US-Sanktionen:Trump warnt Iran: "Bedrohen Sie niemals wieder die USA"

US-Präsident Donald Trump

Unter US-Präsident Donald Trump haben sich die amerikanischen Beziehungen zum Iran wieder verschlechtert.

(Foto: REUTERS)
  • US-Präsident Trump greift im Konflikt mit Iran den Präsidenten des Landes, Rohani, via Twitter an.
  • Rohani hatte zuvor gedroht, Iran könne die Ölexport-Routen am Persischen Golf blockieren.
  • Seit die USA im Mai aus dem Atomabkommen ausgestiegen sind, verstärken sich die Spannungen zwischen beiden Staaten.
  • Israels Regierungschef Netanjahu lobt "entschlossene Haltung" der Vereinigten Staaten.

Der Streit zwischen den USA und Iran spitzt sich zu. Via Twitter griff US-Präsident Donald Trump das Land an. "Bedrohen Sie niemals wieder die USA, oder Sie werden Konsequenzen zu spüren bekommen, die nur wenige in der Geschichte jemals zu spüren bekommen haben", schrieb Trump in Richtung des iranischen Präsidenten Hassan Rohani und warnte: "Wir sind kein Land mehr, das für Ihre verrückten Worte der Gewalt und des Todes steht, passen Sie auf!"

Seit Trump Anfang Mai aus dem Atomabkommen mit Iran ausgestiegen war und neue Sanktionen angekündigt hatte, verstärken sich die Spannungen zwischen beiden Staaten. Vor Trumps Nachricht hatte Rohani die Amerikaner vor der "Mutter aller Schlachten" gewarnt. Zudem drohte er mit einer Blockade der Ölexport-Routen am Persischen Golf.

Auch US-Außenminister Mike Pompeo hat die unnachgiebige Haltung seines Landes bekräftigt. Die USA hätten "keine Angst" davor, iranische Beamte "auf höchster Ebene" der Regierung mit Sanktionen zu belegen, sagte er bei einer Rede. Die religiösen Führer des Landes nannte er "scheinheilig". Pompeo erneuerte zudem die Forderung Washingtons, wonach alle Länder bis zum 4. November ihre Ölimporte aus Iran "so weit wie möglich gen null" reduzieren sollen. Sollte es so weit kommen, prognostizieren Experten wirtschaftliche Schäden für die USA, Iran und die weltweite Konjunktur.

Zudem kündigte Pompeo konkrete Maßnahmen an: Die US-Regierung werde einen TV- und Radio-Sender starten, der auch im Internet zu empfangen sein werde. Zudem werde die US-Regierung den Iranern helfen, die Internet-Zensur zu umgehen. US-Regierungsvertreten zufolge hat Washington zuletzt eine Kommunikationsoffensive gestartet und versucht mit Reden und Online-Beiträgen Unruhe zu stiften. So würden iranische Spitzenvertreter etwa durch übertriebene Darstellungen in ein schlechtes Licht gerückt.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu lobte am Montag die "entschlossene Haltung" der USA gegenüber Iran. "Jahrelang wurde das (iranische) Regime von den Großmächten verhätschelt, und es ist erfreulich zu sehen, dass die USA diese falsche Gleichung ändern", sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros. Israels politische und militärische Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten sei gegenwärtig so gut wie nie zuvor. Iran und Israel sind verfeindet. Netanjahus Regierung wirft Teheran vor, heimlich weiter den Bau von Atomwaffen anzustreben.

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