Tzipi Livni:Die entschlossene Sauberfrau

Außenministerin Tzipi Livni ist auf dem Weg, die mächtigste Frau in Israel zu werden. Niemand kennt die Politikerin, die keine Vorbilder hat, wirklich.

13 Bilder

-

Quelle: SZ

1 / 13

Die Mitglieder der Regierungspartei Kadima haben gewählt: Israels Außenministerin Tzipi Livni hat laut offiziellem Wahlergebnis 43,1 Prozent erhalten.

Im Wahlkampf setzte sie auf Anti-Olmert- und Anti-Korruptions-Kampagnen.

Tzipi Livni bei ihrer Stimmabgabe. Foto: AFP

-

Quelle: SZ

2 / 13

Damit hat die 50 Jahre alte Juristin die Mehrheit der Parteimitglieder überzeugt. Livni wird zuerst Parteivorsitzende und danach voraussichtlich auch Regierungschefin werden. Staatspräsident Peres hat sie mit der Regierungsbildung beauftragt.

Anhänger von Tzipi Livni jubeln bei den ersten Hochrechnungen. Foto: AP

-

Quelle: SZ

3 / 13

Transportminister Schaul Mofaz gratulierte seiner Rivalin Zipi Liwni zum Sieg. Angesichts des knappen Wahlausgangs hatte Mofaz' Anwalt empfohlen, das Ergebnis anzufechten.

Foto: AP

-

Quelle: SZ

4 / 13

Ein enttäuschter Anhänger Schaul Mofaz' sitzt nach den Wahlen vor einem Plakat seines favourisierten Kandidaten.

Die Entscheidung war knapper als zunächst erwartet. In Prognosen dreier Fernsehsender, die unmittelbar vor dem Ende der Abstimmung veröffentlicht worden waren, hatte alles noch nach einem klaren Sieg für Livni ausgesehen.

In diesen Prognosen kam die Außenministerin auf 47 bis 49 Prozent der Stimmen, Mofas dagegen nur auf 37 Prozent.

Foto: AFP

-

Quelle: SZ

5 / 13

Das US-Magazin Time wählte Tzipi Livni als eine der 100 weltweit wichtigsten Personen. Nun also schickt sich die israelische Außenministerin an, die einflussreichste Frau in Israel seit Ministerpräsidentin Golda Meir (1969-74) zu werden.

Foto: AP

-

Quelle: SZ

6 / 13

Anders als andere führende Politiker in Israel trägt Livni keine Altlasten mit sich herum. Sie ging erst 1999 in die Politik - als Knesset-Abgeordnete der rechtsgerichteten Likud-Partei.

Heute präsentiert sie sich als "Sauberfrau" und als neuer Politikertyp. "Der Staat hat Visionen und Werte, an die nicht nur seine Bürger, sondern auch seine Führer gebunden sind", lautet eines ihrer Credos. Kritiker bespötteln sie als "Heilige Tzipi".

Foto: AP

-

Quelle: SZ

7 / 13

Vielen Israelis ist das Gesicht Livnis zwar bekannt, aber die Person Livni fremd. Die Tageszeitungen Haaretz und Jerusalem Post sprechen von einem "Livni-Paradox": "Das Land liebt sie, wenn auch nur, weil es so wenig über sie weiß."

Livni gibt sich gerne volksnah: Hier nimmt sie an den Feierlichkeiten zum Schulanfang in der Tel-Hai-Schule in Tel Aviv teil.

Foto: AFP

-

Quelle: SZ

8 / 13

In einem Interview mit dem New York Times Magazine plauderte die verheiratete Mutter von zwei Söhnen etwas über die private Tzipi, die ihren Weg von einer Kellnerin, Geheimdienstagentin, Anwältin bis zur Ministerin machte: "Ich ziehe Jeans einem Kostüm vor, Sneaker den Stöckelschuhen und Märkte den Einkaufszentren (...) Ich liebe keine Förmlichkeiten."

Unkonventionell gibt sich Livni auch bei offiziellen Terminen. Im T-Shirt und mit Sonnenbrille im Haar wurde sie bei einer Wahlkampfveranstaltung im nordisraelischen Ort Beit She'an fotografiert.

Foto: AFP

-

Quelle: SZ

9 / 13

Livni wäre erst die zweite Ministerpräsidentin in der 60-jährigen Geschichte des Staates Israel. Dennoch verbindet sie nichts mit der ersten Regierungschefin. "Ich habe keine Vorbilder (...) Und ich bewundere sicherlich nicht Golda", sagte sie der Tageszeitung Jediot Achronot.

Golda Meir gehörte zur Arbeitspartei, während Tzipora, wie der biblische Vorname Livnis vollständig lautet, in einer sehr bekannten rechtsgerichteten und zionistischen Familie aufwuchs.

Foto: Reuters

-

Quelle: SZ

10 / 13

Heute fühlt sich Livni in der politischen Mitte angekommen. Gemeinsam mit ihrem politischen Mentor, dem ehemaligen Ministerpräsidenten Ariel Scharon, hatte sie im November 2005 die rechtsgerichtete Likud-Partei verlassen und Kadima (Vorwärts) gegründet. Nachdem Scharon Anfang Januar 2006 einen Schlaganfall erlitt, ernannte der damals amtierende Ministerpräsident Ehud Olmert (re.) den "Shooting Star" in der israelischen Politik am 18. Januar zur Außenministerin - der zweiten Frau auf diesem Posten seit Golda Meir.

Foto: Reuters

-

Quelle: SZ

11 / 13

Unerfahren, unentschlossen, illoyal, führungsschwach und in Sicherheitsfragen zu unbedarft, lauteten die Vorwürfe von Transportminister Schaul Mofaz (li.), der ihr wichtigster parteiinterner Herausforderer gewesen ist.

Livni konterte, dass sie mit Olmert und Verteidigungsminister Ehud Barak zu den drei Personen gehöre, die alle "harten und schwierigen Entscheidungen" treffen müssen. "Sicherheit ist nicht nur eine Frage, ob es Militäroperationen gibt oder nicht", belehrte sie Anhänger einer Haudrauf-Politik. "Der Ministerpräsident muss die Ziele Israels definieren und die Mittel, wie diese erreicht werden können - sei es durch den Einsatz von Militärgewalt oder diplomatische Optionen."

Foto: AP

-

Quelle: SZ

12 / 13

Am Anfang lehnte Livni die Formel "Land für Frieden" ab. Heute unterstützt sie als Verhandlungsführerin in den Friedensgesprächen mit den Palästinensern eine Zwei-Staaten-Lösung - Israel als jüdischer und demokratischer Staat und ein Palästinenserstaat als Heimat für die Palästinenser sowie Vertriebene und Flüchtlinge.

Foto: AFP

-

Quelle: SZ

13 / 13

US-Außenministerin Condoleezza Rice nannte Livni in einer Laudatio für das Time-Magazin eine Frau mit Überzeugung und Intelligenz sowie eine Frau des Friedens. Stundenlang hätten sie frei, offen und manchmal auch kampflustig über Ideen gestritten.

Foto: Reuters

(sueddeutsche.de/dpa/pir/jja)

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: