Krieg in der Ukraine:Tote nach Angriff auf Kiew

Drei Menschen werden bei dem Angriff auf die ukrainische Hauptstadt getötet. Anders als bei früheren Attacken auf Kiew gab es diesmal keine Vorwarnung.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine.

Wichtige Updates

Selenskij bereit für Deal mit Trump

Moskau meldet Einnahme der Stadt Torezk

Ukraine will russische Gleitbombe abgefangen haben

Stromabschaltungen in der Ukraine nach Drohnenangriffen

Selenskij fordert Zugriff auf russisches Vermögen im Westen

Dimitri Taube

Trump will mit Putin telefoniert haben - Zeitpunkt unklar

US-Präsident Donald Trump hat in einem Interview von einem angeblichen Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin über den Ukraine-Krieg berichtet. Allerdings ließ er nach Angaben der New York Post offen, wann das Telefonat stattgefunden haben soll. Das Interview wurde laut der Boulevardzeitung in der Nacht zu Samstag an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One geführt, Auszüge daraus veröffentlichte die New York Post aber erst jetzt und ohne den genauen Wortlaut. Auf die Frage, wie oft er mit dem russischen Präsidenten gesprochen habe, antwortete Trump demnach: „Das sage ich besser nicht.“

Der Kreml bestätigte das Gespräch nicht. Putins Sprecher Dmitrij Peskow sagte, er wisse nichts von einem Telefonat. Allerdings werde auf einer Reihe unterschiedlicher Kanäle kommuniziert, über die er vielleicht nicht immer informiert werde, schränkte er ein. „Darum kann ich im vorliegenden Fall weder bestätigen noch dementieren.“

Am Freitag hatte Peskow zu einem möglichen Gespräch zwischen Putin und Trump gesagt, man werde darüber informieren, sobald es substanzielle Informationen über einen Austausch gebe.

Wenige Tage nach Trumps Wahlsieg im November hatte die Washington Post unter Berufung auf informierte Personen über ein Telefonat des 78-Jährigen mit Putin berichtet. Der Kreml dementierte damals jedoch. Trump hatte zuletzt ausweichend auf Nachfragen reagiert, ob er seit dem Amtsantritt am 20. Januar bereits mit Putin telefoniert habe.
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Klitschko: Russland startet erneut Drohnenangriff auf Kiew

Nach Angaben von Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew, greift Russland in der Nacht die ukrainische Hauptstadt erneut mit Drohnen an. Der Angriff habe ein Feuer in einem der Stadtteile ausgelöst, teilte Klitschko über die Messaging-App Telegram mit. Rettungskräfte seien vor Ort, um den Brand zu löschen.
Dimitri Taube

Erneut Meldungen über gegenseitige Drohnenangriffe

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben 70 russische Drohnen abgefangen und zerstört. Insgesamt hätten die russischen Streitkräfte bei ihrem nächtlichen Angriff 151 Drohnen auf Ziele in der Ukraine gestartet. 74 Geschosse hätten ihre Ziele nicht erreicht. Der Verbleib der übrigen Drohnen ist bisher unklar.

Das russische Militär fing dem Moskauer Verteidigungsministerium zufolge 35 ukrainische Drohnen ab und zerstörte sie. Etwa die Hälfte der Drohnen sei über der Region Kursk abgeschossen worden, teilt das Ministerium auf Telegram mit. Die übrigen Drohnen seien über anderen Gebieten im Westen und Süden Russlands abgefangen worden.
Dimitri Taube

Nordkorea: Werden Russland „stets unterstützen“

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hat seine Unterstützung für Russland im Krieg gegen die Ukraine bekräftigt: „Die Armee und das Volk der DVRK werden die gerechte Sache der russischen Armee und des russischen Volkes zur Verteidigung ihrer Souveränität, Sicherheit und territorialen Integrität stets unterstützen und ermutigen, ganz im Sinne des Vertrages über die umfassende strategische Partnerschaft zwischen der DVRK und Russland“, sagte Kim bei einem Besuch des Verteidigungsministeriums aus Anlass des Gründungstages der Volksarmee. DVRK steht für die Demokratische Volksrepublik Korea, den offiziellen Namen Nordkoreas.

Südkorea hatte im vergangenen Monat vermutet, Nordkorea bereite die Entsendung weiterer Soldaten nach Russland vor. Rund 11 000 nordkoreanische Soldaten sollen bereits in dem seit drei Jahren andauernden Krieg eingesetzt worden sein.
Dimitri Taube

Ukraine und Russland wehren Drohnenangriffe ab

Das russische Militär hat die Ukraine in der Nacht erneut mit Drohnenangriffen überzogen. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe attackierte Russland das Nachbarland mit 139 Drohnen. Davon seien 67 abgeschossen worden, von weiteren 71 sei die Ortung verloren gegangen. Das ist zumeist auf den Einsatz von elektronischen Abwehrmitteln zurückzuführen. In der Region Sumy brannte nach offiziellen Angaben ein Wohnhaus infolge eines Drohnenangriffs. Berichte über Verletzte gab es bisher nicht.

Das Verteidigungsministerium in Moskau meldete zudem nächtliche Luftangriffe in Russland. 36 ukrainische Drohnen seien über den Gebieten Wolgograd, Rostow, Belgorod und Krasnodar abgewehrt worden. Nach Behördenangaben wurden in der Stadt Slawjansk-na-Kubani im Gebiet Krasnodar mehrere Häuser und Autos von herabfallenden Drohnentrümmern beschädigt. In der Region Belgorod sei eine Stromleitung beschädigt worden. Mehrere Ortschaften seien daher ohne Strom.
Juri Auel
Juri Auel

Selenskij bereit für Deal mit Trump

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij will den USA Zugang zu seltenen Erden im Gegenzug für militärische Hilfen und Sicherheitsgarantien anbieten. Weniger als 20 Prozent der Bodenschätze, darunter etwa die Hälfte der Seltenen Erden, seien in Regionen, die von Russland erobert worden seien, sagte der Präsident in einem Reuters-Interview. "Die Amerikaner haben am meisten geholfen, also sollten die Amerikaner auch am meisten verdienen. Und sie sollten diese Priorität haben", sagte Selenskij. Darüber würde er gerne mit US-Präsident Donald Trump sprechen. Trump, der bereits Interesse an ukrainischen Bodenschätzen gezeigt hat, will kommende Woche mit Selenskij telefonieren.

Selenskij betonte, er schlage nicht vor, die Ressourcen zu verschenken. Sein Plan sei eine für beide Seiten vorteilhafte Partnerschaft. In der Vergangenheit hat die Ukraine neben Waffenlieferungen auch Sicherheitsgarantien der USA als Voraussetzung für einen Frieden mit Russland genannt. 
Kassian Stroh
Kassian Stroh

Moskau meldet Einnahme der Stadt Torezk

Seit mehr als einem Vierteljahr toben blutige Gefechte um Torezk, nun meldet das Verteidigungsministerium in Moskau, die Stadt im Osten der Ukraine komplett zu kontrollieren. In seiner Mitteilung nennt es die Stadt Dserschinsk. Dieser Name war in der Sowjetzeit gebräuchlich. 

Torezk liegt im Bezirk Donezk und hatte vor dem Krieg mehr als 30 000 Einwohner. Die Stadt ist bekannt für ihre Kohlebergwerke. Seit der russischen Großinvasion der Ukraine vor drei Jahren wurde sie immer wieder beschossen und bombardiert. Viele Einwohner flohen, im Sommer 2024 gab es zudem eine größere Evakuierungsaktion. Seitdem ist die Stadt nurmehr eine Geister- und Ruinenstadt, in der wohl nur wenige Menschen ausharren.

Im Oktober 2024 drangen erstmals russische Truppen in die Außenbezirke der Stadt vor und eroberten bis Januar weite Teile von ihr. Unabhängige Analysen gingen in den vergangenen Tagen davon aus, dass allenfalls noch wenige Straßenzüge am Stadtrand von der Ukraine kontrolliert würden. Bestätigt hat die ukrainische Regierung den Verlust der Stadt bisher nicht. Im Morgenbericht des Generalstabs war lediglich von gut einem Dutzend russischer Attacken im Raum Torezk die Rede.
Christoph Heinlein
Christoph Heinlein

Ukraine will russische Gleitbombe abgefangen haben

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben erfolgreich eine russische Gleitbombe im südukrainischen Gebiet Saporischschja abgefangen. Dies bestätigte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine. Konkretere Angaben zur eingesetzten Waffe machte er nicht. Militärblogger hatten zuvor über den Einsatz einer experimentellen Waffe spekuliert.

Insgesamt sei ein „komplexer Ansatz“ aus bodengestützter Flugabwehr und in der Luft befindlichen Mitteln notwendig, um die mit Gleitbomben bewaffneten russischen Kampfflugzeuge fernzuhalten, sagte Ihnat. Es sei dabei schon mehrmals gelungen, diese gefährlichen Bomben rechtzeitig abzufangen.

Die russische Luftwaffe setzt seit Monaten stark auf Gleitbomben, die außerhalb der Reichweite der ukrainischen Flugabwehr aus großer Höhe abgeworfen werden und, mit Flügeln ausgestattet, teils mit großen Abweichungen ins Zielgebiet gleiten. Nur gut 30 Kilometer von der russisch-ukrainischen Frontlinie entfernt leidet die Großstadt Saporischschja besonders unter russischen Angriffen mit diesem Waffentyp. Bisher galten Gleitbomben als schwer bis unmöglich abzufangen; für die Abwehr der russischen Flugzeuge, die sie absetzten, war das Land auf westliche Flugabwehrwaffen angewiesen sowie auf die Erlaubnis, diese auch in russisches Territorium abzufeuern.
Dimitri Taube

Stromabschaltungen in der Ukraine nach Drohnenangriffen

Russland hat in der Nacht einen großen Drohnenschwarm in die Ukraine geschickt. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe griff die russische Armee mit 112 Kampfdrohnen iranischer Bauart oder Attrappen ohne Sprengstoff an. 81 Drohnen seien abgeschossen worden. 31 Attrappen hätten keinen Schaden angerichtet. Auch über der Hauptstadt Kiew war das Geräusch von Drohnen wahrnehmbar, die Flugabwehr war im Einsatz.

Infolge der Angriffe gebe es Schäden am Energienetz, teilte der staatliche Energieversorger Ukrenerho mit. Mehrere Regionen mussten laut Ukrenerho notfallmäßig den Strom abschalten. Strom fehle im Osten der Ukraine, unter anderem im Gebiet Charkiw, sowie im Zentrum des Landes, etwa in Poltawa und Kirowohrad. Vorrangig sollten gewerbliche Verbraucher abgeschaltet werden, weniger die privaten Haushalte.

Außerdem meldete die Ukraine einen russischen Luftangriff auf die Region Sumy im Nordosten. Örtlichen Behörden zufolge wurden mindestens zwei Menschen getötet. Der Angriff mit drei gelenkten Fliegerbomben habe am späten Donnerstag ein Wohngebäude zerstört. Die Rettungsarbeiten dauerten bis in den Morgen an.
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Selenskij fordert Zugriff auf russisches Vermögen im Westen

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij fordert vom Westen die Freigabe weiterer Milliarden aus eingefrorenem russischem Staatsvermögen im Ausland. Der Anteil aus dem blockierten russischen Vermögen müsse erhöht werden, sagte Selenskij laut einer Mitteilung des Präsidentenamtes in Kiew: Das Geld wolle man für den Wiederaufbau des Landes verwenden. „Wir reden von Dutzenden Milliarden", so Selenskij. „Die Mittel könnten verwendet werden, Menschen zu helfen, Wohnraum zu erwerben und einen Ort zum Leben zu finden.“ Er teilte mit, er wolle die Frage bei der Münchner Sicherheitskonferenz vom 14. bis 16. Februar bei Gesprächen mit europäischen Partnern aufwerfen.

Die Gruppe der sieben großen westlichen Industriestaaten (G 7) hat bisher beschlossen, der Ukraine einen Kredit von 50 Milliarden US-Dollar (rund 48 Milliarden Euro) zu gewähren. Für diesen soll indirekt Russland zahlen: Der Kredit wird durch Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenen russischen Staatsvermögen abgesichert. Die Ukraine will zudem den Zugriff auf das Vermögen selbst.
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Ukraines Botschafterin spricht mit US-Sonderbeauftragtem

Der Sonderbeauftragte des US-Präsidenten Donald Trump, Keith Kellogg, hat sich am Donnerstag zu einem „gründlichen Gespräch“ mit Oksana Markarova getroffen, sie ist Botschafterin der Ukraine in Washington. Dies teilte Markarova mit. „Wir haben eine gründliche Diskussion mit dem Sondergesandten, seinem Team und meinen Kollegen geführt“, schrieb die Botschafterin auf der Plattform Facebook. Zum Inhalt des Gesprächs wurde zunächst nichts bekannt.

Die Ukraine versucht, enge Beziehungen zur US-Regierung aufzubauen. US-Präsident Trump hat bereits mehrfach erklärt, er wolle den fast dreijährigen Krieg der Ukraine mit Russland schnell beenden. 
Juri Auel
Juri Auel

US-Justizministerium löst Abteilung für Russland-Sanktionen auf 

Das US-Justizministerium löst eine nach Russlands Invasion der Ukraine 2022 gegründete Abteilung zur Durchsetzung von Sanktionen und zur Verfolgung kremlnaher Oligarchen auf. Schwerpunkt der Behörde sei die Bekämpfung von Drogenkartellen, erklärt Justizministerin Pam Bondi. Ressourcen, die derzeit für die Durchsetzung von Sanktionen und die Beschlagnahmung von Vermögenswerten von Oligarchen eingesetzt würden, sollten auf die Bekämpfung von Kartellen umgelenkt werden. Die unter dem demokratischen Präsidenten Joe Biden ins Leben gerufene Einheit sollte die Finanzen reicher Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin unter Druck setzen und diejenigen bestrafen, die Verstöße gegen Sanktionen und Exportkontrollen erleichtern. 
Juri Auel
Juri Auel

Gouverneur: Drei Tote nach ukrainischem Drohnenangriff 

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff im russischen Gebiet Belgorod sind nach Behördenangaben drei Menschen in einem Auto getötet worden. Die Drohne habe in dem Dorf Logatschjowka im Kreis Waluiki nahe der Grenze zur Ukraine einen Sprengsatz auf ein Auto abgeworfen. Dabei seien ein Mann und zwei Mädchen im Alter von 14 und 18 Jahren um Leben gekommen, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow in seinem Kanal bei Telegram mit. Gladkow erinnerte daran, dass es verboten sei, diese oder andere geschlossene Ortschaften zu besuchen. Dort gelte der Ausnahmezustand. 
Leopold Zaak
Leopold Zaak

Russischer Duma-Abgeordnete: Treffen von Putin und Trump im Februar oder März möglich

Ein Treffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit seinem US-Amtskollegen Donald Trump ist nach russischen Angaben noch im Februar oder im März möglich. Die Vorbereitungen für eine solche Begegnung seien in einem "fortgeschrittenen Stadium", sagt Leonid Sluzky, der Vorsitzende des Ausschusses für internationale Beziehungen der Duma, der staatlichen Nachrichtenagentur RIA zufolge. Das Treffen könne bald stattfinden, möglicherweise noch im Februar oder im März. Beide Präsidenten haben bereits ihren Willen zu einem Treffen bekundet, bei dem es um die Kontrolle von Atomwaffen und die weltweiten Energiepreise gehen könnte. Außerdem hat Trump erklärt, er wolle den Krieg Russlands gegen die Ukraine rasch zu einem Ende bringen. Sluzky zufolge dürfte auch die Lage im Nahen Osten Thema sein. 
Dimitri Taube

Merz will mit Putin erst bei Aussicht auf Friedenslösung telefonieren

Für den Fall seiner Wahl zum Bundeskanzler hat Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz Bedingungen für ein Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin gestellt. „Wenn ich mit Putin telefoniere, dann nur, wenn wir eine Chance haben, einer Friedenslösung näherzukommen“, sagt Merz der Funke-Mediengruppe und der französischen Zeitung Ouest France.

Der CDU-Chef kritisierte zugleich Kanzler Olaf Scholz für dessen Telefonat mit Putin. Dieses sei „gut inszeniert“ gewesen. Die Antwort des russischen Präsidenten sei eine Verschärfung der Angriffe auf Kiew gewesen. Scholz hatte in dem Gespräch abklopfen wollen, ob es bei Putin irgendeine Bereitschaft gibt, russische Truppen aus der Ukraine abzuziehen.
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