Ukraine in der Krise:Nato sieht Anzeichen für russischen Rückzug

+++ Generalsekretär Rasmussen: Begrenzte russische Truppenaktivität an der Grenze +++ Mindestens 17 Regierungssoldaten in Ostukraine getötet +++ Viele Absagen für Petersburger Wirtschaftsgipfel wegen Ukraine-Krise +++

Die Entwicklungen im Newsblog

  • Kurz vor den Präsidentschaftswahlen am 25. Mai sieht die Nato Hinweise auf einen Rückzug russischer Truppen.
  • Mindestens 17 Soldaten sterben bei Gefechten in Ostukraine
  • Prorussische Separatisten sprengen Brücke

Hinweis auf russischen Truppenabzug: "Wir haben gestern Abend eine begrenzte russische Truppenbewegung in der Nähe der ukrainischen Grenze gesehen", sagte Rasmussen. Dies könne darauf hindeuten, "dass einige dieser Truppen den Rückzug vorbereiten". Es sei noch zu früh, um zu sagen, was das bedeutet, aber er hoffe, "dass es der Beginn eines umfassenden und ehrlichen Rückzugs ist", sagte Nato-Generalsekretär Fogh Rasmussen weiter. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte in den vergangenen Wochen immer wieder angekündigt, die Truppen abziehen zu wollen, doch passiert war bisher nichts. Auch am Mittwoch hatte Putin sich entsprechend geäußert, "damit nicht Spekulationen entstehen, wir würden die Präsidentenwahlen behindern".

Tote und Verletzte bei Kämpfen: Kurz vor den Präsidentschaftswahlen erleidet die Armee ihre schwersten Verluste seit Beginn der mehrwöchigen Militäroffensive gegen prorussische Separatisten. Offiziellen Angaben zufolge wurden am Donnerstag mindestens 17 Regierungssoldaten bei zwei Angriffen im Osten des Landes getötet. Ministerpräsident Arseni Jazenjuk verlangte eine Krisensitzung des UN-Sicherheitsrats, da Russland "den Konflikt anheizt" und die Wahl am Sonntag zu sabotieren versuche. Allein bei einem Granaten- und Mörserangriff nahe der Donbass-Stadt Wolnowacha wurden 16 Soldaten getötet, wie das Gesundheitsministerium erklärte. Die Separatisten hatten dort in der Nacht gezielte und massive Angriffe gegen die Streitkräfte geführt. Bei einer Rebellenattacke auf einen Militärkonvoi vor der Stadt Rubischne in der Region Lugansk wurde nach Angaben des Verteidigungsministeriums ein weiterer Soldat getötet. Zusammen seien bei beiden Angriffen etwa 20 Truppenmitglieder verletzt worden.

Separatisten verzögern Vorrücken der Armee: Mit der Sprengung einer Brücke verzögern militante Aktivisten in der Ostukraine das Vorrücken von Regierungseinheiten im Raum Lissitschansk. Die Sicherheitskräfte hätten am Morgen mit gepanzerten Fahrzeugen den Ort rund 90 Kilometer nordwestlich der Gebietshauptstadt Lugansk erreicht, sagte Separatistenführer Alexej Tschmilenko. Die prorussischen Kräfte brachten daraufhin die Verkehrsverbindung über einen Nebenfluss des Don zum Einsturz. Es habe zudem Schusswechsel gegeben, sagte Tschmilenko.

Kriegsrecht ausgerufen: In der selbsternannten "Volksrepublik Lugansk" rufen die Machthaber das Kriegsrecht aus. Dies gelte, bis die prowestliche Führung ihre Truppen aus der Region an der russischen Grenze abziehe, kündigt ein Sprecher an. Die ukrainische Führung hat die Kontrolle über Donezk und Lugansk verloren und bereits eingeräumt, dass die Präsidentenwahl an diesem Sonntag dort nicht stattfinden kann.

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