Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine.
Wichtige Updates
Russland widerruft Rehabilitierung Tausender Stalin-Opfer
Ukraine meldet Abschuss Dutzender Drohnen
Ukraine bittet Rumänien um Abschuss russischer Drohnen
Offenbar schwere Explosion in der Nähe eines russischen Munitionslagers
Deutschland gibt 100 Millionen Euro als Hilfe für den Winter
Julia Bergmann
EU hilft Ukraine mit 160 Millionen aus Erlös russischer Vermögenswerte
Die Europäische Union stellt der Ukraine 160 Millionen Euro aus dem Erlös eingefrorener russischer Vermögenswerte als humanitäre Winterhilfe zur Verfügung. Hintergrund seien vor allem die erheblichen Schäden durch die russischen Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur, teilt EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen mit. Dadurch habe die Ukraine etwa neun Gigawatt an Stromproduktionskapazität eingebüßt. Das entspreche der "Leistungskapazität der drei baltischen Staaten".
Neben der finanziellen Unterstützung werde die EU aber auch bei Reparaturen helfen und zusätzlichen Strom liefern. Zudem solle ein mit fossilem Brennstoff betriebenes Kraftwerk in Litauen abgebaut und in der Ukraine wieder aufgebaut werden
Neben der finanziellen Unterstützung werde die EU aber auch bei Reparaturen helfen und zusätzlichen Strom liefern. Zudem solle ein mit fossilem Brennstoff betriebenes Kraftwerk in Litauen abgebaut und in der Ukraine wieder aufgebaut werden
Dominik Fürst
Russland widerruft Rehabilitierung Tausender Stalin-Opfer
Vor dem Hintergrund zunehmender Repressionen gegen die Zivilgesellschaft hat Russland die Rehabilitierung von mehr als 4000 Opfern der Säuberungen unter Sowjetdiktator Josef Stalin widerrufen. Seit 2020 habe die Generalstaatsanwaltschaft eine Reihe von Fällen gefunden, in denen in den 1990er- und frühen 2000er-Jahren Personen rehabilitiert worden seien, die während des Zweiten Weltkriegs Vaterlandsverrat begangen hätten, sagte der offizielle Vertreter der Behörde, Andrej Iwanow, der Tageszeitung Kommersant.
Nach Angaben Iwanows handelt es sich bei den zuvor Rehabilitierten um Männer und Frauen, die mit den Nazis kooperiert haben. Sie seien teilweise freiwillig der Waffen-SS beigetreten oder den Polizeihilfstruppen oder hätten in den von den Nazis aufgebauten Organen der Selbstverwaltung gearbeitet, sagte der Beamte.
Stalin war seit Mitte der 1920er-Jahre bis zu seinem Tod 1953 in Moskau an der Macht. In die Zeit seiner Herrschaft fallen mehrere Wellen der Repression. Die größte lief von 1936 bis 1938 und wurde als Großer Terror oder verharmlosend auch als Stalinsche Säuberungen bezeichnet. Aber auch während und nach dem Zweiten Weltkrieg, in den die Sowjetunion nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf das Land 1941 eintrat, wurden Personen, die der Kollaboration mit den Nazis verdächtigt wurden, hingerichtet oder ins Straflager gesteckt. Viele dieser Opfer wurden später nach eingehender Untersuchung rehabilitiert.
Nach Angaben Iwanows handelt es sich bei den zuvor Rehabilitierten um Männer und Frauen, die mit den Nazis kooperiert haben. Sie seien teilweise freiwillig der Waffen-SS beigetreten oder den Polizeihilfstruppen oder hätten in den von den Nazis aufgebauten Organen der Selbstverwaltung gearbeitet, sagte der Beamte.
Stalin war seit Mitte der 1920er-Jahre bis zu seinem Tod 1953 in Moskau an der Macht. In die Zeit seiner Herrschaft fallen mehrere Wellen der Repression. Die größte lief von 1936 bis 1938 und wurde als Großer Terror oder verharmlosend auch als Stalinsche Säuberungen bezeichnet. Aber auch während und nach dem Zweiten Weltkrieg, in den die Sowjetunion nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf das Land 1941 eintrat, wurden Personen, die der Kollaboration mit den Nazis verdächtigt wurden, hingerichtet oder ins Straflager gesteckt. Viele dieser Opfer wurden später nach eingehender Untersuchung rehabilitiert.
Julia Bergmann
Russland meldet Fortschritte bei Gegenoffensive in Kursk
Bei seiner Gegenoffensive gegen die ukrainischen Truppen in der Region Kursk kommt das russische Militär Angaben eines ranghohen Befehlshabers zufolge voran. Im Westen der russischen Grenzregion sollen die Streitkräfte demnach die beiden Dörfer Nikolajewo-Darjino und Darjino zurückerobert haben. Von diesen aus lasse sich der Ort Swerdlikowo angreifen, der den ukrainischen Truppen als Logistikzentrum dient. "Unsere gesamte Front ist nach vorne gerückt", sagt Generalmajor Apti Alaudinow. Die Angaben konnten nicht unabhängig verifiziert werden.
Ukrainische Truppen waren Anfang August nach Kursk vorgestoßen, Anfang September brachte Russland seine Gegenoffensive auf den Weg. Parallel dazu rücken die russischen Invasionstruppen Alaudinow zufolge auch im Osten der Ukraine vor.
Ukrainische Truppen waren Anfang August nach Kursk vorgestoßen, Anfang September brachte Russland seine Gegenoffensive auf den Weg. Parallel dazu rücken die russischen Invasionstruppen Alaudinow zufolge auch im Osten der Ukraine vor.
Julia Bergmann
Ukraine meldet Abschuss Dutzender Drohnen
Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht sämtliche 42 Drohnen abgeschossen, mit denen das Land von Russland angegriffen worden sei. Außerdem sei eine von vier Raketen abgefangen worden. Insgesamt sei die Luftabwehr in neun ukrainischen Regionen im Einsatz gewesen.
Der Gouverneur der an Russland grenzenden Region Charkiw, Oleh Synjehubow, teilt mit, in dem acht Kilometer von der Front entfernten Ort Kupjansk seien sechs Menschen bei einem russischen Angriff verletzt worden. In der Stadt Charkiw seien zivile Infrastruktur, eine Schule, ein Kindergarten und zehn Wohngebäude beschädigt worden. Aus der Region Tscherkassy werden Schäden an einer Bildungseinrichtung gemeldet.
Der Gouverneur der an Russland grenzenden Region Charkiw, Oleh Synjehubow, teilt mit, in dem acht Kilometer von der Front entfernten Ort Kupjansk seien sechs Menschen bei einem russischen Angriff verletzt worden. In der Stadt Charkiw seien zivile Infrastruktur, eine Schule, ein Kindergarten und zehn Wohngebäude beschädigt worden. Aus der Region Tscherkassy werden Schäden an einer Bildungseinrichtung gemeldet.
Leopold Zaak
Harris will kommende Woche Selenskij in Washington treffen
Die Vizepräsidentin und demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris will sich in der kommenden Woche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij treffen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Selenskij wird in der nächsten Woche in der US-Hauptstadt Washington D.C. erwartet, um dort mit Präsident Joe Biden über einen Plan für ein Ende des Krieges zu sprechen. Am 22. und 23. September findet außerdem die Generalversammlung der Vereinten Nationen statt.
Selenskij hat in den vergangenen Wochen häufig Andeutungen zu seinem "Siegesplan" gemacht, Details nannte er aber bisher nicht. Wiederholt hatte der ukrainische Präsident auch betont, den Plan zunächst mit Biden abstimmen zu wollen. In seiner abendlichen Videoansprache am Mittwoch sagte Selenskij, er habe den Plan fertiggestellt.
Bei dem Treffen mit Harris dürfte es wohl auch um ein mögliches Ende des Krieges gehen. Mit der Vizepräsidentin trifft Selenskij eine erklärte Unterstützerin der Ukraine. Bei der TV-Debatte mit dem Republikaner Donald Trump betonte sie das zuletzt. Trump hingegen verharrte auf seinem Standpunkt, den Krieg innerhalb kürzester Zeit beenden zu können. Ein klares Bekenntnis zur Ukraine vermied er.
Selenskij hat in den vergangenen Wochen häufig Andeutungen zu seinem "Siegesplan" gemacht, Details nannte er aber bisher nicht. Wiederholt hatte der ukrainische Präsident auch betont, den Plan zunächst mit Biden abstimmen zu wollen. In seiner abendlichen Videoansprache am Mittwoch sagte Selenskij, er habe den Plan fertiggestellt.
Bei dem Treffen mit Harris dürfte es wohl auch um ein mögliches Ende des Krieges gehen. Mit der Vizepräsidentin trifft Selenskij eine erklärte Unterstützerin der Ukraine. Bei der TV-Debatte mit dem Republikaner Donald Trump betonte sie das zuletzt. Trump hingegen verharrte auf seinem Standpunkt, den Krieg innerhalb kürzester Zeit beenden zu können. Ein klares Bekenntnis zur Ukraine vermied er.
Kassian Stroh
Deutschland will weiter Kriegsversehrte behandeln
Die Bundesregierung hat sich auf weitere Mittel für die Aufnahme und Behandlung verletzter ukrainischer Soldatinnen und Soldaten geeinigt. Wie Gesundheits-, Innen- und Finanzministerium mitteilten, stellt Deutschland zusätzlich bis zu 50 Millionen Euro zur Verfügung. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs seien 1173 schwer verletzte oder schwer kranke Menschen aus der Ukraine, darunter Soldaten und Zivilisten, in deutschen Krankenhäusern versorgt worden. Viele hätten Gliedmaßen verloren und Schuss- und Explosionsverletzungen erlitten. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte, kein anderes westeuropäisches Land versorge so viele schwerstverletzte Soldaten und Zivilisten.
Maximilian Kornprobst
Ukraine bittet Rumänien um Abschuss russischer Drohnen
Die Ukraine bittet das Nachbarland Rumänien, russische Drohnen abzuschießen, die sich dem rumänischen Luftraum nähern. Das sagte der ukrainische Außenminister, Andrij Sybiha, nach einem Treffen mit seiner rumänischen Kollegin Luminița Odobescu in Bukarest, wie die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax berichtete. Rumänien ist Mitglied der Nato.
Seit Beginn des Angriffskriegs sind in Rumänien nahe der Grenze zur Ukraine mehrmals Trümmer russischer Drohnen abgestürzt. Kürzlich wurde eine russische Drohne etwa 45 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt über dem rumänischen Donaudelta in der Luft gesichtet. Rumänische F-16-Kampfjets stiegen auf und eskortierten das Flugobjekt, bis es ukrainischen Luftraum erreichte.
Seither diskutieren in Rumänien Politiker und Militärs darüber, ob Gesetzesänderungen notwendig sind, um feindliche Drohnen im eigenen Luftraum abzuschießen. Rumäniens Rechtslage dazu wirkt widersprüchlich: Ein Paragraf besagt, dass die Armee ihre Waffen nur zu Übungszwecken gebrauchen darf, es sei denn, es wird ein Kriegs- oder Ausnahmezustand erklärt. Ein anderer Paragraf sagt, man dürfe feindliche Flugzeuge nach Vorwarnung abschießen – und sogar ohne Vorwarnung, wenn die Zeit dafür nicht reicht.
Seit Beginn des Angriffskriegs sind in Rumänien nahe der Grenze zur Ukraine mehrmals Trümmer russischer Drohnen abgestürzt. Kürzlich wurde eine russische Drohne etwa 45 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt über dem rumänischen Donaudelta in der Luft gesichtet. Rumänische F-16-Kampfjets stiegen auf und eskortierten das Flugobjekt, bis es ukrainischen Luftraum erreichte.
Seither diskutieren in Rumänien Politiker und Militärs darüber, ob Gesetzesänderungen notwendig sind, um feindliche Drohnen im eigenen Luftraum abzuschießen. Rumäniens Rechtslage dazu wirkt widersprüchlich: Ein Paragraf besagt, dass die Armee ihre Waffen nur zu Übungszwecken gebrauchen darf, es sei denn, es wird ein Kriegs- oder Ausnahmezustand erklärt. Ein anderer Paragraf sagt, man dürfe feindliche Flugzeuge nach Vorwarnung abschießen – und sogar ohne Vorwarnung, wenn die Zeit dafür nicht reicht.
Kassian Stroh
Kreml wirft Nato-Generalsekretär Provokation vor
Der Kreml hat die Position von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zu Raketenschlägen tief im Inneren Russlands scharf kritisiert. „Dieser zur Schau gestellte Wille, die Äußerungen des russischen Präsidenten nicht ernst zu nehmen, ist ein kurzsichtiger und unprofessioneller Schritt“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow laut russischen Nachrichtenagenturen. Solch eine Haltung sei „zutiefst provokant und gefährlich“.
Stoltenberg hatte der britischen Tageszeitung The Times gesagt, dass der Einsatz von Raketen mit längerer Reichweite auch auf russischem Staatsgebiet die Nato nicht in den Konflikt mit Russland hineinzöge. Dies zu behaupten sei falsch. „Nordkorea und Iran leisten erhebliche militärische Unterstützung und stellen Russland Raketen und Drohnen zur Verfügung, ohne dass sie direkt in den Konflikt verwickelt werden“, sagte der Nato-Generalsekretär. Er betonte, dass es schon viele rote Linien gegeben habe, die der russische Präsident Wladimir Putin gezogen habe und nicht eskalieren ließ. „Er hat das nicht getan, weil er weiß, dass die Nato das stärkste Militärbündnis der Welt ist“, sagte Stoltenberg.
Stoltenberg hatte der britischen Tageszeitung The Times gesagt, dass der Einsatz von Raketen mit längerer Reichweite auch auf russischem Staatsgebiet die Nato nicht in den Konflikt mit Russland hineinzöge. Dies zu behaupten sei falsch. „Nordkorea und Iran leisten erhebliche militärische Unterstützung und stellen Russland Raketen und Drohnen zur Verfügung, ohne dass sie direkt in den Konflikt verwickelt werden“, sagte der Nato-Generalsekretär. Er betonte, dass es schon viele rote Linien gegeben habe, die der russische Präsident Wladimir Putin gezogen habe und nicht eskalieren ließ. „Er hat das nicht getan, weil er weiß, dass die Nato das stärkste Militärbündnis der Welt ist“, sagte Stoltenberg.
Leopold Zaak
Offenbar schwere Explosion in der Nähe eines russischen Munitionslagers
Die Ukraine hat Russland in der Nacht auf Mittwoch offenbar mit mehreren Drohnen angegriffen. Die Luftabwehr habe in der Nacht 54 ukrainische Drohnen über fünf russischen Regionen zerstört, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau.
Die Agentur erwähnt allerdings nicht die Region Twer, wo es in der Stadt Toropez offenbar eine schwere Explosion gegeben hat. Das zeigen Bilder und Videoaufnahmen, die in den sozialen Medien zu sehen sind. Auf den Bildern ist ein großer Feuerball zu sehen, außerdem gibt es mehrere Sekundärexplosionen. Die Behörden der Region teilen mit, herabstürzende Trümmer einer abgeschossenen Drohne hätten ein Feuer ausgelöst, teilweise hätten Anwohner in Sicherheit gebracht werden müssen. Wo der Brand ausgebrochen ist, dazu äußert sich Igor Rudenja, der Gouverneur der Region, nicht.
In Toropez lagert die russische Armee Waffen, Munition und Sprengstoff, worüber die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti 2018 berichtete. Deshalb liegt der Verdacht nahe, dass die Angriffe dem Munitionslager galten. Kiew hat die Einschläge bereits als Erfolg für sich in Anspruch genommen. Der Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, verbreitete eines der Videos mit dem Kommentar: „Russlands Demilitarisierung ist für die Beendigung des Terrors nötig.“
Auch andere russische Regionen berichten von ukrainischen Drohnenangriffen. Die Hälfte sei über der Grenzregion Kursk abgeschossen worden. In der Region Smolensk an der Grenze zu Belarus seien sieben ukrainische Drohnen abgeschossen worden, schreibt der dortige Gouverneur bei Telegram. Über dem Gebiet Orjol soll die Luftabwehr eine Drohne abgefangen haben, heißt es von den lokalen Behörden. Mindestens 14 ukrainische Angriffsdrohnen seien über der Brjansk an der Grenze zur Ukraine abgeschossen worden, meldet der Gouverneur der Region. Über Schäden in diesen Gebieten ist bisher nichts bekannt.
Die Regierung in Kiew erklärt, die Angriffe richteten sich gegen Militär-, Energie- und Transportinfrastruktur, die für Moskaus Kriegsanstrengungen wichtig sei.
Die Agentur erwähnt allerdings nicht die Region Twer, wo es in der Stadt Toropez offenbar eine schwere Explosion gegeben hat. Das zeigen Bilder und Videoaufnahmen, die in den sozialen Medien zu sehen sind. Auf den Bildern ist ein großer Feuerball zu sehen, außerdem gibt es mehrere Sekundärexplosionen. Die Behörden der Region teilen mit, herabstürzende Trümmer einer abgeschossenen Drohne hätten ein Feuer ausgelöst, teilweise hätten Anwohner in Sicherheit gebracht werden müssen. Wo der Brand ausgebrochen ist, dazu äußert sich Igor Rudenja, der Gouverneur der Region, nicht.
In Toropez lagert die russische Armee Waffen, Munition und Sprengstoff, worüber die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti 2018 berichtete. Deshalb liegt der Verdacht nahe, dass die Angriffe dem Munitionslager galten. Kiew hat die Einschläge bereits als Erfolg für sich in Anspruch genommen. Der Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, verbreitete eines der Videos mit dem Kommentar: „Russlands Demilitarisierung ist für die Beendigung des Terrors nötig.“
Auch andere russische Regionen berichten von ukrainischen Drohnenangriffen. Die Hälfte sei über der Grenzregion Kursk abgeschossen worden. In der Region Smolensk an der Grenze zu Belarus seien sieben ukrainische Drohnen abgeschossen worden, schreibt der dortige Gouverneur bei Telegram. Über dem Gebiet Orjol soll die Luftabwehr eine Drohne abgefangen haben, heißt es von den lokalen Behörden. Mindestens 14 ukrainische Angriffsdrohnen seien über der Brjansk an der Grenze zur Ukraine abgeschossen worden, meldet der Gouverneur der Region. Über Schäden in diesen Gebieten ist bisher nichts bekannt.
Die Regierung in Kiew erklärt, die Angriffe richteten sich gegen Militär-, Energie- und Transportinfrastruktur, die für Moskaus Kriegsanstrengungen wichtig sei.
Dimitri Taube
Kreml erklärt Truppenaufstockung mit äußerer Bedrohung
Der Kreml hat die jüngst befohlene Aufstockung der Truppenstärke bei den russischen Streitkräften mit einer Bedrohung des Landes vom Westen her begründet. "Das wurde hervorgerufen durch eine äußerst feindliche Lage an den westlichen Grenzen und Instabilität an den östlichen Grenzen", sagte Kremlsprecher Dmitrij Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Am Montag hatte Russlands Präsident Wladimir Putin per Dekret befohlen, die Streitkräfte auf etwa 2,4 Millionen Mann aufzustocken, darunter 1,5 Millionen Soldaten.
Das ist die dritte Erhöhung der Truppenstärke seit Beginn des von Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Zur Begründung erklärte der Kremlchef damals unter anderem, der geplante Nato-Beitritt der Ukraine gefährde die nationale Sicherheit Russlands. Zu Kriegsbeginn hatte Russland etwa eine Million Soldaten unter Waffen.
Das ist die dritte Erhöhung der Truppenstärke seit Beginn des von Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Zur Begründung erklärte der Kremlchef damals unter anderem, der geplante Nato-Beitritt der Ukraine gefährde die nationale Sicherheit Russlands. Zu Kriegsbeginn hatte Russland etwa eine Million Soldaten unter Waffen.
Dimitri Taube
Russlands Botschafter: Situation "viel ernsthafter" als im Kalten Krieg
Der russische Botschafter in Deutschland, Sergej Netschajew, hat das offene Werben von Bundeskanzler Olaf Scholz für einen Friedensprozess begrüßt. Zugleich kritisierte der Diplomat den Westen scharf. Er verwies auf die laufende Debatte, der Ukraine in ihrem Abwehrkampf zu erlauben, vom Westen gelieferte weitreichende Waffen tief in Russland einzusetzen. Mit einer derartigen Erlaubnis wären die Nato-Länder "total im Konflikt gegen Russland" und würden klar zu Konfliktparteien, sagte Netschajew im Deutschlandfunk.
Auf die Frage nach einem Vergleich der jetzigen Situation mit der Zeit des Kalten Krieges sagte er, die Situation sei nun "viel ernsthafter". Damals habe es Regeln gegeben, die beide Seiten einhielten. "Jetzt sehen wir seitens unserer westlichen Partner, dass diese Regeln nicht eingehalten werden", behauptete Netschajew. Die Ukraine werde "gesättigt" mit allen möglichen Waffen, es gebe einen Wettbewerb, wer am meisten gebe.
Auf die Frage nach einem Vergleich der jetzigen Situation mit der Zeit des Kalten Krieges sagte er, die Situation sei nun "viel ernsthafter". Damals habe es Regeln gegeben, die beide Seiten einhielten. "Jetzt sehen wir seitens unserer westlichen Partner, dass diese Regeln nicht eingehalten werden", behauptete Netschajew. Die Ukraine werde "gesättigt" mit allen möglichen Waffen, es gebe einen Wettbewerb, wer am meisten gebe.
Corinna Koch
Deutschland gibt 100 Millionen Euro als Hilfe für den Winter
Deutschland unterstützt die Ukraine angesichts der andauernden russischen Angriffe mit zusätzlichen 100 Millionen Euro als Hilfe für den Winter. Das gab Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bei einem Besuch in der Republik Moldau bekannt. Die Ukraine-Unterstützung sei „auch eine Unterstützung von Moldau und der europäischen Demokratie insgesamt“, so Baerbock. Mit Blick auf die Bevölkerung in Moldau fügte sie hinzu: „Die größte Sorge hier der Menschen vor Ort ist, dass, wenn die Ukraine fällt, dann Moldau als nächstes Land dran ist.“
In der Ukraine kann wegen der zerstörten Infrastruktur nicht genug Energie produziert werden; die Versorgung mit Strom, Wasser und Wärme ist schwer beeinträchtigt. Baerbock sagte, es stehe ein weiterer Winterkrieg Russlands gegen die Ukraine bevor, mit dem Ziel, „das Leben der Menschen in der Ukraine so furchtbar wie möglich zu machen“.
In der Ukraine kann wegen der zerstörten Infrastruktur nicht genug Energie produziert werden; die Versorgung mit Strom, Wasser und Wärme ist schwer beeinträchtigt. Baerbock sagte, es stehe ein weiterer Winterkrieg Russlands gegen die Ukraine bevor, mit dem Ziel, „das Leben der Menschen in der Ukraine so furchtbar wie möglich zu machen“.
Kassian Stroh
Stromausfälle in Region Sumy nach Drohnenangriffen
In der Region Sumy kommt es nach russischen Drohnenangriffen zu großflächigen Stromausfällen. Betroffen sei unter anderem die gleichnamige Gebietshauptstadt, teilt der örtliche Versorger bei Telegram mit. Trotz laufender Reparaturarbeiten seien am Morgen noch mehr als 280 000 Haushalte ohne Strom. Objekte der kritischen Infrastruktur wie Krankenhäuser und Wasserwerke würden über Reserveleitungen versorgt.
Die Region Sumy im Nordosten der Ukraine war in der Nacht Ziel russischer Luftangriffe, dort wurden nach Angaben örtlicher Behörden 16 russische Kampfdrohnen abgeschossen. Insgesamt habe die Flugabwehr in verschiedenen Teilen des Landes 34 von 51 russischen Drohnen abgeschossen, teilt die ukrainische Luftwaffe mit. Weitere zwölf Drohnen habe man durch elektromagnetische Wellen unschädlich gemacht, zwei hätten kehrtgemacht und seien auf russisches Gebiet zurückgeflogen. Diese Angaben sind nicht verifiziert.
Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, man habe in der Nacht 16 ukrainische Drohnen abgeschossen: 15 über der Grenzregion Brjansk und eine über der Region Kursk.
Die Region Sumy im Nordosten der Ukraine war in der Nacht Ziel russischer Luftangriffe, dort wurden nach Angaben örtlicher Behörden 16 russische Kampfdrohnen abgeschossen. Insgesamt habe die Flugabwehr in verschiedenen Teilen des Landes 34 von 51 russischen Drohnen abgeschossen, teilt die ukrainische Luftwaffe mit. Weitere zwölf Drohnen habe man durch elektromagnetische Wellen unschädlich gemacht, zwei hätten kehrtgemacht und seien auf russisches Gebiet zurückgeflogen. Diese Angaben sind nicht verifiziert.
Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, man habe in der Nacht 16 ukrainische Drohnen abgeschossen: 15 über der Grenzregion Brjansk und eine über der Region Kursk.
Kassian Stroh
Kasachstans Präsident zu Scholz: Russland ist unbesiegbar
Der kasachische Präsident Kassym-Schomart Tokajew hält Russland nach eigenem Bekunden für nicht zu besiegen und ruft zu schnellen Friedensverhandlungen auf. "Eine weitere Eskalation des Kriegs führt zu irreparablen Folgen für die ganze Menschheit und in erster Linie für alle Länder, die direkt an dem russisch-ukrainischen Konflikt beteiligt sind", sagte er laut kasachischen Nachrichtenagenturen beim Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz. "Es ist Fakt, dass Russland in militärischer Hinsicht unbesiegbar ist."
Scholz betonte, dass Deutschland die Ukraine weiter unterstützen werde, um sich gegen die russischen Angreifer zu verteidigen. Gleichzeitig bekräftigte er, dass er eine Friedenskonferenz unter Einbeziehung Russlands befürworten würde. Jetzt sei die Zeit, "zu gucken, was geht", sagte Scholz. Russland müsse aber einen Beitrag leisten, indem es seine Aggression einstelle.
Tokajew sagte, es gebe nach wie vor "eine Möglichkeit zur Erreichung eines Friedens". Es müssten alle Friedenspläne geprüft und die Kampfhandlungen eingestellt werden. Anschließend könnten die territorialen Streitfragen geklärt werden.
Scholz betonte, dass Deutschland die Ukraine weiter unterstützen werde, um sich gegen die russischen Angreifer zu verteidigen. Gleichzeitig bekräftigte er, dass er eine Friedenskonferenz unter Einbeziehung Russlands befürworten würde. Jetzt sei die Zeit, "zu gucken, was geht", sagte Scholz. Russland müsse aber einen Beitrag leisten, indem es seine Aggression einstelle.
Tokajew sagte, es gebe nach wie vor "eine Möglichkeit zur Erreichung eines Friedens". Es müssten alle Friedenspläne geprüft und die Kampfhandlungen eingestellt werden. Anschließend könnten die territorialen Streitfragen geklärt werden.
Kassian Stroh
UN-Bericht beklagt zunehmende Verfolgung von Kriegskritikern in Russland
In Russland werden die Menschenrechte nach einem UN-Bericht immer stärker missachtet. „Es gibt jetzt ein strukturelles, staatlich gefördertes System von Menschenrechtsverletzungen“, berichtet Mariana Katzarova. Die Bulgarin war 2023 vom UN-Menschenrechtsrat als Sonderberichterstatterin über die Lage in Russland eingesetzt worden. Das System sei darauf angelegt, die Zivilgesellschaft und politische Opposition zu unterdrücken, heißt es in ihrem Bericht.
Kritiker des russischen Krieges gegen die Ukraine und Andersdenkende würden immer schärfer verfolgt. Die Zahl der verurteilten politischen Gefangenen bezifferte Katzarova auf mindestens 1372. Diese Menschenrechtsverteidiger, Journalisten und Kriegskritiker seien unter fadenscheinigen Gründen angeklagt und zu langen Haftstrafen verurteilt worden. In Gewahrsam erlebten sie Folter. Politische Gefangene würden in Isolierzellen festgehalten, andere zwangsweise in psychiatrische Kliniken eingewiesen.
Immer mehr Menschen würden als „ausländische Agenten“ eingestuft, berichtet Katzarova - womit gemeint ist, dass sie nach russischer Sichtweise vom Ausland unterstützt oder beeinflusst werden. Das schränkt ihre Arbeitsmöglichkeiten erheblich ein und zwingt viele zur Aufgabe. Bis Mitte August habe das 846 Einzelpersonen und Organisationen getroffen, schreibt Katzarova, die meisten davon seit Beginn der großflächigen Invasion der Ukraine im Februar 2022.
Kritiker des russischen Krieges gegen die Ukraine und Andersdenkende würden immer schärfer verfolgt. Die Zahl der verurteilten politischen Gefangenen bezifferte Katzarova auf mindestens 1372. Diese Menschenrechtsverteidiger, Journalisten und Kriegskritiker seien unter fadenscheinigen Gründen angeklagt und zu langen Haftstrafen verurteilt worden. In Gewahrsam erlebten sie Folter. Politische Gefangene würden in Isolierzellen festgehalten, andere zwangsweise in psychiatrische Kliniken eingewiesen.
Immer mehr Menschen würden als „ausländische Agenten“ eingestuft, berichtet Katzarova - womit gemeint ist, dass sie nach russischer Sichtweise vom Ausland unterstützt oder beeinflusst werden. Das schränkt ihre Arbeitsmöglichkeiten erheblich ein und zwingt viele zur Aufgabe. Bis Mitte August habe das 846 Einzelpersonen und Organisationen getroffen, schreibt Katzarova, die meisten davon seit Beginn der großflächigen Invasion der Ukraine im Februar 2022.
„Präsident Wladimir Putins Regime hat Russland zu einem Gefängnis für seine eigenen Bürger gemacht.“Katharina Stasch, Deutschlands Botschafterin am UN-Sitz in Genf