Trumps Ex-Wahlkampfchef:Mueller beschuldigt Manafort der Lüge

Wird von Sonderermittler Robert Mueller der Lüge bezichtigt: Paul Manafort. (Foto: REUTERS)
  • Paul Manafort, Ex-Wahlkampfmanager von Donald Trump, soll das FBI und die Staatsanwaltschaft belogen haben.
  • Das behauptet US-Sonderermittler Robert Mueller, der die Ermittlungen in der Russland-Untersuchung leitet.
  • Damit habe Manafort seine Vereinbarung mit der Justiz gebrochen.

US-Sonderermittler Robert Mueller hat dem früheren Wahlkampfmanager von Donald Trump, Paul Manafort, vorgeworfen, die Ermittler in der Russland-Untersuchung belogen zu haben. Manafort habe das FBI und das Büro des Sonderermittlers bei einer Reihe von Themen angelogen und damit seine Vereinbarung mit der Justiz gebrochen, hieß es in einem Gerichtsdokument, das am Montagabend (Ortszeit) öffentlich wurde und unter anderem von Mueller unterzeichnet wurde. Er habe damit "Straftaten nach Bundesrecht" begangen.

Manafort wies den Vorwurf der Lüge zurück. Seine Anwälte schrieben im Gerichtsantrag, ihr Mandant gehe davon aus, "wahrheitsgemäße Informationen geliefert" zu haben.

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Manafort war einen "Plea Deal", eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft eingegangen: Er bekannte sich in dem Gerichtsverfahren wegen Finanzvergehen schuldig und kooperierte mit den Ermittlern. Nach der Aussage seiner Anwälte in dem Gerichtsdokument traf er sich mehrfach mit den Ermittlern.

Manafort droht eine lange Gefängnisstrafe

Manafort war von März bis August 2016 Mitglied in Trumps Wahlkampfteam, davon drei Monate lang als dessen Leiter. Im September war der 69-Jährige des mehrfachen Finanzbetrugs für schuldig befunden worden. Er bekannte sich schuldig und erklärte sich dazu bereit, mit Muellers Team zu kooperieren. Der Sonderermittler prüft mögliche Geheimabsprachen zwischen Trumps Wahlkampfteam und Russland vor der Wahl 2016.

In dem Prozess gegen Manafort ging es allerdings nicht um seine Tätigkeit für die Kampagne des US-Präsidenten, sondern um seine Arbeit als Berater in der Ukraine. Manafort sitzt derzeit in Haft und wartet auf den Urteilsspruch. Ihm droht eine lange Gefängnisstrafe.

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