Süddeutsche Zeitung

Türkei:Bewaffnete dringen in AKP-Büro in Istanbul ein

  • Zwei bewaffnete Männer stürmen ein Istanbuler Büro der türkischen Regierungspartei AKP.
  • Die Polizei zieht Einsatzkräfte vor dem Gebäude, Sicherheitskräften gelingt die Festnahme der Täter.
  • Erst am Dienstag ist es zu einer tödlichen Geiselnahme in einem Istanbuler Gerichtsgebäude gekommen.

Einsatzkräfte der Polizei vor dem Büro

Zwei bewaffnete Männer haben ein Büro der türkischen Regierungspartei AKP in Istanbul gestürmt. Medienberichten zufolge schlugen die Angreifer ein Fenster in der obersten Etage des siebenstöckigen Gebäudes ein und hängten eine mit einem Schwert bedruckte türkische Fahne heraus. Das Haus liegt im asiatischen Stadtteil von Istanbul.

Die Polizei habe die beiden Angreifer in dem Parteibüro im Stadtteil Kartal festgenommen, meldete die türkische Nachrichtenagentur DHA. Niemand sei zu Schaden gekommen. Über die Motive der Täter war zunächst nichts bekannt.

Festnahmen nach der Geiselnahme

Erst am Dienstag waren zwei bewaffnete Linksextremisten in Istanbul in ein Gerichtsgebäude eingedrungen und hatten einen Staatsanwalt als Geisel genommen. Beide Täter wurden von der Polizei erschossen, der Staatsanwalt erlag in der Nacht im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Die Polizei nahm daraufhin mindestens 22 mutmaßliche Anhänger der verbotenen DHKP-C fest. Die türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete sogar 60 Fälle. Zu den Festnahmen sei es am Mittwoch im südtürkischen Antalya gekommen, berichtete die Nachrichtenagentur DHA. Den Verdächtigen werde vorgeworfen, ähnliche Aktionen wie die Geiselnahme geplant zu haben. Ihr Anwalt wies die Vorwürfe zurück.

Die von Präsident Recep Tayyip Erdoğan gegründete islamisch-konservative Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung regiert die Türkei seit Ende 2002. Derzeit bereitet sich die AKP wie die anderen türkischen Parteien auf die am 7. Juni anstehende Parlamentswahl vor.

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Süddeutsche.de/AFP/fued/ebri
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