USA:Trump verurteilt Veröffentlichung seiner Steuerunterlagen

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Die Steuerunterlagen von Donald Trump wurden veröffentlicht - sehr zu seinem Missfallen. (Foto: Andrew Harnik/dpa)

Der Ex-Präsident, gegen den mehrere Klagen laufen, prophezeit "furchtbare Dinge" für die USA. Gegen die Offenlegung seines Einkommens hatte er sich vor Gericht erfolglos zur Wehr gesetzt.

Donald Trump hat die Veröffentlichung seiner Steuerunterlagen als Schande für den Kongress verurteilt. Weder die Demokraten noch der Oberste Gerichtshof hätte das genehmigen sollen. "Es wird zu so vielen furchtbaren Dingen für so viele Menschen führen", kündigte der frühere US-Präsident in einem Video an. Kurz zuvor hatte der von den Demokraten kontrollierte Finanzausschuss des Repräsentantenhauses seine teilweise geschwärzten Unterlagen für den Zeitraum von 2015 bis 2020 freigegeben.

"Die große Spaltung der USA wird sich jetzt noch verschlimmern. Die radikalen, linken Demokraten benutzen alles als Waffe. Aber denken Sie daran, das ist gefährlich und wird auf sie zurückfallen!", sagte der Republikaner - um seine Stellungnahme daraufhin mit einer Bitte um Spenden für seinen erneuten Wahlkampf zu verbinden. Trump bewirbt sich für eine zweite Amtszeit und will bei der Präsidentschaftswahl 2024 antreten.

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Der Zeitraum der Steuerunterlagen deckt die Präsidentschaft des Republikaners und den dazugehörigen Wahlkampf ab. Große Neuigkeiten waren im Vergleich zu den vorab veröffentlichten Inhalten zunächst nicht zu erkennen. Allerdings können die Dokumente jetzt von Steuerexperten und Journalisten eingehend studiert werden. Trumps Einnahmen und Steuerlast schwankten in dem Zeitraum deutlich. Er und seine Ehefrau Melania machten große Abschreibungen sowie Verluste geltend und zahlten mehrere Jahre lang keine Einkommensteuer. Darunter war auch 2020, das letzte komplette Jahr im Amt.

Trump hatte während des Wahlkampfs die Steuererklärungen nicht veröffentlicht, im Gegensatz zu der üblichen Praxis von hochrangigen Kandidaten in den USA. Vor Gericht war er mit dem Versuch gescheitert, eine Herausgabe zu verhindern. In den USA erheben der Bund und die Bundesstaaten ihre Steuern getrennt voneinander.

Gegen den 76-Jährigen laufen mehrere Klagen: Seine Trump-Organisation wurde außerdem schuldig gesprochen, 15 Jahre lang die Steuerbehörden betrogen zu haben. Sie sieht sich mit einer Strafe von bis zu 1,6 Millionen Dollar konfrontiert. Trump selbst ist in diesem Fall allerdings nicht haftbar. Ein Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses hat außerdem empfohlen, Trump im Zusammenhang mit der Erstürmung des Kapitols am 6. Januar 2021 anzuklagen. Darüber entscheidet das Justizministerium.

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