stern. "Ich bin bestürzt darüber, wie ein Manifest, das klar Verteidigungsfähigkeit und offensiven Verhandlungswillen verknüpft, zur Nachricht verkommt, wir plädierten einfach nur für Gespräche mit Russland." Namentlich nannte er den CDU-Politiker Roderich Kiesewetter. „Was Herr Kiesewetter da loslässt, könnte man mit dem ebenso hanebüchenen Vorwurf kontern, da wolle jemand Krieg. Abrüstung nach innen scheint mir fast ebenso wichtig wie nach außen.“
Kiesewetter hatte auf X das Manifest ungeheuerlich genannt und weiter geschrieben: „Damit will man die Ukraine der Vernichtungsabsicht Russlands ausliefern und uns mit! Wann wird begriffen, dass Russland nicht verhandeln und keinen Frieden will. Russland muss militärisch und politisch unter Druck geraten: mit mehr militärischer Unterstützung für die Ukraine und stärkeren Sanktionen.“
Es gehe nicht darum, eine Wahrheit gegen eine andere zu stellen, sondern es gehe um das Eingeständnis, dass ein Menschenverächter wie Putin nicht kaputtzurüsten sei, sagt Walter-Borjans. Eine Gruppe überwiegend linker Sozialdemokraten legte am Dienstag ein Manifest vor. Darin fordern sie unter anderem neue Gespräche mit Russland sowie einen Stopp der Stationierung neuer US-Raketen. Der Text hat harsche Reaktionen hervorgerufen, auch in der SPD selbst.
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