Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine.
Wichtige Updates
EU beschließt neue Regelung für Sanktionen gegen Russland
Frankreich will "Mirage"-Kampfjets Anfang 2025 an die Ukraine liefern
Seoul: Nordkorea wird wohl Truppen in die Ukraine schicken
Russische Truppen dringen in ostukrainische Frontstadt Torezk ein
Odessa meldet Toten nach Beschuss mit ballistischen Raketen
Nadja Tausche
Tote und Verletzte nach russischen Luftangriffen auf Charkiw
Zu den russischen Angriffen auf die Stadt in der Ostukraine werden mehr Details bekannt. Nach Behördenangaben sind mindestens zwei Menschen getötet worden, mindestens drei weitere wurden verletzt. Ein Gleitbombenangriff habe ein mehrstöckiges Wohnhaus getroffen, teilte Bürgermeister Ihor Terechow auf der Plattform Telegram mit. Die Bomben fielen demnach in einem dicht besiedelten Stadtteil im Norden der Großstadt.
Bei einem anderen Angriff auf die Stadt waren zuvor mindestens 21 Menschen verletzt worden. Den Angaben des Bürgermeisters zufolge wird derzeit noch untersucht, welcher Waffentyp dabei eingesetzt wurde. Ursprünglich war von Raketen die Rede. Es hatte mehrere Einschläge auf dem Gelände eines zivilen Unternehmens Südosten der Stadt gegeben, daraufhin entstand ein Feuer. Die Gegend ist industriell geprägt und liegt gut 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernt.
Bei einem anderen Angriff auf die Stadt waren zuvor mindestens 21 Menschen verletzt worden. Den Angaben des Bürgermeisters zufolge wird derzeit noch untersucht, welcher Waffentyp dabei eingesetzt wurde. Ursprünglich war von Raketen die Rede. Es hatte mehrere Einschläge auf dem Gelände eines zivilen Unternehmens Südosten der Stadt gegeben, daraufhin entstand ein Feuer. Die Gegend ist industriell geprägt und liegt gut 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernt.
Corinna Koch
EU beschließt neue Regelung für Sanktionen gegen Russland
Die EU hat zur Abwehr von russischen Destabilisierungsversuchen eine zusätzliche Sanktionsregelung beschlossen. Der neue Rechtsrahmen soll es ermöglichen, Strafmaßnahmen gegen Personen und Organisationen zu erlassen, die für die Einflussnahme auf Wahlen, Cyberangriffe und Sabotageakte verantwortlich sind.
Explizit wird auch die Instrumentalisierung von Migranten genannt. So wurde Russland zuletzt vorgeworfen, Schutzsuchende aus anderen Ländern gezielt nach Finnland zu schleusen.
Im nächsten Schritt sollen nun Sanktionsbeschlüsse gegen konkrete Personen und Organisationen ergehen. Beispielsweise können Vermögenswerte von Betroffenen eingefroren oder die Einreise in die EU untersagt werden. Dies werde in Kürze geschehen, hieß es von Diplomaten in Brüssel.
Explizit wird auch die Instrumentalisierung von Migranten genannt. So wurde Russland zuletzt vorgeworfen, Schutzsuchende aus anderen Ländern gezielt nach Finnland zu schleusen.
Im nächsten Schritt sollen nun Sanktionsbeschlüsse gegen konkrete Personen und Organisationen ergehen. Beispielsweise können Vermögenswerte von Betroffenen eingefroren oder die Einreise in die EU untersagt werden. Dies werde in Kürze geschehen, hieß es von Diplomaten in Brüssel.
Joscha Westerkamp
Mehr als 20 Verletzte nach Luftangriff auf Charkiw
Bei einem russischen Luftangriff auf die ostukrainische Großstadt Charkiw sind nach Behördenangaben mindestens 21 Menschen verletzt worden. Davon würden 17 in Krankenhäusern behandelt, teilte Bürgermeister Ihor Terechow bei Telegram mit. Unter ihnen sei auch ein 16-Jähriger.
Es habe mehrere Einschläge auf dem Gelände eines zivilen Unternehmens im Südosten der Stadt gegeben. Dabei sei ein Brand ausgebrochen.
Es habe mehrere Einschläge auf dem Gelände eines zivilen Unternehmens im Südosten der Stadt gegeben. Dabei sei ein Brand ausgebrochen.
Dimitri Taube
Frankreich will "Mirage"-Kampfjets Anfang 2025 an die Ukraine liefern
Frankreich wird der Ukraine die zugesicherten Kampfflugzeuge vom Typ Mirage im ersten Quartal 2025 liefern. Derzeit würden die Jets noch mit neuer Ausrüstung ausgestattet, teilte Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu mit. Dabei handele es sich um Luft-Boden-Kampfausrüstung, um Luftangriffe ausführen zu können, sowie um Ausrüstung der elektronischen Abwehr, um russischen Störsignalen standhalten zu können. Die Ausbildung von ukrainischen Piloten und Mechanikern in Frankreich werde fortgesetzt.
Zur genauen Anzahl der Kampfjets, die geliefert werden sollen, sagte der Minister nichts. Präsident Emmanuel Macron hatte der Ukraine die Flugzeuge Anfang Juni zugesagt.
Die Flugzeuge vom Typ Mirage 2000-5 sind vor allem für die Luftverteidigung konzipiert und können auch für den Einsatz der französisch-britischen Marschflugkörper des Typs Scalp/Storm Shadow verwendet werden, die der Ukraine bereits geliefert wurden.
Frankreichs Luftwaffe will die Kampfflugzeuge ohnehin bis 2030 ausrangieren und durch moderne Jets des Typs Rafale ersetzen. Frankreich verfügt über 40 Mirage 2000-5, der Flugzeugtyp wurde auch in andere Länder exportiert.
Zur genauen Anzahl der Kampfjets, die geliefert werden sollen, sagte der Minister nichts. Präsident Emmanuel Macron hatte der Ukraine die Flugzeuge Anfang Juni zugesagt.
Die Flugzeuge vom Typ Mirage 2000-5 sind vor allem für die Luftverteidigung konzipiert und können auch für den Einsatz der französisch-britischen Marschflugkörper des Typs Scalp/Storm Shadow verwendet werden, die der Ukraine bereits geliefert wurden.
Frankreichs Luftwaffe will die Kampfflugzeuge ohnehin bis 2030 ausrangieren und durch moderne Jets des Typs Rafale ersetzen. Frankreich verfügt über 40 Mirage 2000-5, der Flugzeugtyp wurde auch in andere Länder exportiert.
Joscha Westerkamp
Seoul: Nordkorea wird wohl Truppen in die Ukraine schicken
Südkoreas Verteidigungsminister geht davon aus, dass Nordkorea Russland mit eigenen Soldaten in der Ukraine unterstützen wird. "Da Russland und Nordkorea einen gegenseitigen Vertrag unterzeichnet haben, der einem Militärbündnis gleichkommt, ist die Möglichkeit eines solchen Einsatzes sehr wahrscheinlich", sagte Kim Yong-hyun nach Angaben der Nachrichtenagentur Yonhap bei einer Anhörung im südkoreanischen Parlament. Damit bezieht er sich auf ein im Juni geschlossenes Abkommen zwischen Russland und Nordkorea, wonach sich die beiden Länder bei einem militärischen Angriff durch einen Drittstaat beistehen wollen.
Südkoreas Geheimdienst hat in den vergangenen Monaten mehrfach berichtet, dass das nordkoreanische Regime die russische Armee beim Krieg in der Ukraine mit großflächigen Waffenlieferungen unterstütze. Dabei soll es sich vor allem um Artilleriegeschosse und Kurzstreckenraketen handeln.
Südkoreas Geheimdienst hat in den vergangenen Monaten mehrfach berichtet, dass das nordkoreanische Regime die russische Armee beim Krieg in der Ukraine mit großflächigen Waffenlieferungen unterstütze. Dabei soll es sich vor allem um Artilleriegeschosse und Kurzstreckenraketen handeln.
Lara Thiede
Russische Truppen dringen in ostukrainische Frontstadt Torezk ein
Russische Streitkräfte sind nach Angaben des ukrainischen Militärs in die östlichen Außenbezirke der Frontstadt Torezk vorgedrungen. "Die Lage ist instabil, Kämpfe finden buchstäblich an jedem Eingang zur Stadt statt", erklärt Anastasia Bobownikowa, Sprecherin der Operativen Taktischen Gruppe Luhansk, dem ukrainischen Staatsfernsehen.
Der Vorstoß erfolgt weniger als eine Woche nach dem Fall der nahegelegenen Stadt Wuhledar. Russland kontrolliert derzeit knapp ein Fünftel des ukrainischen Territoriums und rückt seit August auf Torezk vor. Die Einnahme der Stadt würde Moskau näher an das von Präsident Wladimir Putin erklärte Ziel bringen, den Donbass zu erobern. Ukrainische Militäranalysten warnen, dass ein Fall von Torezk wichtige Nachschubrouten der ukrainischen Streitkräfte gefährden könnte.
Der Vorstoß erfolgt weniger als eine Woche nach dem Fall der nahegelegenen Stadt Wuhledar. Russland kontrolliert derzeit knapp ein Fünftel des ukrainischen Territoriums und rückt seit August auf Torezk vor. Die Einnahme der Stadt würde Moskau näher an das von Präsident Wladimir Putin erklärte Ziel bringen, den Donbass zu erobern. Ukrainische Militäranalysten warnen, dass ein Fall von Torezk wichtige Nachschubrouten der ukrainischen Streitkräfte gefährden könnte.
Katja Guttmann
Odessa meldet Toten nach Beschuss mit ballistischen Raketen
Die ukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer meldet neue Angriffe mit russischen ballistischen Raketen. Eine Rakete sei in einem zivilen Schiff eingeschlagen, ein 60 Jahre alter Ukrainer sei dabei getötet worden, teilte der Militärgouverneur des südukrainischen Gebietes Odessa, Oleh Kiper, im sozialen Netzwerk Telegram mit. Fünf Ausländer seien verletzt worden. Das Schiff sei unter der Flagge des pazifischen Inselstaates Palau gefahren. Ziel der russischen Angriffe war den Behörden zufolge erneut die Hafeninfrastruktur. Der getötete Ukrainer habe sich für eine Privatfirma um die Fracht des Schiffes gekümmert, sagte Kiper. Zur Fracht selbst und zur Identität der verletzten Ausländer gab es zunächst keine Details.
Bereits in der Nacht zum 6. Oktober wurde den Behörden zufolge ein ziviles Schiff bei russischen Drohnenangriffen beschädigt. Während die Ukraine betont, dass es sich um zivile Schiffe handele, spricht das russische Verteidigungsministerium von einem Beschuss militärischer Ziele. Russland behauptet, dass die zivilen Schiffe verdeckt Waffen für den Krieg in der Ukraine transportierten. Beweise dafür gibt es nicht.
Bereits in der Nacht zum 6. Oktober wurde den Behörden zufolge ein ziviles Schiff bei russischen Drohnenangriffen beschädigt. Während die Ukraine betont, dass es sich um zivile Schiffe handele, spricht das russische Verteidigungsministerium von einem Beschuss militärischer Ziele. Russland behauptet, dass die zivilen Schiffe verdeckt Waffen für den Krieg in der Ukraine transportierten. Beweise dafür gibt es nicht.
Philipp Saul
Brand in Öllager auf der Krim nach ukrainischem Angriff
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben eine Ölanlage auf der von Russland besetzten Krim angegriffen. Der Generalstab in Kiew bestätigte die nächtliche Attacke. Die Anlage in der Stadt Feodossija sei die größte auf der Halbinsel zum Umschlag von Erdölprodukten. Die Ukraine greift bei ihrer Verteidigung gegen die russische Invasion Ölanlagen hinter der Front an, um die Treibstoffversorgung des Gegners zu stören. Die von Russland eingesetzten Behörden auf der Krim teilten mit, in dem Öllager sei ein Feuer ausgebrochen, zur Brandursache machten sie keine Angaben. Opfer habe es nicht gegeben.
Der Telegram-Nachrichtenkanal Baza meldete, dass mehrere Treibstofftanks in Brand stünden. Anwohner hätten laute Explosionen gehört. In sozialen Netzwerken verbreiteten Menschen aus Feodossija Videos des Feuers. Die Rauchsäulen über der Südküste der Krim waren weithin zu sehen.
Über der Krim herrschte in der Nacht Luftalarm. Explosionen und Flugabwehrfeuer wurden aus der Hafenstadt Sewastopol und von den russischen Luftwaffenstützpunkten Belbek und Saki gemeldet. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, in der Nacht auf Montag seien 21 ukrainischen Drohnen abgefangen worden, davon zwölf über der Krim.
Seinerseits griff Russland die Ukraine in der Nacht ebenfalls mit Kampfdrohnen an. Am Morgen wurden Hyperschallraketen des Typs Kinschal auf verschiedene Ziele abgefeuert. Über der Hauptstadt Kiew seien ersten Angaben zufolge Teile einer abgeschossenen Rakete abgestürzt, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram mit.
Der Telegram-Nachrichtenkanal Baza meldete, dass mehrere Treibstofftanks in Brand stünden. Anwohner hätten laute Explosionen gehört. In sozialen Netzwerken verbreiteten Menschen aus Feodossija Videos des Feuers. Die Rauchsäulen über der Südküste der Krim waren weithin zu sehen.
Über der Krim herrschte in der Nacht Luftalarm. Explosionen und Flugabwehrfeuer wurden aus der Hafenstadt Sewastopol und von den russischen Luftwaffenstützpunkten Belbek und Saki gemeldet. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, in der Nacht auf Montag seien 21 ukrainischen Drohnen abgefangen worden, davon zwölf über der Krim.
Seinerseits griff Russland die Ukraine in der Nacht ebenfalls mit Kampfdrohnen an. Am Morgen wurden Hyperschallraketen des Typs Kinschal auf verschiedene Ziele abgefeuert. Über der Hauptstadt Kiew seien ersten Angaben zufolge Teile einer abgeschossenen Rakete abgestürzt, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram mit.
Lara Thiede
Selenskij: Kursk-Offensive hat Ukraine geholfen
Zwei Monate nach Beginn der ukrainischen Offensive in die westrussische Region Kursk hat Präsident Wolodimir Selenskij die Bedeutung dieser Operation unterstrichen. „Dies ist eine sehr wichtige Phase des Krieges, eine, die unserem Land sehr geholfen hat und weiterhin helfen wird“, sagte Selenskij in seiner abendlichen Videoansprache. Seine Truppen hätten damit bewiesen, „dass sie den Krieg bis nach Russland tragen können“. Die Ukraine werde in Zukunft noch mehr Druck auf Russland ausüben, „denn nur mit Gewalt können wir den Frieden näher bringen“.
Ukrainische Truppen hatten vor zwei Monaten in einem überraschenden Vorstoß über die ukrainisch-russische Grenze größere Gebiete vor Kursk erobert. Aktuell kontrollieren sie dort zwischen 1000 und 1300 Quadratkilometer Fläche. Russische Gegenangriffe sind bisher weitgehend erfolglos geblieben. Das ursprüngliche Ziel der Offensive, die russischen Militärs zu einer Umgruppierung und damit zu einem Nachlassen der Angriffe im Donbass zu zwingen, hat Kiew allerdings nicht erreicht. Die russischen Truppen haben dort ihre Angriffe bisher nicht eingestellt und erobern weitere Gebiete.
Ukrainische Truppen hatten vor zwei Monaten in einem überraschenden Vorstoß über die ukrainisch-russische Grenze größere Gebiete vor Kursk erobert. Aktuell kontrollieren sie dort zwischen 1000 und 1300 Quadratkilometer Fläche. Russische Gegenangriffe sind bisher weitgehend erfolglos geblieben. Das ursprüngliche Ziel der Offensive, die russischen Militärs zu einer Umgruppierung und damit zu einem Nachlassen der Angriffe im Donbass zu zwingen, hat Kiew allerdings nicht erreicht. Die russischen Truppen haben dort ihre Angriffe bisher nicht eingestellt und erobern weitere Gebiete.
Newsdesk
Niederlande investieren 400 Millionen Euro in Drohnen für die Ukraine
Die Niederlande kündigen Investitionen von 400 Millionen Euro in eine gemeinsame Entwicklung von Drohnen mit der Ukraine an. Einer Mitteilung des niederländischen Verteidigungsministeriums zufolge sagte Verteidigungsminister Ruben Brekelmans: "Die Niederlande spielten bisher eine Vorreiterrolle bei der Lieferung von F-16 und Patriot-Systemen, jetzt setzen wir diese mit fortschrittlichen Drohnen fort, indem wir 400 Millionen Euro in einen Drohnen-Aktionsplan investieren."
Bei den zu entwickelnden Drohnen gehe es um alle Arten fortschrittlicher Drohnen, die zur Aufklärung, Verteidigung und zum Angriff eingesetzt werden können. Vor allem in der Luft, aber auch zu Lande und zu Wasser, so Brekelmans. Die Ukraine benötige die Flugobjekte auch für Angriffe gegen militärische Einrichtungen. Etwa die Hälfte des Geldes solle in den Niederlanden investiert werden, die andere Hälfte in der Ukraine und weiteren Ländern.
Bei den zu entwickelnden Drohnen gehe es um alle Arten fortschrittlicher Drohnen, die zur Aufklärung, Verteidigung und zum Angriff eingesetzt werden können. Vor allem in der Luft, aber auch zu Lande und zu Wasser, so Brekelmans. Die Ukraine benötige die Flugobjekte auch für Angriffe gegen militärische Einrichtungen. Etwa die Hälfte des Geldes solle in den Niederlanden investiert werden, die andere Hälfte in der Ukraine und weiteren Ländern.
Bei dem Besuch bestätigte der Verteidigungsminister auch, dass die ersten der von den Niederlanden versprochenen 24 F-16 Kampfjets bereits in die Ukraine transferiert wurden.
Wolfgang Jaschensky
Russlands Botschafter in den USA beendet Amtszeit - Nachfolger unbekannt
Der russische Botschafter in den USA hat seine Zeit in Washington beendet und ist wieder in Moskau eingetroffen. Anatoli Iwanowitsch Antonow, ein als Falke geltender Karrierediplomat, stand seit 2017 an der Spitze der russischen Mission in Washington. Im Juli hatte er erklärt, seine Amtszeit gehe zu Ende. Dies fällt nun in eine Zeit, in der die Beziehungen zwischen den beiden Nationen so angespannt sind wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Über seinen Nachfolger wurde nichts bekannt.
AP
Wolfgang Jaschensky
Ramstein-Treffen: Selenskij rechnet mit historischem Treffen
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij erhofft sich vom bevorstehenden Treffen der Ukraine-Partner in Ramstein eine historische Woche. Die Ukraine, die USA und weitere Partner bereiteten für das Treffen am 12. Oktober „bedeutende Entscheidungen“ vor, sagte Selenskij in seinem abendlichen Videobeitrag.
Er gehe davon aus, dass die Zusammenkunft auf Einladung von US-Präsident Joe Biden auf dem amerikanischen Stützpunkt in Rheinland-Pfalz "in vielerlei Hinsicht historisch“ sein werde, sagte Selenskij. Ziel sei, der Ukraine einen dauerhaften Frieden und Sicherheit zu garantieren. „Dies ist nur auf der Grundlage des Völkerrechts und ohne jeglichen Handel mit Souveränität oder Handel mit Territorien möglich“, sagte er.
Kurz zuvor hatte die Financial Times über einen möglichen Friedensschluss mit einem Handel "Land gegen Nato-Mitgliedschaft“ spekuliert. Demnach würde Russland seine Truppen weiter in den besetzten Gebieten belassen, die Lösung dieser Frage würde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Die Ukraine würde wiederum eine sofortige Mitgliedschaft in der Nato erhalten, mit einer begrenzten Beistandsklausel. Die Zeitung unterstrich jedoch, dass eine Zustimmung von Selenskij oder Russlands Präsident Wladimir Putin kaum zu erwarten sei.
Selenskij verwies darauf, dass auch die ukrainischen Soldaten an der Front ihren Beitrag zu dem Treffen in Ramstein leisteten. "Das heißt, sie demonstrieren, was Ukrainer tun können, wenn sie genügend Waffen und genügend Reichweite haben“, sagte er und hob vor allem den Einsatz der Drohnen-Truppe hervor.
Er gehe davon aus, dass die Zusammenkunft auf Einladung von US-Präsident Joe Biden auf dem amerikanischen Stützpunkt in Rheinland-Pfalz "in vielerlei Hinsicht historisch“ sein werde, sagte Selenskij. Ziel sei, der Ukraine einen dauerhaften Frieden und Sicherheit zu garantieren. „Dies ist nur auf der Grundlage des Völkerrechts und ohne jeglichen Handel mit Souveränität oder Handel mit Territorien möglich“, sagte er.
Kurz zuvor hatte die Financial Times über einen möglichen Friedensschluss mit einem Handel "Land gegen Nato-Mitgliedschaft“ spekuliert. Demnach würde Russland seine Truppen weiter in den besetzten Gebieten belassen, die Lösung dieser Frage würde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Die Ukraine würde wiederum eine sofortige Mitgliedschaft in der Nato erhalten, mit einer begrenzten Beistandsklausel. Die Zeitung unterstrich jedoch, dass eine Zustimmung von Selenskij oder Russlands Präsident Wladimir Putin kaum zu erwarten sei.
Selenskij verwies darauf, dass auch die ukrainischen Soldaten an der Front ihren Beitrag zu dem Treffen in Ramstein leisteten. "Das heißt, sie demonstrieren, was Ukrainer tun können, wenn sie genügend Waffen und genügend Reichweite haben“, sagte er und hob vor allem den Einsatz der Drohnen-Truppe hervor.
Jede zerstörte russische Militärbasis, jeder zerstörte russische Flugplatz, jedes zerstörte Lagerhaus mit Bomben bedeute die Rettung ukrainischer Leben und eine "echte Unterstützung“ für die Front. Allerdings wolle die Ukraine ihre Partner davon überzeugen, "dass Drohnen allein nicht ausreichen“. Damit deutete er an, dass Kiew weiter um eine Erlaubnis zum Einsatz weitreichender Waffen aus westlichen Lieferungen gegen militärische Ziele auf russischem Staatsgebiet bitten wolle. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren gegen den russischen Angriffskrieg.
Nadja Tausche
Selenskij will "Siegesplan" am 12. Oktober präsentieren
Der ukrainische Präsident kündigt an, den Plan beim Treffen der sogenannten Ramstein-Kontaktgruppe am kommenden Samstag vorzulegen. Das teilt Wolodimir Selenskij auf Telegram mit. Der Plan beinhalte klare und konkrete Schritte für ein gerechtes Ende des Krieges, heißt es. Bei dem Treffen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein wird unter anderem US-Präsident Joe Biden erwartet. Er will dort die Bemühungen der mehr als 50 Länder koordinieren, die Kiew in ihrem Abwehrkampf unterstützten.
Selenskij hatte bereits mehrfach von seinem "Siegesplan" gesprochen. Er überreichte ihn auch bei seinem USA-Besuch im vergangenen Monat sowohl Präsident Joe Biden als auch den beiden Präsidentschaftskandidaten, Kamala Harris und Donald Trump. Details zu dem Plan hat die Ukraine bisher aber nicht veröffentlicht, der genaue Inhalt ist nach wie vor unbekannt. Sicher dürfte sein, dass es um die Vorstellung der Ukraine für ein Ende des russischen Angriffskrieges geht.
Ein Sprecher des US-Außenministeriums hatte gesagt, der Plan beinhalte einige produktive Vorschläge. Das Wall Street Journal berichtete dagegen unter Berufung auf US-Vertreter, es handele sich lediglich um die bekannten Forderungen nach mehr Waffen und die Erlaubnis, Raketen mit längerer Reichweite einsetzen zu dürfen. Eine umfassende Strategie gebe es nicht.
Selenskij hatte bereits mehrfach von seinem "Siegesplan" gesprochen. Er überreichte ihn auch bei seinem USA-Besuch im vergangenen Monat sowohl Präsident Joe Biden als auch den beiden Präsidentschaftskandidaten, Kamala Harris und Donald Trump. Details zu dem Plan hat die Ukraine bisher aber nicht veröffentlicht, der genaue Inhalt ist nach wie vor unbekannt. Sicher dürfte sein, dass es um die Vorstellung der Ukraine für ein Ende des russischen Angriffskrieges geht.
Ein Sprecher des US-Außenministeriums hatte gesagt, der Plan beinhalte einige produktive Vorschläge. Das Wall Street Journal berichtete dagegen unter Berufung auf US-Vertreter, es handele sich lediglich um die bekannten Forderungen nach mehr Waffen und die Erlaubnis, Raketen mit längerer Reichweite einsetzen zu dürfen. Eine umfassende Strategie gebe es nicht.
Lara Thiede
Selenskij wirbt in Sumy für seinen „Siegesplan“ im russischen Angriffskrieg
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hat bei einem Besuch in Frontnähe bei Gesprächen mit Bewohnern und Militärs für seinen „Siegesplan“ im russischen Angriffskrieg geworben. „Der Plan besteht darin, Russland dazu zu zwingen, den Krieg auf diplomatischem Weg zu beenden“, sagte Selenskij einer Mitteilung des Präsidentenamtes zufolge in der Grenzregion Sumy. Dafür brauche das Land eine starke Position, um Moskau an den Verhandlungstisch zu zwingen.
Die Region Sumy wird aus russischer Nachbarschaft immer wieder besonders stark beschossen, weil Moskau dort den ukrainischen Truppenaufmarsch und Gegenangriffe verhindern will. Selenskij dankte den Menschen dort, dass sie das für die Ukraine wichtige Gebiet vor einer russischen Besatzung bewahrten.
Details zu seinem „Siegesplan“, den Selenskij Ende September auch US-Präsident Joe Biden präsentiert hatte, gab das Präsidentenamt in Kiew bislang nicht bekannt. Klar ist aber, dass der ukrainische Präsident von den westlichen Verbündeten etwa die Freigabe von Waffen mit hoher Reichweite erwartet, um damit militärische Ziele auch im russischen Hinterland anzugreifen.
Die Region Sumy wird aus russischer Nachbarschaft immer wieder besonders stark beschossen, weil Moskau dort den ukrainischen Truppenaufmarsch und Gegenangriffe verhindern will. Selenskij dankte den Menschen dort, dass sie das für die Ukraine wichtige Gebiet vor einer russischen Besatzung bewahrten.
Details zu seinem „Siegesplan“, den Selenskij Ende September auch US-Präsident Joe Biden präsentiert hatte, gab das Präsidentenamt in Kiew bislang nicht bekannt. Klar ist aber, dass der ukrainische Präsident von den westlichen Verbündeten etwa die Freigabe von Waffen mit hoher Reichweite erwartet, um damit militärische Ziele auch im russischen Hinterland anzugreifen.
Corinna Koch
US-Experten erwarten Abschwächung russischer Bodenoffensive
US-Militärexperten erwarten bald eine Abschwächung der Bodenoffensive russischer Truppen im Osten der Ukraine. „Die gegenwärtige Sommeroffensive wird absehbar ihren Höhepunkt in den kommenden Wochen oder Monaten erreichen“, schrieb das Institut für Kriegsstudien (ISW) in seinem jüngsten Bericht. Danach werde sich das Tempo der russischen Angriffe verlangsamen.
Als Grund nannten die Beobachter, dass die von der russischen Armeeführung für die Offensive eingeplanten Truppen dezimiert und die Reserven erschöpft seien. Die Armee müsse ihre Kräfte zwischen den Angriffen im Donbass, der stecken gebliebenen Offensive im Gebiet Charkiw und der Abwehr ukrainischer Truppen im russischen Gebiet Kursk teilen. "Russische Kräfte haben nicht das Personal und Material, um die intensiven Offensivanstrengungen dauerhaft fortzusetzen", heißt es im Bericht.
Als Grund nannten die Beobachter, dass die von der russischen Armeeführung für die Offensive eingeplanten Truppen dezimiert und die Reserven erschöpft seien. Die Armee müsse ihre Kräfte zwischen den Angriffen im Donbass, der stecken gebliebenen Offensive im Gebiet Charkiw und der Abwehr ukrainischer Truppen im russischen Gebiet Kursk teilen. "Russische Kräfte haben nicht das Personal und Material, um die intensiven Offensivanstrengungen dauerhaft fortzusetzen", heißt es im Bericht.