Süddeutsche Zeitung

Türkei:Polizei nimmt IS-Verdächtige vor Silvesterpartys fest

Die fünf Männer sollen in Ankara Anschläge bei Silvesterfeierlichkeiten geplant haben. Der Polizei-Einsatz soll noch laufen.

Die Polizei hat in der türkischen Hauptstadt fünf mutmaßliche Mitglieder der IS-Terrorgruppe unter dem Verdacht festgenommen, Anschläge bei Silvesterfeierlichkeiten in Ankara geplant zu haben. Die Terrorabwehr habe am frühen Dienstagmorgen fünf Ausländer in Gewahrsam genommen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Der Einsatz laufe weiter, möglicherweise würden noch weitere Verdächtige festgesetzt.

Die fünf hätten "Solo"-Attacken während Silvesterpartys in Ankara geplant, berichtete Anadolu ohne weitere Details. Angaben der privaten Nachrichtenagentur DHA zufolge handelte es sich um irakische Staatsbürger, die versucht hätten, an Waffen und anderes Gerät zu kommen.

Bereits am Vortag hatte die türkische Polizei bei landesweiten Razzien mehr als 100 mutmaßliche IS-Anhänger festgenommen.

Die Silvesterfeierlichkeiten in der Türkei finden seit einem schweren Terroranschlag vor drei Jahren unter verstärkten Sicherheitsvorkehrungen statt. Nach Angaben des Innenministeriums sind landesweit mehr als 300 000 Sicherheitskräfte im Einsatz, davon mehr als 60 000 allein in Istanbul.

In der Silvesternacht 2016/2017 hatte ein Angreifer den bekannten Istanbuler Club Reina gestürmt, um sich geschossen und 39 Menschen getötet, die meisten von ihnen waren Ausländer. Der IS reklamierte den Anschlag damals für sich. Der mutmaßliche Attentäter aus Usbekistan gestand die Tat laut Medienberichten zunächst, zog sein Geständnis aber später wieder zurück. Der Prozess gegen den Usbeken geht Ende Januar in Istanbul weiter.

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