Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine.
Wichtige Updates
Selenskij über Lage in Kursk: "Unsere Leute bleiben standhaft und greifen an"
Sonderbeauftragter des Papstes verhandelt in Moskau über Gefangenenaustausch
Ukraine meldet Angriff auf Hafenstadt Odessa
Neue EU-Sanktionen gegen Iran
Geheimdienst-Chefs warnen vor russischen Aktivitäten in Deutschland
Lara Thiede
Ein Toter und mehrere Verletzte bei russischem Angriff in der Südukraine
Ein russischer Luftangriff auf die südukrainische Großstadt Mykolajiw fordert ein Todesopfer und mindestens 16 Verletzte. Dies teilt der Leiter der regionalen Militärverwaltung auf Telegram mit. "Einige der Verletzten befinden sich in einem ernsten Zustand", erklärt der Gouverneur von Mykolajiw, Witalij Kim.
Am Morgen gegen 2.30 Uhr habe Russland die Großstadt mit Raketen vom Typ S-300 angegriffen - das sind eigentlich Flugabwehrraketen, die Russland im Ukraine-Krieg aber auch in großer Zahl gegen Ziele am Boden einsetzt. Infrastruktureinrichtungen, Wohngebäude, Restaurants und Geschäfte seien beschädigt worden, schreibt Kim, Feuer sei ausgebrochen.
Am Morgen gegen 2.30 Uhr habe Russland die Großstadt mit Raketen vom Typ S-300 angegriffen - das sind eigentlich Flugabwehrraketen, die Russland im Ukraine-Krieg aber auch in großer Zahl gegen Ziele am Boden einsetzt. Infrastruktureinrichtungen, Wohngebäude, Restaurants und Geschäfte seien beschädigt worden, schreibt Kim, Feuer sei ausgebrochen.
Lara Thiede
Ukrainischer Präsidentenberater fordert neues internationales Sicherheitssystem
Andrij Jermak, der Stabschef des ukrainischen Präsidenten, fordert ein neues internationales Sicherheitssystem, um künftige bewaffnete Aggressionen zu verhindern. „Wir brauchen eine erneuerte Sicherheitsarchitektur, die auf internationalem Recht und der Stärkung der eigenen Verteidigungskapazitäten der Ukraine basiert", sagte er während einer Online-Konferenz zur Friedenssicherung nach der russischen Invasion. „Dieses System sollte nicht nur eine militärische Komponente, sondern auch Sanktionen, finanzielle Unterstützung, Investitionen und eine breite Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen umfassen."
Laut Jermak nehmen 66 Länder und internationale Organisationen an der Konferenz teil. Sie ist Teil einer Reihe von Vorbereitungstreffen für internationale Gipfeltreffen und soll die Unterstützung der Länder des globalen Südens, insbesondere Afrikas und Asiens, gewinnen.
Laut Jermak nehmen 66 Länder und internationale Organisationen an der Konferenz teil. Sie ist Teil einer Reihe von Vorbereitungstreffen für internationale Gipfeltreffen und soll die Unterstützung der Länder des globalen Südens, insbesondere Afrikas und Asiens, gewinnen.
Juri Auel
Selenskij über Lage in Kursk: "Unsere Leute bleiben standhaft und greifen an"
Die ukrainischen Streitkräfte halten nach Angaben von Präsident Wolodimir Selenskij den russischen Truppen in der russischen Region Kursk weiter stand. "Seit fünf Tagen versuchen die Russen nun schon, unsere Verteidigung in der Region Kursk zu durchbrechen. Unsere Leute bleiben standhaft und greifen an", schreibt Selenskij auf X. Die Ukraine hatte Anfang August die russische Westgrenze überschritten und nach eigenen Angaben die Kontrolle über 1300 Quadratkilometer russisches Gebiet mit über 100 Siedlungen erlangt. Russland hat nach eigenen Angaben vergangene Woche mehrere Siedlungen zurückerobert.
Außerdem berichtete Selenskij, die Ukraine habe bereits eine Million Drohnen beschafft und an die Front geliefert. "Und das ist nur vom Staat. Es gibt auch Lieferungen von Freiwilligen", sagte er in seiner abendlichen Ansprache.
Außerdem berichtete Selenskij, die Ukraine habe bereits eine Million Drohnen beschafft und an die Front geliefert. "Und das ist nur vom Staat. Es gibt auch Lieferungen von Freiwilligen", sagte er in seiner abendlichen Ansprache.
Katja Guttmann
Sonderbeauftragter des Papstes verhandelt in Moskau über Gefangenenaustausch
Der päpstliche Sonderbeauftragte für den Frieden in der Ukraine, Kardinal Matteo Zuppi, ist in der russischen Hauptstadt eingetroffen. Dort will er über die Freilassung von Kriegsgefangenen, die Rückführung von Kindern zu ihren Familien und über Perspektiven zum Frieden verhandeln. Dies bestätigte Vatikansprecher Matteo Bruni der Katholischen Nachrichten-Agentur. Es ist der zweite Besuch des Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz in Russlands Hauptstadt. Wen Zuppi zu Gesprächen treffen wird, ist nicht offiziell bestätigt. Möglicherweise könnte es Patriarch Kirill sein. Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche steht der russischen Führung nahe.
Vor wenigen Tagen hatte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij eine Unterredung mit Papst Franziskus in Rom und das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche gebeten, bei der Freilassung von Ukrainern aus russischer Gefangenschaft zu helfen. Dabei sei es auch um Journalisten gegangen, die in Russland gefangen gehalten würden, sagte Selenskij im Anschluss, er habe dem Vatikan eine entsprechende Namensliste gegeben.
Zuppi war im Juni 2023 zum ersten Mal im Rahmen seiner Friedensmission nach Moskau gereist. Damals sprach er mit dem Patriarchen Kirill, mit Maria Lwowa-Belowa, Russlands Kinderrechtsbeauftragten, sowie dem außenpolitischen Berater von Präsident Wladimir Putin, Juri Uschakow. Treffen etwa mit Außenminister Sergej Lawrow oder einem anderen Regierungsmitglied kamen nicht zustande. Wenige Monate später erklärte Lawrow, dass Russland zu weiteren Gesprächen mit dem Sonderbeauftragten des Papstes für eine Beilegung des Ukraine-Kriegs bereitstehe.
Vor wenigen Tagen hatte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij eine Unterredung mit Papst Franziskus in Rom und das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche gebeten, bei der Freilassung von Ukrainern aus russischer Gefangenschaft zu helfen. Dabei sei es auch um Journalisten gegangen, die in Russland gefangen gehalten würden, sagte Selenskij im Anschluss, er habe dem Vatikan eine entsprechende Namensliste gegeben.
Zuppi war im Juni 2023 zum ersten Mal im Rahmen seiner Friedensmission nach Moskau gereist. Damals sprach er mit dem Patriarchen Kirill, mit Maria Lwowa-Belowa, Russlands Kinderrechtsbeauftragten, sowie dem außenpolitischen Berater von Präsident Wladimir Putin, Juri Uschakow. Treffen etwa mit Außenminister Sergej Lawrow oder einem anderen Regierungsmitglied kamen nicht zustande. Wenige Monate später erklärte Lawrow, dass Russland zu weiteren Gesprächen mit dem Sonderbeauftragten des Papstes für eine Beilegung des Ukraine-Kriegs bereitstehe.
Joscha Westerkamp
Ukraine meldet Angriff auf Hafenstadt Odessa
Bei einem russischen Raketenangriff auf den Schwarzmeerhafen Odessa ist laut dem Gouverneur der Region, Oleh Kiper, ein Mensch getötet worden. Mindestens acht weitere seien verletzt worden, zwei davon schwer. Bei allen handele es sich um Zivilisten, teilte der stellvertretende Ministerpräsident Oleksij Kuleba auf Telegram mit. Zudem seien zwei Frachter und Lagerhallen beschädigt worden.
Wie hat sich die Lage im Krieg entwickelt? Der Überblick in Karten (SZ Plus):
Wie hat sich die Lage im Krieg entwickelt? Der Überblick in Karten (SZ Plus):
Philipp Saul
Neue EU-Sanktionen gegen Iran
Die EU verhängt wegen der Lieferung ballistischer Raketen an Russland neue Sanktionen gegen Iran. EU-Diplomaten sagten nach einem entsprechenden Beschluss der Außenminister in Luxemburg, die Strafmaßnahmen sollten Unternehmen, Einrichtungen und Personen treffen, die an der Produktion und Lieferung dieser Waffen beteiligt sind. Mit ihnen dürfen künftig keine Geschäfte mehr gemacht werden. Zudem werden in der EU vorhandene Vermögenswerte eingefrorenen, und betroffene Personen dürften nicht mehr in die EU einreisen. Wer genau betroffen ist, soll in Kürze im EU-Amtsblatt veröffentlicht werden.
Die Europäische Union hatte Iran zuvor mehrfach davor gewarnt, ballistische Raketen an Russland weiterzugeben, und sieht diesen Schritt als neuen Tabubruch an. Sie geht wie die USA und Großbritannien davon aus, dass die Waffen im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden sollen und dann dort zu noch mehr Leid und Zerstörung führen. Iran bestreitet die Lieferung ballistischer Raketen an Russland.
Laut offiziellen US-Angaben wurden jedoch Kurzstreckenraketen vom Typ Fath 360 geliefert. Sie haben schätzungsweise eine Reichweite von etwa 120 Kilometern und werden es Russland nach Einschätzung von Militärs ermöglichen, eigene Raketen mit größerer Reichweite für andere Einsätze zu reservieren. Die iranischen Raketen verbesserten Russlands Fähigkeit zu Präzisionsschlägen gegen das ukrainische Militär oder zivile Infrastruktur nahe der Front, hieß es jüngst in einem Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London. Die Raketen, die 2020 erstmals vorgestellt worden waren, können demnach einen 150 Kilogramm schweren Sprengkopf transportieren und ihr Ziel mit einer Genauigkeit von angeblich 30 Metern treffen.
Die Europäische Union hatte Iran zuvor mehrfach davor gewarnt, ballistische Raketen an Russland weiterzugeben, und sieht diesen Schritt als neuen Tabubruch an. Sie geht wie die USA und Großbritannien davon aus, dass die Waffen im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden sollen und dann dort zu noch mehr Leid und Zerstörung führen. Iran bestreitet die Lieferung ballistischer Raketen an Russland.
Laut offiziellen US-Angaben wurden jedoch Kurzstreckenraketen vom Typ Fath 360 geliefert. Sie haben schätzungsweise eine Reichweite von etwa 120 Kilometern und werden es Russland nach Einschätzung von Militärs ermöglichen, eigene Raketen mit größerer Reichweite für andere Einsätze zu reservieren. Die iranischen Raketen verbesserten Russlands Fähigkeit zu Präzisionsschlägen gegen das ukrainische Militär oder zivile Infrastruktur nahe der Front, hieß es jüngst in einem Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London. Die Raketen, die 2020 erstmals vorgestellt worden waren, können demnach einen 150 Kilogramm schweren Sprengkopf transportieren und ihr Ziel mit einer Genauigkeit von angeblich 30 Metern treffen.
Joscha Westerkamp
Geheimdienst-Chefs warnen vor russischen Aktivitäten in Deutschland
Die deutschen Geheimdienste warnen vor zunehmenden russischen Aktivitäten in Deutschland. "Der Kreml sieht die Bundesrepublik Deutschland als Gegner", sagte Bruno Kahl, Präsident des Bundesnachrichtendienstes, heute in einer öffentlichen Anhörung des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestages. Als zweitgrößter Unterstützer der Ukraine stehe Deutschland aus Russlands Sicht "in einer direkten Auseinandersetzung mit Russland". Wladimir Putin gehe es nicht nur um die Ukraine, sondern "in Wirklichkeit um die Schaffung einer neuen Weltordnung", sagte Kahl.
Die Präsidentin des Bundesamtes für den Militärischen Abschirmdienst, Martina Rosenberg, wies darauf hin, dass die Zahl der Ausspähversuche der sogenannten kritischen Infrastruktur "besorgniserregend" hoch sei. Im Fokus stünden unter anderem deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine und Ausbildungsvorhaben der Bundeswehr. Auch Verfassungsschutz-Präsident Thomas Haldenwang betonte, ein "aggressives Agieren der russischen Nachrichtendienste" beobachtet zu haben.
Die Präsidentin des Bundesamtes für den Militärischen Abschirmdienst, Martina Rosenberg, wies darauf hin, dass die Zahl der Ausspähversuche der sogenannten kritischen Infrastruktur "besorgniserregend" hoch sei. Im Fokus stünden unter anderem deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine und Ausbildungsvorhaben der Bundeswehr. Auch Verfassungsschutz-Präsident Thomas Haldenwang betonte, ein "aggressives Agieren der russischen Nachrichtendienste" beobachtet zu haben.
Kassian Stroh
Merz: „Taurus"-Lieferung erst im zweiten Schritt
CDU-Chef Friedrich Merz würde der Ukraine den Marschflugkörper Taurus erst nach einem abgestuften Verfahren liefern. Er sei dafür, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sagen, dass er mit dem Bombardement auf zivile Ziele aufhören müsse. Wenn Russland sich daran nicht halten sollte, wäre er dafür, zunächst die Beschränkung für den Einsatz der gelieferten Waffen aufzuheben, sagt er in der ARD-Sendung Caren Miosga. In einem zweiten Schritt würde er dann Taurus liefern.
Bundeskanzler Olaf Scholz lehnt die Lieferung dieser Marschflugkörper unter anderem wegen deren Reichweite bis Moskau ab. Die Unions-Bundestagsfraktion hatte zweimal einen Antrag eingebracht, Taurus an die Ukraine zu liefern.
Merz kündigte zudem an, im anstehenden Bundestagswahlkampf werde er für deutlich höhere Rüstungsausgaben werben. „Das müssen wir tun“, sagte Merz. „Der Etat (der Bundeswehr) muss aufwachsen.“ Russland rüste derzeit in einem Ausmaß auf, dass das Land in fünf bis acht Jahren in der Lage sei, Nato-Gebiet anzugreifen, sagte Merz. Deutschland und der Westen hätten sich geirrt, als angenommen wurde, Putin werde die Ukraine nicht überfallen. „Wir dürfen uns nicht noch einmal irren.“
Bundeskanzler Olaf Scholz lehnt die Lieferung dieser Marschflugkörper unter anderem wegen deren Reichweite bis Moskau ab. Die Unions-Bundestagsfraktion hatte zweimal einen Antrag eingebracht, Taurus an die Ukraine zu liefern.
Merz kündigte zudem an, im anstehenden Bundestagswahlkampf werde er für deutlich höhere Rüstungsausgaben werben. „Das müssen wir tun“, sagte Merz. „Der Etat (der Bundeswehr) muss aufwachsen.“ Russland rüste derzeit in einem Ausmaß auf, dass das Land in fünf bis acht Jahren in der Lage sei, Nato-Gebiet anzugreifen, sagte Merz. Deutschland und der Westen hätten sich geirrt, als angenommen wurde, Putin werde die Ukraine nicht überfallen. „Wir dürfen uns nicht noch einmal irren.“
Kassian Stroh
Selenskij: Russland bekommt Hilfe nordkoreanischer Soldaten
Kämpfen bereits oder zumindest bald Nordkoreaner Seite an Seite mit russischen Soldaten in der Ukraine? Das behauptet der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij, Russland widerspricht. „Wir sehen, dass die Allianz zwischen Russland und Regimen wie dem nordkoreanischen immer stärker wird", sagt Selenskij in seiner abendlichen Videoansprache. „Es geht nicht nur um den Transfer von Waffen, sondern auch um den Transfer von Menschen aus Nordkorea zu den Streitkräften der Besatzer."
Die Regierung in Moskau hat solche Behauptungen als Falschnachrichten zurückgewiesen. Mitte der Woche hatte der südkoreanische Verteidigungsminister Kim Yong Hyun vor Parlamentariern seines Landes gesagt, dass es sehr wahrscheinlich sei, dass Nordkorea Truppen nach Russland verlege. Anlass dafür waren vermutlich Berichte darüber, dass Anfang des Monats mehrere nordkoreanische Soldaten, darunter auch Offiziere, bei einem Angriff im russisch besetzten Teil der Region Donezk verletzt worden seien. Sie seien dort gewesen, um mit russischen Militärs Erfahrungen auszutauschen. Bestätigt ist das nicht. Klar ist bislang nur, dass Nordkorea im Ukraine-Krieg Russland unterstützt und mit Raketen und großen Mengen Artilleriegeschossen beliefert hat.
Die Regierung in Moskau hat solche Behauptungen als Falschnachrichten zurückgewiesen. Mitte der Woche hatte der südkoreanische Verteidigungsminister Kim Yong Hyun vor Parlamentariern seines Landes gesagt, dass es sehr wahrscheinlich sei, dass Nordkorea Truppen nach Russland verlege. Anlass dafür waren vermutlich Berichte darüber, dass Anfang des Monats mehrere nordkoreanische Soldaten, darunter auch Offiziere, bei einem Angriff im russisch besetzten Teil der Region Donezk verletzt worden seien. Sie seien dort gewesen, um mit russischen Militärs Erfahrungen auszutauschen. Bestätigt ist das nicht. Klar ist bislang nur, dass Nordkorea im Ukraine-Krieg Russland unterstützt und mit Raketen und großen Mengen Artilleriegeschossen beliefert hat.
Kassian Stroh
EU-Außenminister wollen Iran wegen Raketenlieferung sanktionieren
Von Iran hat Russland in den vergangenen zwei Jahren vermutlich mehrere tausend Kampfdrohnen vom Typ Shahed gekauft. Zuletzt hat das Regime in Teheran offenbar auch ballistische Raketen geliefert. Für die westlichen Verbündeten der Ukraine ist das wegen des Kriegs ein Tabubruch – an diesem Montag wollen die Außenminister der EU-Staaten daher neue Sanktionen gegen Iran beschließen. Als wahrscheinlich gilt, dass unter anderem die staatliche Fluggesellschaft Iran Air von den Sanktionen betroffen sein wird. Deutschland und Frankreich hatten bereits im September Arbeiten an Strafmaßnahmen gegen die staatliche Airline angekündigt.
Die Minister treffen sich in Luxemburg. Weitere Sanktionsbeschlüsse sind gegen Akteure vorgesehen, denen einen Destabilisierung der in die EU strebenden Republik Moldau vorgeworfen wird. Zudem soll es Beratungen zu den Entwicklungen im Nahen Osten sowie zur Lage in der Ukraine geben. Dazu ist per Videokonferenz auch ein informeller Gedankenaustausch mit dem neuen ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha geplant.
Die Minister treffen sich in Luxemburg. Weitere Sanktionsbeschlüsse sind gegen Akteure vorgesehen, denen einen Destabilisierung der in die EU strebenden Republik Moldau vorgeworfen wird. Zudem soll es Beratungen zu den Entwicklungen im Nahen Osten sowie zur Lage in der Ukraine geben. Dazu ist per Videokonferenz auch ein informeller Gedankenaustausch mit dem neuen ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha geplant.
Kassian Stroh
Ukraine ermittelt wegen angeblicher Tötung von Kriegsgefangenen
Ukrainische Ermittler gehen dem Verdacht nach, dass in der Grenzregion Kursk russische Soldaten neun ukrainische Soldaten erschossen haben sollen. Sein Büro habe ein entsprechendes Verfahren eingeleitet, teilte der Generalstaatsanwalt der Ukraine, Andrij Kostin, auf der Plattform X mit. Es gehe um den Verstoß gegen das Kriegsrecht in Verbindung mit Mord. "Die Tötung von Kriegsgefangenen ist ein eklatanter Verstoß gegen die Genfer Konventionen und ein internationales Verbrechen."
Anlass dafür ist ein Bericht der ukrainischen Plattform Deepstate. Demnach hätten sich am vergangenen Donnerstag neun Angehörige einer Drohneneinheit in Kursk ergeben, seien von den russischen Soldaten aber nicht gefangen genommen, sondern getötet worden. Deepstate beruft sich dabei auf nicht näher genannte Quellen in der ukrainischen Armee, es kursiert auch ein Foto, das die Leichen der Männer zeigen soll. Wann und wo es aufgenommen wurde, ist unklar.
Die Generalstaatsanwaltschaft geht nach eigenem Bekunden davon aus, dass seit Beginn der groß angelegten Invasion vor zweieinhalb Jahren etwa 100 ukrainische Kriegsgefangene direkt auf dem Schlachtfeld getötet worden seien. Diese Zahl ist nicht unabhängig bestätigt. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha fordert nun Hilfe der internationalen Gemeinschaft: Der Internationale Strafgerichtshof müsse Haftbefehle gegen „russische Henker und Folterer“ ausstellen, fordert er auf X. Die Ukraine wirft Russland auch vor, nahezu alle Kriegsgefangenen zu foltern.
Anlass dafür ist ein Bericht der ukrainischen Plattform Deepstate. Demnach hätten sich am vergangenen Donnerstag neun Angehörige einer Drohneneinheit in Kursk ergeben, seien von den russischen Soldaten aber nicht gefangen genommen, sondern getötet worden. Deepstate beruft sich dabei auf nicht näher genannte Quellen in der ukrainischen Armee, es kursiert auch ein Foto, das die Leichen der Männer zeigen soll. Wann und wo es aufgenommen wurde, ist unklar.
Die Generalstaatsanwaltschaft geht nach eigenem Bekunden davon aus, dass seit Beginn der groß angelegten Invasion vor zweieinhalb Jahren etwa 100 ukrainische Kriegsgefangene direkt auf dem Schlachtfeld getötet worden seien. Diese Zahl ist nicht unabhängig bestätigt. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha fordert nun Hilfe der internationalen Gemeinschaft: Der Internationale Strafgerichtshof müsse Haftbefehle gegen „russische Henker und Folterer“ ausstellen, fordert er auf X. Die Ukraine wirft Russland auch vor, nahezu alle Kriegsgefangenen zu foltern.
Birgit Kruse
Russland greift Ukraine in der Nacht mit 68 Drohnen und vier Raketen an
Russland hat die Ukraine nach Angaben aus Kiew in der Nacht mit 68 Drohnen und vier Raketen attackiert. Zwei ballistische Raketen des Typs Iskander-M seien in den Regionen Poltawa und Odessa eingeschlagen, teilt die ukrainische Luftwaffe über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Zwei Lenkraketen des Typs Kh-59 seien auf die Regionen Tschernihiw und Sumy abgefeuert worden. Die Luftabwehreinheiten hätten 31 Drohnen abgeschossen, 36 Drohnen seien vermutlich von der elektronischen Luftabwehr abgefangen worden. Eine Drohne sei am Morgen noch in der Luft gewesen.
Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht 13 ukrainische Drohnen über drei Grenzregionen abgeschossen. Die Luftabwehr habe jeweils sechs Drohnen über den russischen Regionen Belgorod und Kursk sowie eine Drohne wurde über der Region Brjansk zerstört, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.
Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht 13 ukrainische Drohnen über drei Grenzregionen abgeschossen. Die Luftabwehr habe jeweils sechs Drohnen über den russischen Regionen Belgorod und Kursk sowie eine Drohne wurde über der Region Brjansk zerstört, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.
Dimitri Taube
Selenskij will Waffenproduktion in der Ukraine ausbauen
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij will mit westlichen Investitionen die Waffenproduktion in seinem Land deutlich ausbauen. "Unsere industrielle Kapazität erlaubt es uns, weit mehr Drohnen, mehr Granaten und militärische Ausrüstung zu produzieren, als es die finanziellen Möglichkeiten unseres Landes erlauben", sagte er in seiner abendlichen Videobotschaft. Der Westen könne das Geld geben, zumal viele Partner aus Mangel an eigenen Waffen im Moment der Ukraine nicht ausreichend helfen könnten.
"Außerdem verfügen einige Partner über spezielle Technologien, die in der Ukraine bereits jetzt eingesetzt werden können", sagte Selenskij. Er dankte allen, die bisher schon investiert hätten im Rüstungssektor - besonders bei der Produktion von Drohnen. Bei seinem Besuch in Paris sei über ein neues ukrainisch-französisches Modell gesprochen worden. Dies solle nun auf Ebene der Verteidigungsminister vertieft werden.
Selenskij hat während des Krieges immer wieder erklärt, er wolle die Ukraine zu einer der weltweit größten Waffenproduzenten machen. Das Land ist nach Militärangaben dringend auf neue Waffen und Munition angewiesen.
"Außerdem verfügen einige Partner über spezielle Technologien, die in der Ukraine bereits jetzt eingesetzt werden können", sagte Selenskij. Er dankte allen, die bisher schon investiert hätten im Rüstungssektor - besonders bei der Produktion von Drohnen. Bei seinem Besuch in Paris sei über ein neues ukrainisch-französisches Modell gesprochen worden. Dies solle nun auf Ebene der Verteidigungsminister vertieft werden.
Selenskij hat während des Krieges immer wieder erklärt, er wolle die Ukraine zu einer der weltweit größten Waffenproduzenten machen. Das Land ist nach Militärangaben dringend auf neue Waffen und Munition angewiesen.
Nadja Lissok
Nächtliche russische und ukrainische Drohnenangriffe
Das russische Militär hat in der Nacht zum Samstag erneut Kampfdrohnen in diverse Regionen der Ukraine gestartet. Mehrere Schwärme der unbemannten, mit Sprengstoff ausgestatteten Flugkörper wurden sowohl bei Sumy und Charkiw im Osten als auch aus Saporischschja gemeldet. Über die Auswirkungen dieser Angriffe lagen zunächst keine Informationen vor.
Die Ukraine selbst griff in ihrem Abwehrkampf erneut mehrere Regionen in Russland mit Drohnen an. Das russische Verteidigungsministerium meldete am Morgen den Abschuss von 47 dieser Flugkörper, davon viele im Raum Krasnodar im Süden des Landes. Dort meldeten die Behörden zahlreiche Schäden an Häusern durch herabgefallene Trümmer, aber keine Verletzten.
Die Ukraine selbst griff in ihrem Abwehrkampf erneut mehrere Regionen in Russland mit Drohnen an. Das russische Verteidigungsministerium meldete am Morgen den Abschuss von 47 dieser Flugkörper, davon viele im Raum Krasnodar im Süden des Landes. Dort meldeten die Behörden zahlreiche Schäden an Häusern durch herabgefallene Trümmer, aber keine Verletzten.
Nadja Lissok
Selenskij beendet europäische Werbetour für seinen „Siegesplan“
Nach seiner dreitägigen Europatour hat der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij seinen Landsleuten weitere internationale Unterstützung für den Krieg gegen Russland in Aussicht gestellt. Er habe in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien seinen „Siegesplan“ vorgestellt, sagt er in seiner täglichen Videobotschaft vor seinem Abflug aus Berlin. Der Plan ist bisher öffentlich nicht bekannt. Klar ist nur, dass die Ukraine etwa die Freigabe von Langstreckenwaffen für Schläge gegen militärische Ziele tief im russischen Hinterland und eine offizielle Einladung zur Mitgliedschaft in die Nato verlangt. Russland soll militärisch so geschwächt werden, dass es zu Verhandlungen mit der Ukraine bereit ist. Der Plan müsse mit gemeinsamen Anstrengungen der ausländischen Partner zu einem „zweiten Friedensgipfel führen, damit der Krieg beendet wird“, sagt Selenskij. „Ich bin mir sicher, dass der Siegesplan - wenn die Partner tatsächlich entschlossen an unserer Seite sein werden - zu einer zuverlässigen Brücke zwischen der Situation jetzt und dem Frieden wird, den wir anstreben."
Russische Medien begleiteten Selenskijs Europareise in den vergangenen Tagen mit großer Aufmerksamkeit. In mehreren Kommentaren hieß es, dass die militärische Unterstützung des Westens für die Ukraine zurückgehe und Selenskij mit seinen Äußerungen zu Friedensgesprächen und dem „Siegesplan“ versuche, die Verbündeten bei Laune zu halten und Zeit zu gewinnen.
Bei der Europatour von Präsident Selenskij wird deutlich, dass die Debatten über ein Kriegsende an Fahrt gewinnen, schreiben die SZ-Parlamentskorrespondenten Georg Ismar und Paul-Anton Krüger:
Russische Medien begleiteten Selenskijs Europareise in den vergangenen Tagen mit großer Aufmerksamkeit. In mehreren Kommentaren hieß es, dass die militärische Unterstützung des Westens für die Ukraine zurückgehe und Selenskij mit seinen Äußerungen zu Friedensgesprächen und dem „Siegesplan“ versuche, die Verbündeten bei Laune zu halten und Zeit zu gewinnen.
Bei der Europatour von Präsident Selenskij wird deutlich, dass die Debatten über ein Kriegsende an Fahrt gewinnen, schreiben die SZ-Parlamentskorrespondenten Georg Ismar und Paul-Anton Krüger: