Nach der fehlenden Einigung auf den Start von Beitrittsverhandlungen mit den Westbalkan-Staaten Nordmazedonien und Albanien hat EU-Ratschef Donald Tusk beide Länder zum Durchhalten aufgerufen. "Bitte gebt nicht auf. Ich kann eure Frustration völlig verstehen", sagte Tusk am Freitag nach einem EU-Gipfel in Brüssel.
Er habe keinen Zweifel daran, dass beide Staaten eines Tages Mitglieder der Staatengemeinschaft würden. "Sie sind bereit. Leider sind einige Mitgliedstaaten noch nicht bereit." Er halte das für einen Fehler.
Auch Juncker äußert sich kritisch
Kanzlerin Angela Merkel und ihre EU-Kollegen hatten in der Nacht zum Freitag trotz sechsstündiger Diskussion keine Einigung über den Start von Beitrittsverhandlungen mit Skopje und Tirana erzielt. Eigentlich sollte das Startsignal für Gespräche jetzt gegeben werden. Doch Frankreich und einige andere Staaten stellten sich quer. Eine solche Entscheidung müsste jedoch einstimmig getroffen werden.
Auch der scheidende EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker äußerte sich kritisch über die ausbleibende Einigung. "Das ist ein schwerer historischer Fehler, ein schwerer historischer Fehler." Die EU-Staats- und Regierungschefs wollen sich im kommenden Frühjahr erneut mit dem Thema befassen.