"Wir sollten der Außenwelt in dieser Frage keine gespaltene Nation präsentieren", sagte Köhler dem Handelsblatt. Zugleich signalisierte er Verständnis für den Empfang des Dalai Lamas durch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im September.
"Die Menschenrechte haben für mich universelle Gültigkeit, auch wenn ich Respekt vor der Unterschiedlichkeit der Kulturen habe", sagte Köhler. Jeder wisse, dass Deutschland in der Außenpolitik sensible Balancen wahren müsse, betonte der Bundespräsident, nahm aber Merkel vor dem Vorwurf in Schutz, sie betreibe eine neue China-Politik.
"Die Bundeskanzlerin hat nicht Abstand genommen von der traditionellen Ein-China-Politik. Das weiß auch China", sagte Köhler. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hatte indirekt Unmut über den Empfang des Dalai Lama erkennen lassen und war deshalb aus Reihen der Union angegriffen worden.