Scheinreferenden:Abstimmen unter Zwang

Scheinreferenden: Das Ergebnis steht schon fest: eine Angehörige der Wahlkommission in der Region Donezk am Eingang zu einem Stimmlokal.

Das Ergebnis steht schon fest: eine Angehörige der Wahlkommission in der Region Donezk am Eingang zu einem Stimmlokal.

(Foto: Alexander Ermochenko/REUTERS)

In manchen Orten gehen Bewaffnete von Haus zu Haus, in Betrieben wird Angestellten mit Entlassung gedroht, wenn sie nicht abstimmen. Selbst nach russischen Maßstäben entbehren die Pseudo-Referenden jeglicher Legitimität.

Von Florian Hassel, Charkiw

Der Moskauer Ministerialbeamte Witalij Chozenko musste seinen Job in der russischen Hauptstadt vor ein paar Monaten gegen eine neue Aufgabe an einem unbequemen Standort tauschen. Seit dem 8. Juni ist Chozenko, zuvor Abteilungsleiter im russischen Industrieministerium, "Ministerpräsident" der "Volksrepublik Donezk" (DNR). Sie war 2014 mit dem Segen des Kremls 2014 ausgerufen worden. Insgesamt übernahmen allein in den letzten Monaten 21 russische Beamte in Donezk und der "Volksrepublik Luhansk" (LNR) die Ämter von "Ministern" und andere Schlüsselposten. Der Grund: Da die "Volksrepubliken", so formulierte Chozenko, "näher an Russland" rückten, sei es nötig, russische Normen so schnell wie möglich zu übernehmen.

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