Süddeutsche Zeitung

Twitter:Innenministerium irritiert mit Tweet zu Asylzahlen

Ein übervolles Deutschland illustriert die Ankündigung für die neue Asylstatistik. Auf Twitter lässt das viele ratlos zurück.

Komplexe Sachverhalte zu bebildern ist oft eine delikate Angelegenheit. Das hat nun auch das Bundesinnenministerium für Inneres erfahren müssen. Für eine eigentlich trockene Pressekonferenz-Ankündigung auf Twitter wählte das Social-Media-Team des Ministeriums eine Umrisskarte Deutschlands. Das alleine wäre wohl nicht weiter aufgefallen, würde es sich nicht um eine Menschenmasse in der Form der Bundesrepublik handeln. Und würde die angekündigte Pressekonferenz nicht die Asylzahlen des dritten Quartals vorstellen.

Eine unglückliche Bild-Auswahl, die nicht unkommentiert bleibt: Unzählige Twitter-User kritisieren die Bebilderung. Es entstünde der Eindruck, Deutschland sei voll, so der Tenor in dem sozialen Netzwerk. Ein User twittert: "Das Bild suggeriert, dass hier für Schutzsuchende kein Platz mehr wäre." Ein anderer schreibt: "Das ist die 'gefühlte Wirklichkeit', von der die AfD so schwärmt." Manch einer fragt amüsiert: "In Brandenburg und Sachsen ist plötzlich nicht mal mehr Platz für Wölfe?"

Auf die Frage, ob das Bild bewusst diesen Eindruck vermitteln sollte, twitterte das BMI: "Nein, das sollte nicht vermittelt werden." Man werde die Kritik aber für die künftige Bildauswahl berücksichtigen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3201459
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/lalse
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.