Liveblog zum Krieg in der Ukraine:Kampfpanzer: Wer liefert was?

Zahlreiche Staaten wollen der Ukraine Leopard-Panzer liefern. (Foto: CHRISTOF STACHE/AFP)

Die Liste jener Staaten, die der Ukraine den aus deutscher Produktion stammenden "Leopard 2" zur Verfügung stellen wollen, wird stetig länger. Die USA geben 31 "Abrams"-Panzer ab.

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine .

Wichtige Updates

Nato-Schiffe sollen Unterwasserkabel in der Ostsee schützen

Selenskij bietet Austausch nordkoreanischer Soldaten an 

Selenskij: Zwei Nordkoreaner im Gebiet Kursk gefangengenommen - Bestätigung aus Südkorea 

Russland: Sind bis auf drei Kilometer an strategisch wichtiges Pokrowsk vorgestoßen

Berlin plant neue, umfangreiche Waffenlieferungen für Kiew 

Nadja Tausche
Nadja Tausche

US-Sanktionen gegen Russland: Experten erwarten spürbare Auswirkungen auf globalen Ölmarkt

Die am Freitag verhängten Sanktionen der USA gegen russische Ölproduzenten und -tanker werden voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf den Ölmarkt haben. "Diese Sanktionen werden die für Lieferungen aus Russland verfügbare Schiffsflotte kurzfristig deutlich reduzieren und die Frachtkosten in die Höhe treiben", glaubt Matt Wright, leitender Frachtanalyst beim Unternehmen Kpler. Bei vielen der nun sanktionierten Schiffe handle es sich um Öltanker, die im vergangenen Jahr mehr als 530 Millionen Barrel russisches Rohöl umgeschlagen hätten. Das entspricht Wright zufolge etwa 42 Prozent der gesamten Rohölexporte Russlands auf dem Seeweg.

Die Preise für Öl aus dem Nahen Osten, Afrika und Brasilien seien in den letzten Monaten bereits gestiegen, sagt ein Vertreter der indischen Ölraffinerieindustrie. Verantwortlich macht er die steigende Nachfrage aus China und Indien. "Wir haben keine andere Wahl, als auf Öl aus dem Nahen Osten zurückzugreifen. Möglicherweise müssen wir auch US-Öl in Betracht ziehen", so der Vertreter.

Das US-Finanzministerium hatte am Freitag Sanktionen gegen die russischen Ölproduzenten Gazprom Neft und Surgutneftegas verhängt, zudem gegen mehr als 180 Tanker. Viele der Tanker wurden für Öltransporte nach Indien und China eingesetzt. Die Öl-Exporte sind für Russland auch zur Finanzierung des Ukraine-Kriegs extrem wichtig. 
Julia Daniel
Julia Daniel

Nato-Schiffe sollen Unterwasserkabel in der Ostsee schützen

Das neue Nato-Mitglied Schweden wird mit drei Kriegsschiffen und einem Überwachungsflugzeug an einem Einsatz des Militärbündnisses in der Ostsee teilnehmen. Ziel der Mission ist der Schutz von Unterwasserkabeln, wie der schwedische Regierungschef Ulf Kristersson bei einer Verteidigungskonferenz mitteilte. Hintergrund sind mutmaßlich auf Sabotage zurückzuführende Kabelbrüche in der Ostsee, hinter denen ein Schiff der sogenannten russischen Schattenflotte und ein chinesisches Schiff vermutet werden.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen insgesamt etwa zehn Schiffe an dem Nato-Einsatz zum Schutz der Kabel teilnehmen. Aus der Bündniszentrale in Brüssel gibt es bisher keine offiziellen Angaben.

Ein zwischen Finnland und Estland verlaufendes unterseeische Stromkabel sowie mehrere Kommunikationskabel waren an Weihnachten im Finnischen Meerbusen beschädigt worden. Auch Finnland hat am Freitag angekündigt, zwei Schiffe in die Ostsee schicken zu willen. Die finnische Außenministerin Elina Valtonen rechnet damit, dass ein Gipfel der an die Ostsee grenzenden Nato-Mitglieder am Dienstag in Helsinki zu weiteren, langfristigeren Maßnahmen führen wird. Die technische Überwachung des Ostsee-Raums müsse intensiviert werden, weil sich die kritische Infrastruktur in den Tiefen der Ostsee nicht bloß mit traditionellen Schiffen bewachen lasse, sagte Valtonen am Freitag auf einer Pressekonferenz in Helsinki. 
Kassian Stroh
Kassian Stroh

Pistorius berät sich mit europäischen Verteidigungsministern

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) berät mit seinen Amtskollegen aus Polen, Frankreich, Italien und Großbritannien über den weiteren Kurs in der europäischen Verteidigungspolitik. Solche Treffen im Fünfer-Format wurden nach dem Wahlsieg Donald Trumps eingerichtet, die Runde trifft sich an diesem Montag in Warschau. Ziel ist eine Stärkung der europäischen Sicherheit und Verteidigungsbereitschaft. 

Unklar ist, wie verlässlich die USA unter Trumps Führung zur Nato stehen und ob und wie sie die militärische Unterstützung für die Ukraine fortsetzen wird. Die europäischen Verteidigungsminister wollen in Warschau auch über die weitere Hilfe für die Ukraine sprechen. Mit Interesse wird erwartet, ob sie sich zu jüngsten Äußerungen Trumps positionieren, der Ansprüche auf das zu Dänemark gehörende Grönland sowie Begehrlichkeiten gegenüber Kanada geäußert hatte – allesamt Nato-Verbündete.
Julia Daniel
Julia Daniel

Schwere Kämpfe in der Ostukraine 

Die Umgebung der ostukrainischen Stadt Pokrowsk ist nach Darstellung des Generalstabs in Kiew einmal mehr Schauplatz schwerster Kämpfe geworden. Russische Truppen seien dort im Tagesverlauf zu insgesamt 50 Sturmläufen gegen die Verteidigungslinien angetreten, heißt es im jüngsten Lagebericht.

Rund um den Verkehrsknotenpunkt Pokrowsk sind die russischen Truppen inzwischen zu einer neuen Taktik übergegangen, wie auch die Financial Times unter Berufung auf ukrainische Militärquellen berichtet. Demnach versuchten die russischen Truppen, die inzwischen stark befestigte Stadt zu umgehen. Die aus dem Süden vorgehenden russischen Einheiten zielten inzwischen auf Positionen im Westen der Stadt, um Pokrowsk möglichst vom Nachschub abzuschneiden.

„Sie wissen, dass sie beim Direktangriff gegen Pokrowsk viele Soldaten verlieren, also haben sie die Strategie geändert und versuchen jetzt, die Stadt von Süden her anzugreifen und zu umgehen“, zitierte das Blatt einen ukrainischen Experten. Ein Erfolg an dieser Stelle würde dem russischen Militär den Weg nach Pawlohrad und später auch zur Großstadt Dnipro öffnen.
Juri Auel
Juri Auel

Selenskij bietet Austausch nordkoreanischer Soldaten an 

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij bietet dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un an, nordkoreanische Soldaten freizulassen, falls Kim im Gegenzug die Freilassung ukrainischer Kriegsgefangener in Russland erreichen könne. "Zu den ersten gefangenen Soldaten aus Nordkorea werden zweifellos weitere kommen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis unsere Truppen weitere gefangen nehmen", schreibt Selenskij auf X.

„Es soll in der Welt keinen Zweifel mehr daran geben, dass die russische Armee auf militärische Hilfe Nordkoreas angewiesen ist", fügte er hinzu. Kremlchef Wladimir Putin habe vor drei Jahren versucht, die Geschichte neu zu schreiben, „aber jetzt kann er nicht ohne militärische Hilfe aus Pjöngjang auskommen“.

Zu seinem Post fügte Selenskij eine kurze Videosequenz der beiden verwundeten, mutmaßlichen Gefangenen hinzu. Beide Männer werden einer auf mehreren Sprachen geführten Befragung unterzogen. Es wird davon ausgegangen, dass Nordkorea Russland rund 12 000 Soldaten zum Kampf gegen die Ukraine zur Verfügung gestellt hat. Diese kämpfen nun mit russischen Uniformen und Waffen in der Region Kursk. Nach ukrainischer Darstellung haben die Nordkoreaner bisher hohe Verluste erlitten. 
Juri Auel
Juri Auel

Selenskij sieht Slowaken Fico auf falschem Weg 

Die umstrittene Moskau-Reise des slowakischen Regierungschefs Robert Fico hat den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij zu weiterer Kritik am Nachbarn bewegt. „Es war ein klarer Fehler Ficos, zu glauben, dass er seine zwielichtigen Geschäfte mit Moskau unendlich fortsetzen kann“, schrieb Selenskij auf der Plattform X.

Vor dem Stopp des russischen Erdgas-Transits durch die Ukraine habe Kiew der Slowakei helfen wollen, doch habe Fico dieses Angebot „arrogant abgelehnt“, so Selenskijs Darstellung. Und das, obwohl ihn viele europäische Politiker gewarnt hätten. Jetzt versuche er, „mit PR, Lügen und lauten Anschuldigungen die Schuld von sich auf andere abzuwälzen“, schrieb Selenskij weiter. „Aber das Problem ist, dass er auf Moskau gesetzt hat, nicht auf sein Land, nicht auf ein geeintes Europa und nicht auf den gesunden Menschenverstand“, argumentierte Selenskij. „Das war von Anfang an eine verlorene Wette.“

Fico war kurz vor Weihnachten nach Moskau gereist. Er sprach mit Kremlchef Wladimir Putin über Möglichkeiten zur Versorgung der Slowakei mit russischem Erdgas. Kiew ließ den Transitvertrag in Richtung Europa zum Jahreswechsel auslaufen, um Moskau kein weiteres Geld für seine Kriegskasse zu bieten. Tausende Menschen protestierten am Freitagabend in 15 Städten der Slowakei gegen die Ukraine-Politik des linksnationalen Fico. Sie warfen ihm einen prorussischen Kurs und „Verrat“ an westlichen Bündnispartnern und dem von Russland angegriffenen Nachbarland Ukraine vor.
Juri Auel
Juri Auel

Kiew: Luftangriff trifft ein russisches Hauptquartier 

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigener Darstellung eine russische Befehlsstelle in den besetzten Gebieten im Osten des Landes zerstört. Wie der Generalstab in Kiew auf Facebook mitteilte, wurde nach entsprechender Aufklärung ein Luftangriff gegen den Stab der russischen Gardeeinheit südöstlich von Pokrowsk am Rande des Donbass ausgeführt. „Treffer“, schrieb die Generalität in Kiew zum Ergebnis des Angriffs. Die Angaben konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.
Christoph von Eichhorn
Christoph von Eichhorn

Tausende in Cherson ohne Strom

In der Region Cherson im Süden der Ukraine sind der dortigen Militärverwaltung zufolge nach einem russischen Angriff rund 23 000 Haushalte ohne Strom. Der Angriff habe dem Bezirk Dniprowskij am Fluss Dnipro gegolten. Das Gebiet in Cherson wird regelmäßig von russischen Truppen am gegenüberliegenden Ufer beschossen.

Der Gouverneur der Region Cherson, Olexandr Prokudin, erklärt auf Telegram, die gleichnamige Stadt und rund 50 Siedlungen in der Umgebung seien in den vergangenen 24 Stunden von russischen Truppen angegriffen worden. „Das russische Militär hat insbesondere die soziale Infrastruktur und Wohngebiete der Siedlungen der Region beschossen und dabei zwei mehrstöckige Gebäude sowie acht Privathäuser beschädigt.“

Welche Herausforderungen es bei der Instandsetzung der ukrainischen Infrastruktur gibt, lesen Sie hier mit SZ Plus:
Dimitri Taube

Selenskij: Zwei Nordkoreaner im Gebiet Kursk gefangengenommen - Bestätigung aus Südkorea 

Zwei nordkoreanische Soldaten sind dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij zufolge im russischen Gebiet Kursk gefangengenommen worden. Das teilte Selenskij in sozialen Netzwerken mit. Die Männer hätten trotz Verletzungen überlebt und seien nach Kiew gebracht worden, wo der ukrainische Geheimdienst sie verhöre. Selenskij kündigte an, dass auch die Presse Zugang zu den Gefangenen erhalten werde. „Die Welt muss die Wahrheit erfahren, was geschieht.“

Südkoreas Nachrichtendienst NIS bestätigte Selenskijs Angaben. Wie Südkoreas amtliche Nachrichtenagentur Yonhap meldete, soll einer der gefangenen Soldaten während seines Verhörs angegeben haben, dass er nicht gewusst habe, in ein Kriegsgebiet entsandt zu werden. Er habe angenommen, lediglich an einem Ausbildungseinsatz teilzunehmen. Ebenfalls habe der Soldat laut Yonhap ausgesagt, dass die auf russischer Seite kämpfenden nordkoreanischen Streitkräfte „erhebliche Verluste“ erlitten hätten. Der NIS kooperiert eng mit dem ukrainischen Geheimdienst, seit Nordkorea Soldaten nach Russland schickt. 

Es war nicht der erste Bericht Selenskijs über gefangene Nordkoreaner. Diese Männer waren aber seinen Angaben nach an ihren Verletzungen gestorben. Schätzungen zufolge hat Nordkorea 12 000 Soldaten nach Russland entsandt. Moskau verstärkt mit Nordkoreanern unter anderem seine Einheiten bei der Gegenattacke im Gebiet Kursk, um ukrainische Truppen aus Russland zu vertreiben. Nach Einschätzungen der Ukraine wie der USA erleiden die Nordkoreaner dort hohe Verluste.

Selenskij fügte seinen Posts Fotos bei, die angeblich die Gefangenen zeigen. Überprüfbar waren seine Angaben nicht. Es sei schwierig, nordkoreanische Soldaten gefangenzunehmen, schrieb er. Das russische wie das nordkoreanische Militär töte verletzte Nordkoreaner eher, als dass sie in Kriegsgefangenschaft gerieten, behauptete der Staatschef. Gezeigt wurde auch ein russischer Wehrpass, wonach einem der Nordkoreaner ein Geburtsort in der russischen Teilrepublik Tuwa in Sibirien zugeschrieben wurde. „Russland gibt den Koreanern diese Dokumente, aber sie täuschen niemanden“, kommentierte Selenskij.

Kriegsgefangene dürfen dem humanitären Völkerrecht zufolge nicht öffentlich zur Schau gestellt werden. Berichte über Kriegsgefangene sind nach Angaben des Roten Kreuzes nicht verboten; es sollte aber vermieden werden, dass sie identifiziert werden können.
Dimitri Taube

Russland: Sind bis auf drei Kilometer an strategisch wichtiges Pokrowsk vorgestoßen

Russische Truppen haben sich nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau im Osten der Ukraine bis auf drei Kilometer an die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk herangekämpft. Die Armee habe die Siedlung Schewtschenko in unmittelbarer Nachbarschaft von Pokrowsk eingenommen, teilte das Ministerium mit. Von offizieller ukrainischer Seite gab es bisher keine Bestätigung. Der ukrainische Generalstab teilte lediglich mit, es seien 46 von 56 Angriffen auf rund ein Dutzend Städte im Sektor Pokrowsk abgewehrt worden.

Am Samstag berichtete die russische Nachrichtenagentur RIA erstmals aus Kurachowe, einem Logistikzentrum südlich von Pokrowsk. Das russische Militär hatte Anfang der Woche die Einnahme der Kommune bekannt gegeben. Die Ukraine hat den Verlust der Stadt noch nicht bestätigt, aber der ukrainische Blog DeepState teilte mit, die Stadt sei in russischer Hand.

Pokrowsk bildet einen Verkehrsknotenpunkt und ist für das ukrainische Militär ein wichtiges Logistikzentrum. Der Fall der Stadt, in der vor dem Krieg 60 000 Menschen lebten, wäre für Kiew einer der schwersten Rückschläge auf dem Schlachtfeld seit Monaten. Den russischen Truppen würde die Einnahme ermöglichen, die ukrainischen Versorgungslinien entlang der östlichen Front erheblich zu stören und ihre Offensive weiter voranzutreiben. In russischen Medien wird Pokrowsk oft als "Tor nach Donezk" bezeichnet.
Dimitri Taube

Russland und die Ukraine melden Drohnenangriffe

Die Ukraine hat in der Nacht nach russischen Angaben mehrere Regionen Russlands mit Schwärmen von Kampfdrohnen angegriffen. Ein Schwerpunkt war nach Berichten russischer Telegramkanäle das Gebiet Krasnodar am Schwarzen Meer. In der als Marinestützpunkt und Ölhafen wichtigen Stadt Noworossijsk sei ein Brand ausgebrochen. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, es seien insgesamt 85 Drohnen abgeschossen worden.

Auch aus der Ukraine gab es Berichte über Drohnenangriffe. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, nachts seien 47 von 74 Geschossen abgefangen worden. Die anderen 27 seien von den Radarschirmen verschwunden, ohne ihre Ziele zu erreichen. Schäden durch den Angriff wurden unter anderem aus dem Gebiet Dnipropetrowsk gemeldet. Dort seien Infrastrukturanlagen und ein Industrieobjekt beschädigt worden.
Juri Auel
Juri Auel

Berlin plant neue, umfangreiche Waffenlieferungen für Kiew 

Deutschland wird der Ukraine in der ersten Jahreshälfte umfangreiche Waffenlieferungen zustellen. Dennoch gibt es zwischen Grünen und SPD Streit um weitere Milliarden Euro für das von Russland überfallene Land.

Deutschland wird nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters aus Regierungskreisen unter anderem 22 Kampfpanzer des Typs Leopard 1, 25 Marder-Schützenpanzer sowie ein Luftabwehrsystem Iris-T SLM/SLS übergeben. Die Grünen möchten aber, dass zu den eingeplanten vier Milliarden Euro dieses Jahr weitere drei Milliarden Euro gezahlt werden sollen. Dagegen wehrt sich SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich. "So kurz vor der Bundestagswahl nun zusätzliche Haushaltsmittel durch das Parlament zu binden und damit die nächste Bundesregierung vor vollendete Tatsachen zu stellen, ist für unsere Demokratie nicht in Ordnung, rechtlich und politisch kaum zu verantworten", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Im ersten Halbjahr 2025 soll die Ukraine von Deutschland zudem 16 Haubitzen, zwei weitere Patriot-Startgeräte für die Luftverteidigung sowie sieben Luftabwehrpanzer Gepard mit 120 000 Schuss Munition erhalten. Deutschland liefert außerdem 3500 bewaffnete Drohnen der Firma Helsing, sechs Sea-King-Hubschrauber mit Bewaffnung sowie 250 000 Schuss Artilleriemunition. Dazu kommen etliche andere Rüstungs- und Ausrüstungsgüter für die ukrainische Armee. 
Juri Auel
Juri Auel

US-Regierung kündigt schärfere Sanktionen gegen Russland an  

Die scheidende US-Regierung von Präsident Joe Biden verhängt die nach eigenen Angaben bislang schärfsten Sanktionen gegen Russlands Energiesektor. Die Maßnahmen zielen auf zwei der größten russischen Ölkonzerne, Gazprom Neft und Surgutneftegas, teilte das Finanzministerium in Washington mit. Sanktioniert werden auch 183 Schiffe, die die US-Regierung zum Großteil zur sogenannten russischen Schattenflotte zählt. Das sind Tanker und Frachtschiffe, die Russland nutzt, um Sanktionen beim Öltransport zu umgehen. Betroffen seien auch spezifische Projekte und die Infrastruktur für verflüssigtes Erdgas (LNG) sowie Subunternehmen, Dienstleister, Händler und maritime Versicherer. 

Mit den neuen Maßnahmen will die US-Regierung die Produktions- und Lieferketten der russischen Energiewirtschaft treffen und damit das Gefüge schwächen, das der Kreml zur Finanzierung seines Angriffskriegs gegen die Ukraine nutzt. „Unsere Sanktionen wirken wie Sand im Getriebe der russischen Kriegsmaschinerie“, hieß es. Großbritannien werde sich den Sanktionen anschließen. „Wir gehen davon aus, dass unsere Maßnahmen Russland jeden Monat mehrere Milliarden Dollar kosten werden.“ 

Die US-Regierung erhofft sich, so die russische Währung weiter zu schwächen, die Inflation anzuheizen und die russische Zentralbank dazu zu bringen, den Leitzins noch weiter anzuheben. Dieser hat ein Rekordniveau erreicht. 

Den Zeitpunkt der Sanktionen begründete Washington mit einer veränderten Lage auf den Energiemärkten. „Zu Beginn des Krieges waren die Energiemärkte sehr angespannt, und wir hatten Sorge, dass Maßnahmen gegen Russlands Ölexporte die Preise so stark in die Höhe treiben könnten, dass Russland trotz geringerer Verkaufsmenge am Ende sogar mehr verdient“, hieß es. Die aktuelle Marktsituation mit erhöhten Produktionskapazitäten – etwa in den USA, Kanada und Brasilien – lasse eine härtere Gangart zu. Mit dem Amtsantritt des Republikaners Donald Trump am 20. Januar könnte sich die US-Sanktionspolitik jedoch grundlegend ändern. 
Kassian Stroh
Kassian Stroh

EU gibt der Ukraine drei Milliarden Euro

Die EU-Kommission zahlt der Ukraine den ersten Teil eines großen Hilfspakets der G-7-Staaten in Höhe von drei Milliarden Euro aus. Man wolle dem Land die finanzielle Kraft geben, weiter für seine Freiheit zu kämpfen und zu siegen, schrieb Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf der Plattform X. „Genau wie der tapfere ukrainische Widerstand wird unsere Unterstützung unerschütterlich sein.“ 

Die Gruppe der sieben führenden demokratischen Industriestaaten (G 7) und die EU wollen der Ukraine insgesamt einen Kredit in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar zugutekommen lassen. Abgesichert ist die Summe durch Zinseinkünfte auf russisches Staatsvermögen, das im Westen eingefroren ist – sehr zum Ärger Moskaus.
Kassian Stroh
Kassian Stroh

Slowakei: Russland hat uns weitere Gaslieferungen zugesagt

Russland hat der Slowakei nach Angaben von Ministerpräsident Robert Fico Gaslieferungen versprochen – auch nach dem Ende des Gastransits durch die Ukraine. Der russische Konzern Gazprom werde sich um Alternativen bemühen, sagte Fico vor einem Parlamentsausschuss. „Ich habe mit Putin über einen Vertrag zwischen uns und Gazprom gesprochen“, sagte Fico, der Russlands Präsidenten Wladimir Putin kurz vor Weihnachten in Moskau getroffen hat. „Präsident Putin hat garantiert, dass sie ihren Verpflichtungen nachkommen.“ 

Ein Transitabkommen zur Gaslieferung über die Ukraine ist am 1. Januar ausgelaufen. Die Slowakei ist davon betroffen. Aufgrund von Lagerbeständen sei die Energieversorgung gesichert, sagte Fico.
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