Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine.
Wichtige Updates
Drohnenangriffe auf Odessa – ein Mensch stirbt
Selenskij mahnt Europäer zur Einheit
Ukraine: 124 Soldaten in russischer Kriegsgefangenschaft getötet
Russland greift in der Nacht mit Raketen, Drohnen und Lenkbomben an
Selenskij: Kein Waffenstillstand ohne Sicherheitsgarantien
Juri Auel
Musk bei Trumps Telefongespräch mit Selenskij dabei
Elon Musk hat an einem Telefonat zwischen dem designierten US-Präsidenten Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij teilgenommen. Beobachter sehen damit den Einfluss des Milliardärs auf die kommende US-Regierung unterstrichen.
Musk war im Raum, als das Gespräch stattfand, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine Person mit Kenntnis des Vorgangs. Trump habe das Telefon auf Lautsprecher gestellt, um Musk die Teilnahme zu ermöglichen. Die New York Times berichtet, Trump habe Musk das Telefon in die Hand gegeben. Es sei ein kurzes Gespräch gewesen.
Laut Bloomberg sei Musks Teilnahme nicht im Voraus geplant gewesen, laut der Quelle der Agentur beziehe Trump gerne Menschen im Raum ein, wenn er Anrufe entgegennimmt. Der New York Times nach wurde die Atmosphäre des Gesprächs als positiv beschrieben, es sei jedoch nicht klar, was die drei Männer besprochen haben.
Der reichste Mann der Welt und die Frage, welche Rolle er in der künftigen Regierung der USA spielen könnte – eine Analyse von Jannis Brühl und Simon Hurtz (SZ Plus):
Musk war im Raum, als das Gespräch stattfand, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine Person mit Kenntnis des Vorgangs. Trump habe das Telefon auf Lautsprecher gestellt, um Musk die Teilnahme zu ermöglichen. Die New York Times berichtet, Trump habe Musk das Telefon in die Hand gegeben. Es sei ein kurzes Gespräch gewesen.
Laut Bloomberg sei Musks Teilnahme nicht im Voraus geplant gewesen, laut der Quelle der Agentur beziehe Trump gerne Menschen im Raum ein, wenn er Anrufe entgegennimmt. Der New York Times nach wurde die Atmosphäre des Gesprächs als positiv beschrieben, es sei jedoch nicht klar, was die drei Männer besprochen haben.
Der reichste Mann der Welt und die Frage, welche Rolle er in der künftigen Regierung der USA spielen könnte – eine Analyse von Jannis Brühl und Simon Hurtz (SZ Plus):
Kassian Stroh
Drohnenangriffe auf Odessa – ein Mensch stirbt
Die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer ist erneut Ziel eines größeren russischen Luftangriffs geworden. Das meldet die ukrainische Luftwaffe. Eine Person sei gestorben, mehr als ein Dutzend Menschen seien verletzt worden, berichtet die Regionalstaatsanwaltschaft Odessa. Hochhäuser in zwei Wohnkomplexen, Privathäuser, Lagerhallen eines Unternehmens und Autos seien beschädigt worden.
Die Luftwaffe schreibt, Odessa sei „Epizentrum“ eines größeren Angriffs in der Nacht gewesen. Insgesamt habe die russische Armee im ganzen Land 51 Kampfdrohnen eingesetzt. Sie hat zuletzt mehrmals Ziele in Odessa attackiert – wie überhaupt die Zahl der Luftangriffe mit Raketen und Drohnen auf Städte in der Ukraine, darunter auch Kiew, in den vergangenen Tagen und Wochen stark zugenommen hat.
Claudia Koestler
Selenskij mahnt Europäer zur Einheit
Machtwechsel in den USA, Ampelkoalition geplatzt und Meinungsverschiedenheiten in den Hauptstädten der EU: Angesichts der ungewissen Zukunft im Krieg mit Russland hat die Ukraine einen Appell an ihre europäischen Verbündeten gerichtet. Schon aus eigenem Interesse müssten sie für Einheit und Stabilität sorgen, sagte Präsident Wolodimir Selenskij in seiner abendlichen Videobotschaft. Im Anschluss an das Gipfeltreffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft in Budapest wurde in Kiew eilig über die künftige Strategie in Kriegszeiten beraten.
„Generell sollte die Entwicklung der europäischen Politik für die nächste Zeit gemeinsam und koordiniert erfolgen und unsere Partnerschaft in Europa und dem euro-atlantischen Raum direkt unterstützen", sagte Selenskij. „So wie die globalen Angelegenheiten ohne ein starkes Amerika im Niedergang begriffen sind, so ist ohne ein starkes Europa Stabilität für die europäischen Nationen einfach unmöglich."
Seine Regierung muss nach dem Sieg Donald Trumps bei der Präsidentenwahl in den Vereinigten Staaten befürchten, dass die militärische Unterstützung der USA drastisch nachlassen oder gar eingestellt werden könnte.
„Generell sollte die Entwicklung der europäischen Politik für die nächste Zeit gemeinsam und koordiniert erfolgen und unsere Partnerschaft in Europa und dem euro-atlantischen Raum direkt unterstützen", sagte Selenskij. „So wie die globalen Angelegenheiten ohne ein starkes Amerika im Niedergang begriffen sind, so ist ohne ein starkes Europa Stabilität für die europäischen Nationen einfach unmöglich."
Seine Regierung muss nach dem Sieg Donald Trumps bei der Präsidentenwahl in den Vereinigten Staaten befürchten, dass die militärische Unterstützung der USA drastisch nachlassen oder gar eingestellt werden könnte.
Claudia Koestler
Russland wehrt Drohnenangriffe über Brjansk ab
Die russische Luftabwehr habe 15 ukrainische Drohnen über dem Süden der Region Brjansk abgefangen und unschädlich gemacht, meldet der Gouverneur der Region Brjansk, Alexander Bogomas, auf Telegram. Verletzte oder Schäden habe es dabei nicht gegeben.
Claudia Koestler
Russische Drohnenangriffe auf Odessa
Russische Drohnen sind Medienberichten zufolge am späten Freitagabend in der Nähe des ukrainischen Schwarzmeerhafens Odessa eingeschlagen und sollen dort mehrere Großbrände ausgelöst haben. Die örtliche Internetzeitung Dumskaya veröffentlichte auf Telegram Bilder von brennenden Gebäuden und Autos außerhalb der Stadt. Laut einem Bericht des ukrainischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks soll zudem ein Wohnhaus getroffen worden sein. Der Sender Suspilne berichtete auf Telegram unter Berufung auf Anwohner von einem schweren Brand.
Claudia Koestler
US-Rüstungsfirmen dürfen Personal in der Ukraine einsetzen
Das Pentagon erlaubt privaten US-amerikanischen Rüstungsunternehmen den begrenzten Einsatz von Personal in der Ukraine. Die Ausschreibung für diese Aufträge laufe derzeit, bestätigte ein Vertreter des Verteidigungsministeriums der Deutschen Presse-Agentur. Nach einem Bericht des Senders CNN hat die US-Regierung damit ein faktisches Verbot aufgehoben.
„Diese Auftragnehmer werden weit von der Front entfernt sein und nicht gegen russische Streitkräfte kämpfen", betonte der Vertreter. „Sie werden den ukrainischen Streitkräften helfen, die von den USA gelieferte Ausrüstung bei Bedarf schnell zu reparieren und zu warten, damit sie zügig wieder an die Front gebracht werden kann."
Hintergrund des Schritts sei die notwendige technische Expertise für die Wartung komplexer Waffensysteme wie F-16-Kampfjets und Patriot-Luftverteidigungssysteme, erläuterte der Vertreter. Unternehmen, die sich um die Aufträge bewerben, müssten Sicherheitspläne zur Risikominderung vorlegen.
„Diese Auftragnehmer werden weit von der Front entfernt sein und nicht gegen russische Streitkräfte kämpfen", betonte der Vertreter. „Sie werden den ukrainischen Streitkräften helfen, die von den USA gelieferte Ausrüstung bei Bedarf schnell zu reparieren und zu warten, damit sie zügig wieder an die Front gebracht werden kann."
Hintergrund des Schritts sei die notwendige technische Expertise für die Wartung komplexer Waffensysteme wie F-16-Kampfjets und Patriot-Luftverteidigungssysteme, erläuterte der Vertreter. Unternehmen, die sich um die Aufträge bewerben, müssten Sicherheitspläne zur Risikominderung vorlegen.
Juri Auel
Neue Kämpfe erschüttern die Ostukraine
Russische Angreifer und ukrainische Verteidiger haben sich erneut schwere Kämpfe entlang der Fronten im Osten der Ukraine geliefert. Nach Angaben des Generalstabs in Kiew wurden im Tagesverlauf insgesamt 114 russische Angriffe registriert. „Der Feind setzt alle verfügbaren Kräfte und Mittel ein, um seine Ziele zu erreichen“, hielt die Armeeführung in ihrem Lagebericht auf Facebook fest. „Die Verteidigungskräfte handeln professionell und effizient und fügen dem Feind erhebliche Verluste zu.“
Die Brennpunkte waren den Angaben zufolge einmal mehr die Regionen um Pokrowsk und Kurachowe. Bei Pokrowsk versuchten russische Einheiten insgesamt 24 Mal, die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. Die Angriffe seien abgewehrt worden. In der Umgebung von Kurachowe stießen die russischen Truppen insgesamt 32 Mal gegen die ukrainischen Stellungen vor, hieß es. Bis zum Abend seien bereits 18 Angriffe abgewehrt worden. An den anderen Abschnitten dauerten die heftigen Kämpfe an. Ein genauer Überblick von unabhängiger Seite war nicht möglich.
Die Brennpunkte waren den Angaben zufolge einmal mehr die Regionen um Pokrowsk und Kurachowe. Bei Pokrowsk versuchten russische Einheiten insgesamt 24 Mal, die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. Die Angriffe seien abgewehrt worden. In der Umgebung von Kurachowe stießen die russischen Truppen insgesamt 32 Mal gegen die ukrainischen Stellungen vor, hieß es. Bis zum Abend seien bereits 18 Angriffe abgewehrt worden. An den anderen Abschnitten dauerten die heftigen Kämpfe an. Ein genauer Überblick von unabhängiger Seite war nicht möglich.
Kassian Stroh
Orbán: Europa kann Verteidigung der Ukraine nicht allein finanzieren
Wenn die USA unter dem künftigen Präsidenten Donald Trump aus der Unterstützung der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland aussteigen, kann Europa nach Ansicht von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán den Krieg nicht ohne sie finanzieren. „Die Amerikaner werden diesen Krieg beenden, vor allem werden sie den Krieg nicht unterstützen“, sagte Orbán zu Beginn des zweiten Tags des informellen EU-Gipfels in Budapest. „Europa kann diesen Krieg nicht allein finanzieren.“
Einige EU-Staaten wollten weiterhin enorme Geldsummen in diesen verlorenen Krieg schicken, sagte Orbán. Aber die Zahl der Staaten wachse, die sich vorsichtig äußerten und forderten, dass man sich der neuen Situation anpassen sollte. Der nationalkonservative Orbán gilt seit Längerem als Russland-nah, als Kritiker der Waffenlieferungen an die Ukraine sowie als Verbündeter des künftigen US-Präsidenten Donald Trump.
Einige EU-Staaten wollten weiterhin enorme Geldsummen in diesen verlorenen Krieg schicken, sagte Orbán. Aber die Zahl der Staaten wachse, die sich vorsichtig äußerten und forderten, dass man sich der neuen Situation anpassen sollte. Der nationalkonservative Orbán gilt seit Längerem als Russland-nah, als Kritiker der Waffenlieferungen an die Ukraine sowie als Verbündeter des künftigen US-Präsidenten Donald Trump.
Kassian Stroh
Ukraine: 124 Soldaten in russischer Kriegsgefangenschaft getötet
Die Ukraine erhebt schwere Vorwürfe gegen die russische Armee: Immer mehr ukrainische Soldaten würden in russischer Kriegsgefangenschaft hingerichtet. Inzwischen seien 124 entsprechende Fälle bekannt, sagte Denys Lyssenko von der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft dem öffentlich-rechtlichen Sender Suspilne. Die Zahl steige seit Ende 2023 stark und sei beispiellos. Man habe knapp 50 Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Nach Lyssenkos Angaben, die nicht unabhängig bestätigt sind, gab es die meisten Hinrichtungen in der großteils von Russland besetzten Region Donezk, hier seien den ukrainischen Behörden 62 Fälle bekannt – gefolgt von den Regionen Saporischschja und Charkiw. Erst in den vergangenen Tagen wurden mehrere Fälle bekannt, in denen ukrainische Soldaten, die sich ergeben hatten, offenbar von russischen Soldaten getötet wurden - und zwar in der Umgebung von Pokrowsk in der Ostukraine, in der die russische Armee seit Wochen beständig vorrückt.
Kriegsgefangene sind nach dem Völkerrecht besonders geschützt: Zwar darf eine Armee in einem Krieg einen gegnerischen Soldaten einsperren, aber nicht als Bestrafung, sondern nur um zu verhindern, dass er weiter kämpft. Er muss menschlich behandelt und ordentlich versorgt werden. Das regelt sie sogenannte Dritte Genfer Konvention.
Das UN-Menschenrechtsbüro hat im Ukraine-Krieg durch Hunderte Befragungen Folter und Misshandlungen von Kriegsgefangenen auf beiden Seiten dokumentiert. Allerdings waren die Ukrainer nach eigenen Angaben während ihrer ganzen Gefangenschaft betroffen, Russen hingegen nur während der Festnahme oder des Transports. Sobald sie in Gefangenenlagern ankamen, seien sie sicher gewesen, sagte Danielle Bell, Leiterin der UN-Menschenrechtsbeobachtungsmission in der Ukraine.
Nach Lyssenkos Angaben, die nicht unabhängig bestätigt sind, gab es die meisten Hinrichtungen in der großteils von Russland besetzten Region Donezk, hier seien den ukrainischen Behörden 62 Fälle bekannt – gefolgt von den Regionen Saporischschja und Charkiw. Erst in den vergangenen Tagen wurden mehrere Fälle bekannt, in denen ukrainische Soldaten, die sich ergeben hatten, offenbar von russischen Soldaten getötet wurden - und zwar in der Umgebung von Pokrowsk in der Ostukraine, in der die russische Armee seit Wochen beständig vorrückt.
Kriegsgefangene sind nach dem Völkerrecht besonders geschützt: Zwar darf eine Armee in einem Krieg einen gegnerischen Soldaten einsperren, aber nicht als Bestrafung, sondern nur um zu verhindern, dass er weiter kämpft. Er muss menschlich behandelt und ordentlich versorgt werden. Das regelt sie sogenannte Dritte Genfer Konvention.
Das UN-Menschenrechtsbüro hat im Ukraine-Krieg durch Hunderte Befragungen Folter und Misshandlungen von Kriegsgefangenen auf beiden Seiten dokumentiert. Allerdings waren die Ukrainer nach eigenen Angaben während ihrer ganzen Gefangenschaft betroffen, Russen hingegen nur während der Festnahme oder des Transports. Sobald sie in Gefangenenlagern ankamen, seien sie sicher gewesen, sagte Danielle Bell, Leiterin der UN-Menschenrechtsbeobachtungsmission in der Ukraine.
Kassian Stroh
Russland greift in der Nacht mit Raketen, Drohnen und Lenkbomben an
In einem Wohnviertel in Charkiw sind durch einen nächtlichen russischen Luftangriff mindestens 25 Menschen verletzt worden. Der Eingang eines mehrgeschossigen Wohngebäudes sei teilweise zerstört, schrieb der Militärgouverneur der Region, Oleh Synjehubow, bei Telegram. Wegen Einsturzgefahr seien 30 Bewohner in der Nacht in Sicherheit gebracht worden.
Das russische Militär hat die Stadt einmal mehr mit schweren Lenkbomben attackiert. Auch in einem anderen zentral gelegenen Stadtviertel gab es Einschläge. Dabei wurden Hochhäuser, Geschäfte, Fahrzeuge und eine U-Bahn-Station beschädigt. Verletzt wurde hier niemand.
Die ukrainische Luftwaffe meldet zudem Luftangriffe der russischen Armee in der Nacht mit fünf Raketen und 92 Kampfdrohnen. Sie hätten Zielen in mehr als zehn Regionen gegolten, die allermeisten seien aber abgewehrt worden. In Odessa seien ein Mensch gestorben und neun weitere verletzt worden, teilt das Innenministerium mit, in der Region Kiew habe es vier Verletzte gegeben.
Das russische Militär hat die Stadt einmal mehr mit schweren Lenkbomben attackiert. Auch in einem anderen zentral gelegenen Stadtviertel gab es Einschläge. Dabei wurden Hochhäuser, Geschäfte, Fahrzeuge und eine U-Bahn-Station beschädigt. Verletzt wurde hier niemand.
Die ukrainische Luftwaffe meldet zudem Luftangriffe der russischen Armee in der Nacht mit fünf Raketen und 92 Kampfdrohnen. Sie hätten Zielen in mehr als zehn Regionen gegolten, die allermeisten seien aber abgewehrt worden. In Odessa seien ein Mensch gestorben und neun weitere verletzt worden, teilt das Innenministerium mit, in der Region Kiew habe es vier Verletzte gegeben.
Lara Thiede
Selenskij: Kein Waffenstillstand ohne Sicherheitsgarantien
Ein Waffenstillstand im Krieg mit Russland kommt für den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij ohne Sicherheitsgarantien für die Ukraine nicht infrage. „Ein Waffenstillstand wird dann kommen, wenn der Staat, der im Krieg ist, besonders das Opfer, weiß, dass es Sicherheitsgarantien haben wird“, sagte der Staatschef auf einer Pressekonferenz in Budapest, wo er am Donnerstag beim Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) aufgetreten war. Lippenbekenntnisse seien zu wenig.
Es sei auch „Nonsens“, den Nato-Beitritt der Ukraine abzulehnen und gleichzeitig einen Waffenstillstand zu fordern, wie es der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán tue. „Daher ist ein Staatsführer, der einen Waffenstillstand fordert, doch gegen Sicherheitsgarantien auftritt, einfach ein Schönredner“, sagte Selenskij. Die Forderung einiger Staatsführer nach einem Waffenstillstand bezeichnete er als „sehr gefährliche Rhetorik“. „Zuerst ein Waffenstillstand und dann sehen wir weiter. Wer seid ihr (so etwas zu verlangen)? Sterben eure Kinder, werden eure Häuser zerstört? Wovon ist hier die Rede?“, fragte der Präsident.
Aufrufe zum Waffenstillstand gebe es dabei nicht nur in Europa, sondern auch von Brasilien und China. „Und wichtig ist, dass wir das auch von Russland hören“, fügte er hinzu. Ohne einen klaren Plan für das Danach sei eine Einstellung der Kämpfe verantwortungslos. Die nach 2014 vereinbarten Waffenstillstände im ostukrainischen Donbass seien nur eine Vorbereitung auf die russische Vollinvasion gewesen. Das führe zur fortgesetzten Besetzung der Ukraine und zerstöre die ukrainische Souveränität.
Es sei auch „Nonsens“, den Nato-Beitritt der Ukraine abzulehnen und gleichzeitig einen Waffenstillstand zu fordern, wie es der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán tue. „Daher ist ein Staatsführer, der einen Waffenstillstand fordert, doch gegen Sicherheitsgarantien auftritt, einfach ein Schönredner“, sagte Selenskij. Die Forderung einiger Staatsführer nach einem Waffenstillstand bezeichnete er als „sehr gefährliche Rhetorik“. „Zuerst ein Waffenstillstand und dann sehen wir weiter. Wer seid ihr (so etwas zu verlangen)? Sterben eure Kinder, werden eure Häuser zerstört? Wovon ist hier die Rede?“, fragte der Präsident.
Aufrufe zum Waffenstillstand gebe es dabei nicht nur in Europa, sondern auch von Brasilien und China. „Und wichtig ist, dass wir das auch von Russland hören“, fügte er hinzu. Ohne einen klaren Plan für das Danach sei eine Einstellung der Kämpfe verantwortungslos. Die nach 2014 vereinbarten Waffenstillstände im ostukrainischen Donbass seien nur eine Vorbereitung auf die russische Vollinvasion gewesen. Das führe zur fortgesetzten Besetzung der Ukraine und zerstöre die ukrainische Souveränität.
Claudia Koestler
Putin: Trumps Ukraine-Ideen „verdienen Aufmerksamkeit"
Der russische Präsident Wladimir Putin zeigt sich Donald Trump gegenüber nach dessen Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl offen für Gespräche. „Die Äußerungen über den Wunsch, die Beziehungen zu Russland wiederherzustellen und zur Beendigung der Ukraine-Krise beizutragen, verdienen Aufmerksamkeit", erklärte der Kremlchef mit Blick auf Trumps Wahlkampfaussage, er könne Russlands Angriffskrieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden. In Europa wird angesichts Trumps Aussage befürchtet, die USA könnten sich unter seiner Regierung von der Ukraine abwenden.
Dass Russland zu Zugeständnissen im Ukraine-Konflikt bereit wäre, ließ Putin nicht erkennen. Er betonte aber seine grundsätzliche Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit Trump: „Ich habe immer gesagt, dass wir mit jedem Staatschef zusammenarbeiten werden, der das Vertrauen des amerikanischen Volkes hat".
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij wiederum sagte auf einer Pressekonferenz in Budapest, jeder Versuch, ein schnelles Ende des russischen Krieges gegen sein Land zu erzwingen, wie es Trump zuvor vorgeschlagen hatte, würde einen Verlust für Kiew bedeuten. „Es wäre eine Tragödie, den Krieg einfach schnell zu beenden“, erklärte er. Zuvor war Selenskij einer der ersten Regierungschefs gewesen, die Trump zum Sieg gratuliert hatten. Die Ukraine ist im Krieg gegen Russland auf US-amerikanische Unterstützung angewiesen.
Dass Russland zu Zugeständnissen im Ukraine-Konflikt bereit wäre, ließ Putin nicht erkennen. Er betonte aber seine grundsätzliche Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit Trump: „Ich habe immer gesagt, dass wir mit jedem Staatschef zusammenarbeiten werden, der das Vertrauen des amerikanischen Volkes hat".
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij wiederum sagte auf einer Pressekonferenz in Budapest, jeder Versuch, ein schnelles Ende des russischen Krieges gegen sein Land zu erzwingen, wie es Trump zuvor vorgeschlagen hatte, würde einen Verlust für Kiew bedeuten. „Es wäre eine Tragödie, den Krieg einfach schnell zu beenden“, erklärte er. Zuvor war Selenskij einer der ersten Regierungschefs gewesen, die Trump zum Sieg gratuliert hatten. Die Ukraine ist im Krieg gegen Russland auf US-amerikanische Unterstützung angewiesen.
Katja Guttmann
Ukraine will eingefrorenes russisches Geld für Waffenkäufe
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hat Anspruch auf in der Europäischen Union und anderen Staaten beschlagnahmte russische Milliardenbeträge erhoben. „Können wir diese 300 Milliarden (US-Dollar) nehmen, die uns gehören? Dürfen wir die 300 Milliarden nehmen, unser Volk unterstützen und mit diesem Geld Waffen in allen Ländern der Welt kaufen?“, fragte der Staatschef auf einer Pressekonferenz in Budapest. Das sei eine Antwort auf die Frage, was Kiew machen werde, falls die USA unter dem gewählten Präsidenten Donald Trump die Unterstützung für die Ukraine einstelle.
Zudem sei es nur gerecht, da die von Russland verursachten Zerstörungen in der Ukraine ein Vielfaches der beschlagnahmten Summe betrügen. Ein „starkes Europa“ würde nicht nur auf Washington schauen, sondern eine „starke Entscheidung treffen“ und das Geld der Ukraine geben. Zugleich forderte Selenskij eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland und führte als Beispiel die Öltanker einer „russischen Schattenflotte“ an, die ungehindert durch Gewässer von EU- und Nato-Staaten führen. „Allein die ‚Schattenflotte' Russlands verdiente in fast drei Jahren Krieg mehr, als die ganzen Hilfen der Welt für die Ukraine in diesem Krieg zusammengenommen“, so Selenskij. Daher könne die Ukraine mit dem Kriegsgegner schon allein finanziell nicht mithalten.
Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine wurden in mehreren Staaten der Europäischen Union mehr als 200 Milliarden Euro an Geldern der russischen Zentralbank eingefroren. Ein Teil der Zinseinnahmen daraus soll als Sicherheit für einen Milliardenkredit der EU an die Ukraine dienen.
Zudem sei es nur gerecht, da die von Russland verursachten Zerstörungen in der Ukraine ein Vielfaches der beschlagnahmten Summe betrügen. Ein „starkes Europa“ würde nicht nur auf Washington schauen, sondern eine „starke Entscheidung treffen“ und das Geld der Ukraine geben. Zugleich forderte Selenskij eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland und führte als Beispiel die Öltanker einer „russischen Schattenflotte“ an, die ungehindert durch Gewässer von EU- und Nato-Staaten führen. „Allein die ‚Schattenflotte' Russlands verdiente in fast drei Jahren Krieg mehr, als die ganzen Hilfen der Welt für die Ukraine in diesem Krieg zusammengenommen“, so Selenskij. Daher könne die Ukraine mit dem Kriegsgegner schon allein finanziell nicht mithalten.
Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine wurden in mehreren Staaten der Europäischen Union mehr als 200 Milliarden Euro an Geldern der russischen Zentralbank eingefroren. Ein Teil der Zinseinnahmen daraus soll als Sicherheit für einen Milliardenkredit der EU an die Ukraine dienen.
Leopold Zaak
Selenskij warnt nach Trumps Wahl vor Zugeständnissen an Russland
Nach der Wahl Donald Trumps zum nächsten US-Präsidenten stehen Europa und die Ukraine vor der Ungewissheit wie es weitergehen soll mit der Unterstützung für die Ukraine. Auf dem Gipfeltreffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) hat der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij davor gewarnt, sein Land zu Zugeständnissen gegenüber Russland zu drängen. Man müsse auf das Konzept "Frieden durch Stärke" setzen – eine Formulierung, die Selenskij schon nach dem Telefonat mit Trump verwendete. Es sei illusorisch, zu glauben, mit Zugeständnissen an Kremlchef Wladimir Putin einen gerechten Frieden erreichen zu können.
Unter anderem Gipfel-Gastgeber Viktor Orbán und Serbiens Präsident Aleksandar Vučić hatten zuvor deutlich gemacht, dass sie den Wiedereinzug des Republikaners Trump ins Weiße Haus als Chance für eine schnelle Beendigung des Krieges in der Ukraine sehen. Dieser hatte zuvor im Wahlkampf mehrfach behauptet, den russischen Angriffskrieg innerhalb von 24 Stunden beenden zu können.
Vor allem osteuropäische Staaten wie Litauen oder Estland befürchten, dass Trump die Ukraine über einen Stopp der Militärhilfe in Verhandlungen mit Russland zwingen könnte. Aus Sicht vieler europäischen Staaten wäre ein solches Vorgehen ein gefährlicher Tabu-Bruch. Putin könnte seinen Krieg dann als Erfolg verbuchen und zu weiteren Aggressionen verleitet werden, hieß es.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sieht den Wahlsieg Trumps als Anlass für Europa, in Verteidigungsfragen geschlossener und offensiver aufzutreten – und wählt dabei einen Vergleich aus dem Tierreich: „Trump wird die Interessen der Amerikaner verteidigen, die Frage ist, ob wir bereit sind, die Interessen der Europäer zu verteidigen“, sagte er und sprach sich dafür aus, dass die Europäer im übertragenen Sinne „Allesfresser“ werden sollten. „Die Welt besteht aus Pflanzenfressern und Fleischfressern. Wenn wir uns entscheiden, Pflanzenfresser zu bleiben, werden die Fleischfresser gewinnen, und wir werden ein Markt für sie sein.“ Er wolle nicht aggressiv sein, aber es gehe um Verteidigungsfähigkeit.
Unter anderem Gipfel-Gastgeber Viktor Orbán und Serbiens Präsident Aleksandar Vučić hatten zuvor deutlich gemacht, dass sie den Wiedereinzug des Republikaners Trump ins Weiße Haus als Chance für eine schnelle Beendigung des Krieges in der Ukraine sehen. Dieser hatte zuvor im Wahlkampf mehrfach behauptet, den russischen Angriffskrieg innerhalb von 24 Stunden beenden zu können.
Vor allem osteuropäische Staaten wie Litauen oder Estland befürchten, dass Trump die Ukraine über einen Stopp der Militärhilfe in Verhandlungen mit Russland zwingen könnte. Aus Sicht vieler europäischen Staaten wäre ein solches Vorgehen ein gefährlicher Tabu-Bruch. Putin könnte seinen Krieg dann als Erfolg verbuchen und zu weiteren Aggressionen verleitet werden, hieß es.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sieht den Wahlsieg Trumps als Anlass für Europa, in Verteidigungsfragen geschlossener und offensiver aufzutreten – und wählt dabei einen Vergleich aus dem Tierreich: „Trump wird die Interessen der Amerikaner verteidigen, die Frage ist, ob wir bereit sind, die Interessen der Europäer zu verteidigen“, sagte er und sprach sich dafür aus, dass die Europäer im übertragenen Sinne „Allesfresser“ werden sollten. „Die Welt besteht aus Pflanzenfressern und Fleischfressern. Wenn wir uns entscheiden, Pflanzenfresser zu bleiben, werden die Fleischfresser gewinnen, und wir werden ein Markt für sie sein.“ Er wolle nicht aggressiv sein, aber es gehe um Verteidigungsfähigkeit.
Nadja Lissok
Tote und Verletzte nach russischen Angriffen
Russland setzt seine Angriffe auf die Ukraine weiter fort. Die Luftwaffe meldet, Russland habe im gesamten Land mit 106 Kampfdrohnen angegriffen, vielerorts gibt es auch Attacken mit Gleitbomben und Artillerie. Bei den Angriffen sind landesweit sechs Menschen getötet worden.
Bei einem Gleitbombenangriff auf Saporischschja wurden den Behörden zufolge vier Menschen getötet, 18 weitere wurden verletzt. Insgesamt habe es dem Gouverneur zufolge fünf Angriffswellen gegeben, dabei sei auch ein Krankenhaus getroffen und beschädigt worden.
Auch die Hauptstadt Kiew war Ziel von Angriffen. Dort seien mehr als 30 russische Drohnen abgeschossen worden, die herabfallenden Trümmer hätten jedoch in mehreren Stadtteilen Zerstörungen angerichtet, teilte die Militärverwaltung Kiews auf Telegram mit. Zwei Menschen seien verletzt worden. In fünf verschiedenen Bezirken Kiews brachen durch die Einschläge Brände aus. Getroffen wurden mehrere Wohngebäude, ein Restaurant und eine medizinische Einrichtung.
Bei einem Gleitbombenangriff auf Saporischschja wurden den Behörden zufolge vier Menschen getötet, 18 weitere wurden verletzt. Insgesamt habe es dem Gouverneur zufolge fünf Angriffswellen gegeben, dabei sei auch ein Krankenhaus getroffen und beschädigt worden.
Auch die Hauptstadt Kiew war Ziel von Angriffen. Dort seien mehr als 30 russische Drohnen abgeschossen worden, die herabfallenden Trümmer hätten jedoch in mehreren Stadtteilen Zerstörungen angerichtet, teilte die Militärverwaltung Kiews auf Telegram mit. Zwei Menschen seien verletzt worden. In fünf verschiedenen Bezirken Kiews brachen durch die Einschläge Brände aus. Getroffen wurden mehrere Wohngebäude, ein Restaurant und eine medizinische Einrichtung.
In Kiew wurde ein Gebäude durch herabstürzende Trümmer beschädigt. Ukrainian Emergency Service/AP/dpa
In der Ortschaft Jampil im nordostukrainischen Gebiet Sumy richteten russische Luftangriffe mit Gleitbomben schwere Zerstörung an. Eine 33-jährige Frau kam laut Behörden durch die Angriffe ums Leben, eine weitere Frau wurde verletzt. Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren wegen Kriegsverbrechen eingeleitet. Die Bomben seien gegen die zivile Infrastruktur der Siedlung städtischen Typs eingesetzt worden, heißt es.
Im frontnahen Dorf Mykolaiwka im Bezirk Donezk wurde ein Mann durch russischen Artilleriebeschuss getötet. Ein mehrstöckiges Haus sei dem Gouverneur zufolge getroffen worden. Wenige Kilometer von dem Dorf entfernt versuchen die ukrainischen Streitkräfte den Vorstoß der russischen Armee aufzuhalten.
In der südukrainischen Stadt Cherson am Dnipro ist laut Militärgouverneur Olexander Prokudin durch russischen Beschuss eine Person ums Leben gekommen. Eine 58-Jährige wurde zudem schwer verletzt aus den Trümmern geborgen. Die Hafenstadt Odessa im Süden der Ukraine war ebenso einmal mehr Ziel russischer Angriffe. Die Schwarzmeermetropole sei mit Drohnen attackiert worden, teilte Militärgouverneur Oleh Kiper mit. Dabei wurden seinen Angaben nach ein Hochhaus beschädigt und mehr als ein Dutzend Fahrzeuge zerstört. Ein Mann habe leichte Verletzungen davongetragen.
Im frontnahen Dorf Mykolaiwka im Bezirk Donezk wurde ein Mann durch russischen Artilleriebeschuss getötet. Ein mehrstöckiges Haus sei dem Gouverneur zufolge getroffen worden. Wenige Kilometer von dem Dorf entfernt versuchen die ukrainischen Streitkräfte den Vorstoß der russischen Armee aufzuhalten.
In der südukrainischen Stadt Cherson am Dnipro ist laut Militärgouverneur Olexander Prokudin durch russischen Beschuss eine Person ums Leben gekommen. Eine 58-Jährige wurde zudem schwer verletzt aus den Trümmern geborgen. Die Hafenstadt Odessa im Süden der Ukraine war ebenso einmal mehr Ziel russischer Angriffe. Die Schwarzmeermetropole sei mit Drohnen attackiert worden, teilte Militärgouverneur Oleh Kiper mit. Dabei wurden seinen Angaben nach ein Hochhaus beschädigt und mehr als ein Dutzend Fahrzeuge zerstört. Ein Mann habe leichte Verletzungen davongetragen.