Krieg in der Ukraine:Parlament bestätigt Sybiha als neuen Außenminister

Nach dem Rücktritt Kulebas übernimmt sein bisheriger Stellvertreter das Amt im Zuge einer großen Kabinettsumbildung. Präsident Selenskij hält die Änderungen für notwendig, um die Regierung zu stärken.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine.  

Wichtige Updates

Zwangsevakuierung in der Ostukraine angeordnet 

Selenskij über Lage in Kursk: "Unsere Leute bleiben standhaft und greifen an" 

Sonderbeauftragter des Papstes verhandelt in Moskau über Gefangenenaustausch

Ukraine meldet Angriff auf Hafenstadt Odessa

Neue EU-Sanktionen gegen Iran

Kassian Stroh
Kassian Stroh

Eine Tote und mehrere Verletzte bei russischem Angriff in der Südukraine

Bei einem russischen Luftangriff auf die südukrainische Großstadt Mykolajiw sind eine Frau getötet und mindestens 16 weitere Menschen verletzt worden. Dies teilt der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Witalij Kim, auf Telegram mit. Einige der Verletzten befänden sich in einem ernsten Zustand.

Am Morgen gegen 2.30 Uhr habe Russland die Großstadt mit Raketen des Lenkwaffensystems S-300 angegriffen - das sind eigentlich Flugabwehrraketensysteme, die Russland im Ukraine-Krieg aber auch in großer Zahl gegen Ziele am Boden einsetzt. Infrastruktureinrichtungen, Wohngebäude, Restaurants und Geschäfte seien beschädigt worden, schreibt Kim, Feuer sei ausgebrochen.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe feuerte die russische Armee von der Krim aus insgesamt sieben Raketen aus S-300-Systemen auf Ziele in der Region Mykolajiw ab. Zudem zählte sie in der Nacht zwei weitere russische Raketen in den Regionen Tschernihiw und Sumy sowie insgesamt 17 russische Kampfdrohnen in der Luft. 
Lara Thiede
Lara Thiede

Zwangsevakuierung in der Ostukraine angeordnet 

Die ukrainischen Behörden ordnen die Evakuierung der strategisch wichtigen Stadt Kupjansk und drei weiterer Ortschaften in der nordöstlichen Region Charkiw an. Gründe seien der Vormarsch russischer Truppen und Schwierigkeiten bei der Versorgung der Bevölkerung im Winter, erkärt der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Syniehubow. Die Evakuierung sei verpflichtend. „Am schwierigsten ist die Situation im Sektor Kupjansk. Auf der Ostseite des Flusses Oskil können wir wegen des ständigen Beschusses die Wiederherstellung der Strom-, Wärme- und Wasserversorgung nicht mehr garantieren", sagt er. „Alle Reparaturtrupps geraten sofort unter russisches Feuer." 

Die ukrainische Militärführung meldet 19 Gefechte in der Nähe von Kupjansk in den vergangenen 24 Stunden. Rund 7000 Einwohner sollen in Evakuierungszentren in Charkiw untergebracht werden. Unterdessen melden die russischen Streitkräfte Gebietsgewinne im Osten, während der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij erklärt, seine Truppen hielten ihre Stellungen. 
Juri Auel
Juri Auel

Selenskij zu EU-Gipfel nach Brüssel eingeladen 

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij soll persönlich zum nächsten EU-Gipfel nach Brüssel reisen. EU-Ratspräsident Charles Michel teilte mit, er habe Selenskij zu dem Spitzentreffen am Donnerstag eingeladen. Dabei solle unter anderem eine Bilanz der jüngsten Entwicklungen im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gezogen werden. Zudem stelle der ukrainische Präsident seinen Siegesplan vor. 
Kassian Stroh
Kassian Stroh

Anwälte: Keine kostenlosen Medikamente mehr für ukrainische Diabetiker in besetzten Gebieten

Die russischen Besatzer in der Ukraine planen offenbar, chronisch Kranken, die nicht die russische Staatsbürgerschaft haben, keine kostenlosen Medikamente mehr zu geben. Das berichtet die Menschenrechtsgruppe Eastern Human Rights Group; in dieser haben sich nach der russischen Invasion vor zehn Jahren Anwälte zusammengeschlossen, um sich für die Wahrung der Menschenrechte in den besetzten Gebieten einzusetzen. Dort träten Anfang 2025 neue Regeln in Kraft, berichtet die Gruppe nun, wonach spezielle Medikamente, Medizinprodukte oder Lebensmittel für chronisch Kranke nur noch dann kostenlos zu bekommen seien, wenn man in der Apotheke einen russischen Pass vorlege. Betroffen seien zum Beispiel Diabetiker oder Asthmatiker.

Gegen Russland wird seit Langem nicht nur der Vorwurf erhoben, aus den besetzten Gebieten im Osten und Süden der Ukraine Menschen zu vertreiben und Russen anzusiedeln. Auch wird auf die ansässige Bevölkerung massiver Druck ausgeübt, die russische Staatsbürgerschaft anzunehmen und dabei die ukrainische abzugeben, wie die Regierung in Kiew, ihre westlichen Verbündeten und Menschenrechtsorganisationen beobachten und als illegal geißeln. Im vergangenen Jahr gab es beispielsweise Berichte, wonach schwangeren Frauen auf der Krim mitgeteilt worden sei, ohne russischen Pass könnten sie nicht in einer Klinik gebären.

Russland betrachtet die Krim sowie die Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson, die es zu mehr oder weniger großen Teilen kontrolliert, als Teil des eigenen Staatsgebiets, was international nahezu einhellig als Bruch des Völkerrechts bewertet wird.
Kassian Stroh
Kassian Stroh

Jugendliche in Deutschland sorgen sich vor einem Krieg

Die Angst vor einem Krieg in Europa ist die größte Sorge von Jugendlichen in Deutschland. Das haben in der nun veröffentlichten Shell-Jugendstudie 81 Prozent der Befragten angegeben. Damit ist dieser Wert verglichen mit der Vorgängerstudie aus dem Jahr 2019 deutlich angestiegen - damals waren es 46 Prozent. 

Auf Platz zwei rangiert mit 67 Prozent die Angst vor Armut (2019: 52 Prozent). Platz drei teilen sich mit jeweils 64 Prozent die Sorge vor Umweltverschmutzung (2019: 71 Prozent) sowie die Angst vor einer wachsenden Feindseligkeit zwischen den Menschen (2019: 56 Prozent).
Kassian Stroh
Kassian Stroh

Ukraine-Beauftragter des Papstes trifft russischen Außenminister 

Der päpstliche Sondergesandte für Frieden in der Ukraine, Kardinal Matteo Zuppi, hat sich mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow getroffen. Nach Angaben des Ministeriums ging es in dem am Montag geführten Gespräch in Moskau auch um eine „Zusammenarbeit im humanitären Bereich im Kontext des Konflikts um die Ukraine“. Es bezeichnete den Dialog zwischen Russland und dem Vatikan als konstruktiv.

Vatikan-Pressesprecher Matteo Bruni hatte am Montag erklärt, Zuppi wolle bei seinem Besuch in Moskau über eine Zusammenführung von ukrainischen Kindern mit ihren Familien und einen Gefangenenaustausch sprechen. Ziel sei es, „den erhofften Frieden zu erreichen“. Seit Beginn der Großinvasion der russischen Armee in die Ukraine im Februar 2022 wurden Tausende Kinder aus den besetzten Gebieten nach Russland verschleppt, die Regierung in Kiew spricht von knapp 20 000.

Der Kampf um die Kinder: SZ-Korrespondentin Silke Bigalke hat eine russische Familie besucht, die einen Jungen aus der Region Donezk aufgenommen hat und jetzt Zweifel bekommt (SZ Plus):
Lara Thiede
Lara Thiede

Ukrainischer Präsidentenberater fordert neues internationales Sicherheitssystem 

Andrij Jermak, der Stabschef des ukrainischen Präsidenten, fordert ein neues internationales Sicherheitssystem, um künftige bewaffnete Aggressionen zu verhindern. „Wir brauchen eine erneuerte Sicherheitsarchitektur, die auf internationalem Recht und der Stärkung der eigenen Verteidigungskapazitäten der Ukraine basiert", sagte er während einer Online-Konferenz zur Friedenssicherung nach der russischen Invasion. „Dieses System sollte nicht nur eine militärische Komponente, sondern auch Sanktionen, finanzielle Unterstützung, Investitionen und eine breite Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen umfassen."

Laut Jermak nehmen 66 Länder und internationale Organisationen an der Konferenz teil. Sie ist Teil einer Reihe von Vorbereitungstreffen für internationale Gipfeltreffen und soll die Unterstützung der Länder des globalen Südens, insbesondere Afrikas und Asiens, gewinnen. 
Juri Auel
Juri Auel

Selenskij über Lage in Kursk: "Unsere Leute bleiben standhaft und greifen an" 

Die ukrainischen Streitkräfte halten nach Angaben von Präsident Wolodimir Selenskij den russischen Truppen in der russischen Region Kursk weiter stand. "Seit fünf Tagen versuchen die Russen nun schon, unsere Verteidigung in der Region Kursk zu durchbrechen. Unsere Leute bleiben standhaft und greifen an", schreibt Selenskij auf X. Die Ukraine hatte Anfang August die russische Westgrenze überschritten und nach eigenen Angaben die Kontrolle über 1300 Quadratkilometer russisches Gebiet mit über 100 Siedlungen erlangt. Russland hat nach eigenen Angaben vergangene Woche mehrere Siedlungen zurückerobert. 

Außerdem berichtete Selenskij, die Ukraine habe bereits eine Million Drohnen beschafft und an die Front geliefert. "Und das ist nur vom Staat. Es gibt auch Lieferungen von Freiwilligen", sagte er in seiner abendlichen Ansprache. 
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Sonderbeauftragter des Papstes verhandelt in Moskau über Gefangenenaustausch

Der päpstliche Sonderbeauftragte für den Frieden in der Ukraine, Kardinal Matteo Zuppi, ist in der russischen Hauptstadt eingetroffen. Dort will er über die Freilassung von Kriegsgefangenen, die Rückführung von Kindern zu ihren Familien und über Perspektiven zum Frieden verhandeln. Dies bestätigte Vatikansprecher Matteo Bruni der Katholischen Nachrichten-Agentur. Es ist der zweite Besuch des Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz in Russlands Hauptstadt. Wen Zuppi zu Gesprächen treffen wird, ist nicht offiziell bestätigt. Möglicherweise könnte es Patriarch Kirill sein. Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche steht der russischen Führung nahe.

Vor wenigen Tagen hatte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij eine Unterredung mit Papst Franziskus in Rom und das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche gebeten, bei der Freilassung von Ukrainern aus russischer Gefangenschaft zu helfen. Dabei sei es auch um Journalisten gegangen, die in Russland gefangen gehalten würden, sagte Selenskij im Anschluss, er habe dem Vatikan eine entsprechende Namensliste gegeben.

Zuppi war im Juni 2023 zum ersten Mal im Rahmen seiner Friedensmission nach Moskau gereist. Damals sprach er mit dem Patriarchen Kirill, mit Maria Lwowa-Belowa, Russlands Kinderrechtsbeauftragten, sowie dem außenpolitischen Berater von Präsident Wladimir Putin, Juri Uschakow. Treffen etwa mit Außenminister Sergej Lawrow oder einem anderen Regierungsmitglied kamen nicht zustande. Wenige Monate später erklärte Lawrow, dass Russland zu weiteren Gesprächen mit dem Sonderbeauftragten des Papstes für eine Beilegung des Ukraine-Kriegs bereitstehe.
Joscha Westerkamp
Joscha Westerkamp

Ukraine meldet Angriff auf Hafenstadt Odessa

Bei einem russischen Raketenangriff auf den Schwarzmeerhafen Odessa ist laut dem Gouverneur der Region, Oleh Kiper, ein Mensch getötet worden. Mindestens acht weitere seien verletzt worden, zwei davon schwer. Bei allen handele es sich um Zivilisten, teilte der stellvertretende Ministerpräsident Oleksij Kuleba auf Telegram mit. Zudem seien zwei Frachter und Lagerhallen beschädigt worden.

Wie hat sich die Lage im Krieg entwickelt? Der Überblick in Karten (SZ Plus):
Philipp Saul
Philipp Saul

Neue EU-Sanktionen gegen Iran

Die EU verhängt wegen der Lieferung ballistischer Raketen an Russland neue Sanktionen gegen Iran. EU-Diplomaten sagten nach einem entsprechenden Beschluss der Außenminister in Luxemburg, die Strafmaßnahmen sollten Unternehmen, Einrichtungen und Personen treffen, die an der Produktion und Lieferung dieser Waffen beteiligt sind. Mit ihnen dürfen künftig keine Geschäfte mehr gemacht werden. Zudem werden in der EU vorhandene Vermögenswerte eingefrorenen, und betroffene Personen dürften nicht mehr in die EU einreisen. Wer genau betroffen ist, soll in Kürze im EU-Amtsblatt veröffentlicht werden.

Die Europäische Union hatte Iran zuvor mehrfach davor gewarnt, ballistische Raketen an Russland weiterzugeben, und sieht diesen Schritt als neuen Tabubruch an. Sie geht wie die USA und Großbritannien davon aus, dass die Waffen im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden sollen und dann dort zu noch mehr Leid und Zerstörung führen. Iran bestreitet die Lieferung ballistischer Raketen an Russland.

Laut offiziellen US-Angaben wurden jedoch Kurzstreckenraketen vom Typ Fath 360 geliefert. Sie haben schätzungsweise eine Reichweite von etwa 120 Kilometern und werden es Russland nach Einschätzung von Militärs ermöglichen, eigene Raketen mit größerer Reichweite für andere Einsätze zu reservieren. Die iranischen Raketen verbesserten Russlands Fähigkeit zu Präzisionsschlägen gegen das ukrainische Militär oder zivile Infrastruktur nahe der Front, hieß es jüngst in einem Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London. Die Raketen, die 2020 erstmals vorgestellt worden waren, können demnach einen 150 Kilogramm schweren Sprengkopf transportieren und ihr Ziel mit einer Genauigkeit von angeblich 30 Metern treffen.
Joscha Westerkamp
Joscha Westerkamp

Geheimdienst-Chefs warnen vor russischen Aktivitäten in Deutschland

Die deutschen Geheimdienste warnen vor zunehmenden russischen Aktivitäten in Deutschland. "Der Kreml sieht die Bundesrepublik Deutschland als Gegner", sagte Bruno Kahl, Präsident des Bundesnachrichtendienstes, heute in einer öffentlichen Anhörung des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestages. Als zweitgrößter Unterstützer der Ukraine stehe Deutschland aus Russlands Sicht "in einer direkten Auseinandersetzung mit Russland". Wladimir Putin gehe es nicht nur um die Ukraine, sondern "in Wirklichkeit um die Schaffung einer neuen Weltordnung", sagte Kahl.

Die Präsidentin des Bundesamtes für den Militärischen Abschirmdienst, Martina Rosenberg, wies darauf hin, dass die Zahl der Ausspähversuche der sogenannten kritischen Infrastruktur "besorgniserregend" hoch sei. Im Fokus stünden unter anderem deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine und Ausbildungsvorhaben der Bundeswehr. Auch Verfassungsschutz-Präsident Thomas Haldenwang betonte, ein "aggressives Agieren der russischen Nachrichtendienste" beobachtet zu haben.
Kassian Stroh
Kassian Stroh

Merz: „Taurus"-Lieferung erst im zweiten Schritt

CDU-Chef Friedrich Merz würde der Ukraine den Marschflugkörper Taurus erst nach einem abgestuften Verfahren liefern. Er sei dafür, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sagen, dass er mit dem Bombardement auf zivile Ziele aufhören müsse. Wenn Russland sich daran nicht halten sollte, wäre er dafür, zunächst die Beschränkung für den Einsatz der gelieferten Waffen aufzuheben, sagt er in der ARD-Sendung Caren Miosga. In einem zweiten Schritt würde er dann Taurus liefern.

Bundeskanzler Olaf Scholz lehnt die Lieferung dieser Marschflugkörper unter anderem wegen deren Reichweite bis Moskau ab. Die Unions-Bundestagsfraktion hatte zweimal einen Antrag eingebracht, Taurus an die Ukraine zu liefern.

Merz kündigte zudem an, im anstehenden Bundestagswahlkampf werde er für deutlich höhere Rüstungsausgaben werben. „Das müssen wir tun“, sagte Merz. „Der Etat (der Bundeswehr) muss aufwachsen.“ Russland rüste derzeit in einem Ausmaß auf, dass das Land in fünf bis acht Jahren in der Lage sei, Nato-Gebiet anzugreifen, sagte Merz. Deutschland und der Westen hätten sich geirrt, als angenommen wurde, Putin werde die Ukraine nicht überfallen. „Wir dürfen uns nicht noch einmal irren.“
Kassian Stroh
Kassian Stroh

Selenskij: Russland bekommt Hilfe nordkoreanischer Soldaten

Kämpfen bereits oder zumindest bald Nordkoreaner Seite an Seite mit russischen Soldaten in der Ukraine? Das behauptet der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij, Russland widerspricht.  „Wir sehen, dass die Allianz zwischen Russland und Regimen wie dem nordkoreanischen immer stärker wird", sagt Selenskij in seiner abendlichen Videoansprache. „Es geht nicht nur um den Transfer von Waffen, sondern auch um den Transfer von Menschen aus Nordkorea zu den Streitkräften der Besatzer." 

Die Regierung in Moskau hat solche Behauptungen als Falschnachrichten zurückgewiesen. Mitte der Woche hatte der südkoreanische Verteidigungsminister Kim Yong Hyun vor Parlamentariern seines Landes gesagt, dass es sehr wahrscheinlich sei, dass Nordkorea Truppen nach Russland verlege. Anlass dafür waren vermutlich Berichte darüber, dass Anfang des Monats mehrere nordkoreanische Soldaten, darunter auch Offiziere, bei einem Angriff im russisch besetzten Teil der Region Donezk verletzt worden seien. Sie seien dort gewesen, um mit russischen Militärs Erfahrungen auszutauschen. Bestätigt ist das nicht. Klar ist bislang nur, dass Nordkorea im Ukraine-Krieg Russland unterstützt und mit Raketen und großen Mengen Artilleriegeschossen beliefert hat.
Kassian Stroh
Kassian Stroh

EU-Außenminister wollen Iran wegen Raketenlieferung sanktionieren

Von Iran hat Russland in den vergangenen zwei Jahren vermutlich mehrere tausend Kampfdrohnen vom Typ Shahed gekauft. Zuletzt hat das Regime in Teheran offenbar auch ballistische Raketen geliefert. Für die westlichen Verbündeten der Ukraine ist das wegen des Kriegs ein Tabubruch – an diesem Montag wollen die Außenminister der EU-Staaten daher neue Sanktionen gegen Iran beschließen. Als wahrscheinlich gilt, dass unter anderem die staatliche Fluggesellschaft Iran Air von den Sanktionen betroffen sein wird. Deutschland und Frankreich hatten bereits im September Arbeiten an Strafmaßnahmen gegen die staatliche Airline angekündigt. 

Die Minister treffen sich in Luxemburg. Weitere Sanktionsbeschlüsse sind gegen Akteure vorgesehen, denen einen Destabilisierung der in die EU strebenden Republik Moldau vorgeworfen wird. Zudem soll es Beratungen zu den Entwicklungen im Nahen Osten sowie zur Lage in der Ukraine geben. Dazu ist per Videokonferenz auch ein informeller Gedankenaustausch mit dem neuen ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha geplant.
© SZ/dpa/rtr/epd/KNA/Bloomberg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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