Trump:Gefährlicher Zeuge

Was weiß der frühere Wahlkampfleiter Paul Manafort?

Von Hubert Wetzel

Falls da etwas ist, dann muss Donald Trump jetzt nervös werden. Wenn der heutige US-Präsident im Wahlkampf vor zwei Jahren auf illegale Weise mit den Russen gekungelt hat, muss er nun Angst haben, dass das herauskommt. Denn sein ehemaliger Wahlkampfleiter Paul Manafort, angeklagt wegen Geldwäsche und Steuerbetrugs in Millionenhöhe, ist eingeknickt. Er hat eine Abmachung mit dem sehr hartnäckigen Sonderermittler Robert Mueller getroffen: Manafort packt aus, dafür muss er nicht so lange ins Gefängnis.

Was genau Manafort auspacken wird, ist freilich noch immer unbekannt. Mueller hat inzwischen etliche Trump-Vertraute in die Mangel genommen, und er hat allerlei verbotene und geheime Dinge gefunden. Aber er hat - nach allem, was man weiß - bisher keinen Beweis dafür entdeckt, dass Trump und der Kreml 2016 gemeinsam Wahlkampf gegen die Demokratin Hillary Clinton gemacht haben.

Solange dieser Beweis fehlt, kann Trump Muellers Ermittlungen als "Hexenjagd" abtun. So lange werden ihm seine Anhänger glauben, dass er vom "tiefen Staat" verfolgt wird. Und vielleicht gibt es diesen Beweis ja tatsächlich nicht, weil es keine Zusammenarbeit mit Moskau gab. Doch wenn jemand einen solchen Beweis kennt und weiß, wo er versteckt ist, dann Paul Manafort.

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