Maria ist 46 Jahre alt, Murat 57. Das Paar betreibt ein kleines Kleidungsgeschäft auf dem Krakau-Markt in Lwiw. Sie verkaufen sportliche Straßenkleidung, Nike, Puma oder Adidas sind die Marken, die hier dicht gedrängt auf den wenigen Quadratmetern an den Wänden hängen. Einiges davon sind Plagiate, "aber so gut wie die Originale", sagt Murat mit einigem Stolz. Die Ware stamme aus der Türkei, so wie auch er selbst. Vor mehr als 20 Jahren haben sich die beiden in Istanbul kennengelernt, Maria war da Vertreterin für das Möbelhaus ihrer Eltern in der Ukraine. Sie sind ein freundliches Paar mit einer eigentlich traurigen Geschichte. Sie waren einmal wohlhabend, jetzt müssen sie darum kämpfen, die Miete für ihre Wohnung bezahlen zu können. "Wir leben und wir hoffen", sagt Maria. "Alles andere hat keinen Sinn."
Krieg in der Ukraine:"Wir leben und wir hoffen"
Maria und Murat mussten bereits 2014 aus dem Osten der Ukraine fliehen. Seitdem schlagen sie sich in Lwiw durch - ein Schicksal, das nun Hunderttausende Ukrainer mit ihnen teilen.
Von Jan Heidtmann, Lwiw
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