Türkei:Nicht gefangen, aber auch nicht frei

Türkei: Şahin Alpay, 74, hat sich einst gewünscht, dass Erdoğan den Friedensnobelpreis bekommt. Später schrieb er, man sollte Erdoğans "Clique" nicht erlauben, "die Nation zu ruinieren".

Şahin Alpay, 74, hat sich einst gewünscht, dass Erdoğan den Friedensnobelpreis bekommt. Später schrieb er, man sollte Erdoğans "Clique" nicht erlauben, "die Nation zu ruinieren".

(Foto: SZ)

Der bekannte türkische Autor Şahin Alpay war im Gefängnis, jetzt lebt er unter Hausarrest. Zu Besuch bei einem Mann in Istanbul, der seine Heimat nicht mehr versteht.

Von Christiane Schlötzer

Die Handschellen waren das Schlimmste, sagt er. Demütigend, so vorgeführt zu werden. Sogar in den Operationssaal haben sie ihn in Handschellen gebracht, mit drei Polizisten zur Begleitung, "einer trug eine Maschinenpistole", in einem Istanbuler Krankenhaus. Dort haben sie ihm dann zwei Stents in die Herzkranzgefäße gesetzt. Am 27. Februar war das, da war Şahin Alpay, Politikprofessor, Buchautor und Journalist, noch ein Gefangener, einer, dessen Gesicht fast jeder Fernsehzuschauer in der Türkei kennt.

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