Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine.
Wichtige Updates
Russland kritisiert Selenskij, EU kritisiert Trump
Selenskij bricht Südafrika-Besuch ab
Neun Tote und viele Verletzte nach Attacke in Kiew
Trump behauptet: „Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland“
Vance droht mit Rückzug aus Ukraine-Friedensgesprächen
Kassian Stroh
Trump zu Angriffen auf Kiew: „Wladimir, STOP!“
Inmitten gegenseitiger Schuldzuweisungen, wer denn nun verantwortlich dafür sei, dass die Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe stocken, kritisiert der US-amerikanische Präsident die jüngsten Angriffe Russlands auf Kiew. Er sei nicht glücklich darüber, schreibt Donald Trump auf seinem Netzwerk Truth Social. Die Angriffe seien „unnötig“, der Zeitpunkt sei denkbar schlecht. „Wladimir, STOP!“
Bei den Drohnenangriffen kamen nach Angaben ukrainischer Behörden in der Nacht mindestens zwölf Menschen ums Leben, 90 weitere wurden verletzt.
Bei den Drohnenangriffen kamen nach Angaben ukrainischer Behörden in der Nacht mindestens zwölf Menschen ums Leben, 90 weitere wurden verletzt.
Dominik Fürst
Russland kritisiert Selenskij, EU kritisiert Trump
Russland wirft dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij eine „absolute Unfähigkeit zum Verhandeln“ für ein Ende des Krieges vor. „Selenskij hat jegliche Zugeständnisse kategorisch abgelehnt und erklärt, dass er die Eingliederung der Krim in Russland rechtlich nicht anerkennt“, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa.
Zugleich lobte die russische Führung US-Präsident Donald Trump für dessen Belehrung Selenskijs, wonach die Ukraine die Krim schon 2014 verloren habe. Das entspreche voll der Position Moskaus, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Die Ukraine lehnt es ab, für einen Frieden mit Russland auf annektierte Gebiete zu verzichten.
Die EU befindet sich in dem Konflikt aufseiten Kiews. Außenbeauftragte Kaja Kallas kritisierte Trump für dessen Äußerungen: „Das wahre Hindernis ist nicht die Ukraine, sondern Russland, dessen Kriegsziele sich nicht geändert haben“, erklärte Kallas. Als Beleg wertete sie die jüngsten Aggressionen. „Während Russland vorgibt, den Frieden zu suchen, hat es einen tödlichen Luftangriff auf Kiew gestartet“, kritisierte sie. Dies sei kein Streben nach Frieden, sondern eine Verhöhnung dessen.
Zugleich lobte die russische Führung US-Präsident Donald Trump für dessen Belehrung Selenskijs, wonach die Ukraine die Krim schon 2014 verloren habe. Das entspreche voll der Position Moskaus, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Die Ukraine lehnt es ab, für einen Frieden mit Russland auf annektierte Gebiete zu verzichten.
Die EU befindet sich in dem Konflikt aufseiten Kiews. Außenbeauftragte Kaja Kallas kritisierte Trump für dessen Äußerungen: „Das wahre Hindernis ist nicht die Ukraine, sondern Russland, dessen Kriegsziele sich nicht geändert haben“, erklärte Kallas. Als Beleg wertete sie die jüngsten Aggressionen. „Während Russland vorgibt, den Frieden zu suchen, hat es einen tödlichen Luftangriff auf Kiew gestartet“, kritisierte sie. Dies sei kein Streben nach Frieden, sondern eine Verhöhnung dessen.
Sina Kampe
Russischer Ex-Kommandeur muss ins Gefängnis
Der frühere russische Kommandeur Iwan Popow, der die russische Militärführung in der Ukraine kritisiert hatte, ist zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Die Anklage lautete: Betrug. Der ehemalige Generalmajor sei für schuldig befunden worden, Metallprodukte im Wert von mehr als 130 Millionen Rubel (umgerechnet knapp 1,4 Millionen Euro) gestohlen zu haben, meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Die Produkte seien für den Bau von Befestigungsanlagen entlang der ukrainischen Frontlinie bestimmt gewesen.
Popow hat einst russische Einheiten in der Südukraine geführt. Mehr zu seiner Entlassung im Jahr 2023 lesen Sie in diesem Kommentar meines Kollegen Sebastian Gierke aus unserem Archiv (SZ Plus):
Popow hat einst russische Einheiten in der Südukraine geführt. Mehr zu seiner Entlassung im Jahr 2023 lesen Sie in diesem Kommentar meines Kollegen Sebastian Gierke aus unserem Archiv (SZ Plus):
Sina Kampe
Selenskij bricht Südafrika-Besuch ab
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij ist seit dem frühen Morgen in Südafrika, um mit Präsident Cyril Ramaphosa über die bilaterale Zusammenarbeit und die Bemühungen zur Beendigung des russischen Krieges in der Ukraine zu beraten. Selenskij will versuchen, die internationale Unterstützung für die Kriegsanstrengungen seines Landes zu sichern, während zugleich US-Präsident Donald Trump zunehmend Druck auf die Ukraine ausübt.
Allerdings wird der ukrainische Präsident, wie am Vormittag bekannt wurde, einen Teil seines Programms absagen und früher als ursprünglich geplant in die Ukraine zurückkehren. Hintergrund: In Kiew gab es in der Nacht auf Donnerstag enorme russische Angriffe mit zahlreichen Opfern. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha werde alle notwendigen Termine in Südafrika wahrnehmen, schreibt Selenskij auf der Plattform X.
Südafrika unterhält gute Beziehungen zu Russland und blieb im Krieg neutral. Ramaphosa telefonierte erst am Montag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und erklärte, beide hätten „starke bilaterale Beziehungen“ und die Verpflichtung bekräftigt, gemeinsam auf eine friedliche Lösung des Krieges hinzuarbeiten.
Allerdings wird der ukrainische Präsident, wie am Vormittag bekannt wurde, einen Teil seines Programms absagen und früher als ursprünglich geplant in die Ukraine zurückkehren. Hintergrund: In Kiew gab es in der Nacht auf Donnerstag enorme russische Angriffe mit zahlreichen Opfern. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha werde alle notwendigen Termine in Südafrika wahrnehmen, schreibt Selenskij auf der Plattform X.
Südafrika unterhält gute Beziehungen zu Russland und blieb im Krieg neutral. Ramaphosa telefonierte erst am Montag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und erklärte, beide hätten „starke bilaterale Beziehungen“ und die Verpflichtung bekräftigt, gemeinsam auf eine friedliche Lösung des Krieges hinzuarbeiten.
Juri Auel
Neun Tote und viele Verletzte nach Attacke in Kiew
Russland hat ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht erneut mit Drohnen die ukrainische Hauptstadt Kiew und weitere Städte angegriffen. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb auf Telegram, in mehreren Bezirken seien Wohnhäuser und Autos getroffen worden und in Brand geraten. Ein Wohnhaus sei zerstört worden. Bei den Attacken sind mindestens neun Menschen ums Leben gekommen, mehr als 70 weitere wurden verletzt, wie ukrainische Stellen mitteilten. Unter den Verletzten seien sechs Kinder, so Klitschko.
Weitere Opfer werden unter den Trümmern vermutet, denn auch in den Morgenstunden waren die Bergungs- und Rettungsarbeiten nicht beendet. „Aus den Trümmern der Ruinen ist das Klingeln von Telefonen zu hören – die Suche geht weiter, bis wir sicher sind, dass wir alle haben“, sagte Innenminister Ihor Klymenko der Nachrichtenagentur Unian zufolge am Morgen. So suchen die Rettungstrupps noch zwei Kinder, die bislang nicht am Unglücksort gefunden wurden.
Weitere Opfer werden unter den Trümmern vermutet, denn auch in den Morgenstunden waren die Bergungs- und Rettungsarbeiten nicht beendet. „Aus den Trümmern der Ruinen ist das Klingeln von Telefonen zu hören – die Suche geht weiter, bis wir sicher sind, dass wir alle haben“, sagte Innenminister Ihor Klymenko der Nachrichtenagentur Unian zufolge am Morgen. So suchen die Rettungstrupps noch zwei Kinder, die bislang nicht am Unglücksort gefunden wurden.
Kiew: Rettungskräfte arbeiten am Morgen in den Trümmern nach einem russischen Raketenangriff. Foto: Andreas Stroh/ZUMA Press Wire/dp
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Es sei 44 Tage her, dass sein Land einer vollständigen Feuerpause zugestimmt habe, schrieb Selenskij auf X. Russland töte weiter. Die Welt müsse verstehen, was wirklich passiere, schrieb er. Russland habe in der vergangenen Nacht insgesamt fast 70 Raketen auf Ziele in der Ukraine abgefeuert sowie ungefähr 150 Angriffsdrohnen eingesetzt.
Ukrainische Medien berichteten von russischen Luftschlägen auch in anderen Teilen des Landes. So meldete die Ukrajinska Prawda, die Ukraine stehe unter massivem russischem Beschuss. In mehreren Städten seien Explosionen gemeldet worden. „Sehr laut im ganzen Land.“ Auch der Bürgermeister von Charkiw, Igor Terekow, schrieb auf Telegram, seine Stadt werde aus der Luft angegriffen.
Ukrainische Medien berichteten von russischen Luftschlägen auch in anderen Teilen des Landes. So meldete die Ukrajinska Prawda, die Ukraine stehe unter massivem russischem Beschuss. In mehreren Städten seien Explosionen gemeldet worden. „Sehr laut im ganzen Land.“ Auch der Bürgermeister von Charkiw, Igor Terekow, schrieb auf Telegram, seine Stadt werde aus der Luft angegriffen.