Überlebende des KZ Auschwitz:Augen, die die Hölle auf Erden sahen

70 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz haben sich Überlebende fotografieren lassen. In ihren Gesichtern spiegeln sich Schmerz und Trauer - die meisten von ihnen verloren ihre Angehörigen.

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(Foto: Laszlo Balogh/Reuters)

70 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz haben sich Überlebende fotografieren lassen. In ihren Gesichtern spiegeln sich Schmerz und Trauer - die meisten von ihnen verloren ihre Angehörigen. Lajos Erdelyi hält eine Zeichnung in Händen, die ein anderer Häftling im KZ Auschwitz angefertigt hat. Der 87-jährige Ungar kam im Mai 1944 nach Auschwitz-Birkenau und wurde später in ein anderes Lager gebracht. Bei seiner Befreiung wog er unter 30 Kilogramm.

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Golda Pollac ist 89 und lebt in Brooklyn, New York. Als sie 19 Jahre alt war, wurde sie zusammen mit ihrer Familie nach Auschwitz deportiert. Nach der Ankunft wurden sie getrennt und sahen sich nie wieder - Goldas Eltern wurden wohl ermordet. Später wurde die junge Frau ins KZ Buchenwald gebracht und musste in einer Flugzeugfabrik arbeiten. Dort erlebte sie das Kriegsende.

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(Foto: REUTERS)

Hy Abrams zeigt ein Notizbuch, in dem all die Stationen seines Martyriums verzeichnet sind: Die Konzentrationslager Auschwitz, Plaszow, Mauthausen, Melk und Ebensee. Im Alter von 20 Jahren wurde der Pole mit seiner Familie nach Auschwitz deportiert. Dort wurde er getrennt von seinen Eltern, seinen drei Schwestern und seinem Bruder. Der heute 90-Jährige sah sie nicht wieder.

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Zofia Wareluk kam in Auschwitz zur Welt - zwei Wochen, bevor die sowjetische Armee das Lager befreite. Ihre Mutter war im vierten Monat schwanger, als die Nazis sie ins KZ verschleppten.

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(Foto: Kacper Pempel/Reuters)

Barbara Doniecka, heute 80 Jahre alt, hält ein Foto in ihren Händen, das sie als Mädchen zeigt. Nach dem Warschauer Aufstand 1944 wurde sie als 12-Jährige zuerst ins Lager Pruszkow gebracht und später nach Auschwitz deportiert.

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Imre Varsanyi war 14, als er und seine Familie nach Auschwitz gebracht worden sind. Viele Jahrzehnte hat der heute 86-Jährige aus Budapest nicht über seine Erfahrungen im KZ reden können. Seine Scham war zu groß. In seinen Händen hält er Fotos von anderen Jungen, die das KZ überlebt haben. Kein Angehöriger von Imre hat das KZ überlebt.

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Erzsebet Brodt ist 89 und lebt nun in Budapest. Als 17-Jährige kam sie ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau mit ihrer Familie. Über die Zugfahrt in das KZ sagt sie, dass die Schwangeren und Kranken gezwungen wurden, in einen bestimmten Waggon zu steigen. Bei der Ankunft in Auschwitz konnte sie sehen, dass niemand die Fahrt in diesem Wagen überlebt hatte.

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(Foto: Laszlo Balogh/Reuters)

Erzsebet Brodt zeigt ein Foto von sich und ihrer Familie vor der Deportation. Niemand außer ihr hat Auschwitz überlebt.

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Janina Reklajtis wurde als 12-Jährige mit ihrer Mutter aus Warschau nach Auschwitz deportiert und dort unter der Nummer 83043 registriert. Später wurde sie nach Berlin geschickt zur Zwangsarbeit. Dort wurde sie befreit.

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Jacek Nadolny ist heute 77 Jahre alt. Der Pole kam als Siebenjähriger nach Auschwitz. Später wurde er in ein Arbeitslager nach Deutschland gebracht.

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(Foto: Laszlo Balogh/Reuters)

Janos Forgacs wurde in einem Viehwaggon nach Auschwitz transportiert, über dessen Fenster mit Stachendraht befestigt war. Der heute 87-jährige Ungar erinnert sich, wie ein deutscher Militärangehöriger den Deportierten sagte, man sollte ihm alle Wertgegenstände geben - denn sie bräuchten diese nun nicht mehr.

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Danuta Bogdaniuk-Bogucka, geborene Kaminska, kam als Zehnjährige mit ihrer Mutter nach Auschwitz. Das Mädchen wurde vom berüchtigten SS-Arzt Josef Mengele für seine Menschenversuche missbraucht.

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Laszlo Bernath ist 87 und lebt in Budapest. Bei der Ankunft in Auschwitz tat er als 15-Jähriger das, was ihm sein Vater sagte: Er gab vor, älter zu sein. So wurde er wohl von der SS als arbeitsfähig eingestuft. Von der Existenz der Gaskammern hatte er zunächst nicht gewusst.

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Bogdan Bartnikowski aus Warschau ist heute 82 Jahre alt. Er wurde als 12-jähriger Junge unter der Nummer 192731 in Auschwitz registriert.

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Mit seiner Familie wurde Bartnikowski von KZ zu KZ gebracht - und überlebte. Nach dem Krieg arbeitete er als Journalist und Pilot.

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Halina Brzozowska aus Warschau kam als 12-Jährige mit ihrer sechs Jahre alten Schwester nach Auschwitz. Sie sagt, es sei kaum zu beschreiben, wie es war, Familie und Kindheit zu verlieren.

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(Foto: REUTERS)

Stefan Sot kam 1944 nach Auschwitz und bekam die Nummer 192705. Später wurde der Pole als Halbwüchsiger in ein Arbeitslager gebracht, wo er in der Küche arbeiten musste, die das Essen für die SS-Leute kochte.

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(Foto: Laszlo Balogh/Reuters)

Eva Fahidi, heute 90, zeigt ein Foto ihrer Eltern und ihrer Schwester. Die ungarische Familie wurde von Debrecen nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Von Evas Familie hat niemand außer ihr überlebt.

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(Foto: REUTERS)

Elzbieta Sobczynska war für die SS einfach nur die Nummer 85536, als sie als zehnjähriges Mädchen mit ihrer Mutter und ihrem Bruder nach Auschwitz geschafft wurde. Nach ihrer Ankunft wurden sie getrennt in Lagerblöcke für Frauen, Mädchen und Jungen.

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(Foto: Kacper Pempel/Reuters)

Elzbieta Sobczynska hält die Taschenuhr ihres Vaters in Händen. Ihr Bruder hat sie durch die Zeit im Lager hindurch aufbewahrt. Die 80-Jährige Polin sagt, die Deutschen hätten ihr ihre Kindheit geraubt und die Chance, ein anderes Leben zu führen.

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Marian Majerowicz, 88 Jahre alt, zeigt die Nummer, die ihm nach der Ankunft im KZ Auschwitz auf den linken Unterarm tätowiert wurde. Im Lager traf er seinen Vater, der ihm sagte, dass seine Mutter und sein jüngerer Bruder vergast worden waren. Auch der Vater überlebte den Krieg nicht.

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(Foto: Kacper Pempel/Reuters)

Jadwiga Bogucka wurde als 19-Jährige nach Auschwitz verschleppt. Sie gehörte zu denjenigen Häftlingen, die am 27. Januar 1945 von der Roten Armee befreit wurden.

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(Foto: REUTERS)

Jadwiga Bogucka hält ein Foto in Händen, das sie als junge Frau zeigt. Im KZ Auschwitz hatte die SS sie zu einer Nummer gemacht.

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