Liveblog zum Krieg in der Ukraine:Ukraine startet Gegenoffensive im Süden

Vorrangiges Ziel ist offenbar die Rückeroberung der strategisch wichtigen Stadt Cherson. Der Gaspreis an europäischen Rohstoffbörsen fällt so stark wie seit dem Frühjahr nicht. Wirtschaftsminister Habeck rechnet mit einer Beruhigung der Märkte.

Am 24. Februar 2022 haben russische Truppen die Ukraine angegriffen. Seitdem erschüttert der Krieg das Land. Die ukrainische Armee versucht, die Invasion abzuwehren. Ein Ende der Kämpfe ist nicht abzusehen. Der Krieg hat weitreichende Folgen - für die Menschen in der Ukraine, aber auch für die Versorgung der Welt mit Getreide und Erdgas oder die deutsche Energiepolitik. Hier finden Sie alle aktuellen Entwicklungen im Liveblog. Reportagen und Analysen lesen Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine.

Für den Liveblog dienen als Quellen neben unseren eigenen Recherchen Meldungen und Berichte der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg. Einige Informationen aus dem Kriegsgebiet lassen sich dabei nicht unabhängig überprüfen.

Wichtige Updates

Trump will Putin in Saudi-Arabien treffen

Nach Putin-Trump-Telefonat: Europäische Staaten pochen auf Entscheidung der Ukraine 

Trump telefoniert mit Putin – angeblich Start von Verhandlungen vereinbart

USA: Nato-Mitgliedschaft der Ukraine nicht realistisch 

Medwedew: Selenskijs Gebietstausch-Vorschlag ist Unsinn

Nadja Lissok
Nadja Lissok

Europäer wollen Ukraine weiterhin helfen – gemeinsam mit den USA

Europäische Außenminister haben bei einem Treffen in Paris ihre Bereitschaft betont, die Unterstützung für die Ukraine zu verstärken. „Wir teilen das Ziel, die Ukraine so lange zu unterstützen, bis ein gerechter, umfassender und dauerhafter Frieden erreicht ist“, erklärten die Außenminister aus Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Spanien und Großbritannien nach Beratungen mit der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas sowie dem ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha. Dabei gehe es um einen Frieden, der die Interessen der Ukraine und die europäischen Interessen garantiere.

„Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit unseren amerikanischen Verbündeten das weitere Vorgehen zu erörtern“, hieß es weiter. Gemeinsames Ziel sollte es sein, die Ukraine in eine Position der Stärke zu bringen. Die Ukraine und Europa müssten an den Verhandlungen beteiligt sein, hieß es in der Erklärung mit Blick auf den Vorstoß von US-Präsident Donald Trump zur Beilegung des Konflikts. Trump hat vor wenigen Stunden erstmals mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin dazu telefoniert.

Die Ukraine sollte mit starken Sicherheitsgarantien ausgestattet werden, forderten die Außenminister. Ein gerechter und dauerhafter Frieden in der Ukraine sei eine notwendige Voraussetzung für eine starke transatlantische Sicherheit. Die Sicherheit Europas liege in der gemeinsamen Verantwortung, weshalb die kollektiven Verteidigungsfähigkeiten gestärkt werden müssten.
Nadja Lissok
Nadja Lissok

Trump will Putin in Saudi-Arabien treffen

US-Präsident Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putin wollen sich in Saudi-Arabien treffen. Das teilt Trump im Weißen Haus mit. Das Treffen werde „in nicht allzu ferner Zukunft“ stattfinden, heißt es.

Trump macht deutlich, dass er einen stabilen Frieden in der Ukraine will, und keinen, bei dem nach sechs Monaten die Kämpfe wieder losgehen. Weiter erklärt er, sein Finanzminister sei in die Ukraine gereist, um sicherzustellen, dass die USA ihr Geld zurückbekommen. Er betont, die Ukraine müsse Frieden schließen – es sei aber unwahrscheinlich, dass die Ukraine all ihr Territorium zurückerhalten werde. 
Juri Auel
Juri Auel

Selenskij spricht mit Trump über „Chancen für den Frieden“

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hat in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump über die Chancen für einen Frieden zwischen seinem Land und Russland gesprochen. Es sei ein „bedeutsames Gespräch“ gewesen, teilte Selenskij mit. Washington bestätigte das Gespräch. Trump habe ihm Einzelheiten seines Telefonats mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mitgeteilt. Er und Trump hätten auch die Vorbereitung eines neuen Dokuments über Sicherheit, wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ressourcenpartnerschaft besprochen. Außerdem hätten sie vereinbart, den Kontakt aufrechtzuerhalten und ein Treffen zu planen. 

Trump teilte nach dem Telefonat mit: Das Gespräch verlief sehr gut. Wie Präsident Putin will auch er [Selenskij] Frieden schließen.“ Weiter erklärte er, er habe auch mit Selenskij über ein Treffen mit US-Vizepräsident J. D. Vance und Außenminister Marco Rubio an diesem Freitag auf der Münchener Sicherheitskonferenz gesprochen. 

In seiner abendlichen Videoansprache lobte Selenskij das Gespräch mit Trump und sagte: „Wir glauben, dass die Stärke Amerikas groß genug ist, um gemeinsam mit uns und unseren Partnern Russland und (Kremlchef Wladimir) Putin zu Frieden zu zwingen.“ 
Juri Auel
Juri Auel

Nach Putin-Trump-Telefonat: Europäische Staaten pochen auf Entscheidung der Ukraine 

Mehrere europäische Staaten pochen nach der Vereinbarung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin zur Aufnahme von Verhandlungen über ein mögliches Kriegsende auf die Beteiligung der Ukraine.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sagte in Paris, es könne ohne eine ukrainische Beteiligung keine Entscheidung über den Krieg geben. Es sei sehr wichtig, dass Europa in Bezug auf die Ukraine einig und verhandlungsbereit sei, fügte sie hinzu. Frieden, so Baerbock, könne es nur geben, wenn die Ukraine die bestmögliche Verhandlungsposition habe, nämlich eine „eiserne und langfristige Sicherheitsperspektive“, sowohl finanziell als auch militärisch. Das bedeute eine politische und wirtschaftliche Sicherheitsgarantie für die Ukraine. „Dafür müssen wir auf unsere amerikanischen Freunde zählen können“. Doch dazu müssten auch die Europäer ihren Beitrag leisten. „Es geht nicht nur um den Frieden in der Ukraine, sondern es geht um den Frieden auf unserem europäischen Kontinent und dass er nie wieder in Gefahr geraten darf“, sagte Baerbock. 

Ähnlich äußerte sich der französische Außenminister Jean-Noel Barrot. „Es liegt an den Ukrainern, die Parameter eines Friedensabkommens festzulegen.“ Zudem werde Europa seine Rolle bei der Bereitstellung von Sicherheitsgarantien für die Ukraine wahrnehmen, auch wenn die Nato-Mitgliedschaft des Landes nicht sofort folge. Es könne für die Ukraine keinen gerechten Frieden geben, wenn die Europäer nicht in die Verhandlungen einbezogen würden, sagte Barrot.

Spaniens Außenminister José Manuel Albares erklärte, es dürfe über die Ukraine nicht ohne die Ukraine und Europa entschieden werden.

Großbritannien begrüßt Trumps Vorstoß. „Wir teilen den Wunsch von Präsident Trump, diesen barbarischen Krieg zu beenden“, erklärte ein Sprecher des Außenministeriums in London. Russland könne dies schon morgen tun, indem es seine Truppen abziehe und seine Invasion beende. Er sagt weiter: „Unsere Priorität ist es jetzt, die Ukraine in die stärkstmögliche Position zu bringen.“ 
Juri Auel
Juri Auel

Trump telefoniert mit Putin – angeblich Start von Verhandlungen vereinbart

US-Präsident Donald Trump hat mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert und sofortige Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vereinbart. Das teilte Trump im Anschluss an das Gespräch auf der Online-Plattform Truth Social mit. Der Kreml bestätigte das Telefonat.

Trump schrieb, er habe ein „langes und sehr produktives“ Telefonat mit Putin gehabt. „Wir sind übereingekommen, sehr eng zusammenzuarbeiten und auch die Nationen des jeweils anderen zu besuchen.“ Es sollten sofort Verhandlungen beginnen, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. „Ich glaube, dass diese Bemühungen zu einem erfolgreichen Abschluss führen werden, hoffentlich bald!“ Später informierte Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij über das Telefonat, wie Kiew mitteilte.

Aus dem Kreml hieß es, Putin habe seine Bereitschaft erklärt, Repräsentanten des Weißen Hauses in Russland zu empfangen - auch zur Lösung des Ukraine-Konflikts, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. „Putin und Trump haben auch die Fortführung persönlicher Kontakte verabredet, darunter auch die Organisation eines persönlichen Treffens.“ Putin habe Trump nach Moskau eingeladen. 

Er verwies in dem Telefonat aber darauf, dass Russland auf einer Beseitigung der Ursache des Konflikts bestehe. Nach Darstellung Moskaus wurde der russische Angriffskrieg durch das Streben der Ukraine in die Nato und die angebliche Unterdrückung der russischsprachigen Minderheit verursacht. Der neue US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte in Brüssel jedoch zuvor gesagt, eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine als Teil eines Friedensplans sei für die USA "unrealistisch". 
Juri Auel
Juri Auel

Pistorius widerspricht Hegseth bei Fünf-Prozent-Ziel der Nato

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat erstmals seinen neuen US-amerikanischen Amtskollegen Pete Hegseth getroffen und der Forderung nach Verteidigungsausgaben in Höhe von fünf Prozent der Wirtschaftsleistung eine Absage erteilt. „Nein, das Fünf-Prozent-Ziel steht nicht im Raum“, betonte Pistorius am Rande eines Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel. „Es gibt eine Forderung des amerikanischen Präsidenten, es müssten fünf Prozent sein. Die Amerikaner sind selbst noch sehr, sehr weit davon entfernt.“

US-Präsident Donald Trump forderte zuletzt mehrfach, dass die Alliierten künftig fünf statt mindestens zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben sollten. Sein Verteidigungsminister Hegseth unterstrich in Brüssel nochmal, dass Militärausgaben von fünf Prozent der Wirtschaftsleistung gerechtfertigt seien. 
Juri Auel
Juri Auel

USA: Nato-Mitgliedschaft der Ukraine nicht realistisch 

Der neue US-Verteidigungsminister Pete Hegseth macht deutlich, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine enden müsse. Präsident Donald Trump beabsichtige, dies mit diplomatischen Mitteln herbeizuführen, sagt Hegseth zu Beginn eines Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel. Die US-Regierung wolle eine souveräne Ukraine. Es sei aber unrealistisch, das Land in den Grenzen von vor 2014 wieder herzustellen, betont Hegseth. Zudem sehe die US-Regierung eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine nicht als Teil eines Friedensplans an. Aber die Ukraine brauche Sicherheitsgarantien, vor allem durch die Präsenz von europäischen Truppen nach Ende des Krieges, sagt Hegseth und betont: Die USA würden keine Soldaten in die Ukraine entsenden. 

Mit Blick auf die europäische Verteidigungsfähigkeit sagt Hegseth, Militärausgaben von fünf Prozent der Wirtschaftsleistung seien gerechtfertigt. "Das ist eine Anzahlung für die Zukunft." Die USA seien nicht mehr bereit, für die Sicherheit Europas zu bezahlen. Sein Land sei eigenen Bedrohungen etwa an seinen Grenzen und durch China im Indo-Pazifik ausgesetzt. Daher werde sich die US-Sicherheitspolitik künftig auf den indo-pazifischen Raum fokussieren. Zugleich blieben die USA der Nato verpflichtet und auch der Verteidigungsgemeinschaft. Europa müsse aber die Verantwortung für seine Sicherheit übernehmen.
Juri Auel
Juri Auel

Nato übertrifft selbstgesetztes Ukraine-Budget

Die 32 Mitgliedstaaten der Nato haben nach Angaben von Generalsekretär Mark Rutte ihr selbstgestecktes Ziel für Ukraine-Hilfen mehr als erfüllt. „Auf dem Gipfel in Washington haben die Alliierten zugesagt, der Ukraine im Jahr 2024 Sicherheitsunterstützung in Höhe von 40 Milliarden Euro bereitzustellen“, sagte Rutte bei einer Pressekonferenz in Brüssel. Nach jüngsten Zahlen seien es allerdings 50 Milliarden Euro geworden. „Die Alliierten haben ihre Verpflichtungen nicht nur erfüllt – sie haben sie weit übertroffen“, sagte Rutte.

Er betonte dabei auch, dass mehr als die Hälfte der Ukraine-Hilfen von den europäischen Alliierten und Kanada zur Verfügung gestellt worden seien. Man gehe einen großen Schritt in die Richtung dessen, was der neue US-Präsident Donald Trump fordere, erklärte Rutte mit Blick auf die Debatte über eine faire Lastenteilung im Bündnis. Er stimme Trump zu, dass es bei der Sicherheitsunterstützung Ausgeglichenheit geben müsse.
Bislang ist offen, ob es auch ein Ziel für 2025 geben wird. Es könnte im Juni bei einem Nato-Gipfel im niederländischen Den Haag beschlossen werden. 
Dimitri Taube

Kreml: Russland wartet auf Rückkehr eines Russen aus den USA

Die Freilassung eines US-Amerikaners aus russischer Haft ist nach Angaben des Kreml ein Tauschgeschäft. Russland erwarte demnächst die Rückkehr eines Russen, der in den USA inhaftiert sei, sagte Kremlsprecher Dmitrij Peskow in Moskau. „Dieser Bürger der Russischen Föderation wird dieser Tage an Russland überstellt.“ Sein Name werde erst genannt, wenn der Mann wieder in seiner Heimat sei, sagte Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.

Am Dienstag war ein Sondergesandter von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff, in Moskau gewesen. Von dort brachte er den wegen angeblichen Drogenschmuggels inhaftierten US-Lehrer Marc Fogel mit in die USA. Auch das Weiße Haus sprach davon, dass es um einen Austausch gehe.
Juri Auel
Juri Auel

Ukraine nimmt ranghohen Geheimdienstler wegen Spionage für Russland fest 

Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben ein hochrangiges Mitglied seiner Terrorabwehr wegen Spionage für Russland festgenommen. Dabei handele es sich um den Stabschef der Abteilung, teilt der SBU auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit, ohne den Namen zu nennen. Es seien vierzehn Fälle seiner illegalen Aktivitäten aufgedeckt worden. 
Julia Daniel
Julia Daniel

Medwedew: Selenskijs Gebietstausch-Vorschlag ist Unsinn

Der stellvertretende Chef des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, weist einen vom ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij ins Gespräch gebrachten Gebietstausch entschieden zurück. Der Vorschlag sei Unsinn, erklärt der enge Vertraute von Präsident Wladimir Putin. Er fügt hinzu, Russland habe gezeigt, dass es Frieden durch Stärke erreichen könne. Selenskij hatte in einem Interview der britischen Zeitung Guardian gesagt, er sei im Falle von Verhandlungen bereit, von den ukrainischen Truppen kontrollierte Landesteile in der russischen Region Kursk gegen ukrainische Gebiete zu tauschen, die derzeit von Russland gehalten würden. 
Julia Daniel
Julia Daniel

Russland attackiert Kiew mit ballistischen Raketen 

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in den frühen Morgenstunden von heftigem Raketenbeschuss erschüttert worden. Die örtliche Militärverwaltung und die Rettungsdienste berichteten auf Telegram über Brände in mehreren Stadtteilen, unter anderem auf den Dächern von Wohnhäusern sowie in einem Industriegebiet. Ob es sich dabei um Raketeneinschläge oder Schäden durch herabgefallene Trümmer abgefangener Geschosse handelt, war zunächst unklar. Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko wurde im Stadtteil Obolon ein Mensch getötet, mindestens drei weitere wurden verletzt.

Die ukrainische Luftabwehr hatte zuvor vor dem Anflug ballistischer Raketen aus nordöstlicher Richtung gewarnt. In sozialen Medien berichteten etliche Menschen über laute Explosionen in Kiew. 
Julia Daniel
Julia Daniel

US-Regierung verstärkt diplomatische Bemühungen

Kurz vor dem dritten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine schickt US-Präsident Donald Trump unterdessen hochrangige Mitglieder seiner Regierung nach Russland und in die Ukraine. So konnte der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, in Russland die Freilassung des dort inhaftierten US-Staatsbürgers Marc Fogel erwirken. Trump begrüßte Fogel nach dessen Ankunft in Washington, wie auf einem Video des Weißen Hauses zu sehen war. 
Marc Fogel war seit 2021 in Russland inhaftiert.
Marc Fogel war seit 2021 in Russland inhaftiert. REUTERS
Der Lehrer war 2021 an einem Moskauer Flughafen festgenommen und später wegen Drogenschmuggels zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Trump, Witkoff und weitere Berater hätten mit Moskau einen „Austausch“ vereinbart, der ein „Zeichen des guten Willens“ seitens der Russen sei, so das Weiße Haus. Was die russische Seite im Gegenzug bekam, wurde offengelassen. Trumps Sonderbeauftragter für Geiselangelegenheiten, Adam Boehler, sagte dem Sender CNN, man erwarte am heutigen Mittwoch die Freilassung eines weiteren US-Bürgers.

Zudem schickte Trump seinen Finanzminister Scott Bessent für Gespräche über ein Ende des russischen Angriffskriegs in die Ukraine. Bessent werde sich dort mit Präsident Wolodimir Selenskij unterhalten, kündigte Trump über sein Online-Sprachrohr Truth Social an. Der Krieg müsse enden und bald werde es so weit sein. Es gebe zu viel Tod und Zerstörung. „Wenn Amerika stark ist, herrscht Frieden in der Welt“, fügte der Republikaner in Großbuchstaben hinzu. Trump nannte keinen genauen Zeitpunkt für Bessents Reise. Zuletzt hatte der US-Präsident besonderes Interesse an seltenen Mineralien in der Ukraine gezeigt und US-Hilfen für das von Russland angegriffene Land an Zugang zu dort lagernden Rohstoffen geknüpft. Selenskij hatte deutlich gemacht, dass er sich für westliche Hilfe erkenntlich zeigen wolle, und in diesem Zusammenhang Seltene Erden und andere Bodenschätze genannt.

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth soll heute bei einem Treffen der Ukraine-Partner in Brüssel dabei sein, wo über die weitere Unterstützung des Landes beraten wird. Im Nato-Hauptquartier kommen am Nachmittag Verteidigungsminister im Format der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe zur Koordinierung von Waffenhilfen zusammen. Am Donnerstag wird Hegseth an einem Treffen der Nato-Verteidigungsminister teilnehmen.
Julia Daniel
Julia Daniel

Polen: Russischer Jet kurzzeitig in unseren Luftraum eingedrungen 

Ein russischer Militärjet sei am Dienstag in den polnischen Luftraum in der Danziger Bucht der Ostsee eingedrungen. Dies sei nach russischen Angaben auf einen Ausfall des Navigationssystems zurückzuführen, teilt das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte auf X mit. Der Jet sei 6,5 Kilometer in den polnischen Luftraum eingedrungen und dort für etwas mehr als eine Minute geblieben, bevor er seinen Kurs geändert habe. Die polnischen Dienste zur Luftraumüberwachung hätten im Kontakt mit der russischen Seite gestanden. Diese habe die Verletzung des Luftraums bestätigt. "Die Flugroute wurde nach Eingreifen des Navigators der Streitkräfte der Russischen Föderation sofort geändert", hieß es.

"Es ist wichtig, dass unsere Systeme dieses Flugzeug sofort entdeckt haben und es unseren Luftraum verlassen hat, nachdem es die Nachricht bekommen hatte, dass der Luftraum verletzt wurde", sagt Polens Innenminister Tomasz Siemoniak dem Sender TVN24. Das Außenministerium werde die Situation bewerten und darauf reagieren.
Julia Daniel
Julia Daniel

Kiew lockt junge Ukrainer mit Prämie zum Kriegsdienst 

Angesichts eines akuten Soldatenmangels will die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Invasion auch junge Männer im Alter von 18 bis 24 Jahren als Freiwillige rekrutieren - mit hohen Prämienzahlungen. Wer einen Einjahresvertrag mit den Streitkräften abschließe, erhalte eine Zahlung von einer Million Hrywnja (gut 23 200 Euro) und einen monatlichen Sold von 120 000 Hrywnja (knapp 2 900 Euro), teilte das Verteidigungsministerium mit.  Die eine Million Hrywnja bekommen die Freiwilligen dabei gestaffelt. Nach Kriegsbeginn hatte Kiew ein Mobilisierungsgesetz erlassen, wonach Männer zwischen 25 und 60 Jahren wehrpflichtig sind.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hat sich in der Vergangenheit geweigert, das Wehrpflichtalter auf 18-Jährige zu senken. Die jüngeren Jahrgänge gelten als geburtenschwach. Dementsprechend würde ihr Einsatz an der Front radikale Auswirkungen auf die Zukunft des Landes haben, gab er zu bedenken.
Allerdings leidet die Ukraine schon seit längerer Zeit daran, nicht genug Soldaten an der Front zu haben. Nach massivem Druck, der vor allem von den USA ausgeübt worden sein soll, hat Kiew daher wohl nun das Wehrpflichtverbot mit der Freiwilligenregelung aufgeweicht.

Russland zahlt ebenfalls hohe Prämien, um den Nachschub an Soldaten für seinen Angriffskrieg zu sichern. Diese variieren von Region zu Region. In Moskau werden Freiwilligen so Soldzahlungen von umgerechnet über 50 000 Euro für das erste Kriegsjahr versprochen. 
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SZ PlusMeinungKrieg in der Ukraine
:Wie Putin die Ohnmacht des Westens nutzt

Essay von Stefan Kornelius

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