Tunesien:Kalkulierter Hass

Lesezeit: 3 Min.

Demonstranten in Tunis protestierten am Samstag gegen Kais Saied. Der tunesische Präsident hatte in einer Wutrede Migranten aus Subsahara als Gefahr für das Land bezeichnet. (Foto: Fethi Belaid/AFP)

Seit Präsident Kais Saied die in Tunesien lebenden Migranten zum Teil einer Verschwörung erklärt hat, rollt eine Welle der Gewalt gegen dunkelhäutige Menschen durchs Land. Viele Tunesier zeigen sich erschüttert.

Von Mirco Keilberth, Beirut

Die Gewalt gegen Migranten geht auch eine Woche nach Beginn der von Kais Saied angeordneten Verhaftungswelle unvermindert weiter. Der Präsident hatte bei einem Treffen des sogenannten Nationalen Sicherheitsrates vor laufenden Kameras die meist aus Subsahara-Afrika kommenden Migranten als Gefahr für Tunesien bezeichnet. Diese seien Teil einer Verschwörung, die den Islam und die arabische Identität Nordafrikas schwächen wolle. Die anwesenden Minister, Generäle und die Beamten des Innenministeriums wies der 2019 gewählte Politik-Quereinsteiger an, die Migration nach Tunesien zu stoppen und gegen alle vorzugehen, die ohne legalen Aufenthaltsstatus im Land seien.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusGeflüchtete aus der Ukraine
:Hilfe für die verlorene Heimat

Ein Jahr nach Russlands Angriff leben Hunderttausende Flüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland. Wie geht es ihnen zwischen der Sorge um zurückgebliebene Angehörige und der Furcht vor einer ungewissen Zukunft? Viele packen selbst an, um zu helfen.

Von Jan Bielicki

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: