Süddeutsche Zeitung

Türkei:Anschlag nahe Polizeirevier in Istanbul

Istanbuls Gouverneur berichtet von einer Bombe an einem Motorrad. Mehrere Menschen sind verletzt worden. Die Polizei sucht nach einem Verdächtigen.

Bei einem Anschlag im Istanbuler Viertel Yenibosna sind zehn Menschen verletzt worden. Der Istanbuler Gouverneur Vasip Sahin teilte mit, ein geparktes und mit Sprengstoff beladenes Motorrad sei explodiert. Die Detonation habe sich in der Nähe der Polizeiwache ereignet.

Bei den Verletzten handele es sich um Zivilisten, Schwerverletzte gebe es entgegen vorherigen Meldungen nicht. Es gebe noch keine Hinweise auf die Hintermänner, sagte Sahin weiter. Zu dem Attentat bekannte sich zunächst niemand.

CNN Türk berichtete unter Berufung auf Augenzeugen, ein Unbekannter habe das Motorrad vor der Explosion abgestellt und sich dann entfernt. Verschiedenen Medien zufolge sucht die polizei nach einem Verdächtigen mit schwarzer Jacke und schwarzem Helm. Die Polizei durchsuche Busse in der Gegend.

Die Explosion ereignete sich im Bezirk Yenibosna. Das Viertel liegt nur wenige Kilometer vom Flughafen Atatürk entfernt. Fenster in der Nähe sollen durch den Druck gebrochen und Autos beschädigt worden sein.

Ein Zeuge, der in einer Privatschule in der Nähe des Explosionsortes war, berichtete der türkischen Zeitung Daily Sabah, dass die Explosion massiv gewesen sei. Man habe Schüsse gehört. Ein anderer Zeuge, der an einer etwa 500 Meter vom Explosionsort entfernten Metrobus-Station wartete, sagte, der Boden habe gebebt.

Die Türkei ist im vergangenen Jahr von einer Reihe von Terroranschlägen erschüttert worden, für die zum Teil die Terrormiliz Islamischer Staat verantwortlich gemacht wurde. Zu einigen Attentaten bekannten sich auch kurdische Extremisten.

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SZ.de/AFP/AP/dpa/gal/jly
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