Krieg in der UkrainePutin kündigt nach Drohnenangriff auf Kasan Vergeltung an

Nach einem Angriff auf die russische Millionenstadt Kasan an der Wolga droht der Kremlchef Kiew mit einem "Vielfachen der Zerstörungen".  Andrij Melnyk soll Ukraine als UN-Botschafter vertreten.

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine.

Wichtige Updates
Niederlande liefert Militärhilfe in Höhe von 500 Millionen Euro, darunter auch "Patriot"-Raketen
Moskaus Außenministerium bestellt Botschafter Lambsdorff ein
Festnahmen wegen Korruption beim Drohnen-Kauf in der Ukraine
Selenskij: Söldner aus China und Afrika kämpfen für Russland
Kampfflugzeug zerstört, Treibstoffdepot explodiert: Ukraine greift Russland mit 61 Drohnen an
Leopold Zaak
Leopold Zaak

Ukraine: Haben indische Bauteile in russischen Drohnen entdeckt

Das ukrainische Präsidialbüro teilt mit, man habe in den Trümmern russischer Drohnen Bauteile entdeckt, die aus indischer Produktion stammen. Das schreibt Andrij Jermak, Selenskijs Büroleiter, bei Telegram. Demnach seien diese Teile in Shahed-Drohnen gefunden worden. Mit diesen Drohnen iranischer Bauart greift Russland die Ukraine täglich an, teilweise in Schwärmen von Hunderten.

Wie die indische Zeitung Hindustan Times schreibt, handelt es sich dabei hauptsächlich um elektronische Komponenten wie etwa Halbleiter. Die Shahed-Drohnen bestehen aus Bauteilen aus vielen verschiedenen Ländern. Ursprünglich handelt es sich dabei um iranische Kampfdrohnen, inzwischen produziert Russland sie aber wohl weitgehend selbst. Ukrainische Behörden haben schon kurz nach dem ersten Einsatz im Sommer 2022 darauf hingewiesen, dass die Shahed-Drohnen auch chinesische Komponenten enthalten. Dabei handelte es sich, wie wohl auch bei den nun entdeckten indischen Bauteilen, um sogenannte Dual-Use-Güter – also um Waren, die sich sowohl zivil als auch militärisch nutzen lassen.

In seinem Post bei Telegram schreibt Jermak, es sei nötig, "den Russen die Möglichkeit zu nehmen, Komponenten aus anderen Ländern zu beziehen und die Tötung von Ukrainern zu stoppen". Auch der Kauf russischer Energie müsse enden, da dieser den Krieg finanziere – eine Anspielung darauf, dass Indien zu den größten Abnehmern russischer Ölexporte gehört.
Juri Auel
Juri Auel

Ukraine holt mit Amnestie über 29 000 Fahnenflüchtige zurück

Über einen Straferlass hat die sich gegen Russlands Invasion verteidigende Ukraine Tausende Deserteure wieder zurück in ihre Streitkräfte gelockt. "Dank des Gesetzes kehrten zwischen dem 29. November 2024 und August 2025 über 29 000 Kämpfer, die ihre Einheit eigenmächtig verlassen haben, in den Dienst zurück", sagte der Direktor des Staatlichen Ermittlungsbüros, Olexij Suchatschow, der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine. Das Gesetz garantiert Soldaten, die sich erstmalig unerlaubt von der Truppe entfernt haben, bei ihrer freiwilligen Rückkehr Straffreiheit. 

Die Novelle war Suchatschow zufolge in Zusammenarbeit mit der Armee ausgearbeitet worden. Der offiziellen Statistik zufolge wurden jedoch im gleichen Zeitraum über 122 000 neue Fälle von Fahnenflucht registriert.

Desertion und unerlaubtes Fernbleiben von der Truppe sind in der ukrainischen Armee ein Massenphänomen. Seit Kriegsbeginn bis einschließlich des ersten Halbjahres 2025 wurden von der Staatsanwaltschaft knapp 224 000 Fälle erfasst. Die Dunkelziffer soll dabei wesentlich höher liegen. Nur ein geringer Prozentsatz wird von den Rechtsschutzorganen verfolgt und vor Gericht gebracht. 

Präsident Wolodimir Selenskij zufolge rekrutiert die Armee monatlich bis zu 30 000 neue Soldaten. Nach Schätzungen liegen die monatlichen Verluste durch Tod, Verwundung, Gefangennahme und Desertion mindestens in der gleichen Höhe.

Auch bei Zwangsrekrutierungen auf der Straße wird immer wieder gewaltsam Widerstand geleistet, Passanten solidarisieren sich mit den Männern. Erst am Sonntag verprügelten laut Polizeiangaben Dorfbewohner im südukrainischen Gebiet Mykolajiw Militärhäscher mit Knüppeln und Stahlrohren. Im westukrainischen Winnyzja versuchte demnach am vergangenen Freitag eine Menschenmenge Dutzende mobilisierte Männer aus einem Fußballstadion zu befreien und konnte nur von einem größeren Polizeiaufgebot daran gehindert werden.
Juri Auel
Juri Auel

Selenskij: Habe mit Trump über Sanktionen und Drohnen gesprochen

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hat nach eigenen Angaben mit seinem US-Kollegen Donald Trump über Sanktionen gegen Russland und den Abschluss eines Drohnen-Abkommens gesprochen. Der Entwurf für das Abkommen sei von ukrainischer Seite vorbereitet und man sei bereit, diesen nun im Detail zu besprechen und abzuschließen, schreibt Selenskij auf X. Die US-Regierung hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine Frist bis Freitag gesetzt, um eine Einigung zur Beendigung des Krieges zu erzielen. Andernfalls drohen Wirtschaftssanktionen.
Leopold Zaak
Leopold Zaak

Skandinavische Länder wollen Ukraine über neuen Nato-Mechanismus Waffen liefern

Wie bereits die Niederlande wollen nun auch Schweden, Norwegen und Dänemark den neuen Nato-Mechanismus nutzen, um der Ukraine neue Militärhilfe zukommen zu lassen. Das gemeinsame Paket soll Munition und Ausrüstung für die ukrainische Luftabwehr enthalten und einen Gesamtwert von 420 Millionen Euro umfassen. Die Waffen kaufen die drei skandinavischen Staaten in den USA und liefern sie dann der Ukraine. Welche Waffen in dem Paket enthalten sind, dazu wollen sich die Staaten nicht äußern. Die Niederlande hatte der Ukraine Militärhilfe im Wert von 500 Millionen Euro versprochen, darunter auch Patriot-Abwehrraketen.
Leopold Zaak
Leopold Zaak

Niederlande liefert Militärhilfe in Höhe von 500 Millionen Euro, darunter auch "Patriot"-Raketen

Im Juni hat US-Präsident Donald Trump seinen Plan verkündet, wie die Ukraine weiterhin an militärische Unterstützung kommt, ohne dass die USA dafür die Kosten tragen: Nato-Staaten kaufen Waffensysteme in den USA und liefern diese dann in die Ukraine.

Als erster Staat haben die Niederlande diesen Mechanismus nun angewendet – und der Ukraine Militärhilfe im Umfang von 500 Millionen Euro zugesagt. Ruben Brekelmans, der niederländische Verteidigungsminister kündigte an, die Lieferung enthalte auch Komponenten für Patriot-Raketen. Diese Lieferung helfe der Ukraine dabei, "sich selbst und den Rest Europas gegen die russische Aggression zu verteidigen", schrieb Brekelmans bei X. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij bedankte sich bei den Niederlanden für die Unterstützung. Es sei der "erste derartige Schritt" unter den Nato-Ländern.

Gerade auf die Patriot-Raketen ist die Ukraine angewiesen. Das Luftabwehrsystem zählt zu den modernsten und effektivsten weltweit. Die Ukraine setzt es vor allem ein, um Städte vor Raketen und Marschflugkörpern zu schützen. In der Nähe der Front kann es auch eingesetzt werden, um Kampfflugzeuge abzuschießen, die auf russischem oder russisch besetztem Gebiet abheben.  
Kassian Stroh
Kassian Stroh

Tote durch Drohnen - Ukraine spricht von Kriegsverbrechen

Ukrainische Ermittler werfen Russland vor, durch Angriffe auf Zivilisten erneut schwere Kriegsverbrechen begangen zu haben. Drohnen hätten im Bezirk Charkiw am Montag drei Menschen getötet, berichtete die regionale Staatsanwaltschaft. Südöstlich der Bezirkshauptstadt habe man aus den Trümmern eines nach einem Drohneneinschlag abgebrannten Hauses die Leiche eines Mannes geborgen. In einem anderen Ort sei eine Drohne auf ein fahrendes Moped gesteuert worden, auf dem ein Mann und eine Frau gesessen hätten. Beide seien getötet worden. Man ermittele wegen eines möglichen Kriegsverbrechens.

Das Portal Kyiv Independent berichtete im Herbst aus der Region Cherson, dass die russische Armee in frontnahen Gebieten öfters Drohnen einsetze, um Zivilisten regelrecht zu jagen und zu töten. Einwohner sprachen in dem Artikel von „Menschensafari“.

In der Nacht habe Russland mit insgesamt 46 Drohnen und einer Rakete Ziele fernab der Front attackiert, berichtete die ukrainische Luftwaffe. Bei einem Luftangriff mit mehr als 30 russischen Kampfdrohnen auf den Eisenbahnknotenpunkt Losowa wurden der Bahnhof und andere Gebäude der Infrastruktur beschädigt, wie der Zivilschutz mitteilte. Ein Bahnangestellter wurde demnach getötet, zehn weitere Personen verletzt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Durch Losowa verlaufen Bahnlinien nach Charkiw und in ostukrainische Frontstädte.

Die Ukraine wiederum soll erneut in der russischen Region Rostow einen Bahnhof angegriffen haben, der für den Transport von Treibstoff wichtig sei, wie Medien melden. Infolge anhaltender Angriffe auf Öllager oder Raffinerien sind offenbar die Benzinpreise in Russland auf einen Rekordwert gestiegen. Das berichtet die russische Zeitung Kommersant, die allerdings nicht von Angriffen, sondern von Unfällen spricht.
Juri Auel
Juri Auel

Moskaus Außenministerium bestellt Botschafter Lambsdorff ein

Der deutsche Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, ist ins russische Außenministerium einbestellt worden. Das Ministerium warnte Deutschland in einer Protestnote davor, die Ergebnisse des Zweiten Weltkriegs in Zweifel zu ziehen und damit die von Japan beanspruchten südlichen Kurilen-Inseln nicht als Teil Russlands anzuerkennen. Es handele sich hier um eine von den Vereinten Nationen anerkannte Nachkriegsordnung. "Die russische Souveränität ist hier unumstritten", teilte das Ministerium mit.

Grund für die Einbestellung waren demnach Äußerungen der deutschen Botschafterin in Japan, Petra Sigmund. Moskau warf der Diplomatin vor, sie habe die russische Souveränität über die Inseln infrage gestellt. Die deutsche Seite sei darauf hingewiesen worden, dass eine Solidarisierung mit juristisch nicht haltbaren Gebietsansprüchen Japans "besonders verhöhnend" sei in dem Jahr, da der 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs und auch die Zerschlagung eines militaristischen Japans begangen werde.

"Wir weisen den Vorwurf, wonach die Äußerungen vermeintlich die Souveränität Russlands verletzt hätten, zurück", teilte die deutsche Botschaft in Moskau mit. Lambsdorff kritisierte demnach, dass ein Besuch der Botschafterin Sigmund und eines weiteren Diplomaten in der japanischen Stadt Nemuro auf der Insel Hokkaido nahe den südlichen Kurilen zum Anlass für Protest genommen wird, "während zeitgleich Russland mit mehreren hunderttausend Soldaten tagtäglich die Souveränität und die territoriale Integrität der Ukraine auf das Schwerste verletzt".

Erst Ende Juni hatte das russische Außenministerium Botschafter Lambsdorff einbestellt, um ihn über "Vergeltungsmaßnahmen" als Reaktion auf die angebliche Verfolgung russischer Journalisten in Deutschland zu informieren.
Juri Auel
Juri Auel

Moskau: Kein Verzicht mehr auf landgestützte atomare Raketen

Nach dem Ausstieg der USA aus dem Vertrag über den Verzicht auf landgestützte atomare Kurz- und Mittelstreckenraketen hält sich nun auch Russland offiziell nicht mehr an die Abrüstungsvereinbarung. Das Außenministerium in Moskau erklärte ein Moratorium für beendet, mit dem sich Russland nach eigenen Angaben auch nach dem US-Ausstieg seit 2019 weiter an das Abkommen hielt. Die Lage entwickele sich so, dass landgestützte atomare Kurz- und Mittelstreckenraketen aus US-Produktion in Europa stationiert würden, hieß es zur Begründung. 

Zuvor hatte Kremlchef Wladimir Putin schon angedroht, dass Russland auf die für 2026 geplante Stationierung von US-Raketen in Deutschland „spiegelgerecht“ reagieren werde. Die Waffen dafür seien kurz vor der Fertigstellung, hieß es bereits vor einem Jahr aus dem Kreml.
Juri Auel
Juri Auel

Trump droht Indien wegen russischer Öl-Käufe mit höheren Zöllen

US-Präsident Donald Trump droht Indien wegen dessen Käufen von russischem Öl mit "erheblich" höheren Zöllen. Indien kaufe nicht nur riesige Mengen des Öls, sondern verkaufe dieses mit großem Gewinn auf dem freien Markt weiter, schreibt Trump auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social. Es sei Indien egal, wie viele Menschen in der Ukraine "durch die russische Kriegsmaschinerie getötet werden". Deshalb werde er die von Indien an die USA zu zahlenden Zölle "erheblich anheben". Eine Stellungnahme der indischen Regierung liegt zunächst nicht vor. Am Wochenende erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus indischen Regierungskreisen, man werde trotz der Drohungen weiterhin Öl aus Russland kaufen. Trump hatte vergangene Woche einen Zoll von 25 Prozent auf indische Waren angedroht. 

Indien wies die Kritik der USA und der EU an seinen Öl-Importen aus Russland als "ungerechtfertigt und unvernünftig" zurück. Wie jede große Volkswirtschaft werde Indien alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um seine nationalen Interessen und seine wirtschaftliche Sicherheit zu schützen, sagt ein Sprecher des Außenministeriums.
Christoph Heinlein
Christoph Heinlein

Festnahmen wegen Korruption beim Drohnen-Kauf in der Ukraine

In der Ukraine haben Antikorruptionskämpfer einen neuen Schmiergeld-Skandal bei der Beschaffung von Waffen für die Front aufgedeckt. Die Verdächtigen sollen Verträge für den Kauf von Drohnen für den Krieg zu überhöhten Preisen abgeschlossen und dann 30 Prozent Schmiergeld kassiert haben, wie die Behörden in Kiew mitteilten. 

Es gab demnach vier Festnahmen - darunter der Parlamentsabgeordnete Olexij Kusnezow, der zur Partei Sluha Naroda (zu Deutsch: Diener des Volkes) des ukrainischen Präsidenten gehört. Die Fraktionszugehörigkeit wurde nach Parteiangaben für die Zeit der Ermittlungen auf Eis gelegt.

Die Vorwürfe richten sich auch gegen Angestellte des öffentlichen Dienstes auf städtischer Ebene und gegen Angehörige der Nationalgarde. Innenminister Ihor Klymenko teilte mit, dass die Uniformierten ebenfalls vom Dienst suspendiert seien. Die Antikorruptionskämpfer veröffentlichten auch Fotos von Geldbündeln. Zur Höhe des Gesamtschadens für den Staatshaushalt gab es zunächst keine Angaben. 

Zusätzlich wurde der Chef der Energiezollbehörde Anatolij Komar nach journalistischen Enthüllungen vom Dienst freigestellt. Die Suspendierung gelte für die Zeit der Überprüfung Komars, teilte der Zoll mit. Reporter hatten mutmaßliche Unstimmigkeiten in seinen regelmäßig veröffentlichten Einkommens- und Vermögenserklärungen gefunden.
Juri Auel
Juri Auel

Selenskij: Söldner aus China und Afrika kämpfen für Russland

An der Front in der nordöstlichen Region Charkiw kämpfen nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij auch Söldner aus China, Pakistan und afrikanischen Ländern für Russland. Dies hätten ihm seine Soldaten bei einem Besuch dort berichtet, schreibt Selenskij auf der Plattform X. "Wir werden darauf reagieren." Er habe mit den Kommandeuren die Lage an der Front und die Verteidigung der Stadt Wowtschansk besprochen.

SZ-Redakteur Sebastian Gierke über die schwierige Lage für die Ukraine an der Front in der Region Donezk (SZ Plus):
Leopold Zaak
Leopold Zaak

Russland greift mit 162 Drohnen und zwei Kinschal-Raketen an

Russland hat seine Luftangriffe auf die Ukraine fortgesetzt. Wie die ukrainischen Luftstreitkräfte mitteilen, habe Russland mit 162 Drohnen sowie zwei Hyperschall-Raketen vom Typ Kinschal angegriffen. Demnach soll die Ukraine 161 Drohnen abgefangen haben, dennoch gingen in einigen Städten Trümmer nieder, die Brände auslösten, wie zum Beispiel in der Schwarzmeerküstenstadt Odessa. Darüber, wo die beiden Kinschal-Raketen einschlugen, äußern sich die Luftstreitkräfte nicht. Mehreren ukrainischen Medienberichten zufolge soll der Flugplatz in Starokostjantyniw das Ziel gewesen sein. Berichte über Schäden und Explosionen dort gibt es aber bisher nicht.  
Leopold Zaak
Leopold Zaak

Kampfflugzeug zerstört, Treibstoffdepot explodiert: Ukraine greift Russland mit 61 Drohnen an

Der Ukraine sind in der Nacht auf Montag offenbar mehrere Schläge gegen russische Öldepots und Flugplätze gelungen. Explosionen werden aus mehreren russischen Regionen sowie der besetzten Halbinsel Krim gemeldet. In der Stadt Artscheda, etwa 450 Kilometer von ukrainisch kontrolliertem Gebiet entfernt, schlugen Drohnen in einem Bahnhof ein. Auf einem Flugplatz auf der Krim griff die Ukraine russische Kampfflugzeuge an. Dem russischen Geheimdienst zufolge wurde dabei ein Flugzeug vom Typ Su-30 zerstört, drei weitere Bomber vom Typ Su-24 wurden demnach beschädigt. Von dem Flugplatz in Saky starten immer wieder russische Kampfflugzeuge, um ukrainische Städte mit Marschflugkörpern, Gleitbomben und Raketen anzugreifen. Der Schaden an dem Flugplatz sei "signifikant", teilte der Militärgeheimdienst mit. 

Bereits am Sonntag explodierte ein Treibstofflager am Flughafen in Sotschi.  Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge griff die Ukraine insgesamt mit mehr als 60 Drohnen an. Wie groß der Schaden tatsächlich ist, der durch die ukrainschen Drohnen auf russischem und russisch besetztem Gebiet entstanden ist, lässt sich nicht unabhängig überprüfen. 
Leopold Zaak
Leopold Zaak

Kreml mahnt Trump zur Zurückhaltung bei Atom-Rhethorik

Der Kreml mahnt US-Präsident Donald Trump zur verbalen Zurückhaltung, nachdem dieser die Verlegung von zwei amerikanischen Atom-U-Booten angekündigt hat. Bei der Verwendung von Nuklear-Rhetorik sollte jedermann sehr vorsichtig sein, erklärt der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Gleichzeitig spielt er die Bedeutung von Trumps Äußerungen herunter. Es sei ohnehin klar, dass sich US-U-Boote bereits im Kampfeinsatz befänden. Moskau habe kein Interesse an einem polemischen Austausch mit Trump in dieser Frage. Trump hatte am Freitag erklärt, er habe die Verlegung von zwei Atom-U-Booten in "geeignete Regionen" angeordnet. Vorausgegangen war ein von gegenseitigen Drohungen geprägter Online-Schlagabtausch zwischen Trump und dem früheren russischen Präsidenten Dmitri Medwedew, der zum engen Vertrautenkreis von Staatschef Wladimir Putin zählt. 

In den vergangen Jahren war es der Kreml, der dem Westen und insbesondere der Ukraine mit Atomwaffen gedroht hatte. 
Michelle Ostwald

Trump: US-Gesandter Witkoff reist Mitte der Woche nach Russland

US-Präsident Donald Trump hat einen Besuch des Sondergesandten Steve Witkoff in Russland für Mittwoch oder Donnerstag angekündigt. Die Reise soll kurz vor Ablauf seines Ultimatums an Russlands Präsidenten Wladimir Putin stattfinden. „Wissen Sie, das sind gerissene Typen, und sie sind ziemlich gut darin, Sanktionen zu umgehen. Also werden wir sehen, was passiert", sagte Trump am Sonntagabend über die russische Führung.

Zuletzt hatte Trump sein Ultimatum an den Kremlchef verkürzt: Die Frist für Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine endet am 8. August. Danach will Trump erneut Sanktionen gegen Russland verhängen – allerdings hatte er in der vergangenen Woche deren Wirksamkeit infrage gestellt.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij erklärte am Sonntag auf X, dass die Ukraine und Russland nach ihrer letzten Verhandlungsrunde im Juli in Istanbul vereinbart hätten, 1200 Gefangene auszutauschen. Man arbeite derzeit daran, „die Rückkehr unserer Zivilisten zu ermöglichen". Von russischer Seite gab es zunächst keinen Kommentar dazu. Jede der drei Verhandlungsrunden in diesem Jahr führte zwar zu Gefangenenaustauschen, brachte jedoch keinen Durchbruch bei den Gesprächen über eine mögliche Waffenruhe.
© SZ/dpa/rtr/epd/KNA/Bloomberg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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