Süddeutsche Zeitung

Neues Staatsbürgerschaftsrecht:Türkische Gemeinde rechnet mit mehr Einbürgerungen

Der Verband geht pro Jahr von 50 000 Anträgen von türkischstämmigen Bürgern aus.

Mit der Reform des Staatsbürgerschaftsrechts rechnet die Türkische Gemeinde in Deutschland mit 50 000 Anträgen auf Einbürgerung durch türkischstämmige Bürger in diesem Jahr und jeweils in den Folgejahren. "Und ich gehe davon aus, dass auf Dauer alle 1,5 Millionen türkischstämmigen Bürger in Deutschland, die bisher keine deutsche Staatsbürgerschaft haben, eine doppelte Staatsbürgerschaft erlangen werden", sagte der Vorsitzende der Gemeinde, Gökay Sofuoğlu, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

"Wenn sich herumspricht, was in dem neuen Gesetz steht, wird die Zahl der Anträge auf Einbürgerung kontinuierlich steigen", sagte Sofuoğlu. "Viele werden merken, dass die Vorteile die Nachteile überwiegen." Allerdings glaubt der Vorsitzende der türkischen Gemeinschaft, dass die deutschen Behörden Schwierigkeiten haben werden, die Anträge zu bearbeiten. "Sie sind jetzt schon überfordert."

Der Bundestag hatte die Reform des Staatsbürgerschaftsrechts am Freitag beschlossen. Damit soll der Weg zum deutschen Pass kürzer und Mehrfach-Staatsbürgerschaften zur Regel werden.

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