Serhii Jermak (Name geändert) kam von einem Spaziergang nach Hause, als ihn zwei Militärs in Dnipro am Eingang zu seiner Wohnung abpassten - und ihm eine Vorladung ins Militäramt von Dnipro übergaben. Dort solle er sich innerhalb von drei Tagen "zur Überprüfung der Daten" melden. "Wäre ich hingegangen, hätte ich wahrscheinlich sofort die Einberufung bekommen und hätte dableiben müssen", sagt Jermak, ein 39 Jahre alter Ingenieur.
Ukraine:"Früher oder später landen wir alle an der Front"
Ukrainische Soldaten beim Training nahe Saporischschja. Schätzungen zufolge wurden mehr als 100 000 Ukrainer im Krieg bislang getötet oder verletzt.
(Foto: Friedrich Bungert)Seit Beginn des russischen Überfalls sind alle volljährigen Ukrainer bis 60 wehrpflichtig. Mit Tricks und Bestechungsgeldern versuchen viele, den Kriegseinsatz zu vermeiden. Allerdings gehen die Behörden bei Einberufungen oft nicht zimperlich vor.
Von Florian Hassel, Dnipro
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