Süddeutsche Zeitung

USA:Trumps Ex-Anwalt Cohen fühlt sich bedroht und verschiebt Aussage

  • Donald Trumps Ex-Anwalt Michael Cohen hat seine für den 7. Februar geplante Aussage vor dem Kongress verschoben.
  • Als Grund nennt er Bedrohungen durch den US-Präsidenten.
  • Er gilt als Schlüsselfigur in mehreren Affären um Trump.

Michael Cohen, der frühere Anwalt des amerikanischen Präsidenten Donald Trump, hat seinen für den 7. Februar geplanten Auftritt vor einem Kongress-Ausschuss verschoben. Cohens Rechtsberater Lanny Davis veröffentlichte am Mittwoch ein Statement, wonach Cohen und seine Familie von Seiten Trumps und dessen Anwalt Rudy Giuliani bedroht werde. "Dies ist eine Zeit, in der Herr Cohen seine Familie und deren Sicherheit an erste Stelle setzen muss", heißt es in der Stellungnahme weiter. Der Auftritt vor dem Ausschuss werde deshalb später stattfinden, erklärte Cohens Anwalt Lanny Davis.

Cohen werde weiterhin mit allen Behörden kooperieren und sei dankbar für die Gelegenheit, vor dem Kongress aussagen zu dürfen. Er freue sich darauf, dies zur "angemessenen Zeit" zu tun, kündigte Davis an. Von der Aussage Cohens wird potenziell belastendes Material für Präsident Trump erwartet. Nach seiner Verurteilung unter anderem wegen der Beteiligung an illegaler Wahlkampffinanzierung für Trump muss er demnächst eine dreijährige Haftstrafe antreten.

Trump hat Cohen "Lügner" und "Ratte" genannt

Cohen gilt als eine Schlüsselfigur in gleich mehreren Affären um Trump. Einerseits hat er Schweigegeldzahlungen an die frühere Pornodarstellerin Stormy Daniels und das Ex-Playmate Karen McDougal vorgenommen. Cohen ist ebenso ein zentrales Element im sogenannten "Steele-Dossier", das kompromittierendes Material gegen Trump enthält. Cohen soll sich im Auftrag Trumps in Prag mit russischen Unterhändlern getroffen haben.

"Der Präsident hat jemanden terrorisiert, der vor dem Kongress die Wahrheit sagen wollte", erklärte Cohens Rechtsberater Davis. Trump hat Cohen auf dem Nachrichtendienst Twitter "Lügner" und "Ratte" genannt und mehrmals auch Drohungen gegen Cohens Frau und seinen Schwiegervater geäußert.

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