Es ist eine grausige Aufgabe für die Polizisten und Ermittler der für Kriegsverbrechen zuständigen Abteilung der Staatsanwaltschaft in Charkiw: die Spuren des russischen Bombenangriffs auf den belebten Baumarkt Epizentr zu sichern, bei dem am Samstag möglicherweise mehrere Dutzend Menschen ums Leben kamen - und verkohlte Leichen anhand von DNA-Proben von Verwandten zu identifizieren. Am Sonntag etwa nahm die Polizei dem achtjährigen Mychajlo eine DNA-Probe ab, dessen Vater im Baumarkt arbeitete und als verschwunden gilt. Bis Sonntag waren 14 Tote bestätigt, wurden 43 Menschen als verletzt geführt - und 16 als vermisst. Es war der tödlichste, aber nicht der einzige russische Angriff auf die zweitgrößte Stadt der Ukraine allein an diesem Tag: Schon in der Nacht hatten die Russen mit einem Iskander-Marschflugkörper und S-300/S-400 Raketen eine Bildungseinrichtung angegriffen.
Ukraine:Das Grauen kommt auf Gleitflügeln
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Russische Piloten bombardieren Charkiw und treffen dabei einen belebten Baumarkt. Sie agieren aus dem bisher sicheren heimatlichen Luftraum.
Von Florian Hassel, Belgrad

Krieg in der Ukraine:Bastelstube des Todes
Der Mangel an Waffen zwingt die Ukrainer zur Improvisation. Wie eine Drohneneinheit dort auf die Not reagiert und unter Kirschbäumen aus Quadrokoptern und Sprengstoff Geschosse zusammenbaut.
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