Süddeutsche Zeitung

EU-Beitritt:"Bitte gebt nicht auf"

  • Auf dem EU-Gipfel in Brüssel gab es auch nach sechsstündigen Verhandlungen keine Einigung über den Start von Beitrittsverhandlungen mit Albanien und Nordmazedonien.
  • EU-Ratschef Tusk rief die Staaten auf, nicht aufzugeben, der scheidene Kommissionspräsident Juncker sprach von einem "schweren historischen Fehler".

Nach der fehlenden Einigung auf den Start von Beitrittsverhandlungen mit den Westbalkan-Staaten Nordmazedonien und Albanien hat EU-Ratschef Donald Tusk beide Länder zum Durchhalten aufgerufen. "Bitte gebt nicht auf. Ich kann eure Frustration völlig verstehen", sagte Tusk am Freitag nach einem EU-Gipfel in Brüssel.

Er habe keinen Zweifel daran, dass beide Staaten eines Tages Mitglieder der Staatengemeinschaft würden. "Sie sind bereit. Leider sind einige Mitgliedstaaten noch nicht bereit." Er halte das für einen Fehler.

Auch Juncker äußert sich kritisch

Kanzlerin Angela Merkel und ihre EU-Kollegen hatten in der Nacht zum Freitag trotz sechsstündiger Diskussion keine Einigung über den Start von Beitrittsverhandlungen mit Skopje und Tirana erzielt. Eigentlich sollte das Startsignal für Gespräche jetzt gegeben werden. Doch Frankreich und einige andere Staaten stellten sich quer. Eine solche Entscheidung müsste jedoch einstimmig getroffen werden.

Auch der scheidende EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker äußerte sich kritisch über die ausbleibende Einigung. "Das ist ein schwerer historischer Fehler, ein schwerer historischer Fehler." Die EU-Staats- und Regierungschefs wollen sich im kommenden Frühjahr erneut mit dem Thema befassen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4647006
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/csi/mkoh
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.