Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine.
Wichtige Updates
Zwei Tote nach neuen massiven Luftangriffen auf Ukraine
Selenskij fordert nach größtem russischen Drohnenangriff mehr Sanktionen
Trump erwägt Lieferung von Flugabwehrsystem an Kiew
Selenskij will US-Botschafterin austauschen
Trump möchte weiter Waffen an die Ukraine liefern
Patrick Wehner
USA signalisieren Bereitschaft für mehr Ukraine-Hilfen
Angesichts der heftigen russischen Luftangriffe auf die Ukraine signalisieren die USA und ihre Verbündeten Bereitschaft, Kiew weitere Hilfen zur Verfügung zu stellen. Die USA werden nach Angaben von Präsident Trump den Wunsch der Ukraine nach einem zusätzlichen Flugabwehrsystem vom Typ Patriot prüfen. Die in der "Koalition der Willigen" zusammengeschlossenen Unterstützerstaaten der Ukraine wollen heute in einer Videoschalte über weitere Hilfen beraten. In Rom beginnt heute - unter anderem mit Kanzler Friedrich Merz und dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij - eine Wiederaufbaukonferenz.
Leopold Zaak
Russland greift verstärkt Rekrutierungsbüros in der Ukraine an
Bei den inzwischen beinahe täglichen Luftangriffen mit Hunderten Drohnen nimmt Russland offenbar auch Rekrutierungsbüros ins Visier, in denen neue ukrainische Soldaten registriert werden. Witalij Saranzew, der Sprecher der ukrainischen Bodentruppen, sagte in der Washington Post, die russischen Angriffe zielten darauf ab, die Ukraine beim Nachschub für ihre Truppen zu schwächen. Dabei setze Moskau auch auf psychologische Effekte, so Saranzew. Mit den Angriffen wolle Russland unter den Ukrainern Angst säen und den Eindruck erwecken, es sei gefährlich, die Rekrutierungsbüros aufzusuchen.
Russland greift die Rekrutierungsbüros allerdings nicht nur aus der Luft an. Zuletzt häuften sich auch Anschläge, hinter denen die ukrainischen Behörden russische Geheimdienste vermuten.
Russland greift die Rekrutierungsbüros allerdings nicht nur aus der Luft an. Zuletzt häuften sich auch Anschläge, hinter denen die ukrainischen Behörden russische Geheimdienste vermuten.
Leopold Zaak
US-Sondergesandter Kellogg will "Marshall-Plan" für die Ukraine
Keith Kellogg, der US-Sondergesandte für die Ukraine, hat die internationale Gemeinschaft dazu aufgerufen, sich am Wiederaufbau für die Ukraine zu beteiligen. Es brauche einen "Marshall-Plan", sagte er am Vorabend der Ukraine Recovery Conference, die am heutigen Donnerstag in Rom beginnt. Es ist bereits die vierte Konferenz dieser Art, auf der besprochen wird, wie politische und private Unterstützung für die Ukraine mobilisiert werden kann.
"Marshall-Pläne" werden immer wieder gefordert, wenn politische Aufgaben groß sind: die Corona-Pandemie, die Klimakrise – all das sollte mit einem Marshall-Plan bewältigt werden. Und auch für die Ukraine ist diese Idee nicht neu. Der ehemalige Bundeskanzler Olaf Scholz und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen forderte das schon 2022, wenige Monate nach dem russischen Einmarsch. Die Marshall-Pläne berufen sich dabei allesamt auf eine Initiative des damaligen US-Außenministers George C. Marshall, der 1947 Kredite in Milliardenhöhe bereitstellte, mit denen das vom Krieg zerstörte Europa wiederaufgebaut werden sollte.
Insofern ist Kelloggs Vorstoß nicht neu, für die Ukraine ist er aber dennoch bedeutsam. Denn nicht nur die militärische Lage ist schwierig. Weite Teile der Infrastruktur sind zerstört. Laut der Financial Times droht der Ukraine im kommenden Jahr ein Defizit von acht bis 19 Milliarden US-Dollar – abhängig davon, wie die internationale Unterstützung ausfällt. Die Ukraine ist daher dringend auf zivile Hilfe für den Wiederaufbau angewiesen. Kellogg betonte vor der Konferenz allerdings: Bevor der Wiederaufbau starten könne, brauche es erst einmal einen Waffenstillstand.
"Marshall-Pläne" werden immer wieder gefordert, wenn politische Aufgaben groß sind: die Corona-Pandemie, die Klimakrise – all das sollte mit einem Marshall-Plan bewältigt werden. Und auch für die Ukraine ist diese Idee nicht neu. Der ehemalige Bundeskanzler Olaf Scholz und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen forderte das schon 2022, wenige Monate nach dem russischen Einmarsch. Die Marshall-Pläne berufen sich dabei allesamt auf eine Initiative des damaligen US-Außenministers George C. Marshall, der 1947 Kredite in Milliardenhöhe bereitstellte, mit denen das vom Krieg zerstörte Europa wiederaufgebaut werden sollte.
Insofern ist Kelloggs Vorstoß nicht neu, für die Ukraine ist er aber dennoch bedeutsam. Denn nicht nur die militärische Lage ist schwierig. Weite Teile der Infrastruktur sind zerstört. Laut der Financial Times droht der Ukraine im kommenden Jahr ein Defizit von acht bis 19 Milliarden US-Dollar – abhängig davon, wie die internationale Unterstützung ausfällt. Die Ukraine ist daher dringend auf zivile Hilfe für den Wiederaufbau angewiesen. Kellogg betonte vor der Konferenz allerdings: Bevor der Wiederaufbau starten könne, brauche es erst einmal einen Waffenstillstand.
Julia Bergmann
Zwei Tote nach neuen massiven Luftangriffen auf Ukraine
Die russische Armee hat die Ukraine in der Nacht erneut massiv mit Drohnen und Raketen angegriffen. Dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij zufolge habe Russland 18 Raketen und etwa 400 Drohnen eingesetzt. Ziel sei vor allem die Hauptstadt gewesen, sagt Selenskij. Bei den Angriffen seien mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen, weitere 16 seien verletzt worden.
Die ukrainische Hauptstadt Kiew wurde nach Angaben eines Reporters der Deutschen Presse-Agentur in mehreren Wellen mit Drohnen und Raketen attackiert. Im Zentrum der Dreimillionenstadt war heftiges Flugabwehrfeuer zu hören.
Behördenangaben nach lösten herabstürzende Drohnentrümmer in mehreren Stadtteilen Brände aus. Eines der Angriffsziele war Militärbeobachtern zufolge der Militärflughafen bei Wassylkiw südlich von Kiew. In mehr als der Hälfte des Landes war Luftalarm ausgelöst worden. Die ukrainische Luftwaffe hatte vor dem Anflug der Raketen und Dutzenden Kampfdrohnen gewarnt.
Die ukrainische Hauptstadt Kiew wurde nach Angaben eines Reporters der Deutschen Presse-Agentur in mehreren Wellen mit Drohnen und Raketen attackiert. Im Zentrum der Dreimillionenstadt war heftiges Flugabwehrfeuer zu hören.
Behördenangaben nach lösten herabstürzende Drohnentrümmer in mehreren Stadtteilen Brände aus. Eines der Angriffsziele war Militärbeobachtern zufolge der Militärflughafen bei Wassylkiw südlich von Kiew. In mehr als der Hälfte des Landes war Luftalarm ausgelöst worden. Die ukrainische Luftwaffe hatte vor dem Anflug der Raketen und Dutzenden Kampfdrohnen gewarnt.
In der Hauptstadt Kiew gab es erneut Explosionen. Foto: Reuters
Patrick Wehner
Verband: Ukraine-Krieg treibt deutsche Drohnen-Industrie an
Militärische Konflikte wie der Ukraine-Krieg treiben die deutsche Drohnen-Industrie nach Einschätzung des Industrieverbands BDLI stark an. „Deutsche Hersteller unbemannter Flugsysteme erleben bei militärischer Aufklärung und kriegerischen Auseinandersetzungen derzeit eine rasante Nachfrage“, erklärt die BDLI-Hauptgeschäftsführerin Marie-Christine von Hahn. Die Innovationszyklen seien geradezu schwindelerregend hoch. „Was gestern noch ein Garagen-Startup war, geht morgen schon in Serienproduktion.“
Der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) vertritt nach eigenen Angaben rund 260 Mitgliedsunternehmen mit zusammen rund 46 Milliarden Euro Jahresumsatz und 115 000 Beschäftigten. Für die noch junge Unterbranche der unbemannten Flugsysteme (UAS) traut sich der Verband keine konkreten Umsatzangaben zu. Laut einem auf 30 Unternehmen beschränkten Monitor sind die Erlöse im vergangenen Jahr um neun Prozent gestiegen. Größere Abschlüsse würden erwartet. Die Zahl der Beschäftigten wuchs in der Jahresfrist um rund 24 Prozent auf 7 700 Menschen.
Rund 70 Prozent der Drohnen-Hersteller seien im militärischen Sektor tätig, so der Verband.
Der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) vertritt nach eigenen Angaben rund 260 Mitgliedsunternehmen mit zusammen rund 46 Milliarden Euro Jahresumsatz und 115 000 Beschäftigten. Für die noch junge Unterbranche der unbemannten Flugsysteme (UAS) traut sich der Verband keine konkreten Umsatzangaben zu. Laut einem auf 30 Unternehmen beschränkten Monitor sind die Erlöse im vergangenen Jahr um neun Prozent gestiegen. Größere Abschlüsse würden erwartet. Die Zahl der Beschäftigten wuchs in der Jahresfrist um rund 24 Prozent auf 7 700 Menschen.
Rund 70 Prozent der Drohnen-Hersteller seien im militärischen Sektor tätig, so der Verband.
Patrick Wehner
Rubio und Lawrow treffen sich heute in Malaysia
Vor dem Hintergrund massiver russischer Luftangriffe auf die Ukraine treffen sich US-Außenminister Marco Rubio und sein russischer Kollege Sergej Lawrow heute (12 Uhr MESZ) in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur. Das geht aus der vom US-Außenministerium veröffentlichten Terminübersicht Rubios hervor. Das Treffen findet am Rande des Außenministertreffens der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean statt. Zum ersten Mal hatten sich Rubio und Lawrow persönlich vor knapp fünf Monaten in der saudischen Hauptstadt Riad getroffen. Die beiden telefonierten danach mehrfach miteinander, als die USA auf eine Waffenruhe in der Ukraine drängten.
Am Mittwoch hatte Russland seinen bislang massivsten Drohnenangriff auf die Ukraine seit Beginn seines groß angelegten Angriffskriegs gegen die Ukraine vor knapp dreieinhalb Jahren gestartet. Die ukrainische Luftabwehr musste mehr als 700 Drohnen abwehren. US-Präsident Donald Trump zeigt sich zunehmend unzufrieden mit Kremlchef Wladimir Putin. Am Dienstag hatte er ihm vorgeworfen, mit Blick auf eine Friedenslösung für den Ukraine-Krieg „Bullshit“ zu erzählen.
Am Mittwoch hatte Russland seinen bislang massivsten Drohnenangriff auf die Ukraine seit Beginn seines groß angelegten Angriffskriegs gegen die Ukraine vor knapp dreieinhalb Jahren gestartet. Die ukrainische Luftabwehr musste mehr als 700 Drohnen abwehren. US-Präsident Donald Trump zeigt sich zunehmend unzufrieden mit Kremlchef Wladimir Putin. Am Dienstag hatte er ihm vorgeworfen, mit Blick auf eine Friedenslösung für den Ukraine-Krieg „Bullshit“ zu erzählen.
Sarah Langner
EGMR: Russland hat in Ukraine gegen Menschenrechte verstoßen
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat Russland wegen Menschenrechtsverstößen in der Ukraine und für den Abschuss des Passagierflugzeugs MH17 verurteilt. Russland habe unter anderem das Recht auf Leben verletzt und gegen das Verbot der Folter verstoßen, urteilten die Richterinnen und Richter in Straßburg. Im Hinblick auf den Abschuss des Passagierflugzeugs über der Ostukraine vor elf Jahren habe Russland es versäumt, das Ziel der Rakete genau zu überprüfen und das Leben der Menschen an Bord zu schützen.
In ihrem Urteil stellten die Richterinnen und Richter außerdem fest, dass Russland im Konflikt mit der Ukraine schon vor Kriegsbeginn, konkret in dem Zeitraum vom 11. Mai 2014 bis zum 16. September 2022, ein „System von Verstößen“ gegen die Menschenrechte etabliert hatte. Dazu gehörten laut dem EGMR unter anderem wahllose militärische Angriffe, Hinrichtungen von Zivilisten und ukrainischen Militärangehörigen, Folter und Vertreibung.
Die Auswirkungen der Entscheidung dürften begrenzt sein: Russland erkennt die Urteile des Gerichtshofs nicht an. Das Land wurde wegen seines seit Februar 2022 andauernden groß angelegten Angriffskrieges gegen die Ukraine aus dem Europarat ausgeschlossen. Damit ist es auch kein Mitglied der Europäischen Menschenrechtskonvention mehr, für deren Einhaltung der Gerichtshof sorgt.
In ihrem Urteil stellten die Richterinnen und Richter außerdem fest, dass Russland im Konflikt mit der Ukraine schon vor Kriegsbeginn, konkret in dem Zeitraum vom 11. Mai 2014 bis zum 16. September 2022, ein „System von Verstößen“ gegen die Menschenrechte etabliert hatte. Dazu gehörten laut dem EGMR unter anderem wahllose militärische Angriffe, Hinrichtungen von Zivilisten und ukrainischen Militärangehörigen, Folter und Vertreibung.
Die Auswirkungen der Entscheidung dürften begrenzt sein: Russland erkennt die Urteile des Gerichtshofs nicht an. Das Land wurde wegen seines seit Februar 2022 andauernden groß angelegten Angriffskrieges gegen die Ukraine aus dem Europarat ausgeschlossen. Damit ist es auch kein Mitglied der Europäischen Menschenrechtskonvention mehr, für deren Einhaltung der Gerichtshof sorgt.
Julia Bergmann
Papst Leo XIV. empfängt ukrainischen Präsidenten Selenskij
Papst Leo XIV. hat am Mittwoch trotz Urlaubs den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij zu einer Privataudienz getroffen. Zum Inhalt des Gesprächs machte die Pressestelle des Vatikans keine Angaben. Selenskij ist für eine Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine nach Italien gereist, die an diesem Donnerstag und Freitag in Rom stattfinden wird. Dazu wird auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erwartet. Selenskij wird seinem Sprecher zufolge bei seinem Besuch in Rom auch mit dem Ukraine-Gesandten von US-Präsident Donald Trump, Keith Kellogg, zusammentreffen.
Bereits kurz nach seiner Wahl zum Papst im Mai hatte Leo XIV. Selenskij und dessen Frau im Vatikan empfangen. Dass der Papst den ukrainischen Präsidenten in seinen Ferien im rund 30 Kilometer von Rom entfernten Castel Gandolfo in den Albaner Bergen getroffen hat, war eine Überraschung. Der Vatikan hatte ursprünglich verkündet, der Papst werde während seines Aufenthaltes in Castel Gandolfo keine Gäste empfangen. „Im Juli bleiben alle privaten Audienzen sowie die Generalaudienzen am Mittwoch ausgesetzt“, hieß es.
Bereits kurz nach seiner Wahl zum Papst im Mai hatte Leo XIV. Selenskij und dessen Frau im Vatikan empfangen. Dass der Papst den ukrainischen Präsidenten in seinen Ferien im rund 30 Kilometer von Rom entfernten Castel Gandolfo in den Albaner Bergen getroffen hat, war eine Überraschung. Der Vatikan hatte ursprünglich verkündet, der Papst werde während seines Aufenthaltes in Castel Gandolfo keine Gäste empfangen. „Im Juli bleiben alle privaten Audienzen sowie die Generalaudienzen am Mittwoch ausgesetzt“, hieß es.
Foto: Reuters
Julia Bergmann
Selenskij fordert nach größtem russischen Drohnenangriff mehr Sanktionen
Der nächtliche Drohnenangriff auf die Ukraine war nach Angaben von Präsident Wolodimir Selenskij der bisher größte im gesamten Krieg. Selenskij nimmt die Attacke zum Anlass, um erneut eine härtere Gangart der Verbündeten gegenüber der Regierung in Moskau zu fordern. Er verlangt "schmerzhafte" Sanktionen und weitere Strafmaßnahmen gegen den russischen Rohölhandel.
Russland hat in der Nacht die Ukraine mit Raketen und einer Rekordzahl an Drohnen angegriffen. Insgesamt seien 728 Drohnen des ursprünglich iranischen Typs Shahed sowie dessen Attrappen Richtung Ukraine gestartet worden, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Dazu kamen sieben Marschflugkörper vom Typ Ch-101 und sechs luftbasierte Hyperschallraketen vom Typ Kinschal. Mehr als 700 Luftobjekte seien abgewehrt worden, hieß es. Der bisherige „Rekord“ an russischen Drohnen in einer Nacht lag bei etwas mehr als 500. In den vergangenen Wochen hat die Zahl der von Russland eingesetzten Geschosse immer mehr zugenommen.
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge wurde das Zentrum der Hauptstadt angegriffen. Auch Regionen im Westen des Landes, Hunderte Kilometer von der Frontlinie entfernt, seien anvisiert worden, berichtete The Kyiv Independent. Laut dem Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, betrafen die Raketenangriffe in der im Westen gelegenen Region Wolhynien "einen Flugplatz und einzelne Unternehmen." Wegen der Raketengefahr wurde kurzzeitig Luftalarm für das gesamte Land ausgerufen. Der Zeitung zufolge wurden zudem in Orten näher an der Frontlinie wie Sumy, Saporischschja oder Dnipro Explosionen gemeldet.
Russland hat in der Nacht die Ukraine mit Raketen und einer Rekordzahl an Drohnen angegriffen. Insgesamt seien 728 Drohnen des ursprünglich iranischen Typs Shahed sowie dessen Attrappen Richtung Ukraine gestartet worden, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Dazu kamen sieben Marschflugkörper vom Typ Ch-101 und sechs luftbasierte Hyperschallraketen vom Typ Kinschal. Mehr als 700 Luftobjekte seien abgewehrt worden, hieß es. Der bisherige „Rekord“ an russischen Drohnen in einer Nacht lag bei etwas mehr als 500. In den vergangenen Wochen hat die Zahl der von Russland eingesetzten Geschosse immer mehr zugenommen.
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge wurde das Zentrum der Hauptstadt angegriffen. Auch Regionen im Westen des Landes, Hunderte Kilometer von der Frontlinie entfernt, seien anvisiert worden, berichtete The Kyiv Independent. Laut dem Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, betrafen die Raketenangriffe in der im Westen gelegenen Region Wolhynien "einen Flugplatz und einzelne Unternehmen." Wegen der Raketengefahr wurde kurzzeitig Luftalarm für das gesamte Land ausgerufen. Der Zeitung zufolge wurden zudem in Orten näher an der Frontlinie wie Sumy, Saporischschja oder Dnipro Explosionen gemeldet.
Patrick Wehner
Polen: Alarmstart nach russischen Angriffen auf Ukraine
Nach Angaben des polnischen Militärs ist ein Alarmstart von Flugzeugen Polens und seiner Verbündeten ausgelöst worden. Dies geschehe, um die Sicherheit des polnischen Luftraums zu gewährleisten, teilte das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte mit. In großen Teilen der an Polen Grenzenden Westukraine war zuvor Luftalarm wegen russischer Angriffe ausgelöst worden.
Patrick Wehner
Russische Angriffe im Westen der Ukraine
Russland hat die Ukraine in der Nacht Medienberichten zufolge erneut mit Raketen und Drohnen überzogen. Auch Regionen im Westen des Landes, Hunderte Kilometer von der Frontlinie entfernt, seien anvisiert worden, wie The Kyiv Independent berichtete. Unter Berufung auf die ukrainische Luftwaffe hieß es, Drohnen bewegten sich auf die Städte Lutsk, Chmelnyzkyj und Ternopil zu.
Die Nachrichtenagentur RBK-Ukraine berichtete, die Bewohner der nordwestlichen Stadt Lutsk seien angewiesen, Schutz zu suchen. Dem Regionalrundfunk zufolge waren Explosionen in der Stadt zu hören.
Laut The Kyiv Independent wurden zudem in Orten näher an der Frontlinie wie Sumy, Saporischschja oder Dnipro Explosionen gemeldet. Zudem hätte Reporter von Explosionen in der Hauptstadt Kiew berichtet. Dem Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge sei das Zentrum angegriffen worden und die Luftabwehr aktiv. Nahe der Hauptstadt sei eine Frau verletzt worden, wie es unter Berufung auf die regionale Militärverwaltung hieß.
Die Nachrichtenagentur RBK-Ukraine berichtete, die Bewohner der nordwestlichen Stadt Lutsk seien angewiesen, Schutz zu suchen. Dem Regionalrundfunk zufolge waren Explosionen in der Stadt zu hören.
Laut The Kyiv Independent wurden zudem in Orten näher an der Frontlinie wie Sumy, Saporischschja oder Dnipro Explosionen gemeldet. Zudem hätte Reporter von Explosionen in der Hauptstadt Kiew berichtet. Dem Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge sei das Zentrum angegriffen worden und die Luftabwehr aktiv. Nahe der Hauptstadt sei eine Frau verletzt worden, wie es unter Berufung auf die regionale Militärverwaltung hieß.
Patrick Wehner
Trump erwägt Lieferung von Flugabwehrsystem an Kiew
US-Präsident Trump erwägt einem Medienbericht zufolge, der Ukraine angesichts der massiven russischen Angriffe ein zusätzliches Flugabwehrsystem vom Typ Patriot zu schicken. Das berichtete das Wall Street Journal (WSJ) unter Berufung auf zwei Beamte. Demnach bat das Weiße Haus das Pentagon um Optionen für die Lieferung zusätzlicher Waffen, darunter auch ein Patriot-System. Es wäre das erste Mal, dass Trump die Lieferung eines größeren Waffensystems an Kiew genehmigt, das über die von der Regierung seines Vorgängers Joe Biden genehmigte Menge hinausgeht.
Am Dienstag hatte sich Trump verärgert über den russischen Präsidenten Wladimir Putin gezeigt und ihm vorgeworfen, „eine Menge Blödsinn“ aufzutischen. Zuvor hatte er sich erneut für ein schnelles Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ausgesprochen und betont, dass er überhaupt nicht glücklich sei mit Putin. Deshalb würden die USA einige Verteidigungswaffen in die Ukraine schicken – er habe das genehmigt. Vergangene Woche hatte es noch geheißen, dass die USA die Lieferung einiger bereits zugesagter Waffen – darunter auch Flugabwehrraketen – gestoppt haben.
Am Dienstag hatte sich Trump verärgert über den russischen Präsidenten Wladimir Putin gezeigt und ihm vorgeworfen, „eine Menge Blödsinn“ aufzutischen. Zuvor hatte er sich erneut für ein schnelles Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ausgesprochen und betont, dass er überhaupt nicht glücklich sei mit Putin. Deshalb würden die USA einige Verteidigungswaffen in die Ukraine schicken – er habe das genehmigt. Vergangene Woche hatte es noch geheißen, dass die USA die Lieferung einiger bereits zugesagter Waffen – darunter auch Flugabwehrraketen – gestoppt haben.
Sarah Langner
Ein Toter und Verletzte nach russischen Drohnenangriffen
Bei russischen Drohnenangriffen auf Cherson im Süden der Ukraine sind ein Mensch getötet und mehrere weitere verletzt worden. Nach Angaben der regionalen Staatsanwaltschaft warf die russische Armee Sprengstoff von einer Drohne aus auf ein ziviles Auto ab. Der 66 Jahre alte Fahrer habe das nicht überlebt. Außerdem wurden bei mehreren Angriffen am Vormittag der Militärverwaltung zufolge neun Menschen verletzt.
Die ukrainische Luftwaffe teilte am Morgen mit, dass Russland mit vier umfunktionierten Flugabwehrraketen und 54 Drohnen und Drohnenattrappen angegriffen habe. Davon seien 34 abgeschossen oder durch elektronische Mittel zu Boden gebracht worden. Das russische Verteidigungsministerium gab an, drei ukrainische Drohnen über dem Gebiet Belgorod abgeschossen zu haben.
Die ukrainische Luftwaffe teilte am Morgen mit, dass Russland mit vier umfunktionierten Flugabwehrraketen und 54 Drohnen und Drohnenattrappen angegriffen habe. Davon seien 34 abgeschossen oder durch elektronische Mittel zu Boden gebracht worden. Das russische Verteidigungsministerium gab an, drei ukrainische Drohnen über dem Gebiet Belgorod abgeschossen zu haben.
Nadja Lissok
„Koalition der Willigen“ trifft sich erneut
Für diesen Donnerstag ist ein virtuelles Treffen der „Koalition der Willigen“, des Länderverbundes zur Unterstützung der Ukraine, in Rom geplant. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Großbritanniens Premierminister Keir Starmer hatten im Frühjahr in diesem Format angekündigt, im Fall eines langfristigen Waffenstillstandes Friedenstruppen in das von Russland angegriffene Land entsenden zu wollen. Doch wie genau das vonstattengehen sollte und wer dabei sein würde, wurde nie recht klar. Bislang scheiterte der Plan zudem an US-Präsident Donald Trump, der nicht bereit war, einer solchen Friedenstruppe Rückendeckung zu geben.
Am Donnerstag und Freitag ist in Rom außerdem die vierte Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine geplant. Etwa 2000 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und von internationalen Organisationen wollen dort über langfristige Perspektiven für das Land beraten.
Am Donnerstag und Freitag ist in Rom außerdem die vierte Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine geplant. Etwa 2000 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und von internationalen Organisationen wollen dort über langfristige Perspektiven für das Land beraten.
Nadja Lissok
Selenskij will US-Botschafterin austauschen
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij kommt US-Präsident Donald Trump offenbar bei einer wichtigen Personalentscheidung entgegen. Die Financial Times berichtet, die beiden Staatschefs hätten in einem Telefonat die Ablösung der ukrainischen Botschafterin in den USA, Oksana Markarowa, vereinbart. Auch das US-Portal Bloomberg berichtet von dem Personalwechsel. Beide Medien berufen sich auf Insider. Einige Republikaner werfen Markarowa, die seit 2021 als Botschafterin in Washington arbeitet, eine zu große Nähe zu den Demokraten vor. Ihre Entlassung könnte ein Versuch Selenskijs sein, Trump in einer für die Ukraine heiklen Zeit zu beschwichtigen.
In der kommenden Woche will der ukrainische Präsident die Personalie im Rahmen einer großen Kabinettsumbildung bekanntgeben, wie die Financial Times unter Berufung auf Kreise berichtete. Ein ranghoher ukrainischer Beamter sagte der Zeitung, Selenskij wolle einen „guten Verhandlungsführer“ als Botschafter ernennen, der „für das Weiße Haus und gleichzeitig für den Kongress verständlich ist“. Kandidaten für die Nachfolge sollen dem Bericht zufolge unter anderem der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal und Verteidigungsminister Rustem Umjerow sein. Seit Beginn des Krieges hat Selenskij sein Kabinett bereits mehrfach umgebildet.
In der kommenden Woche will der ukrainische Präsident die Personalie im Rahmen einer großen Kabinettsumbildung bekanntgeben, wie die Financial Times unter Berufung auf Kreise berichtete. Ein ranghoher ukrainischer Beamter sagte der Zeitung, Selenskij wolle einen „guten Verhandlungsführer“ als Botschafter ernennen, der „für das Weiße Haus und gleichzeitig für den Kongress verständlich ist“. Kandidaten für die Nachfolge sollen dem Bericht zufolge unter anderem der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal und Verteidigungsminister Rustem Umjerow sein. Seit Beginn des Krieges hat Selenskij sein Kabinett bereits mehrfach umgebildet.
Oksana Markarowa. Jose Luis Magana/AP/dpa