Süddeutsche Zeitung

Türkei:Erdoğan warnt Putin

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat Russland vorgeworfen, sich nicht an mit Ankara getroffene Absprachen zu Syrien zu halten. Nach derzeitigem Stand sei Moskau den Vereinbarungen von Astana und Sotschi "nicht treu", sagte Erdoğan nach Angaben der Kommunikationsbehörde vom Mittwoch auf dem Rückflug von einer Afrikareise.

Russland und die Türkei organisieren mit Iran seit 2017 im sogenannten Astana-Format Friedensgespräche für eine Lösung des Bürgerkriegs in Syrien und hatten sich im Jahr 2018 auf eine Deeskalationszone um Idlib im Nordwesten Syriens geeinigt. Angesichts der russischen Bombardierungen in Idlib habe die Türkei bald keine Geduld mehr und werde "von nun an tun, was nötig ist". Der Astana-Prozess sei eingeschlafen, sagte Erdoğan. Die Türkei hatte in der Region zwölf Beobachtungsposten errichtet. Seit die syrische Armee am Boden vorrückt, sind mehrere dieser Stützpunkte eingekesselt.

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SZ vom 30.01.2020 / dpa
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