Krieg in Syrien:Trump hält an baldigem Truppenabzug fest

US-Präsident Donald Trump spricht im April 2018 im Weißen Haus zum Kriegseinsatz in Syrien.

US-Präsident Donald Trump will die amerikanischen Truppen aus Syrien nach Hause holen.

(Foto: REUTERS)
  • Der US-Präsident habe klargemacht, "dass er möchte, dass die US-Streitkräfte schnellstmöglich nach Hause kommen", sagt Präsidialamtssprecherin Huckabee Sanders.
  • Damit reagiert das Weiße Haus auf ein Fernsehinterview von Emmanuel Macron.
  • Darin hatte der französische Präsident erklärt, er habe Trump von der Notwendigkeit eines Verbleibs in Syrien überzeugt.

Nach dem Willen von US-Präsident Donald Trump sollen die amerikanischen Truppen in Syrien so schnell wie möglich zurückkehren. "Der US-Einsatz hat sich nicht geändert. Der Präsident hat klargemacht, dass er möchte, dass die US-Streitkräfte schnellstmöglich nach Hause kommen", sagte Präsidialamtssprecherin Sarah Huckabee Sanders. Die USA seien aber entschlossen, die Terrormiliz Islamischer Staat vollständig zu zerschlagen. Dabei erwarte die US-Regierung, dass die regionalen Verbündeten und Partner eine größere Verantwortung zur Sicherung der Region übernähmen, sowohl militärisch als auch finanziell.

Damit reagierte das Weiße Haus auf ein Fernsehinterview von Emmanuel Macron. Dem Sender BFM TV hatte der französische Präsident gesagt, er habe Trump von der Notwendigkeit eines "langfristigen" Verbleibs in Syrien überzeugt. "Vor zehn Tagen wollte Präsident Trump die Vereinigten Staaten aus Syrien abziehen. Wir haben ihn davon überzeugt, dort auf Dauer zu bleiben", sagte Macron.

Zudem wolle Frankreich die westlichen Staaten, Russland und die Türkei zu einer neuen diplomatischen Initiative bringen, um eine langfristige politische Lösung in Syrien zu erreichen. Er bot sich als Vermittler zwischen den USA und Russland an.

Gemeinsam mit dem Vereinigten Königreich und Frankreich hatten die USA am Wochenende Luftangriffe auf syrische Stellungen geflogen. Dies erfolgte als Reaktion auf einen mutmaßlichen Giftgasangriff auf syrische Rebellen in Duma bei Damaskus.

USA kündigen neue Sanktionen gegen Russland an

Um den Druck auf die Regierung von Präsident Baschar al-Assad weiter zu erhöhen, haben die USA neue Sanktionen gegen Russland angekündigt. "Die internationale Gemeinschaft wird nicht erlauben, dass Chemiewaffen zurück in unseren Alltag kommen", sagte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley. Dass Assad den Einsatz befohlen habe und Russland das vertusche, müsse aufhören. Syrien streitet ab, Chemiewaffen eingesetzt zu haben.

Frankreichs Präsident Macron sagte mit Blick auf den Vergeltungsschlag, dieser sei kein kriegerischer Akt gewesen. Die Verbündeten seien international vollständig legitimiert gewesen, um internationales humanitäres Recht durchzusetzen. Wegen der starren Haltung Russlands im Weltsicherheitsrat seien sie zum Handeln ohne explizites UN-Mandat gezwungen gewesen, erklärte der Präsident. "Wir waren an einem Punkt angelangt, da diese Angriffe unumgänglich geworden waren."

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