Omar ben Amor schaut genervt auf sein Mobiltelefon. Ein piepsendes Stakkato vermeldet eingehende Nachrichten. Es ist Freitagnachmittag, wie so oft in diesem Sommer ist dies der Zeitpunkt, an dem sich entscheidet, wo der Tunesier das Wochenende verbringen wird: Am Flughafen seiner Heimatstadt Sfax oder auf Kerkennah, einer Insel vor der flachen Küste Mitteltunesiens. Die eingehenden Nachrichten auf seinem Smartphone kommen von zwei alten Schulfreunden, sie bitten den Aktivisten um Tipps bei ihrer Reise nach Europa.
Flucht aus Tunesien:"Alle jungen Leute wollen einfach nur weg"
Lesezeit: 5 min
Es ist ein Exodus der Elite: Akademiker und Familien verlassen Tunesien in Richtung Europa. Sie dokumentieren ihre Flucht per Instagram - und unterschätzen die Gefahr.
Von Mirco Keilberth, Tunis
Meinung 22 aus 2022 - Antisemitismus auf der Documenta:Der Preis, den man dafür zahlt, als Jude in Deutschland zu leben
Als jüdischer Deutscher ist man ein Deutscher, der sich auf sein Land nicht verlassen kann. Daher eine Bitte.
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