Abschiebungen:Verbannt in die Katastrophe

Lesezeit: 3 min

Abschiebungen: Da zahllose Gebäude in der Südosttürkei seit dem Erdbeben unbewohnbar sind, müssen Hunderttausende Menschen im Freien kampieren.

Da zahllose Gebäude in der Südosttürkei seit dem Erdbeben unbewohnbar sind, müssen Hunderttausende Menschen im Freien kampieren.

(Foto: Bernat Armangue/AP)

Die Bundesregierung hat das Visaverfahren für türkische Erdbebenopfer vereinfacht - als "Hilfe in der Not". Zugleich aber lässt sie aus Deutschland Türken abschieben, die nur in die zerstörte Region zurückkönnen. Ein Widerspruch?

Von Dunja Ramadan und Carim Soliman

Eigentlich wollten die beiden heiraten, Tanja Ehlert und Hakki Konuk sind verlobt. Konuk lebte schon seit sieben Jahren in Schleswig-Holstein. Aber dann, Mitte Januar, standen Polizisten vor der Tür. "Wir lagen noch im Bett", erzählt Ehlert der Süddeutschen Zeitung am Telefon, "es war wie im Film. Wir haben wie Roboter funktioniert, mein Kopf war komplett leer." Am 21. Februar wurde Ehlerts Verlobter in die Türkei abgeschoben. Nun muss er bei seiner Familie leben, in der südlichen Stadt Adana. Im Erdbebengebiet.

SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Psychologie
Wie man im Alter geistig fit bleibt
#Metoo
"Ich fühle mich seitdem so klein"
paramedic taking care of a woman in the ambulance with arm broken; Rettungsdienst Notarzt Interview Magazin
Gesundheit
Wann es richtig ist, den Rettungsdienst zu rufen
Melanie Brinkmann; Melanie Brinkmann
Gesundheit
"Das Herpesvirus CMV ist die häufigste infektiöse Ursache für Fehlbildungen bei Kindern"
Wissenschaft im Alltag
Kochen zwei Mathematiker Kaffee
Zur SZ-Startseite