Türkei nach Putsch-Versuch:Europa warnt Erdoğan vor Todesstrafe

Die EU-Außenminister drohen mit Konsequenzen, sollte der Präsident sein Vorhaben wahr machen.

Von D. Brössler und L. Seeling, Brüssel/München

Die Europäische Union will den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan von einer weiteren Aushöhlung der Demokratie und der Wiedereinführung der Todesstrafe abhalten. "Kein Staat kann Mitglied der Europäischen Union werden, wenn er die Todesstrafe einführt", warnte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Montag in Brüssel. Noch deutlicher wurde die Bundesregierung. In einem Telefongespräch am Montag habe Bundeskanzlerin Angela Merkel darauf hingewiesen, dass die Todesstrafe "mit dem Ziel einer EU-Mitgliedschaft in keiner Weise vereinbar" sei, sagte eine Sprecherin in Berlin. Zuvor hatte bereits Regierungssprecher Steffen Seibert erklärt, eine Wiedereinführung werde "das Ende der Beitrittsverhandlungen bedeuten".

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