Tödlicher Zwischenfall auf Tiananmen-Platz:China vermutet Selbstmordanschlag

Die chinesischen Behörden vermuten hinter dem Zwischenfall mit fünf Toten auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking einen Selbstmordanschlag von Islamisten. Die Polizei fahndet nach zwei Männern, die der muslimischen Minderheit der Uiguren angehören.

Die chinesischen Behörden vermuten hinter dem Zwischenfall mit fünf Toten auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking einen Selbstmordanschlag von Islamisten. Die Polizei fahnde nach zwei Verdächtigen, die wahrscheinlich der ethnischen Minderheit der Uiguren angehörten und aus der westlichen Provinz Xinjiang stammten, verlautete am Dienstag aus Ermittlerkreisen.

Am Montag war ein Geländewagen durch mehrere Absperrungen auf dem Platz in eine Menschengruppe gerast und anschließend in Flammen aufgegangen. Dabei starben drei Insassen und zwei Touristen aus China und den Philippinen, 38 Passanten wurden verletzt.

Sollte sich der Verdacht erhärten, wäre es der erste Selbstmordanschlag von Uiguren in der chinesischen Hauptstadt. Bislang haben Mitglieder der muslimischen Minderheit vor allem Anschläge in der abgelegenen Provinz Xinjiang verübt, um gegen Unterdrückung und Verfolgung durch die Zentralregierung in Peking zu protestieren.

Die Regierung hat bislang keine Stellungnahme abgegeben, ob es sich um einen Unfall oder einen Anschlag handelt. Die Polizei teilte im Internet lediglich mit, der Zwischenfall werde untersucht. Auf dem Platz des Himmlischen Friedens hatte das chinesische Militär 1989 die Demokratiebewegung niedergeschlagen. Das Areal liegt vor den Toren der Verbotenen Stadt, wo auch der Kaiserpalast steht. Mao Zedong hatte 1949 auf dem Platz die Volksrepublik China ausgerufen.

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