Krieg in der UkraineVance sieht kein baldiges Ende des Krieges

Der US-Vizepräsident gesteht damit ein, dass Trump es anders als im Wahlkampf versprochen nicht geschafft hat, den Krieg in Rekordzeit zu beenden. Vance sagt jedoch, nach Trumps Vorarbeit liege es jetzt an den Russen und Ukrainern, sich zu einigen.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine.

Wichtige Updates
Mindestens 14 Tote und etwa 100 Verletzte nach Luftangriff auf Kiew
Selenskij: Russland hat über 440 Drohnen und 32 Raketen abgefeuert
Trump zurückhaltend bei neuen Russland-Sanktionen - Europa soll ersten Schritt gehen
Selenskij fordert vor G-7-Gipfel mehr Druck auf Russland 
Ukraine erhält Tausende Leichen von Russland
Sarah Crone
Sarah Crone

EU-Kommission legt Plan für Verbot russischer Gasimporte vor 

Die EU-Kommission hat einen Plan für einen vollständigen Stopp russischer Gasimporte vorgelegt. Damit will die Brüsseler Behörde erreichen, dass von 2028 an kein Gas mehr aus Russland in die Staatengemeinschaft eingeführt wird. Gasimporte im Rahmen von kurzfristigen Verträgen will die Kommission schon in einem Jahr verbieten, also ab dem 17. Juni 2026. Auf Basis von neuen Verträgen soll ab dem 1. Januar kein russisches Gas mehr eingeführt werden dürfen.

Der Vorschlag muss nun von den EU-Ländern und dem EU-Parlament verhandelt werden, bevor die Regeln in Kraft treten können. Auf Ebene der Länder braucht es die Zustimmung von 15 von 27 EU-Staaten, die zusammen mindestens 65 Prozent der Gesamtbevölkerung der EU ausmachen. Ungarn und die Slowakei haben sich gegen die Pläne ausgesprochen.

Sollten die Einfuhrbeschränkungen wie von der Kommission vorgeschlagen kommen, könnte auch das bundeseigene deutsche Energieunternehmen Sefe betroffen sein. Auf Basis eines bestehenden, langfristigen Vertrags importiert es weiter Flüssigerdgas aus Russland in die EU. Das Unternehmen Sefe hieß früher Gazprom Germania, war eine Tochter des russischen Staatskonzerns Gazprom und wurde in Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der Energiekrise verstaatlicht.

Darüber hinaus legte die Kommission Pläne für einen vollständigen Stopp russischer Öleinfuhren bis Ende 2027 vor. Denn trotz eines deutlichen Rückgangs der Importe seit Kriegsbeginn kamen 2024 den Angaben nach 13 Millionen Tonnen russisches Rohöl auf den europäischen Markt. Dem Vorschlag der Kommission nach sollen nun die Mitgliedsstaaten, die noch russisches Öl importieren, Diversifizierungspläne erstellen, um alle verbleibenden Einfuhren bis Ende 2027 vollständig einzustellen.   
Philipp Saul
Philipp Saul

Mindestens 14 Tote und etwa 100 Verletzte nach Luftangriff auf Kiew

Bei einem russischen Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind nach vorläufigen Angaben der städtischen Militärverwaltung mindestens 14 Menschen getötet worden. Fast neun Stunden dauerte der Luftalarm in Kiew. Nach Angaben des Portals The Kyiv Independent hörten Reporter Drohnengeräusche und zahlreiche Explosionen. An 27 Orten seien Brände ausgebrochen, teilte Innenminister Ihor Klymenko mit. Betroffen seien Wohnhäuser, Bildungseinrichtungen und wichtige Infrastruktureinrichtungen.

Auch Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete auf Telegram von zahlreichen Bränden. In einem Hochhaus seien mehr als 40 Wohnungen zerstört worden. „Die Suche nach Menschen unter Trümmern geht weiter“, teilte der Militärgouverneur der Hauptstadt, Tymur Tkatschenko, mit. Er berichtete vormittags von mindestens 99 Verletzten, von denen 59 im Krankenhaus seien. Auch Stromausfälle wurden gemeldet.
Auch auf Odessa wurden zahlreiche Drohnen abgefeuert. Die regionale Militärverwaltung berichtete von 13 Verletzten. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
Dimitri Taube

Selenskij: Russland hat über 440 Drohnen und 32 Raketen abgefeuert

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij die Ukraine in der Nacht mit mehr als 440 Drohnen und 32 Raketen angegriffen. „Kiew hat einen der schrecklichsten Angriffe erlebt“, erklärte Selenskij auf der Plattform X. In der Hauptstadt wurden mehrere Menschen getötet.

Russland meldete am Morgen ebenfalls Luftangriffe. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau fingen die russischen Streitkräfte in der Nacht 147 ukrainische Drohnen über russischem Territorium ab. Betroffen gewesen sei auch die Region Moskau. Nach Angaben des Bürgermeisters der Hauptstadt wurden zwei Drohnen auf dem Weg dorthin abgefangen.
Juri Auel
Juri Auel

Russland meldet: Luftabwehr hat zwei Drohnen über Moskau abgeschossen  

Russische Luftabwehreinheiten haben nach Angaben des Bürgermeisters von Moskau, Sergej Sobjanin, am frühen Dienstagmorgen zwei ukrainische Drohnen abgeschossen. Sobjanin schrieb in der Messaging-App Telegram, dass Notfallteams Fragmente an den Stellen untersuchten, an denen die Drohnen abgestürzt waren. 
Juri Auel
Juri Auel

Berichte: Verletzte bei russischen Angriffen auf Kiew 

Bei russischen Luftangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew hat es in der Nacht Berichten zufolge erneut zahlreiche Verletzte gegeben. Laut Bürgermeister Vitali Klitschko wurden mindestens 16 Menschen bei Angriffen mit Drohnen verletzt, wie das Portal The Kyiv Independent berichtete. Eine Frau sei in ernstem Zustand.

Erst in der Nacht zuvor hatte Russland die Ukraine erneut mit zahlreichen Drohnen attackiert. Insgesamt verschoss Russland dabei ukrainischen Angaben zufolge rund 140 Drohnen und Drohnen-Attrappen. Abgefangen worden seien 125, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Der Umfang der Attacke ist damit deutlich geringer als in der vergangenen Woche, als Russland in einer Nacht fast 500 Drohnen eingesetzt hatte. 
Juri Auel
Juri Auel

Trump zurückhaltend bei neuen Russland-Sanktionen - Europa soll ersten Schritt gehen

US-Präsident Donald Trump äußert sich zurückhaltend zu neuen Sanktionen gegen Russland. Erst solle die EU ihr neues Sanktionspaket beschließen, sagt Trump am Rande des G-7-Gipfels in Kanada. Sanktionen kosteten die USA sehr viel Geld. 

Der US-Präsident hat wiederholt erklärt, dass er neue Wirtschaftssanktionen gegen Russland in Erwägung ziehe, hat es aber bisher abgelehnt, diese umzusetzen. Auf die Frage, warum er noch zögere, erklärte Trump gegenüber Reportern, er wolle abwarten, „ob ein Abkommen unterzeichnet wird oder nicht“, und äußerte sich besorgt über die Auswirkungen, die die Verhängung von Sanktionen auf die USA haben würde. „Vergessen Sie nicht, dass Sanktionen uns eine Menge Geld kosten. Wenn ich ein Land sanktioniere, kostet das die USA eine Menge Geld, eine enorme Menge Geld“, sagte Trump. „Es geht nicht nur darum, dass wir ein Dokument unterschreiben, sondern um Milliarden und Abermilliarden von Dollar. Sanktionen sind nicht so einfach. Sie sind keine Einbahnstraße.“ 

Die europäischen Staats- und Regierungschefs haben Trump zu neuen Sanktionen gedrängt, weil sie den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu Verhandlungen zwingen wollen, um seinen Krieg in der Ukraine zu beenden, der nun schon seit über drei Jahren andauert. Putin hat Forderungen nach einem Waffenstillstand und nach direkten persönlichen Verhandlungen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij abgelehnt und nur maximalistische Forderungen nach Gebieten gestellt. 

Trump hat seine Frustration sowohl gegenüber Moskau als auch gegenüber Kiew zum Ausdruck gebracht, indem er bei einem Treffen mit Bundeskanzler Friedrich Merz Anfang des Monats sagte, dass andere Nationen sie vielleicht „eine Weile kämpfen lassen“ sollten. Das sorgte bei den Verbündeten, die befürchten, dass der US-Präsident Kiew im Stich lässt, für zusätzliche Unruhe. Auf die europäischen Forderungen nach Sanktionen angesprochen, antwortete Trump: „Europa sagt das, aber sie haben es noch nicht getan. Warten wir ab, ob sie es zuerst tun.“
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Trump zu G-7-Start: Ausschluss Russlands war "großer Fehler"

Der US-Präsident hat den Ausschluss Russlands aus der G8 erneut scharf kritisiert. Kurz vor dem offiziellen Beginn des diesjährigen G-7-Gipfels der großen demokratischen Wirtschaftsmächte in Kanada beklagte Trump, die Entscheidung damals sei ein „großer Fehler“ gewesen. „Ich glaube, es gäbe jetzt keinen Krieg, wenn Russland dabei wäre“, sagte der Republikaner bei einem Treffen mit Kanadas Premierminister Mark Carney mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Es mache die Sache deutlich schwieriger, dass Russlands Präsident Wladimir Putin nicht mehr mit am Tisch sitze.

Das Gesprächsformat der sieben großen Industrienationen gibt es seit 1975. Russland wurde später in die Gruppe aufgenommen, die für mehrere Jahre G8 hieß. 2014 wurde Russland dann aber wegen der Annexion der Schwarzmeerhalbinsel Krim kurz vor einem im russischen Sotschi geplanten Gipfeltreffen wieder ausgeschlossen. Seitdem besteht das Format wieder als G7 weiter.
Christoph Heinlein
Christoph Heinlein

Russland zur Übergabe weiterer ukrainischer Leichen bereit

Nach der Übergabe von mehr als 6000 Leichen ukrainischer Soldaten an Kiew hat Moskau seine Bereitschaft zu weiteren Rückgaben erklärt. 2239 weitere Tote könnten übergeben werden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. 

In fünf Übergaben hat die Ukraine eigenen Angaben nach die Leichname von insgesamt 6057 Soldaten zurückerhalten. Die russische Seite habe im Gegenzug 78 Leichen bekommen, sagte Moskaus Verhandlungsführer Wladimir Medinski.  Auch der Austausch von Gefangenen werde fortgesetzt, teilte er bei Telegram mit. Dabei gehe es um Schwerverletzte entlang der Frontlinie. 

Die russische Armee ist seit Monaten stetig auf dem Vormarsch; und die ukrainische Seite kann daher ihre eigenen Gefallenen nicht bergen. Der ukrainischen Parlamentsabgeordneten Sofija Fedina zufolge stammt der Großteil der Gefallenen aus der westrussischen Grenzregion Kursk, aus der die ukrainischen Truppen nach mehreren Monaten schwerer Kämpfe wieder herausgedrängt wurden. 
Juri Auel
Juri Auel

Selenskij fordert vor G-7-Gipfel mehr Druck auf Russland 

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hat vor dem G-7-Gipfel in Kanada die führenden Industrienationen zu mehr Druck auf Russland aufgerufen. Trotz aller Versprechungen von Kremlchef Wladimir Putin den USA und anderen Friedenswilligen gegenüber greife Russland weiter zivile Energieanlagen in der Ukraine an, sagte Selenskij nach einem Treffen mit Militärs. „Dieser Terror wird immer heimtückischer“, sagte er.

Der Präsident warf Russland vor, die derzeitige Aufmerksamkeit für den Krieg zwischen Iran und Israel für Angriffe auf die Ukraine zu nutzen. „Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich in Moskau jemand darauf vorbereitet, den Krieg zu beenden oder die Diplomatie ernst zu nehmen“, sagte er. Selenskij teilte mit, dass Kiew auch Informationen über eine russische Bedrohung der Infrastruktur für die Produktion von Kernenergie in der Ukraine an die Internationale Atomenergie-Behörde IAEA und an die USA weiter gegeben habe. Details nannte er nicht. Es sei zynisch, dass ausgerechnet Putin versuche, sich als Vermittler im Nahen Osten ins Spiel zu bringen.

Es brauche Methoden, um die Umgehung der Sanktionen zu bekämpfen, teilte Selenskij bei Telegram mit. Die G-7-Länder, zu denen auch Deutschland gehört, könnten das bewerkstelligen. Es benötige Strafmaßnahmen gegen Banken und den Finanzsektor, die Russland wirklich schmerzten. Zudem forderte Selenskij erneut einen „richtigen Öl-Preisdeckel“, der Russlands Einnahmen aus dem Verkauf von Energie schmälert. Der ukrainische Staatschef wird bei dem bis Dienstag in Kanada angesetzten Treffen als Gast erwartet. Für Selenskij gilt das Treffen als wichtige Plattform, um bei den Verbündeten der Ukraine um weitere militärische und finanzielle Unterstützung zu werben. 

Unterstützt wird Selenskij bei seiner Forderung unter anderem durch die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. „Wir müssen mehr Druck auf Russland ausüben, um einen wirklichen Waffenstillstand zu erreichen, Russland an den Verhandlungstisch zu bringen und diesen Krieg zu beenden. Sanktionen sind für dieses Ziel von entscheidender Bedeutung“, sagte sie auf einer Pressekonferenz im kanadischen Kananaskis. Die EU habe vergangene Woche einen Vorschlag für ein Paket mit 18 Sanktionen vorgelegt, sagte Von der Leyen und fügte hinzu: „Ich werde alle G-7-Partner einladen, sich uns in diesem Bemühen anzuschließen.“ 
Juri Auel
Juri Auel

Großbritannien: 6000 nordkoreanische Soldaten im Kampf für Russland getötet oder verwundet 

Nach Schätzungen eines britischen Geheimdienstes wurden mehr als 6000 nordkoreanische Soldaten verletzt oder getötet, als sie in der russischen Region Kursk kämpften, um Moskaus Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen. Die Zahl beläuft sich auf mehr als die Hälfte der 11 000 nordkoreanischen Soldaten, die ursprünglich in der Region Kursk stationiert waren, so das britische Verteidigungsministerium in einem Beitrag auf X. Die Nachrichtenagentur Bloomberg war nicht in der Lage, die Zahlen unabhängig zu überprüfen. Nordkorea hatte im April erstmals zugegeben, Truppen zur Unterstützung Russlands entsandt zu haben, bestätigte aber weder die Anzahl der entsandten Soldaten noch die Zahl der Opfer. 
Philipp Saul
Philipp Saul

Ukraine erhält Tausende Leichen von Russland

Russland hat der Ukraine in den vergangenen Tagen insgesamt mehr als 4800 Leichen übergeben. Es sollen russischen Angaben zufolge tote ukrainische Soldaten sein. Am Sonntag habe man 1200 Tote erhalten, teilte der zuständige Koordinierungsstab für die Angelegenheiten von Kriegsgefangenen in Kiew mit. Auch russische Nachrichtenagenturen meldeten die Rückgabe, die am 2. Juni in Istanbul zwischen den Kriegsparteien vereinbart worden war. Russland hatte angekündigt, insgesamt 6000 tote Ukrainer zu übergeben. Die ukrainische Seite dankte dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes für die Unterstützung bei der Übergabe der Leichen. 

Der ukrainische Stab sprach von „Leichen, bei denen es sich nach russischen Angaben um ukrainische Bürger handelt, vor allem um Armeeangehörige“. Sie müssten nun genau gerichtsmedizinisch identifiziert werden. Präsident Wolodimir Selenskij hatte in Zweifel gezogen, dass alle aus Russland übergebenen Leichen tatsächlich Ukrainer seien. Er legte aber keine Belege dafür vor, dass der Ukraine womöglich Tote untergeschoben wurden. Die Ukraine hatten in den vergangenen Tagen wiederholt Leichen zurückerhalten, die russische Seite erhielt nur beim ersten Mal gut zwei Dutzend Tote. 

Außerdem gab es nach Angaben beider Seiten vom Samstag den vierten Austausch von Kriegsgefangenen. „Wir holen weiter unsere Leute aus der Gefangenschaft zurück“, schrieb Selenskij auf der Plattform X. Von den Gefangenen sollen Berichten zufolge vor allem sehr junge sowie schwer verletzte oder kranke Soldaten heimkehren.
Philipp Saul
Philipp Saul

Ukraine zielt mit Drohnen auf russische Chemiefabriken

Die Ukraine hat nach russischen Medienberichten kriegswichtige Industrieanlagen in Russland mit Kampfdrohnen angegriffen. Ein Ziel war demnach die Chemiefabrik Asot (Stickstoff) in der südrussischen Stadt Newinnomyssk. Ihre Produkte gelten als wichtig zur Sprengstoffherstellung.

Offiziell bestätigte der Gouverneur der Region Stawropol, Wladimir Wladimirow, dass Drohnenteile im Industriegebiet von Newinnomyssk abgestürzt seien. Verletzte gebe es nicht. Augenzeugen berichteten, dass über der Stadt mindestens zehn Explosionen zu hören waren. Angaben zu Schäden an der Fabrik gab es nicht. Von russischer Seite bestätigt wurde auch ein Angriff auf die Stadt Nowokujbyschewsk bei Samara an der Wolga. Dort gibt es ebenfalls eine große Chemiefabrik. Das russische Militär schoss nach eigenen Angaben 66 ukrainische Drohnen über verschiedenen Teilen des Landes ab.

Der ukrainische Generalstab bestätigte Angriffe auf diese zwei Fabriken. Es sei darum gegangen, die „gegnerischen Fähigkeiten zur Herstellung von Sprengstoff und Munition“ zu reduzieren.

Die russische Armee griff in der Nacht unter anderem die südukrainische Großstadt Saporischschja mit Kampfdrohnen an. Dabei seien zwei Polizisten verletzt worden, teilte Gebietsgouverneur Iwan Fedorow mit.
Anna-Maria Salmen
Anna-Maria Salmen

Ukraine erhält erneut mehr als 1200 Leichen gefallener Soldaten 

Die Ukraine hat von Russland die sterblichen Überreste von weiteren 1200 ihrer getöteten Soldaten von Russland bekommen. Das teilte der für Kriegsgefangenenbelange zuständige Stab in Kiew mit. Die Übergabe sei unter Vermittlung des Internationalen Roten Kreuzes zustande gekommen. Es ist die zweite Übergabe dieser Art in dieser Woche. Am Mittwoch hatte Kiew die sterblichen Überreste von 1212 Soldaten erhalten und Moskau im Gegenzug 27 Tote übergeben. 

Bei Verhandlungen in Istanbul am 2. Juni war von insgesamt 6000 Leichen ukrainischer Soldaten die Rede, die Russland an die Ukraine übergeben sollte. Ursprünglich sollte der Tausch bereits am vergangenen Wochenende beginnen. Er scheiterte aber zunächst an einer fehlenden Abstimmung zwischen den Kriegsparteien. 
Anna-Maria Salmen
Anna-Maria Salmen

Ukraine erhält weitere Finanzhilfen aus der EU

Die EU hat der Ukraine weitere Finanzhilfen in Höhe von einer Milliarde Euro als Teil eines großen Hilfspakets überwiesen. Das Geld ist ein Darlehen, das mit Zinserträgen aus der Verwahrung von eingefrorenem Staatsvermögen Russlands in der EU zurückgezahlt wird. „Wir stehen der Ukraine auf lange Sicht zur Seite“, schreibt Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf der Plattform X.

Das Unterstützungspaket ist Teil einer Initiative der G-7-Gruppe der großen demokratischen Industrienationen, die bis 2027 insgesamt neue Hilfszahlungen von etwa 45 Milliarden Euro vorsieht. Die EU stellt davon 18,1 Milliarden Euro zur Verfügung. Mit der neuen Auszahlung flossen seit Jahresbeginn bereits sieben Milliarden Euro.  
Juri Auel
Juri Auel

Pistorius: Europäer müssen sich auf schrittweisen US-Rückzug einstellen 

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius rechnet nach eigenen Worten mit einem allmählichen Ende der militärischen Unterstützung der USA für Europa und die Ukraine. "Ja, das ist so. Das wäre dann so und damit müssen wir umgehen", sagte er auf eine entsprechende Frage am Donnerstagabend im ZDF. Immerhin habe zuletzt US-Verteidigungsminister Pete Hegseth lediglich von einer Reduzierung der Ukraine-Hilfe gesprochen, obwohl auch ein komplettes Aus befürchtet wurde. "Davon ist nicht mehr die Rede." Trotzdem müsse man nun schauen, wie stark die Unterstützung falle und ob die Europäer sie kompensieren könnten.
© SZ/dpa/rtr/epd/KNA/Bloomberg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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