Türkei:Regierungspartei rüttelt am Kopftuchverbot

Die türkische Regierungspartei AKP will in der neuen Verfassung das in Regierungsgebäuden und Universitäten geltende Kopftuchverbot lockern.

Die neue Verfassung werde das Problem auf eine liberalere Weise angehen, sagte der stellvertretende AKP-Chef Dengir Firat dem Fernsehsender CNN Türk am Freitag. Das Kopftuch sei Ausdruck der Glaubensfreiheit.

Die islamisch-konservative AKP will ihren Verfassungsentwurf am 15. Dezember vorlegen. Er soll die aus der Zeit der Militärherrschaft von 1980 stammende Verfassung ersetzen. Nach dem Willen der AKP soll das neue Grundgesetz die persönlichen Freiheiten im EU-Beitrittskandidaten Türkei stärken.

Die AKP hat wiederholt den Willen bekundet, das Kopftuchverbot zu lockern und wenn möglich abzuschaffen. Sie trifft damit auf den entschiedenen Widerstand der weltlichen Eliten, die in dem Kleidungsstück ein Symbol des politischen Islam sehen.

Die säkularen Kräfte, zu denen vor allem die mächtige Armeeführung gehört, hatten im Sommer monatelang die Wahl des AKP-Politikers Abdullah Gül zum neuen Präsidenten verhindert.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: