Süddeutsche Zeitung

Attacke bei Twitter:Trump nennt Cummings einen "Rassisten"

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US-Präsident Donald Trump hat seine Attacken gegen einen afroamerikanschen Abgeordneten der Demokraten noch gesteigert. Trump versuchte am Sonntag, Kritik von sich abzulenken und bezeichnete seinerseits den Kongressabgeordneten Elijah Cummings auf Twitter als Rassisten. Den Demokraten warf er vor, "die Rassismuskarte zu spielen".

Trump behauptete, seine Kritik vom Vortag sei nicht rassistisch gewesen. "Wenn Rassist Elijah Cummings seine Energie mehr auf die Hilfe für die guten Leute seines Bezirks konzentrieren würde, könnte vielleicht ein Fortschritt gemacht werden bei dem Chaos, zu dessen Entstehung er während vieler Jahre inkompetenter Führung beigetragen hat."

Der US-Präsident nannte keine Details, um seine Anschuldigungen zu begründen und forderte stattdessen Cummings und die demokratische Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, dazu auf, sich bei ihm zu bedanken. So nahm Trump für sich in Anspruch, dass unter seiner Präsidentschaft die Arbeitslosigkeit unter Afroamerikanern einen rekordverdächtigen Niedrigstand erreicht hätte.

Trump hatte Cummings bereits am Samstag attackiert. Dieser übe lautstarke Kritik an Zuständen in Migrantenlagern an der Grenze zu Mexiko, sein eigener Wahlbezirk im Großraum Baltimore sei dagegen ein "widerliches, von Ratten und Nagetieren befallenes Schlamassel", schrieb Trump. Cummings' Bezirk wird zu 59 Prozent von Schwarzen bewohnt. Die Stadt Baltimore hat mit Gewaltkriminalität zu kämpfen.

Cummings antwortete auf Twitter: "Herr Präsident, ich gehe jeden Tag nach Hause in meinen Bezirk. Jeden Morgen wache ich auf und gehe los und kämpfe für meine Nachbarn. Es ist meine verfassungsgemäße Pflicht, Aufsicht über die Exekutive zu führen. Doch ist es meine moralische Pflicht, für meine Wähler zu kämpfen."

Er bekam viel Rückendeckung von den Demokraten. Als Vorsitzender des Reform- und Aufsichtsausschusses des Repräsentantenhaus gilt Cummings als einflussreicher Abgeordneter. In dieser Funktion hat er schon etliche Untersuchungen zu den Regierungsgeschäften Trumps geleitet.

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