Türkei :Erdoğan: Vier Tote und 14 Verletzte bei Anschlag in Ankara

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Rettungseinheiten und Polizei in der Nähe des türkischen Luft- und Raumfahrtkonzerns Tusaş. (Foto: Uncredited/dpa)

In der Türkei gibt es nach Regierungsangaben einen Terroranschlag auf ein Rüstungsunternehmen. Dem türkischen Präsidenten zufolge sind vier Menschen ums Leben gekommen. Laut dem Innenminister wurden zwei Angreifer „neutralisiert“.

Bei einem Anschlag auf dem Gelände eines Rüstungsunternehmens in der Türkei sind Präsident Recep Tayyip Erdoğan zufolge vier Menschen ums Leben gekommen. 14 Menschen seien bei dem Angriff in einem Außenbezirk der Hauptstadt Ankara verletzt worden, sagte der türkische Staatschef.

Innenminister Ali Yerlikaya sagte, es seien zwei „Terroristen neutralisiert“ worden, ein Mann und eine Frau. Dabei blieb zunächst unklar, ob die Angreifer festgenommen oder getötet wurden. Ihre Identität werde noch geklärt. Später hieß es, zwei Täter seien getötet worden.

Zum Hintergrund der Tat gab es zunächst keine Informationen. Justizminister Yilmaz Tunc erklärte, Ermittlungen seien eingeleitet worden. Ankaras Oberbürgermeister, Mansur Yavaş, bekundete auf X sein Beileid.

Die türkische Nachrichtenagentur Anadolu Ajansı berichtet über eine Explosion am Eingangstor und Schüsse. Medien veröffentlichten Aufnahmen von Überwachungskameras, auf denen die mutmaßlichen Attentäter mit Schusswaffen zu sehen waren. Zudem waren auf den Bildern ein beschädigtes Tor und ein Zusammenstoß auf einem Parkplatz in der Nähe zu sehen. Rettungs- und Sicherheitskräfte seien am Ort des Geschehens.

Laut Anadolu wurden Mitarbeiter des Unternehmens in Bunkern in Sicherheit gebracht. Die Umgebung sei abgesperrt worden. Der Sender NTV berichtete, es habe eine Geiselnahme gegeben.

Das Unternehmen Tusaş – auch Turkish Aerospace Industries, TAI – ist Entwickler und Produzent von Luft- und Raumfahrtsystemen wie Kampfflugzeugen und Drohnen. Tusaş hat unter anderem die Prototypen des türkischen Kampfflugzeuges Kaan mitentwickelt. Yerlikaya nannte die Firma einen „Augapfel“ der heimischen Verteidigungsindustrie. In der türkischen Metropole Istanbul findet in dieser Woche eine Verteidigungs-, Luft- und Raumfahrtmesse statt, an der rund 1000 inländische und internationale Unternehmen teilnehmen.

In der Türkei haben in der Vergangenheit sowohl die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) als auch die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK schwere Anschläge verübt, auch in der Hauptstadt Ankara.

© SZ/dpa/reuters/nadl/gut - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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