Antisemitismus-Vorwürfe:Aufsichtsrat stellt sich hinter Berliner Unipräsidentin Rauch

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Der TU-Aufsichtsrat will die Präsidentin der Universtität Geraldine Rauch "konstruktiv-kritisch" bei ihrem Neuanfang unterstützen. (Foto: Jens Kalaene/dpa)

Wie geht es nach den Antisemitismus-Vorwürfen für die Präsidentin der TU Berlin weiter? Der Aufsichtsrat hat getagt und unterstützt die Rücktrittsforderungen nicht.

Der Aufsichtsrat der Technischen Universität Berlin hält an Unipräsidentin Geraldine Rauch fest. Das Hochschulgremium sieht von den Rücktrittsforderungen beziehungsweise einer Abwahl der Präsidentin ab, nachdem sie wegen Likes für antisemitische Posts auf der Plattform X in die Kritik geraten war. Stattdessen will man ihren angekündigten Neuanfang „konstruktiv-kritisch“ unterstützen.

„Zwar hat die Präsidentin durch ihr Fehlverhalten der TU Berlin viel Schaden zugefügt, dennoch sollte ihr die Chance eingeräumt werden, das von ihr angebotene Programm zur Festigung des Vertrauens in die TU Berlin und zur Wahrung der Tradition als weltoffene, tolerante und antirassistische Universität erfolgreich umzusetzen“, teilte die Hochschule mit. Zuvor berichtete der Tagesspiegel.

Der Zentralrat der Juden kritisierte dies. „Die Unterstützung der Mehrheit des Kuratoriums der TU Berlin für Professorin Rauch zeigt das fehlende Verantwortungs- und Problembewusstsein in Bezug auf Antisemitismus.“ Folge werde ein nicht absehbarer Ansichtsverlust der TU sein. Verharmlosung der Unterstützung von Israel-Hass und Antisemitismus sei bedrückend, erklärte ein Sprecher. Der Zentralrat hatte Rauch bereits zu persönlichen Konsequenzen aufgefordert.

Rauch habe keine antisemitischen Vorurteile

Das TU-Kuratorium attestierte Rauch, einen Fehler aus „Nachlässigkeit“ begangen zu haben. Sie pflege keine antisemitischen Vorurteile, ihre Reue überzeugte die Kuratoriumsmitglieder demnach „Eine kritische Haltung gegenüber dem derzeitigen Vorgehen der israelischen Regierung ist legitim und keinesfalls antisemitisch, unabhängig davon, ob man diese Kritik teilt oder nicht.“ Die aggressiven Anschuldigungen gegenüber Rausch seien aus Sicht des Kuratoriums ungerechtfertigt.

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Die Präsidentin der TU steht in der Kritik, weil sie mindestens einen antisemitischen Post auf der Plattform X (ehemals Twitter) im Kontext des Gaza-Kriegs mit einem „Gefällt mir“ markiert hatte. Dabei ging es insbesondere um einen Beitrag mit Fotos von Demonstranten, die ein Bild des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit aufgemaltem Hakenkreuz hochhalten. Nach Angaben des Direktors der Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel, relativiert eine solche Gleichsetzung den Holocaust. Rauch hatte sich entschuldigt und erklärt, sie habe den Beitrag wegen seines Textes geliket und das darunter gepostete Bild nicht genauer betrachtet.

Vergangenen Donnerstag erklärte sie, im Amt bleiben zu wollen, obwohl sich eine knappe Mehrheit des Akademischen Senats für ihren Rücktritt ausgesprochen hatte. Bei der Berliner Wissenschaftsverwaltung beantragte Rauch ein Disziplinarverfahren gegen sich selbst, um eine objektive Aufklärung der Vorwürfe zu ermöglichen.

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