Liveblog zum Krieg in der Ukraine:Russland will Moskaus Luftabwehr stärken

In Moskau trafen am Dienstag Trümmer von Drohnen ein Wohnhaus. Auf die mutmaßlichen Angriffe reagiert der Kreml weiterhin zurückhaltend. (Foto: KIRILL KUDRYAVTSEV/AFP)
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Alle Entwicklungen im Liveblog

Viele Angaben über den Kriegsverlauf wie Opferzahlen oder Details zu Kämpfen stammen von ukrainischen oder russischen Behörden und lassen sich oft nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.

Wichtige Updates

Massiver Drohneneinsatz

Polen und die baltischen Staaten planen Ausstieg aus internationalen Verträgen

Deutschland liefert Gepard-Panzer, Munition und Überwachungsdrohnen

Trump: Gespräch mit Putin am Dienstag

Baerbock-Appell an Trump vor Putin-Gespräch: Keine Optionen vom Tisch nehmen 

Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Trump: Freue mich auf das Gespräch mit Putin

US-Präsident Donald Trump verweist vor seinem heutigen Telefonat mit Russlands Staatschef Wladimir Putin darauf, dass einige Bausteine einer Friedenslösung im Ukraine-Krieg bereits ausgearbeitet seien. „Viele Elemente eines endgültigen Abkommens sind vereinbart worden, aber es bleibt noch viel zu tun“, verkündete Trump über sein Online-Sprachrohr Truth Social. „Ich freue mich sehr auf das Gespräch mit Präsident Putin.“ Die ukrainische Staatsführung forderte, den Kremlchef unter Druck zu setzen, da er den seit gut drei Jahren andauernden Angriffskrieg bewusst in die Länge ziehe.
Das geplante Telefonat zwischen Trump und Putin soll nach Angaben des US-Präsidenten am Dienstagmorgen stattfinden (Ortszeit Washington; also am Nachmittag/Abend deutscher Zeit) und wäre nach offiziellen Angaben das zweite seit Amtsantritt des Republikaners im Januar. Das erste Gespräch fand im Februar statt.
Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

US-Präsident soll Krim Russland zuschlagen wollen

Donald Trump erwägt einem Medienbericht zufolge die Anerkennung der 2014 von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim als russisches Territorium. Dies könne in einer zukünftigen Friedensvereinbarung geregelt werden, berichtet das Nachrichtenportal Semafor unter Berufung auf zwei mit dem Thema vertraute Insider. Möglicherweise könnten die USA zudem die Vereinten Nationen (UN) zu dem Schritt drängen. Unabhängig bestätigen lässt sich das nicht. Semafor zufolge lehnte das US-Präsidialamt eine Stellungnahme ab. Trump habe noch keine formelle Entscheidung getroffen. Eine Anerkennung der Krim-Annexion sei nur eine von mehreren Optionen. Die Krim wird von den meisten Ländern als Teil der Ukraine anerkannt. 
Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Massiver Drohneneinsatz

Unmittelbar vor einem geplanten Telefonat zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin kamen auf beiden Seiten geballt Drohnen zum Einsatz. Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht 63 russische Drohnen abgefangen und zerstört. Insgesamt hätten die russischen Streitkräfte 137 Drohnen auf Ziele in mehreren Regionen der Ukraine abgefeuert. 64 davon seien verloren gegangen, ohne dass Schäden entstanden seien. So bezeichnet die Ukraine üblicherweise ihre elektronische Kriegsführung, mit der Drohnen durch Störsender abgelenkt werden.

Das russische Verteidigungsministerium teilt über die Nachrichten-App Telegram mit, dass Russlands Luftabwehreinheiten in der Nacht zum Dienstag 46 ukrainische Drohnen zerstört haben. 41 Drohnen seien über der Region Belgorod abgeschossen worden, der Rest über den Gebieten Brjansk, Kursk und Orjol. 
Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Polen und die baltischen Staaten planen Ausstieg aus internationalen Verträgen

Polen und die drei baltischen Staaten wollen vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs aus einem internationalen Abkommen zur Ächtung von Personenminen aussteigen. Die Verteidigungsminister der vier EU- und Nato-Staaten empfahlen in einer gemeinsamen Erklärung den Rückzug ihrer Länder aus dem Ottawa-Übereinkommen. Die Entscheidung muss noch von den Regierungen und Parlamenten der jeweiligen Länder gebilligt werden. Das Ottawa-Übereinkommen sieht ein umfassendes Verbot von Einsatz, Lagerung, Herstellung und Weitergabe aller Arten von Personenminen vor, die als besonders grausame Waffen gelten. Der Vertrag wurde 1997 abgeschlossen und seitdem von mehr als 160 Ländern - darunter Deutschland - unterzeichnet.
„Mit dieser Entscheidung senden wir eine klare Botschaft: Unsere Länder sind vorbereitet und können alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um unser Territorium und unsere Freiheit zu verteidigen“, heißt es in der nun verabschiedeten Erklärung der Verteidigungsminister von Polen, Litauen, Lettland und Estland. Zugleich betonten sie, dass ihre Länder auch nach dem geplanten Rückzug aus dem Abkommen dem humanitären Völkerrecht, einschließlich des Schutzes der Zivilbevölkerung während eines bewaffneten Konflikts, verpflichtet bleiben werden.

Katja Guttmann
Katja Guttmann

Verdoppelung der Militärhilfe für die Ukraine: Italien und Spanien ziehen nicht mit

Italien und Spanien wollen derzeit einen Vorschlag der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas zur Verdoppelung der Militärhilfe für die Ukraine auf bis zu 40 Milliarden Euro nicht mittragen. So sagte Italiens Außenminister Antonio Tajani am Montag bei einem Treffen mit seinen Amtskollegen aus den 27 EU-Ländern in Brüssel, der Vorschlag müsse zunächst eingehend und im Lichte bevorstehender Entwicklungen diskutiert werden. So warte er das Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ab, um zu sehen, ob es Fortschritte gebe. Spaniens Außenminister Jose Manuel Albares betonte, sein Land habe sich bereits verpflichtet, der Ukraine in diesem Jahr eine Milliarde Euro Militärhilfe zukommen zu lassen. 

Kallas sagte indes nach dem Treffen, ihr Vorschlag habe "breite politische Unterstützung" und die Gespräche würden nun in die Details gehen. Nach Angaben von Diplomaten wird der Vorschlag von den nord- und osteuropäischen Ländern stark unterstützt. Einige Staaten Südeuropas waren jedoch zurückhaltender, was die Spaltung zwischen den Ländern widerspiegelt, die geografisch näher an Russland liegen und mehr Hilfe für die Ukraine geleistet haben, und den weiter entfernten Ländern, die im Verhältnis zu ihrer Wirtschaftsleistung weniger Hilfe geleistet haben.
Leopold Zaak
Leopold Zaak

Deutschland liefert Gepard-Panzer, Munition und Überwachungsdrohnen

Die amtierende Bundesregierung unterstützt die Ukraine mit einem weiteren Militärpaket. Der Fokus liegt dabei vor allem auf der Luftverteidigung: Nach eigenen Angaben hat die Bundesregierung drei weitere Gepard-Panzer in die Ukraine geschickt. Diese werden vor allem eingesetzt, um russische Drohenangriffe abzuwehren. Hinzu kommen etwa 10 000 Schuss Munition für die Abwehrpanzer.

Auch für das Iris-T-Luftabwehrsystem erhält die Ukraine Munition. Wie viele Raketen Berlin liefert, ist allerdings unklar. Zusätzlich sind in dem Paket 50 Überwachungsdrohnen, Artillerie- sowie Panzermunition und Minenräumpanzer vom Typ Wisent enthalten.

Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt war am Montag in Kiew zu Besuch, dort traf er sich mit Andrij Jermak, dem Leiter der ukrainischen Präsidialverwaltung. Jermak dankte Schmidt für die deutsche Unterstützung sowie das neueste Militärpaket.
Leopold Zaak
Leopold Zaak

Starmer: 30 Staaten würden sich an „Koalition der Willigen" beteiligen

Eine „bedeutende Anzahl“ von Staaten ist nach britischer Darstellung bereit, nach einem etwaigen Friedensabkommen Truppen in der Ukraine zu stationieren. Mehr als 30 Staaten würden sich voraussichtlich an der sogenannten „Koalition der Willigen“ beteiligen, teilt das Büro von Premierminister Keir Starmer mit. Zwar würden nicht alle gleichermaßen einen Beitrag leisten können. Es werde jedoch eine „bedeutende Streitmacht“ zusammenkommen, für die eine signifikante Zahl von Ländern Soldaten stellen würde. Starmer traf sich am Samstag virtuell mit Staats- und Regierungschefs zu den Plänen. Am Donnerstag sollen in Großbritannien dann Militärs beraten. Die USA sind nicht an der Koalition beteiligt. Starmer fordert aber eine Art Sicherheitsgarantie der USA für die internationalen Truppen.
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Trump: Gespräch mit Putin am Dienstag

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, am Dienstag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sprechen zu wollen. Er werde dann wohl etwas zu den laufenden Gesprächen zum Ukraine-Krieg ankündigen können, sagte Trump am Sonntag (Ortszeit) vor Journalisten in der Präsidentenmaschine Air Force One. Kremlsprecher Dmitrij Peskow bestätigte das geplante Telefonat gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur Tass.

Trump sagte Berichten zufolge, man rede bereits über die „Aufteilung gewisser Vermögenswerte“ zwischen den beiden Seiten. Land und Kraftwerke stünden im Mittelpunkt der Gespräche über ein Russland-Ukraine-Abkommen. Was das konkret heißt, ist bisher unklar. Aus Moskau gibt es keine Einzelheiten zum geplanten Gespräch.

Vergangene Woche hatte sich der US-Sondergesandte Steve Witkoff mit Putin im Kreml getroffen. Witkoff berichtete im Anschluss von einem „positiv“ verlaufenen Treffen. Putin deutete dabei bereits mögliche russische Bedingungen für ein Abkommen über eine Waffenruhe an: Zum Beispiel soll die Ukraine in der Zeit keine Soldaten mobilisieren und keine Waffen erhalten dürfen. Vertreter der USA und der Ukraine hatten einen Vorschlag für eine Waffenruhe ausgehandelt, sie soll 30 Tage dauern.

Wie das Treffen zwischen Witkoff und Putin ablief und was der russische Machthaber bezwecken könnte (SZ Plus): 
Dimitri Taube

Baerbock-Appell an Trump vor Putin-Gespräch: Keine Optionen vom Tisch nehmen 

Außenministerin Annalena Baerbock hat an US-Präsident Donald Trump appelliert, in seinem für Dienstag geplanten Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin keine unabgesprochenen Zugeständnisse zulasten der Ukraine zu machen. Es sei nun sehr wichtig, dass Europäer und Amerikaner gemeinsam und geschlossen agierten, sagte die Grünen-Politikerin bei einem EU-Außenministertreffen in Brüssel. So müsse die territoriale Integrität der Ukraine die Grundlage aller Verhandlungen sein und es dürften vorher keine Optionen vom Tisch genommen werden.

Offene Kritik an den geplanten Beratungen von Trump mit Putin äußerte Baerbock nicht. Das Gespräch sei Teil des Prozesses, sagte sie. Telefoniert mit dem Kremlchef hätten auch schon viele andere Akteure, auch europäische Staats- und Regierungschefs.

Trump sieht laut eigener Aussage gute Chancen für eine Vereinbarung zur Beendigung des Ukraine-Kriegs. Der Kreml hat den Telefontermin bisher nicht bestätigt. Russland war bislang auch nicht bereit für eine sofortige Waffenruhe auf Vorschlag der USA. „Der Ball liegt jetzt im Feld Putins“, sagte Baerbock.

Problematisch ist der Kurs von Trump aus Sicht vieler EU-Staaten, weil bislang vor allem von der Ukraine Zugeständnisse gefordert wurden. So sollte die Ukraine aus US-Sicht etwa ihre Ambitionen auf einen schnellen Nato-Beitritt aufgeben und akzeptieren, dass ein Teil ihres Staatsgebiets dauerhaft unter russischer Kontrolle bleibt.
Dimitri Taube

Ukrainischer Verteidigungsminister: Werden weiter im Gebiet Kursk kämpfen

Das ukrainische Militär hält nach offiziellen Angaben noch Positionen im russischen Gebiet Kursk. „Wir haben weiterhin eine signifikante Zahl an (Quadrat-)Kilometern feindlichen Territoriums unter Kontrolle“, sagte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow dem US-Sender Fox News. Derzeit seien keine ukrainischen Einheiten dort eingekreist. „Aussagen über Tausende ukrainische Soldaten, die eingekesselt sind, sind daher nicht korrekt“, betonte er.

Kremlchef Wladimir Putin und sein Generalstabschef Waleri Gerassimow hatten nach dem russischen Vorstoß auf Sudscha von der angeblichen Einkesselung Tausender ukrainischer Soldaten gesprochen. US-Präsident Donald Trump hatte am Freitag den Kremlchef um Milde für diese Soldaten gebeten - Kiew hat seither mehrfach die Einkesselung dementiert.

So räumte Umjerow zwar den Rückzug auf „vorteilhaftere Verteidigungspositionen“ ein, kündigte jedoch auch an, dass die Ukraine weiterhin - zumindest bis zur Einigung auf eine Waffenruhe - aktiv im Gebiet Kursk kämpfen werde. Dies diene dazu, den Vormarsch russischer Truppen auf ukrainisches Gebiet zu verhindern, sagte er.

Zuletzt sind die Ukrainer in der Region massiv zurückgedrängt worden. Karten des Generalstabs in Kiew zeigen nur noch kleine russische Landstriche westlich und südlich von Sudscha als ukrainisch kontrolliert an.
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Gegenseitige Angriffe auf russische Energieanlagen und auf Kiew

In der Nacht hat es einen ukrainischen Drohnenangriff auf Energieanlagen in der russischen Region Astrachan gegeben, wie örtliche Behörden berichten. Dabei sei ein Mensch verletzt worden. Zudem sei ein Brand ausgelöst worden, teilt der Gouverneur der Region Igor Babuschkin auf Telegram mit. Die Situation sei unter Kontrolle.

Russische Angriffe hat es wiederum auf Kiew gegeben. Hauptstadtbürgermeister Vitali Klitschko teilte auf Telegram mit, dass ukrainische Luftabwehreinheiten versuchten, den Drohnenangriff abzuwehren. 
Kassian Stroh
Kassian Stroh

EU-Außenminister beraten über milliardenschwere Militärhilfen

Die Außenministerinnen und Außenminister der EU-Staaten beraten an diesem Montag über die weitere militärische Unterstützung der Ukraine. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur vorgeschlagen, dem Land in diesem Jahr Hilfen im Wert von 20 bis 40 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen. Dafür sollen die Mitgliedstaaten entsprechend ihrer Wirtschaftskraft Beiträge leisten. Um ein mögliches Veto einzelner Regierungen zu verhindern, könnte die Teilnahme allerdings freiwillig sein, wie aus einem der dpa vorliegenden Text aus dem Auswärtigen Dienst hervorgeht. Vor allem Ungarn lehnt die EU-Militärhilfen als sinnlos ab und sagt, sie würden den Krieg verlängern.

Bei dem Treffen am Montag soll es erstmals auf Ministerebene einen Austausch über die neue Initiative von Kallas geben. Eine politische Grundsatzentscheidung wird nicht erwartet. Dafür muss es nach Angaben von Diplomaten vermutlich noch Gespräche auf Ebene der Staats- und Regierungschefs geben. Diese kommen am Donnerstag zu ihrem Frühjahrsgipfel in Brüssel zusammen. 

Für Deutschland wären die von Kallas gewünschten Unterstützungszusagen vermutlich kein Problem, weil für dieses Jahr bereits Hilfen in Höhe von vier Milliarden Euro bewilligt sind und bald noch einmal drei Milliarden Euro hinzukommen sollen. Andere große Länder wie Frankreich, Italien und Spanien müssten ihre Unterstützung für die Ukraine allerdings erheblich ausbauen, wenn sie gemäß ihrer Wirtschaftskraft mit dabei sein wollten.
Kassian Stroh
Kassian Stroh

Selenskij ernennt neuen Generalstabschef

Nach einer Serie militärischer Rückschläge hat der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij die Spitze der Streitkräfte neu sortiert. Neuer Generalstabschef ist mit sofortiger Wirkung der bisherige Stellvertreter, General Andrij Hnatow, wie die Militärführung in Kiew auf Telegram mitteilte. Hnatow solle die Führungsstruktur der Streitkräfte auf allen Ebenen verbessern. 

Der bisherige Generalstabschef Anatolij Barhylewytsch wird neuer Generalinspekteur im Verteidigungsministerium. Er werde künftig die Reformprozesse der Armee überwachen, hieß es. Eine offizielle Begründung für die Notwendigkeit der Veränderungen wurde nicht genannt. Jedoch haben die ukrainischen Streitkräfte in den vergangenen Wochen erhebliche Rückschläge im Kampf gegen die russische Armee erlitten. Neben Gebietsverlusten im Osten des Landes wurden zuletzt auch die ukrainischen Truppen in der westrussischen Region Kursk zurückgedrängt.
Nadja Lissok
Nadja Lissok

US-Sondergesandter Witkoff: Telefonat von Putin und Trump diese Woche

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff geht davon aus, dass US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin in dieser Woche wieder miteinander telefonieren werden. Das sagte Witkoff dem Nachrichtensender CNN. Er hatte sich vor wenigen Tagen mit Putin in Moskau getroffen. Das Gespräch mit Putin habe etwa drei bis vier Stunden gedauert und sei positiv verlaufen, sagte Witkoff, der offiziell Nahost-Sondergesandter ist, in dem Interview. Trump habe er im Anschluss informiert. „Ich gehe davon aus, dass es diese Woche ein Telefonat der beiden Präsidenten geben wird, und wir werden auch weiterhin Gespräche mit den Ukrainern führen.“ 

Zurzeit liegt ein amerikanisch-ukrainischer Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe auf dem Tisch. Putin hat diese bereits an Bedingungen geknüpft und somit dem Vorschlag indirekt eine Absage erteilt. Trotzdem sagte er auf einer Pressekonferenz in Moskau, er wolle den Vorschlag direkt mit Trump besprechen.
Dimitri Taube

Russland und Ukraine setzen Luftangriffe fort

Russland und die Ukraine haben sich nach Angaben von Behörden in der Nacht gegenseitig wieder mit Luftangriffen überzogen. Dabei habe es Tote und Verletzte gegeben.

Der ukrainische Zivilschutz meldet, dass in der Stadt Isjum im Gebiet Charkiw mindestens ein Mensch getötet und drei weitere verletzt worden seien. Zwei der Verletzten seien Jugendliche. Ukrainische Medien berichteten außerdem über eine Reihe von Explosionen in der Region um die Hauptstadt Kiew. Insgesamt meldet die ukrainische Flugabwehr 90 Drohnenangriffe in mehreren Regionen des Landes. Mehr als die Hälfte der Flugkörper seien abgeschossen worden, Dutzende weitere verloren gegangen.

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Grenzregion Belgorod seien drei Menschen verletzt worden, darunter ein siebenjähriges Kind, teilte der zuständige Regionalgouverneur auf Telegram mit. Der Gouverneur der südwestrussischen Region Woronesch erklärte auf Telegram, Luftabwehreinheiten hätten mehr als 15 ukrainische Drohnen über der Region zerstört. Insgesamt seien in der Nacht laut Verteidigungsministerium 31 ukrainische Drohnen zerstört worden. 
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